Die Automobilwoche zu Fiat / Lancia / Chrysler
Die Automobilwoche zu Fiat / Lancia / Chrysler
Hallo zusammen,
die Automobilwoche schreibt bemerkenswertes zu oben genanntem.
Ich hoffe nur, dass nicht wieder ein anti-italienisches Komplott unterstellt wird, leider gibt es diese Tendenz ja.
Hier der Text:
Klartext - Chrysler, Lancia – da fehlt noch Rover
Bei Lancia gab es auf dem Genfer Autosalon kaum etwas neues am Stand zu sehen. Die Entwicklungsabteilung der Fiat-Tochter, sofern es so etwas überhaupt noch gibt, hatte Chrysler-Modelle mit ihren Logos beklebt. Offenbar hofft man in Turin, dass sich niemand mehr an die fantastische Historie der Marke Lancia erinnern kann.
article picture 1
Fiat:
Ein Blick in den Geschäftsbericht von Fiat zeigt, wie dünn das Eis ist, auf dem die Firma steht. (Foto: Fiat)
Guido Reinking
greinking@craincom.de
München. Es war gespenstisch: Nicht nur, dass der Messestand der Fiat-Tochter Lancia auf dem Genfer Auto-Salon völlig in Schwarz gehüllt und stellenweise so dunkel war, dass man die Treppenstufen ertasten musste. Was davor an Autos aufgereiht stand, erinnerte an die letzten Zuckungen von Rover, als dem Publikum ein auf Englisch getrimmter indischer Billig- Kleinwagen präsentiert wurde. In Genf hatte die Entwicklungsabteilung von Lancia, sofern es so etwas überhaupt noch gibt, Chrysler-Modelle mit ihren Logos beklebt. Offenbar hofft man in Turin, dass sich niemand mehr an die fantastische Historie der Marke Lancia erinnern kann.
Man denke nur an die göttliche Aurelia, das erste Auto mit V6-Motor, an den grandiosen Stratos oder die unschlagbaren Delta Integrale, die den Audi Quattros das Fürchten lehrten. Eingedenk dieser und anderer Traumautos von Lancia ist das, was Fiat mit der Marke derzeit anstellt, schlicht Leichenschändung. Der Chrysler 300 heißt in Europa künftig Lancia Thema, der Chrysler 200 wird als Lancia Flavia angeboten. Dass Olivier François, der Chrysler und Lancia nun in Personalunion führt, dem staunenden Kreis an Fachjournalisten klarmachen wollte, dies seien die besten Autos, die man für Geld kaufen könne, lässt für die nahe Zukunft der Fiat- Chrysler-Allianz nichts Gutes erahnen. Diese Fahrzeuge wollte in Europa schon als Chrysler kaum jemand kaufen. Sie werden auch als Lancia nicht mehr Kunden finden. Die Strategie offenbart, wie groß die Not in Turin und Auburn Hills sein muss. Beide Unternehmen brauchen dringend Geld in der Kasse, um die Modellpalette zu modernisieren. In den vergangenen Jahren wurde viel zu wenig investiert.
Ein Blick in den Geschäftsbericht von Fiat zeigt, wie dünn das Eis ist, auf dem die Firma steht: Man lebt im Pkw-Bereich praktisch nur noch vom Image des 500, der langsam auch in die Jahre kommt, und vom Gewinn aus Brasilien. Fiat-Chef Sergio Marchionne mag ein begnadeter Manager sein. Aber um aus dem Loch zu kommen, müsste er fliegen können. Wolfgang Bernhard und Dieter Zetsche scheiterten daran, nur Chrysler zu sanieren. Marchionne will das mit Chrysler und Fiat gleichzeitig schaffen. Bei einem Erfolg hätte er zwar seine deutschen Kollegen bei Daimler bis auf die Knochen blamiert. Zetsche und Bernhard sollten sich aber keine allzu großen Sorgen machen.
die Automobilwoche schreibt bemerkenswertes zu oben genanntem.
Ich hoffe nur, dass nicht wieder ein anti-italienisches Komplott unterstellt wird, leider gibt es diese Tendenz ja.
