"Fiat will sich mit Opel sanieren" das ist richtig lol

lanciadelta64
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Re: @ Lancistos

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Ciao Günter,

ich möchte nicht näher darauf eingehen, ob nun ein alter Opel eines „Oldtimers“ würdig ist oder nicht, denn ich glaube diesbezüglich erübrigt sich jede Diskussion, weil prinzipiell jedes alte Auto als „Oldtimer“ eignet, ja sogar nicht selten Autos besonders im Alter beliebt sind, die als Neufahrzeuge regelrechte Flops waren.

Ich kenne den Insignia nur auf Bildern und somit muss man mit den Bewertungen im Guten wie im Schlechten immer abwarten, bis man ihn selbst zu Gesicht bekommen hat (zu oft findet man ein Auto auf Fotos schön, ist dann in Wirklichkeit weniger schön oder auch umgekehrt).

Von den Fotos her gefällt mir der Insignia sehr und zählt (immer unter Vorbehalt) zu den schönsten Fahrzeugen seiner Klasse. Was mir zu denken gibt, ist die Karosseriegröße und den damit verbundenem hohen Gewicht und dem dadurch nicht gerade niedrigen Verbrauchswerte (wir haben das Problem ja auch beim Alfa 159). Dafür besitzt er in allen Ehren einen großen Kofferraum. Auch der Kombi ist (wieder unter Vorbehalt) sehr gelungen.

Was mich eher perplex lässt (unter Vorbehalt, weil nur auf Bildern gesehen), ist das Armaturenbrett. Ich hoffe, das sieht in der Realität besser als auf den Bildern. Die Zeitungen hier in Italien haben die Materialanmutung kritisiert, allerdings besagt das nicht viel, denn die halten das Plastik eines Bravos als „mäßig“ und das eines Golfs fast schon R&R würdig. Das ist dann auch eine Frage, wer die Zeitung und/oder Journalisten „sponsert“ ;)

Wir erinnern uns, die Italiener hatten den Insignia bei der Wahl Auto des Jahres im Schnitt auf Platz 3 gesetzt, während man den Golf auf Platz 1 hatte.

Ich wäre da mit der Bewertung eines „Mini-Audis“ vorsichtig, denn wir Italiener kaufen JEDEN Mist, der aus dem Ausland kommt, da ist ein Billigplastik-Mini gleich ein Luxus-Auto und ein Smart gleich ein Mercedes in Kleinformat. In der Regel werden bei uns selbst ausländische Fahrzeuge, die im Mutterland sich nicht verkaufen lassen, hier ein Hit. In Italien sind Smart, die A- und B-Klassen Mercedes der Hit schlecht hin. Die A-Klasse streitet sich mit Musa um den ersten Platz im gleichen Segment.

Der A2 wurde ein Flop, weniger wegen des Preises, sondern wegen seines doch eher gewöhnungsbedürftigen Aussehens und der doch komplizierten Karosserie, die bei Unfallschäden eine Reparatur zu einem Lottospiel wurde. Der A2 floppte sogar in Italien, eben weil selbst „Möchtegern-Reiche“ ihre Autos beim „Billig-Lackierer“ reparieren lassen und da passte der A2 einfach nicht ins Bild. Dazu war Audi zuzeiten des A2 noch nicht Audi von heute. In Deutschland kam auch das Design einfach nicht an, genauso wie auch in anderen Ländern. Ein Audi A1, also eine Art Mini-A3 könnte dagegen vor allem in Italien wie eine Bombe einschlagen, eher als ein Polo, der hier kaum von Jugendlichen geordert wird, im Gegensatz zu Mini, Smart, Alfa MiTo, Golf, Audi A3 oder Golf. Sogar der Corsa ist hier eher in jugendlichen Händen als ein Polo.

