http://www.oberpfalznetz.de/zeitung/294 ... 0.html#top
Wenn Ihr dies lest, empfehle ich im Hintergrund dieses Lied laufen zu lassen (ab 0:45 Minuten starten)...
http://www.youtube.com/watch?v=VdQY7BusJNU
Es geht mir hier nicht um die Autowerke, sondern um die vielen vielen Arbeitsplätze die man in Werken mit guter Produktqualität und Rentabiltät verloren hat. Vorallem was Cesare Romiti hier zerstört hat.
Saluti!
Etwas zum Nachdenken
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Re: Etwas zum Nachdenken
Ciao caro Albert,
du schaffst es immer wieder den Finger in eine bestimmte "offene" Wunde zu stecken. Für mich ist das noch schlimmer, weil an Chivasso mehr hängt als "nur Lancia", mehr als die Schließung einer Autofabrik. Hier geht es um Italien der letzten 65-66 Jahre. Die Schließung ist da nur ein "Symptom". Immer wenn ich den Namen Romiti höre, bekomme ich eine "Gänsehaut", denn wenn es jemanden gibt, den ich noch mehr "liebe" als meinen "Freund" Silvio, dann es ist es "mio caro" Romiti.
Für einen "Normalsterblichen" außerhalb Italiens wirst du eh nie verständlich erklären können, wieso man eine Fabrik mit der modernsten Lackierstraße des Landes, die zu dem Zeitpunkt die "beste" Arbeit abgab, schloss, um dafür dann eine Fabrik zu fördern, die schon als Alfa-Standort für negative Schlagzeilen sorgte und über die noch vor nicht allzu langer Zeit ein gewisser Marchionne ungewöhnlich markante Worte fand.
Tanti saluti
Bernardo
PS: Einerseits habe ich Mitleid, andererseits sind viele von denen heutige "Lega-Wähler", also eine Partei, die Silvios treuster Verbündeter ist,
du schaffst es immer wieder den Finger in eine bestimmte "offene" Wunde zu stecken. Für mich ist das noch schlimmer, weil an Chivasso mehr hängt als "nur Lancia", mehr als die Schließung einer Autofabrik. Hier geht es um Italien der letzten 65-66 Jahre. Die Schließung ist da nur ein "Symptom". Immer wenn ich den Namen Romiti höre, bekomme ich eine "Gänsehaut", denn wenn es jemanden gibt, den ich noch mehr "liebe" als meinen "Freund" Silvio, dann es ist es "mio caro" Romiti.
Für einen "Normalsterblichen" außerhalb Italiens wirst du eh nie verständlich erklären können, wieso man eine Fabrik mit der modernsten Lackierstraße des Landes, die zu dem Zeitpunkt die "beste" Arbeit abgab, schloss, um dafür dann eine Fabrik zu fördern, die schon als Alfa-Standort für negative Schlagzeilen sorgte und über die noch vor nicht allzu langer Zeit ein gewisser Marchionne ungewöhnlich markante Worte fand.
Tanti saluti
Bernardo
PS: Einerseits habe ich Mitleid, andererseits sind viele von denen heutige "Lega-Wähler", also eine Partei, die Silvios treuster Verbündeter ist,
Re: Etwas zum Nachdenken
Ciao carissimo Bernardo,
mir geht es ähnlich wie dir und sicherlich auch unserem Freund Albert ( o ), es ist halt passiert und nicht mehr zu ändern, dennoch sollte man es mahnvoll in Erinnerung behalten. Ob nun viele der Leute die betroffen waren die Lega Nord wählen weiss ich nicht, falls doch so kann es nur an negativer Manipulation liegen.
Forza Italia e Viva la Lancia
-D
mir geht es ähnlich wie dir und sicherlich auch unserem Freund Albert ( o ), es ist halt passiert und nicht mehr zu ändern, dennoch sollte man es mahnvoll in Erinnerung behalten. Ob nun viele der Leute die betroffen waren die Lega Nord wählen weiss ich nicht, falls doch so kann es nur an negativer Manipulation liegen.