Hier der Text:
Klartext - Chrysler, Lancia – da fehlt noch Rover
Bei Lancia gab es auf dem Genfer Autosalon kaum etwas neues am Stand zu sehen. Die Entwicklungsabteilung der Fiat-Tochter, sofern es so etwas überhaupt noch gibt, hatte Chrysler-Modelle mit ihren Logos beklebt. Offenbar hofft man in Turin, dass sich niemand mehr an die fantastische Historie der Marke Lancia erinnern kann.
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Fiat:
Ein Blick in den Geschäftsbericht von Fiat zeigt, wie dünn das Eis ist, auf dem die Firma steht. (Foto: Fiat)
Guido Reinking
greinking@craincom.de
München. Es war gespenstisch: Nicht nur, dass der Messestand der Fiat-Tochter Lancia auf dem Genfer Auto-Salon völlig in Schwarz gehüllt und stellenweise so dunkel war, dass man die Treppenstufen ertasten musste. Was davor an Autos aufgereiht stand, erinnerte an die letzten Zuckungen von Rover, als dem Publikum ein auf Englisch getrimmter indischer Billig- Kleinwagen präsentiert wurde. In Genf hatte die Entwicklungsabteilung von Lancia, sofern es so etwas überhaupt noch gibt, Chrysler-Modelle mit ihren Logos beklebt. Offenbar hofft man in Turin, dass sich niemand mehr an die fantastische Historie der Marke Lancia erinnern kann.
Man denke nur an die göttliche Aurelia, das erste Auto mit V6-Motor, an den grandiosen Stratos oder die unschlagbaren Delta Integrale, die den Audi Quattros das Fürchten lehrten. Eingedenk dieser und anderer Traumautos von Lancia ist das, was Fiat mit der Marke derzeit anstellt, schlicht Leichenschändung. Der Chrysler 300 heißt in Europa künftig Lancia Thema, der Chrysler 200 wird als Lancia Flavia angeboten. Dass Olivier François, der Chrysler und Lancia nun in Personalunion führt, dem staunenden Kreis an Fachjournalisten klarmachen wollte, dies seien die besten Autos, die man für Geld kaufen könne, lässt für die nahe Zukunft der Fiat- Chrysler-Allianz nichts Gutes erahnen. Diese Fahrzeuge wollte in Europa schon als Chrysler kaum jemand kaufen. Sie werden auch als Lancia nicht mehr Kunden finden. Die Strategie offenbart, wie groß die Not in Turin und Auburn Hills sein muss. Beide Unternehmen brauchen dringend Geld in der Kasse, um die Modellpalette zu modernisieren. In den vergangenen Jahren wurde viel zu wenig investiert.
Ein Blick in den Geschäftsbericht von Fiat zeigt, wie dünn das Eis ist, auf dem die Firma steht: Man lebt im Pkw-Bereich praktisch nur noch vom Image des 500, der langsam auch in die Jahre kommt, und vom Gewinn aus Brasilien. Fiat-Chef Sergio Marchionne mag ein begnadeter Manager sein. Aber um aus dem Loch zu kommen, müsste er fliegen können. Wolfgang Bernhard und Dieter Zetsche scheiterten daran, nur Chrysler zu sanieren. Marchionne will das mit Chrysler und Fiat gleichzeitig schaffen. Bei einem Erfolg hätte er zwar seine deutschen Kollegen bei Daimler bis auf die Knochen blamiert. Zetsche und Bernhard sollten sich aber keine allzu großen Sorgen machen.
Re: Die Automobilwoche zu Fiat / Lancia / Chrysler
ach, ich kann das nicht mehr hören.
Dieses Schlechtreden ist schon eine seltsame Kultur geworden, die sich überall
woanders auch wieder finden lässt.
Warum sollte ein Lybra 2011, wenn es ihn denn geben würde, nicht so aussehen wie der Chrysler 200?
Der neue Thema ist doch vollkommen in Ordnung. Es stört doch nur die Tatsache des UmlabelnDesDes
Deswegen wieder die Frage: Warum sollte ein Thesis 2011 nicht so ausehen wie der Chrysler 300?
Zum Voyager will ich nicht viel sagen, weil diese Vans sind doch eh alles nur rechteckige Kisten.
Und beim Ypsilon ist das doch auch Klagen auf hohen Niveau. Schaut euch doch mal um auf dem
Kleinwagenmarkt. Da hat der Ypsilon schon immer noch eine Ausnahmestellung für den zu erwartenden Preis.