Zu Kia, oder besser gesagt, Hyundai muss man sagen, dass sie ja nicht nur Hauptsponsor der WM 2006 in Deutschland waren, sondern ja auch enge Kooperationen mit Daimler unterhalten. Wie viel dann am Ende in einem Hyundai wirklich koreanisch ist, wird man sehen müssen. Ich wage da kein Urteil zu bilden. Optisch gesehen, ist der Ceed nicht schlecht, allerdings hat er in Italien kaum einen Markt, denn er ist halt kein Golf und Co. In dieser Klasse kauft man in Italien Europäisch. Selbst Toyota mit dem Auris bekommen kein Bein zum Stehen. Insofern denke ich mir, dass wir uns um Hyundai und Co weniger Sorgen machen müssen.

Nun zum Thema Preis und lohnenswert könnte man Romane schreiben, Doktorarbeiten, ohne wirklich eine Lösung zu finden. Wer bitteschön kann eine Rechnung aus den unterschiedlichsten Parametern machen? Dabei kommt auch noch, dass nichts allgemeingültig ist, denn was für „dich“ lohnend sein kann, ist für „mich“ nicht lohnenswert. Dazu kommen dann Image, Geschmack und weitere Punkte, die man nicht mit Geld fassen kann.

Bei einem Preisunterschied von 1.000 bis 1.500 Euro muss man sich wirklich fragen, ob sich diese Summe lohnt einzusparen (bei einem Auto des A-Segments natürlich eher als in den höheren Klassen), weil man eventuell durch Kundentreue beim eigenen Händler schon fast mehr herausschlagen kann, dann vielleicht eine Tageszulassung etc.

Erst wenn die Preisunterschiede ausstattungsbereinigt oberhalb von 3.000 Euro liegen sollten, wird es bei einem Auto bis zum C-Segment wirklich interessant.

Ich habe gelesen, dass Hyundai dank der Abwrackprämie in Deutschland sehr erfolgreich war, hier in Italien eben nicht und die Abwrackprämie wird nicht ewig halten und dann wird sich das wieder einpendeln. Das ist wie die Warnung vor der „gelben Gefahr“ vor zwei Jahrzehnten. Am Ende ist sie nicht wirklich eingetreten, weil irgendwann die Japaner ihre Autos auch teurer verkaufen mussten und teilweise selbst in ausländischer Hand gerieten (lange Zeit Mitsubishi zu DaimlerChrysler, Mazda teilweise zu Ford und die Koreaner mit Daewoo zu GM).

Was ich als größere Gefahr ansehe, sind die Chinesen, denn ihr Aufstieg ist rasant, dazu haben die einen Markt, der 1,3 Mrd. Menschen umfasst und rasant wächst. Wenn die anfangen, unsere Hersteller aufzukaufen, bekommen wir die durch die Hintertüre herein. Zurzeit sind sie immer noch zurück und aus eigener Kraft wird es noch einige Zeit dauern, bis sich westeuropäische Standards erreichen, aber mit einem europäischen Hersteller wie Opel beispielsweise werden die einen Quantensprung schaffen und dann werden sie durch die Hintertüre nach Europa kommen, denn wer bitteschön will sich keinen Opel in Deutschland oder Italien mehr kaufen, nur weil die Chinesen dahinter stecken?

Solange aber die Chinesen durch die Vordertüre auf unseren Markt kommen müssen, wird mir nicht Bange. Vergiss nicht, der Preis allein reicht nicht, es gehört der Name dazu. Mag ein T-Shirt von D&G made in China die Leute reizen, beim Auto kann man wohl kaum einen Chinesen mit Mercedes-Stern auf den Markt bringen.

Schau dir das Beispiel des Tata Nanos an. Damit dieser überhaupt unsere Zulassungen erreichen kann, wird der niemals unter 5.000 Euro angeboten werden können, wohl gemerkt, mit dem Aussehen. Du bekommt schon für dieses Geld ohne Abwrackprämie einen FIAT Seicento, der bei allen Unzulänglichkeiten, die er hat, immer noch den Nano überlegen ist und für 7.000 Euro bekommst du gestandene Kleinwagen, die dem Nano in allen Belangen überlegen sind. Damit sich so ein Auto bei uns lohnen würde, müsste er mindestens das Niveau eines Kleinwagens von vor 10 Jahren haben und einen Preis um die 3.000 Euro haben, denn bei der Wahl zwischen einem Gebrauchten mit 100.000 Km und einem nagelneuen Wagen, ziehe ich den neuen vor.

