Designphilosophie

lanciadelta64
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Re: Designphilosophie

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Chris "wer"? :D B)-
mefisto2011
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Re: Designphilosophie

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den Croma II hat Giugiaro versucht zu retten, er hat ihn nicht gezeichnet, der sah vorher noch schlimmer aus

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LCV
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Re: Designphilosophie

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Zur Ehrenrettung der Stardesigner sei angemerkt, dass die sich bei Exoten wie Ferrari und Maserati noch einigermaßen entfalten können. Aber was vom ursprünglichen Entwurf "normaler" Autos übrig bleibt, nachdem Kostenoptimierer, Marketingleute und am Ende der Big Boss daran herumgedoktert haben, erkennt man oft kaum wieder.
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lanciadelta64
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Re: Designphilosophie

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Auszug aus Wikipedia.it, das sich mit MEINEN Infos aus der Entstehungszeit deckt (Giugiaro hat auch einen Croma extra für den Avvocato gemacht gehabt): [...] Il design della prima versione è stato curato dall'Italdesign di Giugiaro, [...]

Es wurde groß als "sein Werk" angekündigt und extra eine Pressemappe angefertigt, die ich bis vor einiger Zeit noch hatte. Damit nicht genug. "Giugiaro" steht auch beim CromaII vor dem Restyling-Modelle, wie bei beim Grande Punto auch seitlich hinten.

Wenn er also "verbssert" haben soll, frage ich mich, wieso dann die Restyling-Version optisch deutlich harmonischer ausgefallen ist.

Es geht hier nicht darum, ob nun die Stardesigner "gute" oder "schlechte" Arbeit abliefern (Das Design von Audi und Co könnte auch jeder Designanfänger hinbekommen und dafür bräuchte man keine Gruppe an Stardesigner), sondern die Tatsache, dass ein Stardesigner noch lange keine Garantie ist, dass ein Auto auch von der Umwelt als "schön" empfunden wird.

Das hat viele Gründe, denn oft sind den Designern enge Grenzen gesetzt, wird ihn vorgegeben, was sie wie zu machen haben und oft lassen sich solche Auftragswünsche nicht so toll in die Wirklichkeit umsetzen.

Oft geben die Hersteller Aufträge an verschiedenen Designern und dann wird ein Vorschlag ausgesucht. Beim Y10 hat man den internen Vorschlag ausgesucht gehabt, während man den von Giugiaro verworfen hat, der den Entwurf dann an Seat verkauft hat und so zum Ibiza wurde.

Beim Matiz war das ähnlich, denn der Vorschlag von Giugiaro war ursprünglich für den Nachfolger des FIAT 126er gedacht, also dem FIAT Cinquecento.

Nichtsdestotrotz war der Croma II mit Sicherheit keine "Meisterleistung" Giugiaros...
mefisto2011
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Re: Designphilosophie

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Ist mir schon bekannt, dass auch vor dem Restyling Giugiaro auf dem Croma drauf stand, das halte ich allerdings eher als vieles andere für einen Marketing-Gag, wer Augen hatte, konnte selbst sehen, dass der Croma kein Meisterwerk war, da konnte auch dieser Schriftzug nix mehr retten. Ich sag ja auch nicht, dass Giugiaro nicht an dem Croma gearbeitet hat, aber erst, als das Kind schon in den Brunnen gefallen war und wohl vor allem am Heck, das ursprünglich - wenn man den Zeichnungen von Quattroruote Glauben schenken darf -, hochgesetzte Rückleuchten à la Punto bekommen sollte, was den Wagen optisch noch schmaler bzw. höher gemacht hätte. Der Croma II ist wahrscheinlich tatsächlich an seinem Design gescheitert, die Anpassung der Front an das Bravo-Design hat auch nix mehr gebracht. Immerhin hat er sich vielleicht noch besser verkauft als Opels Signum, der Croma wurde ja zumindest in Italien einigermaßen angenommen

mefisto
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Georg
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Re: Designphilosophie

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der croma II ist an seinem fahrzeugkonzept gescheitert! es sollte die eierlegendewollmichsau werden, von jedem etwas aber von allem nichts gescheites, vergleichbar dem signum.

für fahrzeuge oberhalb eines bravo kombi ist du luft zu dünn für die marke fiat
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lanciadelta64
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Re: Designphilosophie

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Nun glaube ich nicht, dass allein das Design für geringe Stückzahlen gesorgt hat, denn man kann mir nicht einreden, dass so eine Missgeburt wie der Passat Variant die "schönere" Alternative gewesen wäre. FIAT hat ein Imageproblem und große Autos lassen sich nicht an den Mann bringen. Jetzt wird man mir mit dem Freemont kommen, aber es ist ja nicht so, dass der sich "massig" verkauft, sondern hier sind die geplanten Stückzahlen einfach sehr niedrig bzw. reichen wenige Fahrzeuge aus, um eine positive Bilanz zu haben.