Also, passt schon.
Gruß, DirkR
Dieses Schlechtreden ist schon eine seltsame Kultur geworden, die sich überall
woanders auch wieder finden lässt.
Warum sollte ein Lybra 2011, wenn es ihn denn geben würde, nicht so aussehen wie der Chrysler 200?
Der neue Thema ist doch vollkommen in Ordnung. Es stört doch nur die Tatsache des UmlabelnDesDes
Deswegen wieder die Frage: Warum sollte ein Thesis 2011 nicht so ausehen wie der Chrysler 300?
Zum Voyager will ich nicht viel sagen, weil diese Vans sind doch eh alles nur rechteckige Kisten.
Und beim Ypsilon ist das doch auch Klagen auf hohen Niveau. Schaut euch doch mal um auf dem
Kleinwagenmarkt. Da hat der Ypsilon schon immer noch eine Ausnahmestellung für den zu erwartenden Preis.
Also, passt schon.
Gruß, DirkR
Re: Die Automobilwoche zu Fiat / Lancia / Chrysler
tja, und wieder als alte lied - quasi der "umlabelsong"...
und keiner der "journalisten" vergleicht wie CHRYSLER noch vor der FIAT/LANCIA-ära aussah...
und keiner der "journalisten" vergleicht wie CHRYSLER noch vor der FIAT/LANCIA-ära aussah...
MfG,
martin
___________________________
LANCIA - eleganza in movimento
-- www.facebook.com/driveFCA --
___________________________
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Re: Die Automobilwoche zu Fiat / Lancia / Chrysler
Das ist halt wie im wahren Leben oder in der Schule: Die dumme Masse drischt immer auf den kleinen Aussenseiter rum. Das ist ja schon ein fester Bestandteil unserer "freien, ach so toleranten" Kultur. Die Teile der "Masse" versuchen dadurch ihrer eigentlichen "Beliebigkeit" zu entfliehen. Sowas beobachte ich empirisch erstaunlich oft bei Polo und Golf Fahrern, die dann ganz besonders durch ihre extrem besemmelte Fahrweise auffallen müssen. Eigentlich bemitleidenswert!
Das beste was zeitlich und finanziell machbar war wurde gemacht und was bitte haben wir denn auch erwartet: Lobeshymnen? Bei der bestehenden Berichterstattungskultur wohl kaum, zumal, wenn selbst wir als Lancisti schon erstmal stutzten. Ich habe eigentlich ein relativ gutes Gefühl bei der Entwicklung, wenn (und das ist der eigentliche Knackpunkt!) vor allem auch Marketing und Verkauf/Service in Form gebracht werden. Dann kann daraus was werden. Natürlich bleibt Lancia eine Nischenmarke, aber das ist auch gut so;-))) Es geht weiter!
Alex
Das beste was zeitlich und finanziell machbar war wurde gemacht und was bitte haben wir denn auch erwartet: Lobeshymnen? Bei der bestehenden Berichterstattungskultur wohl kaum, zumal, wenn selbst wir als Lancisti schon erstmal stutzten. Ich habe eigentlich ein relativ gutes Gefühl bei der Entwicklung, wenn (und das ist der eigentliche Knackpunkt!) vor allem auch Marketing und Verkauf/Service in Form gebracht werden. Dann kann daraus was werden. Natürlich bleibt Lancia eine Nischenmarke, aber das ist auch gut so;-))) Es geht weiter!
Alex
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Re: Die Automobilwoche zu Fiat / Lancia / Chrysler
im Endeffekt sind alle Berichte ob positiv od. negativ wurscht -- der Verkauf zählt. Nehmen es die Kunden an oder nicht.???
Ich wünsche und hoffe für Lancia auf viel Erfolg - ich für mich werde wohl auf die nächste dann komplett neue Generation warten. Für 2012 hoffe ich auf den angekündigten Alfa Mittelklasse SUV wenn nicht, der Range Rover Evoque,Kia Sportage sind gute Alternativen.
Meine Bedenken sind nicht so sehr Lancia, sondern das der ganze Konzern den Bach runtergeht. Wir haben zurzeit genauso hohe Benzinpreise wie vor der Autokrise vor zwei Jahren. Fiat hat den 500er als Antwort und sonst??