Allerdings müssen wir hier unsere Hausaufgaben machen und den Managern gehörig in den… treten, denn solche Desaster wie BMW mit Rover, Daimler mit Chrysler, Opel jetzt und FIAT bis vor 5 Jahren können sich unsere Autobauer auf Dauer nicht erlauben.

Zu Hyundai und Co möchte ich noch sagen. Ich habe mir die angesehen und es sind weiß Gott keine schlechten Autos, aber wenn man sie sich genau anschaut, sind sie auch keine Offenbarungen und in der Preisklasse bekommen wir auch „einheimische“ Produkte, die nicht teurer sind. Der Ceed ist beispielsweise sehr gelungen, aber das gibt es auch woanders. Insofern würde ein Ceed nur dann lohnenswert sein, wenn der Händler richtige Nachschläge gibt. In Italien führt sich Ford beispielsweise als „Billiganbieter“ auf, die dann „abgespeckt“ sind, aber günstig. So ist ein Focus auch nicht teurer als ein Ceed und selbst ein Bravo in der Basisversion bekommst du dank hoher Prozente schon sehr günstig. Ich wüsste also immer, welches Auto ich mir nicht kaufen würde.

Schöne Grüße

Bernardo
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LCV
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Re: @ Lancistos

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@ mogli: Vernichtet Kia europäische Arbeitsplätze???

Man sollte die Diskussion hier seriös führen und nicht in Stammtischparolen abgleiten. Ich bin kein Kia-Fan, hatte noch nie einen und denke auch, dass ich nie einen kaufen werde. Dennoch ist es angesichts der Tatsachen reine Stimmungsmache auf BILD-Niveau, wenn man Kia oder sonstwem unterstellt, hier im großen Stil Arbeitsplätze zu vernichten.

Ich könnte das Gleiche Firmen wie Daimler, VW, BMW usw. unterstellen, die einen Teil der Produktion in Länder wie Malaysia auslagern, hier dafür ein paar tausend Stellen einsparen. Es findet im Gegenteil ein gewisser Ausgleich dank koreanischer und japanischer Firmen statt, die inzwischen in Ungarn, der tschechischen und der slowakischen Republik große Werke gebaut haben. Und die Vertriebsnetze dieser Hersteller beschäftigen in Deutschland viele hiesige Arbeitnehmer. Wer flexibel, nicht ortsgebunden (und fähig) ist, kann auch als Deutscher bei diesen europäischen Werken einen Job finden.

Ich war mal vor Jahren in Köln geschäftlich bei Toyota. Das Zentrum des Importeurs ist ein Riesenkomplex, wo es bestenfalls zwei oder drei Japaner in der obersten Direktionsebene gibt. Fast alle anderen kamen aus Köln und Umgebung.

Außerdem gibt es weder deutsche, italienische, französische oder sonstwelche Autos, bei denen sämtliche Komponenten aus einem Land kommen. Die Globalisierung und der Zwang zur Kostendämpfung führt dazu, dass Teile aus aller Welt verbaut werden. Auch innerhalb Europas werden Teile der Produktion dort gefertigt, wo die Konditionen stimmen. Man erinnere sich, als die Gewerkschaft den faulen Trick mit Mahle durchzogen. Sie bestreikten Mahle und ein großer Teil der Autoindustrie in aller Welt konnte keine Autos mehr bauen, weil die Kolben fehlten. BOSCH und andere verkaufen auch überall hin.
Magna fertigt z.B. für eine ganze Reihe von Herstellern. Unsere österr. Freunde werden es genauer wissen. Hatte gerade erfahren, dass die SAAB Cabrios in Graz gebaut werden, nur als Beispiel.