Forza Italia e Viva la Lancia

Saluti
Fiore
Lancista per sempre
Lebensstil
Agilität
Noblesse´
Charmant
Innovativ
Außergewöhnlich
Delta 1,3, Prisma 1,6iE, Thema 2.Serie 16V, Dedra 1,6 i.E, Dedra 2,0 i.E, Kappa 2,4 LX Berlina, Kappa Coupe 2,4 2.Serie, Thesis 3,0 V6 Emblema, Ypsilon 1,2 LS, Ypsilon 1,4 LX, Musa 1,4 Oro, Lybra 1,8 LX SW. l Kappa Coupe 2,0 20V T, Ypsilon Cosmopolitan, New Ypsilon 1,2 Oro, Delta 3 1,4 T-Jet Oro..........
meine anderen Italiener...Alfasud 1,3, Maserati Biturbo, Fiat 131 Mirafiori Sport Walter Röhrl Edition 2000TC, Alfa Sei 2,5 V6 1.Serie, Fiat Bravo
Fiore
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Agilität
Noblesse´
Charmant
Innovativ
Außergewöhnlich
Delta 1,3, Prisma 1,6iE, Thema 2.Serie 16V, Dedra 1,6 i.E, Dedra 2,0 i.E, Kappa 2,4 LX Berlina, Kappa Coupe 2,4 2.Serie, Thesis 3,0 V6 Emblema, Ypsilon 1,2 LS, Ypsilon 1,4 LX, Musa 1,4 Oro, Lybra 1,8 LX SW. l Kappa Coupe 2,0 20V T, Ypsilon Cosmopolitan, New Ypsilon 1,2 Oro, Delta 3 1,4 T-Jet Oro..........
meine anderen Italiener...Alfasud 1,3, Maserati Biturbo, Fiat 131 Mirafiori Sport Walter Röhrl Edition 2000TC, Alfa Sei 2,5 V6 1.Serie, Fiat Bravo
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Re: Etwas zum Nachdenken
Ciao caro Fiore,
das mit der Lega richtete sich in erster Linie gegen Arese und weniger Chivasso. Turin ist alles andere als "Leghista"
Aber viele der heutigen "Arbeitschaft" wählt in Norditalien Lega. Das ist kein Geheimnis 
Die Problematik mit Chivasso ist natürlich "politischer" Natur, denn rein industriell gab es keinen "rationalen" Grund, wieso du die damals nach Melfi modernste Automobilfabrik der FIAT-Gruppe mit der modernsten Lackierstraße, in der noch die Autos einzeln (die Betonung liegt auf "einzeln"´) gestestet wurden, bevor sich ausgeliefert wurden) mit einer Arbeiterschaft, die seit mehreren Generationen in der Industrie gearbeitet haben, ergo die Prozesse und die "Industriekultur" in sich verinnerlicht hatte, schließt, um die schon zu Urzeiten nicht gerade moderne Fabrik einer anderen Region, in der es weder eine Industriekultur gab, noch die Qualitätsmaßstäbe sehr hoch waren.
Nach der Wiedervereinigung hat es in manchen Bereichen auch in Deutschland ähnliche Hintergründe gegeben, aber weil halt die Umweltauflagen geringer waren etc., aber wenigstens gingen die Investionen dann auch woanders hin und wurden die Fabriken entweder erneuert oder ganz neu aufgebaut. Alles das hat es dort nicht gegeben. Erst heuer mit dem New Panda wurde die Fabrik auf dem neusten Stand gebracht.