Die Chrysler Modelle sind ja praktisch die Alten wie vor der Krise......Hoffentlich haben, sollte es zu einen Crash kommen, die dann genug Luft für Neues in den USA.....aber jetzt mal abwarten und Tee drinken.
Ich wünsche und hoffe für Lancia auf viel Erfolg - ich für mich werde wohl auf die nächste dann komplett neue Generation warten. Für 2012 hoffe ich auf den angekündigten Alfa Mittelklasse SUV wenn nicht, der Range Rover Evoque,Kia Sportage sind gute Alternativen.
Meine Bedenken sind nicht so sehr Lancia, sondern das der ganze Konzern den Bach runtergeht. Wir haben zurzeit genauso hohe Benzinpreise wie vor der Autokrise vor zwei Jahren. Fiat hat den 500er als Antwort und sonst??
Die Chrysler Modelle sind ja praktisch die Alten wie vor der Krise......Hoffentlich haben, sollte es zu einen Crash kommen, die dann genug Luft für Neues in den USA.....aber jetzt mal abwarten und Tee drinken.
Re: Die Automobilwoche zu Fiat / Lancia / Chrysler
Diese sogenannten Journalisten sind doch nur Schmierfinke, die voneinander abschreiben. Am Ende fahren sie alle die heiligen Fortbewegungsmittel des Volkswagenkonzern. Klar, dass bei so viel Innovation der eigenen Marke kein Platz für echte, objektive Journalistenarbeit mehr ist.
Das ist der Grund, warum ich seit Jahren keine einzige Autozeitschrift mehr kaufe.
Aber wahrscheinlich ist es so, dass man soger ein bissel Angst bekommt, weil man nicht weiß, ob das Konzept von SM doch aufgeht und man dann die Welt nicht meht versteht.
Das ist der Grund, warum ich seit Jahren keine einzige Autozeitschrift mehr kaufe.
Aber wahrscheinlich ist es so, dass man soger ein bissel Angst bekommt, weil man nicht weiß, ob das Konzept von SM doch aufgeht und man dann die Welt nicht meht versteht.
LANCIA Musa Platino Plus 1.4 MPi 16V D.F.N.
LANCIA Phedra Platino 170 hp Comfortronic
FIAT Pro. KaWa Scudo L2 2.0 145hp AT8 S&S
NIKON Df Special-Edition Kit black
NIKON Df Special-Edition Kit chrome
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Re: Die Automobilwoche zu Fiat / Lancia / Chrysler
Ciao Alex,
du hast das mit dem Knackpunkt richtig erkannt. Selbst wenn Lancia heute alles eigenständige Neuentwicklungen hätte, behaupte ich, würden sie sich kaum besser verkaufen als jetzt diese Derivate, mit dem Unterschied, dass diese dann der Gruppe finanziell schaden würde.
Wir befinden uns in einer Übergangszeit und Lancia wie ja auch FIAT sanierst du nicht von heute auf morgen, vor allem unter der Berücksichtung der vielen Probleme, die ja vorhanden sind. Das geht alles nur Stück für Stück. Man möchte Lancia ja auch mit der Zeit auf einem anderen Level bringen, aber mit einem Programm aus Ypsilon, Musa und Delta klingt das schon beinahe lächerlich. Man konnte also nun in relativ kurzer Zeit ein paar Lücken schließen, dazu der New Ypsilon (der erste Y10 war am Anfang ein riesiger Flop, wie auch übrigens der Ur-Fiat 500 aus den 50er Jahren, bevor diese dann zu Verkaufsschlagern wurden).
Das ist zuerst einmal positiv und angesichts der Strukturprobleme hat man nun Zeit, sich der Struktur zu widmen ohne gleich Neukonstruktionen zu „verheizen“. Der Gro des Ypsilons wird sich in Italien verkaufen, dafür brauche ich kein Prophet sein, um das vorherzusehen, wie es ja auch bei den Vorgängern der Fall war, also ist diesbezüglich für Lancia „nichts verloren“.
Mit diesen Derivaten aber hat man nun ein relativ komplettes Programm und hier nun spielt die Musik: Lancia wird mit Verarbeitungsmängel, „Schrott ab Werk“ in Verbindung gebracht. Diese Derivate können schon einmal verhindern, dass es größere Kinderkrankheiten gibt, die Herstellung in Kanada und den USA dürfte so oder so bessere Verarbeitung garantieren und Tychy sowieso im Vergleich zu Imerese Termini auf Sizilien.