Ich hatte meiner Tochter einen Subaru Justy (baugleich mit Suzuki Swift) beschafft. Made in Ungarn. Damit EU und zollfrei. Es gab keine Alternative, von irgendwem sonst einen bezahlbaren Kleinwagen mit Allradantrieb zu bekommen. Haben wir deshalb europäische Arbeitsplätze vernichtet???

Man sollte über die globalen Zusammenhänge nachdenken, bevor man mit solchen Pauschalurteilen um sich wirft.

Gruß Frank
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mogli
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Re: @ Lanciadelta

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Ciao Bernardo,

Also was den Insignia in Natura betrifft, so muß ich sagen, daß er genauso, wie der Delta in Natura besser aussieht.
Am Innenraum selber musste ich feststellen daß die Materalien eine deutlich bessere Anmutung zeigen, wie im letzten Vectra - zumindest von der Oberfläche her. Hingegen war ich vom 5er und 6er Golf nicht wirklich hingerissen.
Beim Bravo jedoch muss ich sagen, daß der mir auf Anhieb im Innenraum gefiel. Lediglich hinten beim Bravo einsteigen
ist nicht so mein Ding. Den neuen A4 habe ich als Limo auch bei der Vorstellung gesehen - nur da kam in mir gegenüber den früheren Versionen nicht mehr so richtig das Premium Gefühl auf. Toll war die Haptik im Porsche Cayenne - den ich mir aber eben nur mal so angesehen habe. So richtig billiges Hartplastik der miesen Sorte, habe ich aber nur in folgenden
Autos ausgemacht: Lada, C1, C3Pluriel (besonders die Türgriffe) und im Seat AlteaXL, da muss man im Vergleich noch den Panda loben - der zwar recht grau daherkommt, aber doch einen ordentlichen Eindruck hinterläßt.
Aber ich bin sicher daß die nächste Panda/Y Generation hier nochmals einen Quantensprung machen werden - jeder für sich ! Zurück zum Insignia: das mit den Gewichten ist mir auch sofort aufgefallen - und die Motoren - bis auf den 2.0 Commonrail Twinturbo mit 190PS wirken die aus meiner Sicht nicht so innovativ, wie die Fiat/Lancia Motoren.
Einen 115PS Benzin -Sauger mit 1.6l Hubraum in ein Auto mit 1500kg als Basis einzubauen - ist schon fast so schlimm, wie seinerzeit der 1,7 Liter Opel_Diesel mit 54 PS im 'Ur-vectra - da brauchst Du auf der Autobahn an die Überholspur erst gar nicht denken. Ich bin auch den A4 - als der ganz neu als Kombi herauskam mit der 115PS 1.9er PD - Maschine gefahren - so als Test - weil meine Mutter damals in der Kaufentscheidung zwischen dem A4 und dem Dedra mit der 90 PS Diesel Maschine wackelte. 2 Dinge waren damals der Killer für den Audi: der deutlich lautere Geräuschpegel, die nicht wirklich spürbaren 115 PS und die hohe Kante durch die Rücksitze in der Ladeebene. Dann noch der massiv höhere Preis, der meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt war. Einmal bin ich bei uns auf der Messe in Wien so rein nur auf das Thema Sitzukomfort eingegangen - glaube 2005 oder 2006 - da gabs nicht wirklich viele Autos, wo ich auf Anhieb wirklich gut drinnen saß - sehr bequem waren jedoch Mercedes E- Klasse, 5er BMW, der Thesis, der 600er Peugeot und interessanterweise der alte Lexus IS - der bot Einstellungen am Sitz, die sehr überraschend waren, sowas erlebt man nur ganz selten bei Autos. Und da kam auch so mancher Sportwagen nicht mit.

