Markenimage
Re: Markenimage
«… Tatsache ist, dass man Anfang der 90er Jahre mit Lancia eine Basis gehabt hat, um die Marke peu à peu aufzubauen. Das hat man (absichtlich) bleiben lassen, statt dessen Alfa bevorzugt, ohne etwas zu reißen. …» - Das ist zweifellos richtig. Nur kann man - wie es manche es vielfach tun - die heutige Konzernführung, d.h. SM nicht dafür verantwortlich machen. Hingegen liegen andere, zuweilen fragwürdige Entscheidungen im Verantwortungsbereich von SM. Etwa die, den Lybra nicht sofort und durch ein gleichwertiges Modell zu ersetzen. Es ist ja bekannt, dass das Modell, das 2005 als Fiat Croma II (Tipo 194) eigentlich für Lancia als Nuova Lybra vorgesehen war. Mit dieser Diskontinuität stiess man weiter langjährige Stammkunden der Marke vor den Kopf. Umso mehr, weil der Delta 844 auch erst 2008 erschien und nicht wirklich ein D-Segment-Lancia abgab. Unter der Marke Lancia wäre der Crossover-194 nicht nur besser aufgehoben gewesen, sondern hätte - relativ gesehen - auch eine höhere Marktakzeptanz erreicht. Aber so steht man bei FCA heute vor dem Scherbenhaufen einer gescheiterten Marken- und Modellpolitik im mittleren Marktsegment. - Man ist schlicht und ergreifend nicht mehr in der Lage, die Nachfrage nach frontgetriebenen D- / E-Modellen mit guten Preis- / Leistungsverhältnis zu bedienen. Und hat somit auch diese Nachfrage-, d.h. Kundensegemente verloren. Mit der neuen, auf Heckantriebs-Konzeption basierenden Alfa-Palette lässt sich das nur bedingt wieder wettmachen.
Re: Markenimage
> Nur kann man - wie es manche es vielfach tun - die heutige Konzernführung, d.h. SM nicht dafür verantwortlich machen.
Vollkommen klar. Die Fehler begannen schon 1969 mit der Übernahme. Dann gab es eine Phase mit Y10, Delta 1, Dedra und Thema, als es aufwärts ging und man langsam das "Licht am Ende des Tunnels" sah. Aber mit der Alfa-Übernahme war alles vorbei. Natürlich haben das die Vorgänger des Herrn SM verbockt. Schon Ende der 90-er Jahre war abzusehen, dass Lancia so ganz langsam sterben wird. Um den Abstieg aufzuhalten, wären finanzielle Mittel nötig gewesen, die einfach nicht vorhanden waren. Man produzierte nur noch Flops (außer Y). Und weil man sich nicht nur auf den italienischen Markt konzentrieren konnte, um langfristig zu bestehen, war das nicht aufzuhalten. Vermutlich war auch der Vertrag mit GM für die Haltung der Manager verantwortlich. Wenn GM 2004 alles sowieso übernehmen sollte, warum sich noch großartig anstrengen? Dann kam es aber ganz anders, nur lag das Kind schon im Brunnen.
Es ist eine alte Erkenntnis in meiner Branche, dass es u.U. Jahrzehnte braucht, um sich einen GUTEN NAMEN zu erarbeiten. Da muss man auch ständig dranbleiben. Aber es kann in extrem kurzer Zeit passieren, dass der gute Name "im Eimer" ist. Das wieder zu korrigieren, kostet wiederum viel Zeit und Geld.
Wenn aber im Bereich PR so wenig getan wird, dass man einfach in Vergessenheit gerät, dann ist es letztendlich sogar egal, wie gut das Image ist. Der potentielle Käufer, der nicht markengebunden kauft, schaut sich vielleicht 10 verschiedene Modelle an, aber Lancia ist nicht dabei. Kennt er nicht.
Dass es so gekommen ist, hat der Konzern verschuldet. Dass SM nun einen Schlussstrich zieht, ist aus Managersicht nachvollziehbar.