Nun hat man „etwas“ Zeit gewonnen, die Sache voranzutreiben und diese aktuellen „Derivate“ werden nur ein paar Jahre auf dem Markt bleiben. Für Lancia ist es dann wichtig, bis dahin eine gesundere Struktur zu haben und dann wird man sehen, wie die neuen Fahrzeuge werden. „Deltina“ (C-Segment) wird eine komplette „italienische Entwicklung“ mit ausschließlich „italienischen Motoren“ werden. Der Flavia-Nachfolger wird auf einer italienischen Plattform aufgebaut, der D-Wide (vergrößerte C-Evo-Plattform, die nun in allen Mittelklassefahrzeugen der gesamten Gruppe, also inklusive Chryslers verbaut werden wird), alle Vierzylindermotoren werden aus Italien kommen und sollte wirklich auch der V6-Diesel verbaut werden, auch dieser Motor. Bliebe eigentlich nur der Pentastar, sofern der überhaupt in Europa dann angeboten würde, der aus den USA käme. Dazu wird der Flavia-Nachfolger laut Insider-Infos in Italien komplett entwickelt, also wenn man so will, wird dann der 200er ein „Lancia-Derivat“ werden.
Bleiben nur die große Limo und der Van, aber Lancia hat noch nie den großen Van in Eigenregie gebaut und der kam halt zuvor aus Frankreich, war ergo ein PSA-Derivat.
Ob dann Lancia eine Überlebenschance haben wird, hängt von vielen Dingen ab, aber mit Sicherheit ist das keine Frage, ob mit Chrysler-Derivaten oder umgekehrt gearbeitet wird. Viel wichtiger werden die Inhalte, das Design, Händlernetz, Zuverlässigkeit, Verarbeitung und natürlich Marketing sein. Stimmen diese Dinge, wird Lancia zwar immer noch nicht ein „Massenhersteller“ werden, kann es sich aber erlauben, mit relativ bescheidenen Verkaufszahlen ein relativ komplettes Programm zu haben.
Seat verkauft rund 300.000 Autos, also mehr als Alfa und Lancia zusammen, benutzt gar einen Audi-Derivat, den es bei Audi schon nicht mehr gibt und dennoch schreibt man tiefrote Zahlen. Ich glaube, daran kann man erkennen, wie schwierig es ist, einerseits ein Nischenhersteller zu sein, andererseits mit geringen Stückzahlen zumindest mit einem ausgeglichen Budget auszukommen.
Ich sehe die Sache heute optimistisch, denn mit diesen Derivaten hat man nun Zeit, sich zu stabilisieren und man (die FIAT-Gruppe) hat es selbst in der Hand, in Zukunft durch gute Produkte auf sich aufmerksam zu machen und am Ende ist es mir egal, ob nun ein Lancia in den USA Chrysler oder Lancia genannt wird. Für mich ist wichtiger, dass das Endprodukt stimmt, dass es mir gefällt, dass es meinen Ansprüchen gerecht wird und dass es auch hält und mir nicht auseinander bricht.
Der Ypsilon ist „Italo-Design“, also kann man diesbezüglich dann kaum jammern, hier wäre ein US-Design am Werk, das Design des alten Sebrings hat man sehr gut soweit überarbeitet, dass es im Flavia gut gelungen ist und es sich vom Design her mit Sicherheit nicht vor der Konkurrenz verstecken braucht. Der „New Thema“ bringt halt seine alte DNA mit und hier spielte auch eine Rolle, dass man davon ausgeht, dass ein Auto dieses Segment eher unter Chrysler sich verkaufen lässt als in Europa unter Lancia, also warum kostspielige Eingriffe, die neue Pressen brauchen, wenn man das Modell eher nur als „Image“ braucht. Mehr war kaum möglich, nicht in dieser Zeit, nicht mit dem Material. Neukonstruktionen brauchen rund 36-48 Monate und das ist auch der Zeitpunkt, für den die neuen Modelle geplant sind, die schon heute im Verborgenen entwickelt werden
. Ford und GM wollen mehr und mehr ihre Autos „europäisieren“, die Japaner sind längst von ihrem US-Design abgerückt und die deutschen Hersteller haben nun nicht extra ihre europäischen Modelle für die USA so umgeformt, damit sie „amerikanischer“ wirken. Das heißt für mich auch, dass der schon eingeleitete Prozess, Chrysler-Modelle zu „europäisieren“, auch bei den Neukonstruktionen fortgeführt wird.