Ich möchte nicht weiter ins "politische" Detail gehen, weil das hier nicht hingehört, aber sicherlich lag in der politischen Ausrichtung einer bestimmten Gewerkschaft der eigentliche Grund für die "Abwanderung" in Richtung Süden
Sicher ist das Vergangenheit und man sollte nicht immer nach hinten schauen, auch weil es nichts bringt, aber wenn man dann darüber nachdenkt, was gerade Chivasso war, wie sie gearbeitet haben, wie die Fahrzeuge von dort auch qualitativ waren (frage einmal bei denen nach, die den Dedra aus Chivasso und aus Rivalta hatten, welcher von beiden der "bessere" Dedra war; frage einmal diejenigen, die einen Delta aus der ersten und zweiten Baureihe hatten, also einen aus Chivasso und einen aus Pomigliano
)
Was schmerzt, ist nicht einmal so sehr, dass man Chivasso geschlossen hat, auch wenn wir Lancisti im Nachhinein meinen, man habe uns die Seele gestohlen, sondern die Unsinnigkeit dieses Schließens. Wir reden hier nicht über eine "unproduktive" Fabrik, nicht darüber, dass hier eine Fabrik "veraltet" gewesen wäre und die Modernisierung halt zu teuer gekommen wäre. Wir reden hier nicht von einer Gegend, in denen die Leute in der Woche lieber am Meer fahren als in der Fabrik arbeiten, nicht von Leuten, die einfach 2 Stunden zu spät kommen, weil sie keine Lust hatten. Normalerweise hätte man Pomigliano schließen müssen und Chivasso stärken, nicht umgekehrt
Weißt du, ich habe viele Jahre vermutet, dass Romiti und Co mit Absicht FIAT an den Abgrund gebracht hatte, dass man es lukrativer fand, das Geld woanders anzulegen, als in der Entwicklung neuer Autos, aber erst mit der Klage einer Agnelli gegen den Familien-Clan, brachte mich auf die "richtige" Fährte:
Der italienische Staat, Region, Provinz und Gemeinde haben immer wieder FIAT, das am Abgrund stand, unterstützt. Je mehr man unterstützte, desto mehr Geld entzog man dem Unternehmen und das Geld wanderte auf Offshore-Konten
Man musste also FIAT "künstlich" in die Pleite treiben, immer für Kurzarbeit sorgen (manche haben über Jahre "Kurzarbeitergeld bei 0 Stunden Arbeit" kassiert, weil sie einerseits nicht entlassen wurden, andererseits angeblich keine Arbeit da war), mit Gemeinden, Provinzen und Regionen Hilfe ausarbeiten, um sich am Ende eh nicht an Abmachungen zu halten und die Leute sowieso auf der Straße waren.
So richtig bewusst wurde mir das, als es zu diesen Prozess kam, in der eine Agnelli behauptete, man habe ihr ein Teil des Erbes vorenthalten, nämlich von den Geldern, die auf einem Offshore-Konto waren, die offiziell nicht verbucht seien und wir reden hier über Mrd-Beträge.
Anders ausgedrückt, man zog Gelder aus dem Unternehmen, investierte es nicht, wodurch es zu einer Krise kam, was wiederum zu Unterstützungen führte, was wieder nicht investiert wurde, sondern weiter Geld gespart, um wieder eine noch größere Krise zu haben usw. usw. usw. und das Ergebnis hat man Anfang der Jahrtausendwende gesehen.
Tanti saluti
Bernardo
das mit der Lega richtete sich in erster Linie gegen Arese und weniger Chivasso. Turin ist alles andere als "Leghista"


Die Problematik mit Chivasso ist natürlich "politischer" Natur, denn rein industriell gab es keinen "rationalen" Grund, wieso du die damals nach Melfi modernste Automobilfabrik der FIAT-Gruppe mit der modernsten Lackierstraße, in der noch die Autos einzeln (die Betonung liegt auf "einzeln"´) gestestet wurden, bevor sich ausgeliefert wurden) mit einer Arbeiterschaft, die seit mehreren Generationen in der Industrie gearbeitet haben, ergo die Prozesse und die "Industriekultur" in sich verinnerlicht hatte, schließt, um die schon zu Urzeiten nicht gerade moderne Fabrik einer anderen Region, in der es weder eine Industriekultur gab, noch die Qualitätsmaßstäbe sehr hoch waren.