Sicherlich waren die GM-Gene wie die Benzinmotoren nicht gerade verkaufsfördernd, aber noch einmal, das Design allein kann es nicht gewesen sein, zumal der mit der "Bravo-Front" sicherlich auch ansehnlich geworden war.

Dass am Ende doch relativ viele Cromas herumfuhren (in Italien kam man auf beachtlichere Zahlen), lag weniger daran, dass nun alle ihn haben wollten, als vielmehr, dass FIAT sie zu Schleuderpreisen an den Mann gebracht hat. Als Flottenfahrzeug - ähnlich wie zuvor auch Stilo Multiwagon oder Lybra SW - ließ er sich absetzen, aber nur zu großen Abschlägen und wie mein Freundlicher meinte, hat FIAT gerade der Croma finanziell sehr wehgetan...

Ob nun am Ende und wie viel Giugiaro zum Design beigetragen hat, lasse ich einmal dahingestellt, denn wir sehen am Beispiel VW/Audi, dass man für ein"Matrioska-Design" keine Stardesigner braucht. Daher stellt sich eh immer die Frage, ob und wie viel diese Designer am Ende dann zum Produkt tatsächlich beigetragen haben.

Auch wird den Designern ja Vorgaben gemacht. So wird ihnen von Anfang an gesagt, wie ein VW, FIAT etc. auszusehen haben.

Oft müssen die Designer auch "Überzeugungsarbeit" leisten, mal funktioniert es, mal weniger. Beim Grande Punto musste Giugiaro viel Überzeugung betreiben, weil die Verantwortlichen unbedingt unter die "magische" 4-Meter-Grenze bleiben wollten, während Giugiaro meinte, dass dies unter der Vorgabe, ein bestimmtes Design, dazu sicherheitstechnisch auf höchstem Level, nicht unter der Grenze "machbar" sei.

Dazu sehen die Autos dann nicht selten in der Praxis anders aus, als vom Designer entworfen. Als ich einmal Giugiaros Entwurf vom Punto 1 sah, dachte ich mir nur "und warum haben die eine schlechte Kopie" genommen?

De Silva wiederum hatte über seinem Schreibtisch den Entwurf des Golf VI, wobei ich ihn nicht gerade als Golf VI erkennen konnte. Der sah wie ein "anderes Auto" aus und nicht viel gemein mit dem Endprodukt (beim Punto konnte man wenigstens den Punto wiedererkennen).
mp
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Re: Designphilosophie

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es liegt zum großen Teil am Hersteller selber ob ein Design von einem Meister erfolgreich wird oder nicht. Wenn man es so geschickt anlegt wie Audi, welche den A5 vom Meister selbst anfertigen ließen. Lt. seiner eigenen Aussage das schönste Auto was er jemals gezeichnet hat. Den Rest macht dan eine Designteam (Schüler) unter seiner Leitung und produziert dann in allen Größen quasi Kopien des Erstwerkes. Man kann es bewerten wie man will, es ist sehr sehr erfolgreich. Die anderen brauchen halt a bisserl länger. Lancia hats ja mit Delta und Y auch a bisserl probiert. Jetzt habens die holzgeschnitzten Amikisten halbwegs hinbekommen. Daher ist ab jetzt sofort ein kompletter Anfang bezüglich Design wichtig. Dazu würde ich 3,4 Meister einladen und den "Sieger" für Jahre an die Firma binden damit dieser dann mit den hausinternen Werk weiterarbeitet.
Dazu braucht es aber auch ein entsprechendes Modellmanegement damit der Durcheinander endlich gelüftet wird.
mp
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Re: Designphilosophie

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so ist es halb Van halb Kombi nur hoch und fad.
Der Croma ist nur am Design gescheitert, die Qualität des Autos ist hervorragend.
mefisto2011
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Re: Designphilosophie

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naja, vom Croma I wurden zu Beginn fast 10.000 Stück pro Jahr in Deutschland verkauft, aber damals verkaufte Lancia ja auch 3000 Themas. Ich bin mir trotzdem sicher, dass man das Auto mit einem anderen Design - und einer anderen Fahrzeugphilsophie - deutlich besser hätte verkaufen können. Das Witzige ist, dass die großen Fiat in Tests selbst in Deutschland eigentlich immer ziemlich gut abgeschnitten haben

mefisto
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