Klar, wer von Stratos, 037 träumt, von Lancia im Rallyesport träumt, sich die Zeiten der Delta Integrale zurückwünscht, der wird in absehbarer Zukunft enttäuscht werden, denn er Zug ist vorerst einmal abgefahren, aber das heißt nicht, dass man auch in Zukunft leistungsstarke Fahrzeuge haben wird, denn auch für Chrysler sind „sportliche“ Varianten vorgesehen. Man darf nicht vergessen, FIAT hat nicht nur Lancia, sondern FIAT, Alfa, Ferrari, Maserati und nun die ganzen Chrysler/Jeep und Co. Als Lancia die ersten Rallyeerfolge feierte, war man die „Primadonna“, die „Diva“ des Konzerns und Lancia sollte „sportlich“ und „komfortabel“ sein.
Böse Zungen haben einmal behauptet, Lancia sei immer so gewesen, wie FIAT hätte immer sein sollen und nie war. Aber alles hat sich verändert. Wer hätte sich früher vorstellen können lauter Mercedes-Fahrzeuge ohne Stern auf der Haube stehend zu sehen. Wer hätte gedacht, dass die beiden Nieren der BMWs beinahe zu einem „herkömmlichen“ Kühlergriff verkommen wären.
Eins aber ist sicher, ohne diese Chrysler-Derivate hätten wir hier nicht mehr viel zu diskutieren, denn Lancia gäbe es nicht mehr bzw. wäre spätestens mit dem Auslaufen des Ypsilons verschwunden.
Liebe Grüße
Bernardo
du hast das mit dem Knackpunkt richtig erkannt. Selbst wenn Lancia heute alles eigenständige Neuentwicklungen hätte, behaupte ich, würden sie sich kaum besser verkaufen als jetzt diese Derivate, mit dem Unterschied, dass diese dann der Gruppe finanziell schaden würde.
Wir befinden uns in einer Übergangszeit und Lancia wie ja auch FIAT sanierst du nicht von heute auf morgen, vor allem unter der Berücksichtung der vielen Probleme, die ja vorhanden sind. Das geht alles nur Stück für Stück. Man möchte Lancia ja auch mit der Zeit auf einem anderen Level bringen, aber mit einem Programm aus Ypsilon, Musa und Delta klingt das schon beinahe lächerlich. Man konnte also nun in relativ kurzer Zeit ein paar Lücken schließen, dazu der New Ypsilon (der erste Y10 war am Anfang ein riesiger Flop, wie auch übrigens der Ur-Fiat 500 aus den 50er Jahren, bevor diese dann zu Verkaufsschlagern wurden).
Das ist zuerst einmal positiv und angesichts der Strukturprobleme hat man nun Zeit, sich der Struktur zu widmen ohne gleich Neukonstruktionen zu „verheizen“. Der Gro des Ypsilons wird sich in Italien verkaufen, dafür brauche ich kein Prophet sein, um das vorherzusehen, wie es ja auch bei den Vorgängern der Fall war, also ist diesbezüglich für Lancia „nichts verloren“.
Mit diesen Derivaten aber hat man nun ein relativ komplettes Programm und hier nun spielt die Musik: Lancia wird mit Verarbeitungsmängel, „Schrott ab Werk“ in Verbindung gebracht. Diese Derivate können schon einmal verhindern, dass es größere Kinderkrankheiten gibt, die Herstellung in Kanada und den USA dürfte so oder so bessere Verarbeitung garantieren und Tychy sowieso im Vergleich zu Imerese Termini auf Sizilien.