Nach der Wiedervereinigung hat es in manchen Bereichen auch in Deutschland ähnliche Hintergründe gegeben, aber weil halt die Umweltauflagen geringer waren etc., aber wenigstens gingen die Investionen dann auch woanders hin und wurden die Fabriken entweder erneuert oder ganz neu aufgebaut. Alles das hat es dort nicht gegeben. Erst heuer mit dem New Panda wurde die Fabrik auf dem neusten Stand gebracht.
Ich möchte nicht weiter ins "politische" Detail gehen, weil das hier nicht hingehört, aber sicherlich lag in der politischen Ausrichtung einer bestimmten Gewerkschaft der eigentliche Grund für die "Abwanderung" in Richtung Süden

Sicher ist das Vergangenheit und man sollte nicht immer nach hinten schauen, auch weil es nichts bringt, aber wenn man dann darüber nachdenkt, was gerade Chivasso war, wie sie gearbeitet haben, wie die Fahrzeuge von dort auch qualitativ waren (frage einmal bei denen nach, die den Dedra aus Chivasso und aus Rivalta hatten, welcher von beiden der "bessere" Dedra war; frage einmal diejenigen, die einen Delta aus der ersten und zweiten Baureihe hatten, also einen aus Chivasso und einen aus Pomigliano

Was schmerzt, ist nicht einmal so sehr, dass man Chivasso geschlossen hat, auch wenn wir Lancisti im Nachhinein meinen, man habe uns die Seele gestohlen, sondern die Unsinnigkeit dieses Schließens. Wir reden hier nicht über eine "unproduktive" Fabrik, nicht darüber, dass hier eine Fabrik "veraltet" gewesen wäre und die Modernisierung halt zu teuer gekommen wäre. Wir reden hier nicht von einer Gegend, in denen die Leute in der Woche lieber am Meer fahren als in der Fabrik arbeiten, nicht von Leuten, die einfach 2 Stunden zu spät kommen, weil sie keine Lust hatten. Normalerweise hätte man Pomigliano schließen müssen und Chivasso stärken, nicht umgekehrt

Weißt du, ich habe viele Jahre vermutet, dass Romiti und Co mit Absicht FIAT an den Abgrund gebracht hatte, dass man es lukrativer fand, das Geld woanders anzulegen, als in der Entwicklung neuer Autos, aber erst mit der Klage einer Agnelli gegen den Familien-Clan, brachte mich auf die "richtige" Fährte:
Der italienische Staat, Region, Provinz und Gemeinde haben immer wieder FIAT, das am Abgrund stand, unterstützt. Je mehr man unterstützte, desto mehr Geld entzog man dem Unternehmen und das Geld wanderte auf Offshore-Konten

Man musste also FIAT "künstlich" in die Pleite treiben, immer für Kurzarbeit sorgen (manche haben über Jahre "Kurzarbeitergeld bei 0 Stunden Arbeit" kassiert, weil sie einerseits nicht entlassen wurden, andererseits angeblich keine Arbeit da war), mit Gemeinden, Provinzen und Regionen Hilfe ausarbeiten, um sich am Ende eh nicht an Abmachungen zu halten und die Leute sowieso auf der Straße waren.
So richtig bewusst wurde mir das, als es zu diesen Prozess kam, in der eine Agnelli behauptete, man habe ihr ein Teil des Erbes vorenthalten, nämlich von den Geldern, die auf einem Offshore-Konto waren, die offiziell nicht verbucht seien und wir reden hier über Mrd-Beträge.
Anders ausgedrückt, man zog Gelder aus dem Unternehmen, investierte es nicht, wodurch es zu einer Krise kam, was wiederum zu Unterstützungen führte, was wieder nicht investiert wurde, sondern weiter Geld gespart, um wieder eine noch größere Krise zu haben usw. usw. usw. und das Ergebnis hat man Anfang der Jahrtausendwende gesehen.
Tanti saluti
Bernardo