KIA/Hyundai - was soll ich sagen : die Einstellung der Östereicher ist leider eine andere - die kaufen doch recht viele Ceeds - und sogar mein Stammhändler (früher Fiat/Lancia/Alfa) hat nun seit 3 Jahren den Lancia rausgeworfen und dafür den Kia aufgenommen. Schade nur, daß sogar einer seiner Verkäufer mehr zum Kia tendiert und im Vergleich den Bravo dazu (Ceed im Vergleich) als teures Modell hinstellt. Nun ich meine zwar, daß der Ceed innen auch ordentlich verarbeitet ist und ein nettes Design hat - aber mit dem Bravo kann er bei den Materalien wohl nicht mithalten - und bei
den Tjet/Mjet Motoren sowieso nicht. Genau genommen, haben momentan eigentlich nur VW und Fiat wirklich gute kleinvolumige Turbobenziner - bei Mercedes und BMW gehts da erst ab 2 Liter so richtig los.
Von einem Auto war ich auch noch angetan - der wirkte als Ganzes, wie aus einem Guß - schöne Materalien, gute Motoren (leider doch etwas durstig) - ausreichend Platz - naja: Volvo S60 - nur in der schönen ausgestellten Version war auch der Preis mit fast 38.000´€ ein wenig happig. Auch beim Mini (nicht die Basisversion) muß ich bezüglich der Innenraummateralien sagen - Bravo - wirklich gelungen - wenngleich ich mir dieses Auto mir nie kaufen würde, da ich mir nicht bei jeder Ampel den Kopf verrenken will - die Sicht nach schräg Oben ist da das Killerargument.
Wahrscheinlich verkaufen sich deswegen die Mini Cabrios so gut *frechgrins*....
Wie Du sagst: für 7000 €uro gibts Bessere - als den Nano - für dieses Geld würde ich wahrscheinlich einen Sandero nehmen - der ist voll in der Polo/Ibiza Klasse - und bezüglich der Materalien - naja akzeptabel - und ja doch ein Europäer. Nur mit Extras darf man bei einem Dacia nicht anfangen - da bist Du schnell auf einem Preisniveau von 12-13 Tausener - da wirds bei Fiat und Lancia dann doch schon richtig interessant.
Was die Chinesen betrifft - da stimme ich Dir völlig zu - gut- viele kaufen ein Auto auch nach dem guten Namen - aber die Leute werden dank "real sinkender" Löhne (steigende Preise) immer weniger wählerisch - zumindest in Österreich.
Und wie man sieht, schrecken die Chinesen vor gar keiner Raubkopie zurück - z.B Dream Multimedia muss inzwischen
ihre Geräte schon mit Hologrammlogo verkaufen und Sicherheitshardware einbauen, um sich vor Plagiaten zu unterscheiden - oder Wertheim Lifte - die bekamen mal eine Garantieforderung bei einem Kunden, wo sie nie einen Lift installiert haben. Und ich möchte nicht wissen, welche Verluste Microsoft durch den asiatischen Markt eingefahren hat - na gut, denen gönn ichs sogar ein bissel, die waren ja auch nicht die bravsten Buben..
Die schlimme Sache mit den Chinesen ist, daß denen immer wieder "Topmanager" der westlichen Welt zum Opfer fallen - und die dann entscheiden, daß Hochtechnologie in China nicht nur produziert , sondern auch weiterentwickelt wird.
Tja - ist halt eine schlimme Sache, wenn ein paar Leute für derartige "Bestechungen" zu haben sind und an die Folgen überhaupt nicht denken.
Was ich nicht verstehe, daß Kleinwagen im A und B Segment in Wien zu Massen aus Fernost gekauft werden (Kia, Hyundai, Suzuki, Honda, Toyota, Madzda, Nissan, Chevrolet, Daihatsu), wo der Preisunterschied netto (Ausstattungsbereinigt) wirklich nur wenige hundert Euros ausmacht - aber oft sind es dann genau diese Leute, denen es wurscht ist, wie teuer eine Versicherung ist oder zu welchem Preis sie den Sprudel für ihr Auto kaufen. Und solange keine echte Reparatur ansteht, sind die laufenden Kosten auch recht niedrig - aber wehe Dem, der mal besondere Ersatzteile braucht....
Ich habe da so ein Beispiel in meiner Verwandtschaft - Sie hat auf Toyota geschwört und nun einen Yaris mit ca 70 PS genommen - und jetzt regt sie sich auf, daß der 8-9 Liter Benzin frisst - mehr als ihr alter mit 90 PS... naja war wohl ein klassischer Fehlkauf..
Ich hoffe, daß mein Dedra Kombi noch 2-3 Jahre hält, damit ich dann bei einem Delta - bzw. einen Bravo SW
entweder einen Mulitair Turbojet oder einen Multijet II zuschlagen kann. Wenn mein Wunsch wahr wird, dann gibt es irgendwann auch einen Delta SW - nur das wird im Design eine Herausforderung, dass sowas nicht danebengeht
- die ich den Italienern jedoch zutraue. Weißt Du etwas - ob die Multiair Motoren auch mit Ethanol 85 fahren werden ?