Nun hat man „etwas“ Zeit gewonnen, die Sache voranzutreiben und diese aktuellen „Derivate“ werden nur ein paar Jahre auf dem Markt bleiben. Für Lancia ist es dann wichtig, bis dahin eine gesundere Struktur zu haben und dann wird man sehen, wie die neuen Fahrzeuge werden. „Deltina“ (C-Segment) wird eine komplette „italienische Entwicklung“ mit ausschließlich „italienischen Motoren“ werden. Der Flavia-Nachfolger wird auf einer italienischen Plattform aufgebaut, der D-Wide (vergrößerte C-Evo-Plattform, die nun in allen Mittelklassefahrzeugen der gesamten Gruppe, also inklusive Chryslers verbaut werden wird), alle Vierzylindermotoren werden aus Italien kommen und sollte wirklich auch der V6-Diesel verbaut werden, auch dieser Motor. Bliebe eigentlich nur der Pentastar, sofern der überhaupt in Europa dann angeboten würde, der aus den USA käme. Dazu wird der Flavia-Nachfolger laut Insider-Infos in Italien komplett entwickelt, also wenn man so will, wird dann der 200er ein „Lancia-Derivat“ werden.
Bleiben nur die große Limo und der Van, aber Lancia hat noch nie den großen Van in Eigenregie gebaut und der kam halt zuvor aus Frankreich, war ergo ein PSA-Derivat.
Ob dann Lancia eine Überlebenschance haben wird, hängt von vielen Dingen ab, aber mit Sicherheit ist das keine Frage, ob mit Chrysler-Derivaten oder umgekehrt gearbeitet wird. Viel wichtiger werden die Inhalte, das Design, Händlernetz, Zuverlässigkeit, Verarbeitung und natürlich Marketing sein. Stimmen diese Dinge, wird Lancia zwar immer noch nicht ein „Massenhersteller“ werden, kann es sich aber erlauben, mit relativ bescheidenen Verkaufszahlen ein relativ komplettes Programm zu haben.
Seat verkauft rund 300.000 Autos, also mehr als Alfa und Lancia zusammen, benutzt gar einen Audi-Derivat, den es bei Audi schon nicht mehr gibt und dennoch schreibt man tiefrote Zahlen. Ich glaube, daran kann man erkennen, wie schwierig es ist, einerseits ein Nischenhersteller zu sein, andererseits mit geringen Stückzahlen zumindest mit einem ausgeglichen Budget auszukommen.
Ich sehe die Sache heute optimistisch, denn mit diesen Derivaten hat man nun Zeit, sich zu stabilisieren und man (die FIAT-Gruppe) hat es selbst in der Hand, in Zukunft durch gute Produkte auf sich aufmerksam zu machen und am Ende ist es mir egal, ob nun ein Lancia in den USA Chrysler oder Lancia genannt wird. Für mich ist wichtiger, dass das Endprodukt stimmt, dass es mir gefällt, dass es meinen Ansprüchen gerecht wird und dass es auch hält und mir nicht auseinander bricht.
Der Ypsilon ist „Italo-Design“, also kann man diesbezüglich dann kaum jammern, hier wäre ein US-Design am Werk, das Design des alten Sebrings hat man sehr gut soweit überarbeitet, dass es im Flavia gut gelungen ist und es sich vom Design her mit Sicherheit nicht vor der Konkurrenz verstecken braucht. Der „New Thema“ bringt halt seine alte DNA mit und hier spielte auch eine Rolle, dass man davon ausgeht, dass ein Auto dieses Segment eher unter Chrysler sich verkaufen lässt als in Europa unter Lancia, also warum kostspielige Eingriffe, die neue Pressen brauchen, wenn man das Modell eher nur als „Image“ braucht. Mehr war kaum möglich, nicht in dieser Zeit, nicht mit dem Material. Neukonstruktionen brauchen rund 36-48 Monate und das ist auch der Zeitpunkt, für den die neuen Modelle geplant sind, die schon heute im Verborgenen entwickelt werden

Klar, wer von Stratos, 037 träumt, von Lancia im Rallyesport träumt, sich die Zeiten der Delta Integrale zurückwünscht, der wird in absehbarer Zukunft enttäuscht werden, denn er Zug ist vorerst einmal abgefahren, aber das heißt nicht, dass man auch in Zukunft leistungsstarke Fahrzeuge haben wird, denn auch für Chrysler sind „sportliche“ Varianten vorgesehen. Man darf nicht vergessen, FIAT hat nicht nur Lancia, sondern FIAT, Alfa, Ferrari, Maserati und nun die ganzen Chrysler/Jeep und Co. Als Lancia die ersten Rallyeerfolge feierte, war man die „Primadonna“, die „Diva“ des Konzerns und Lancia sollte „sportlich“ und „komfortabel“ sein.