Vollkommen klar. Die Fehler begannen schon 1969 mit der Übernahme. Dann gab es eine Phase mit Y10, Delta 1, Dedra und Thema, als es aufwärts ging und man langsam das "Licht am Ende des Tunnels" sah. Aber mit der Alfa-Übernahme war alles vorbei. Natürlich haben das die Vorgänger des Herrn SM verbockt. Schon Ende der 90-er Jahre war abzusehen, dass Lancia so ganz langsam sterben wird. Um den Abstieg aufzuhalten, wären finanzielle Mittel nötig gewesen, die einfach nicht vorhanden waren. Man produzierte nur noch Flops (außer Y). Und weil man sich nicht nur auf den italienischen Markt konzentrieren konnte, um langfristig zu bestehen, war das nicht aufzuhalten. Vermutlich war auch der Vertrag mit GM für die Haltung der Manager verantwortlich. Wenn GM 2004 alles sowieso übernehmen sollte, warum sich noch großartig anstrengen? Dann kam es aber ganz anders, nur lag das Kind schon im Brunnen.
Es ist eine alte Erkenntnis in meiner Branche, dass es u.U. Jahrzehnte braucht, um sich einen GUTEN NAMEN zu erarbeiten. Da muss man auch ständig dranbleiben. Aber es kann in extrem kurzer Zeit passieren, dass der gute Name "im Eimer" ist. Das wieder zu korrigieren, kostet wiederum viel Zeit und Geld.
Wenn aber im Bereich PR so wenig getan wird, dass man einfach in Vergessenheit gerät, dann ist es letztendlich sogar egal, wie gut das Image ist. Der potentielle Käufer, der nicht markengebunden kauft, schaut sich vielleicht 10 verschiedene Modelle an, aber Lancia ist nicht dabei. Kennt er nicht.
Dass es so gekommen ist, hat der Konzern verschuldet. Dass SM nun einen Schlussstrich zieht, ist aus Managersicht nachvollziehbar.
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Re: Markenimage
Diese verschiedenen Phasen lassen sich gut mit bestimmten Namen verknüpfen:
- 70er Jahre (insbesondere ab 1975): Umberto Agnelli - Delta 831, Integration Autobianchi in Lancia
- 80er Jahre: Vittorio Ghidella* - Weiterentwicklung 831 und Prisma, Thema 834, Y10, Dedra; Rennsport-Aktivitäten
- 90er Jahre: Paolo Cantarella / Roberto Testore: Auflösung Alfa-Lancia und integrierte Marketing-Strategie (zu Gunsten Alfa Romeo - auch im Rennsport); Kappa, Y, Lybra (von 1997 auf 1999 verschoben), Entwicklung Thesis
- Anfang 00er Jahre: Herbert Demel: versenkt Fulvietta; erklärt öffentlich, Lancia zu Gunsten von Alfa Romeo einstellen zu wollen (und wird darob von SM entlassen)
* (jeweils VR-Delegierter und Geschäftsführer der Fiat Auto SpA bzw. Lancia SpA und 1986 - 1992 Alfa-Lancia Industriale SpA)
- 70er Jahre (insbesondere ab 1975): Umberto Agnelli - Delta 831, Integration Autobianchi in Lancia
- 80er Jahre: Vittorio Ghidella* - Weiterentwicklung 831 und Prisma, Thema 834, Y10, Dedra; Rennsport-Aktivitäten
- 90er Jahre: Paolo Cantarella / Roberto Testore: Auflösung Alfa-Lancia und integrierte Marketing-Strategie (zu Gunsten Alfa Romeo - auch im Rennsport); Kappa, Y, Lybra (von 1997 auf 1999 verschoben), Entwicklung Thesis
- Anfang 00er Jahre: Herbert Demel: versenkt Fulvietta; erklärt öffentlich, Lancia zu Gunsten von Alfa Romeo einstellen zu wollen (und wird darob von SM entlassen)
* (jeweils VR-Delegierter und Geschäftsführer der Fiat Auto SpA bzw. Lancia SpA und 1986 - 1992 Alfa-Lancia Industriale SpA)