Grüße
Günter
lanciadelta64
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Re: @ Lanciadelta

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Ciao Günter,

nur kurz, denn ich muss morgenfrüh raus und bin dann für eine Woche unterwegs.

Ob die Mutiair-Motoren Ethanol verarbeiten können, ist mir nicht bekannt, aber ich denke mir, dass wir Magneti Marelli auch noch hinbekommen, zumindest für den brasilianischen Markt.

Das mit der Größe der Motoren ist auch immer so eine Sache. Es wird dann einfach nach unten hin irgendein Motor eingebaut, nur damit man preislich dann ein "ansprechendes" Auto hat. Zum Glück ist man bei Lancia nicht der Versuchung erlegen, dem Delta die kleineren Motoren unterhalb von 120 PS einzupflanzen. Im Bravo gibt es ja den 1,6 Multijet mit 105 Ps (jetzt sogar mit 90 (td) ), wobei beim Bravo der 105er noch geht, aber beim Delta zurecht man darauf verzichtet hat, dafür hat man dann "Billigeinsteiger", aber das wollte man wohl ja auch nicht haben ;)

Wie du richtig bemerkt hast, sind "Billig-Autos" nicht selten nicht wirklich billig, vor allem, weil kaum einer auf die Idee kommt, so ein Auto dann "roh" zu kaufen. Dann lässt man dies und das aufschwatzen und eh du dich umschaust, bist du auf ein Niveau, das über den der teureren Konkurrenz liegt.

Volvos haben mich schon seit Urzeiten angetan, auch wenn ich nie einen Volvo hatte. Die gefielen mir zumindest in den letzten 10-15 Jahren besser als die meisten Saabs, mit denen ich nichts anfangen kann (meine lieben Saab-Freunde, nicht böse sein, ich weiß, dass sie immer etwas Besonderes waren, anders als der Rest ;) )

Und mittlerweile haben ja beide Schweden große Probleme, eben weil sie zu den Ami-Imperien gehören (na ja, nicht nur wegen Ford und GM) und es wird für sie schwer sein, zu überleben, denn Mercedes und BMW haben absolut kein Interesse und wer außer die Chinesen, Asiaten oder irgendeine Investmentgruppe bzw. reicher "Prinz" könnte sich diese Schweden leisten?

Ich habe hier gerade in Italien einen Test zwischen Toyota Yaris, den neuen Ford Fiesta und den Hyundai i20 und du wirst es nicht glauben, der i 20 ist alles andere als ein Billigangebot. Er ist der teuerste Mini im Test und der Fiesta der günstigste, dafür ist der i20 besser ausgestattet, aber selbst bei gleicher Ausstattung liegen sie in etwa auf gleichem Niveau.

So auf Anhieb würde ich dann eher den Fiesta nehmen, schon allein weil der der Neuste im Bunde ist, also ein neues Projekt. Der neue Yaris ist leider nicht mehr das, was der alte vorher war.

VW wie Toyota haben ihre Namen, die sie in den letzten Jahren erworben haben, mit Qualitätseinsparungen ausgenutzt. Der Yaris ist kein Vergleich zum Vorgänger, der qualitativ wesentlich besser war. Dazu hat der Yaris eine nicht gerade tolle Straßenlage. Hier ist der alte Polo sogar besser und das soll schon etwas heißen. Vom G.Punto oder Opel Corsa reden wir schon gar nicht.