Böse Zungen haben einmal behauptet, Lancia sei immer so gewesen, wie FIAT hätte immer sein sollen und nie war. Aber alles hat sich verändert. Wer hätte sich früher vorstellen können lauter Mercedes-Fahrzeuge ohne Stern auf der Haube stehend zu sehen. Wer hätte gedacht, dass die beiden Nieren der BMWs beinahe zu einem „herkömmlichen“ Kühlergriff verkommen wären.
Eins aber ist sicher, ohne diese Chrysler-Derivate hätten wir hier nicht mehr viel zu diskutieren, denn Lancia gäbe es nicht mehr bzw. wäre spätestens mit dem Auslaufen des Ypsilons verschwunden.
Liebe Grüße
Bernardo
Re: Die Automobilwoche zu Fiat / Lancia / Chrysler
schwarzseherei hin oder her - ich denke man sollte Lancia in Ruhe sterben lassen und den Markennamen verkaufen.
Vielleicht erinnert sich wieder jemand an den Namen Lancia und baut die Autos die dahinter steckten, nämlich extravagante innovative Fahrzeuge die mit richtigen Marketing durchaus Geld bringen könnten. Hier sollte man einen Blick auf Lamborghini werfen (ok nicht direkt vergleichbar) - diese Marke vegetierte über Jahre dahin (80er, 90er) und ist jetzt im Hause Audi wieder auferstanden, gutes Marketing und die Portion Geld im Hahn Voraussetzung...warum nicht auch Lancia - jedenfalls ist mir einThesis, k (und diesen hatte ich damals als Neuwagen) usw. sympathischer und liebenswert entrückter als der neue Thema und Konsorten. Ja sie sprachen nie Massen an, aber der sich dafür entschied wußte, dass er Automobile Hochkultur fuhr. Und wie bereits erwähnt denke ich, dass es durchaus möglich sein müßte auch mit kleinen Chargen und mit gutem, innovativen Marketing auch div. Designextravaganzen und Alleingänge sich leisten zu können.
Viva old Lancia!
Vielleicht erinnert sich wieder jemand an den Namen Lancia und baut die Autos die dahinter steckten, nämlich extravagante innovative Fahrzeuge die mit richtigen Marketing durchaus Geld bringen könnten. Hier sollte man einen Blick auf Lamborghini werfen (ok nicht direkt vergleichbar) - diese Marke vegetierte über Jahre dahin (80er, 90er) und ist jetzt im Hause Audi wieder auferstanden, gutes Marketing und die Portion Geld im Hahn Voraussetzung...warum nicht auch Lancia - jedenfalls ist mir einThesis, k (und diesen hatte ich damals als Neuwagen) usw. sympathischer und liebenswert entrückter als der neue Thema und Konsorten. Ja sie sprachen nie Massen an, aber der sich dafür entschied wußte, dass er Automobile Hochkultur fuhr. Und wie bereits erwähnt denke ich, dass es durchaus möglich sein müßte auch mit kleinen Chargen und mit gutem, innovativen Marketing auch div. Designextravaganzen und Alleingänge sich leisten zu können.
Viva old Lancia!
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- Joined: 07 Jan 2009, 20:28
Re: Die Automobilwoche zu Fiat / Lancia / Chrysler
Habe ich etwas versäumt? Seit wann ist denn Lambo zumindest ökonomisch wieder auferstanden? Letztens jammerte einer von Lambo in Italien, dass man immer noch tiefrote Zahlen schreibe. "Auferstehung" sieht für mich also anders aus. VW leistet sich den Luxus, weil es fürs Marketing wichtig ist, genauso wie man De Silva als Designer hat und dann Giugiaro aufgekauft hat, was eigentlich blödsinnig ist, zumal die VW- und Co-Produkte immer noch so aussehen, wie früher und das hätte auch jeder Student hinbekommen, ohne dass man sich teure Designer hätte leisten müssen.
Re: Die Automobilwoche zu Fiat / Lancia / Chrysler
ich habe nirgends, bezüglich Lamborghini, über ökonomie geschrieben, aber die Marke darf weiter leben und das bauen was sie kann, nämlich brutale supersportler....