Der Golf 5 hat mich überhaupt nicht umgehauen und in vielen Bereichen ist er schlechter als sein Vorgänger. Der 6er hat wenigstens nun ein akzeptables Cockpit, denn der 5er...na ja, über Geschmäcker kann man sich ja bekanntlich streiten ;)

Aber auch er haut mich nicht um. Da gefällt mir der Bravo innen wie außen wesentlich besser und ich kann nicht erkennen, wo der Golf nun zumindest sichtbar besser sein sollte, also mit den Mitteln, denen ja auch nur einem Journalisten zustehen. Und da kommen wir zum Ceed. Ich finde ihn schick, nicht übel, aber wie du richtig bemerkt hast, fällt er schon allein motormäßig ab und ich wie ich dir ja schon geschrieben habe, ist er zumindest in Italien kein Sparangebot, sondern liegt in etwa auf den Niveau eines FIAT Bravos, mag sein, dass dann vielleicht bei ähnlicher Ausstattung der Bravo eventuell teurer wird, aber auch hier muss man dann schauen, ob es dann am Ende wirklich so ist, denn dann kommen noch andere Dinge mit hinzu. Bei so geringen Unterschieden muss man sich dann auch die Frage nach dem Wiederverkaufswert stellen, denn nach 3 Jahren dürfte der Ceed mehr verlieren als der Bravo (ich spreche hier von Realverlust, nicht nur prozentual). Dazu wird in Italien die Versicherung über den Hubraum berechnet, ergo kommt da schnell eine Summe zusammen, die den eventuell geringeren Kaufpreis schon nach einem, spätestens nach zwei Jahren aufgefressen hat.

Aber die Wenigsten machen sich solche Rechnungen. Sie sehen vielleicht irgendwo ein Angebot und schon wird zugeschlagen, auch wenn du am Ende vielleicht mehr bezahlt hast, als wenn du bei einem vermeintlich teureren Händler dein Auto gekauft hast.

Ich werde meinen Neuen bei meinem Bekannten kaufen, bei dem ich meinen HGT gekauft habe. Ich könnte den Lancia auch in einer anderen Region kaufen, die Entfernung ist ähnlich. Aber selbst wenn dieser mir 500 Euro das Auto günstiger ließe, wäre es eine Art Bumerang, denn zuerst muss ich übers Gebirge, was bei Inspektionen im Winter besonders schwierig ist. Dann bekomme ich bei meinem Bekannten auch für Inspektionen ein Leihwagen, der nicht obligatorisch ist, nur bei Autos, die mehr als 24 Std. in der Werkstatt bleiben usw usw usw. D.h. was du da eventuell mehr bezahlst (was nicht gesagt ist), bekommst du dank Service mehr als rückvergütet.

Daher ist nicht immer die scheinbar "billigste" Lösung auch tatsächlich die billigste Lösung.

Saluti

Bernardo
mogli
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Re: @ LCV

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Servus Frank,

Ich habe die Antwort hier deswegen formuliert, da es hier scheinbar auch Leute gibt, die vorschnell urteilen:

Meine Antwort ging an den Adressaten mit folgender Aussage:

@Fio alles nur Satire. Ich will nur die absurden Thesen, die durch die Medien kreisen, visuell widerlegen.
Während etwa die Koreaner aufholen und im Design Statements bringen, glaubt Opel noch mit charakterloser Durchschnittsware auf Kundenfang gehen zu können. Der Insignia beispielsweise ist ein Verschnitt deutscher Mittelklasselimousinen. Unter dem Motto wir nehmen was von Audi und Mercedes und verkaufen es billiger. VW hat den Tiguan und den Schirocco, Fiat den 500 und den Panda. Was hat Opel an Besonderheiten im Portfolio? Nichts. Was Opel kann, das kann Kia mittlerweile besser.
.......................................................................................................................
Gut, mag seine Meinung sein - Ich selbst arbeite nicht bei Opel , sondern bei einem Zulieferer - und zwar dem größten Weltweit - zumindest war es vor ein paar Jahren noch so, daß der der Größte war....
Ich meine nur, daß man mit solchen Aussagen sich absolut nicht von Managern unterscheidet, die wegen ein paar wenigen % gleich einen Lieferteil aus Fernost suchen - und glaube mir, deren gab und gibt es Viele. Wenn dann auch noch der Endkunde - gut seine Meinung lasse ich gelten - ich habe auch Meine,
es dann auch noch offiziell in einem Lancia Forum etwas übertreibt (oder wars doch nur provokative Satire?), dann darf ich auch .... Wenn man meine Worte genauer liest, prangere ich nicht KIA an, europäische Arbeitsplätze zu vernichten - sondern eigentlich nur die Leute, die der Meinung sind, daß man wegen eines scheinbar günstigeren Preises sofort zugreifen muß und dann mit fadenscheinigen Argumenten versucht, das auch noch zu rechtfertigen.
Und im Falle von Kia zu behaupten, daß Opel Nichts kann, was Kia besser kann - dann darf ich nur sagen: Gottseidank, denn Opel hat kaum jemals andere Hersteller optisch so kopiert, wie die gesamte aktuelle Modellplaette von Kia doch recht anschaulich beweist.
Ich führe hier sicher keine Stammtischgespräche und auf Diskussionen mit diesem Niveau bin ich schon gar nicht aus- aber ich weise nur auf die mittel- und langfristigen Gefahren hin, wenn ein Autohersteller in die Hände von Leuten gerät, die in ihrer Technologie weit dahinter liegen. Und da gehören für mich auch die westlichen Manager dazu, die es einfach nicht lassen können, ihre Hochtechnologie, in einem Land, welches für seine Raubkopien berühmt ist, zu verlagern, dafür noch fette Prämien kassieren, daß sie das in kurzer Zeit durchziehen und dann - wenn die ersten negativen Folgen kommen, jegliche Schuld von sich weisen, das Unternehmen wechseln und dann das gleiche Spiel wo anders wiederholen.
Die größte Gefahr dabei ist, daß die Chinesen nicht nur schnell lernen und es so viele gibt, sondern auch noch für einen Niedriglohn 80 Stunden die Woche und mehr arbeiten. Dann drückt man deren Produkte durch Dumpingpreise in den westlichen Markt - der dafür auch immer offener wird und die Spirale beginnt sich noch schneller zu drehen. Was soll bitte Europa dann entgegensetzen, wenn es die gleiche Entwicklung, wie bei der Unterhaltungselektronik der letzen 20 Jahre gibt ?
Wo produzieren heute Grundig, Philips, ITT, IBM, Telefunken, Nokia, ...
Frage: ist es uns inziwschen egal geworden, woher unsere Produkte kommen ? Hast Du schon mal probiert, 10 verschiedene Kinderspielsachen zu kaufen, wo keines aus China kommt ? Bei Holzspielzeug gehts ja noch, aber versuch das mal mit Plastik/ oder Metallspielzeug...
Was die Autos betrifft, weiß ich Bescheid, daß da Vieles zusammengekauft wird - aus allen Erdteilen - dem könnte man schnell Einhalt gebieten, wenn die Transporte wieder teurer würden, denn es ist so, daß genau diese Dienstleistung in den letzten Jahren immer billiger wurde - und das hauptsächlich auf dem Rücken der Mitarbeiter. Denn die Steuern und Treibstoffpreise wurden ja nicht billiger - und neue LKW´s schon gar nicht. Von daher kommt es auch, daß es inzwischen egal ist, ob die Einzelteile eines Autos schon mehrfach über den ganzen Erdball herumgekarrt wurden, bevor das Vehikel schon zusammengebaut ist.

Übrigens ich kenne schon einen leistbaren Kleinwagen mit Allrad : Panda..
Den Justy gibts inzwischen weder in D noch in A als Allrad und der kostet schon als 2WD satte 12-13 Tausender -
also billig ist der auch nicht im Vergleich mit einem Panda oder Y ..

Grüße
Günter
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