Schäuble und das Sparpaket
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- Joined: 10 Aug 2009, 00:16
Schäuble und das Sparpaket
Zur Abwechslung hier mal was politisches. Bitte einfach mal anschauen: http://www.youtube.com/watch?v=dH_s1uv4RGo
Re: Schäuble und das Sparpaket
Sehr schön, so muss man das erst mal erklären können.
Das Problem sind ja nicht wirklich die Streichungen im unteren Einkommensbereich sowie den Sozialabgaben - angesichts eines Sozialetats, der über die Hälfte des Gesamthaushalts ausmacht, wäre es vollkommen unlogisch, nicht auch hier die Schere anzusetzen.
Allgemein ungerecht wird ja empfunden, dass die oberen Einkommen bzw. Vermögenden und Finanzverantwortlichen ohne Einbußen davonkommen. Was man auch in der Regierung weiß. Sie haben nur nicht den Arsch in der Hose, den ohnehin von keinem geglaubten Spruch von "Mehr Netto vom Brutto" zu verraten. Und so "sparen" sie halt nur, weil man ja um Gottes Willen versprochen hat, keine Steuern zu erhöhen.
Ich denke: Die Mehrheit würde es begrüßen, im Interesse der besseren Lastenverteilung das Wahlversprechen gebrochen zu sehen, als ausschließlich (was prinzipiell der vollkommen richtige Ansatz ist !!!!) an der Ausgabenseite zu justieren.
Aber die Politik kann vieles drehen und wende was sie will im guten Willen. Gerade im Gesundheits- und Pharmabereich. Die Menschen und Wirtschaft werden immer auf die Umstände und Rahmenbedingungen reagieren und sich anpassen. Trotzdem muss man anfangen zu sparen (richtig zu sparen, denn eigentlich hörte man schon in den 80igern unter Stoltenberg was von "Sparpaketen"), und sich nicht beirren zu lassen von Obama und Co., zu Lasten der Folgegenerationen immer weiter Schulden draufzusatteln.
Daher habe ich im Grundsatz nichts gegen dieses aktuelle Sparpaket, aber die "Tigerenten" dürften durchaus ihr Wahlversprechen vom Tabu der Steuererhöhungen an den richtigen Stellen (z.B. Einkommen über 500.000 €) brechen. Käme besser an...
Wütend macht mich vor allem, dass (nicht unbedingt in der BRD, da baden wir eher die Folgen aus), die Verantwortlichen dieser ganzen Finanzsch... davon kommen, während der Rest der Welt (das gemeine Volk in Griechenland, Island usw.) das ausbaden muss. Leider ist wohl keiner auf der Welt so kompetent, hier per Gesetz was Nachhaltiges zu schaffen. Aber Sitte und Moral lassen sich ohnehin nicht deregulieren. Man hat's oder hat's nicht.
Das ganze sage ich als einer, der wirklich nicht links im "Roten" steht.
So, das mein Senf um kurz nach Mitternacht (etwas unbeabsichtigt...)
Jens
Das Problem sind ja nicht wirklich die Streichungen im unteren Einkommensbereich sowie den Sozialabgaben - angesichts eines Sozialetats, der über die Hälfte des Gesamthaushalts ausmacht, wäre es vollkommen unlogisch, nicht auch hier die Schere anzusetzen.
Allgemein ungerecht wird ja empfunden, dass die oberen Einkommen bzw. Vermögenden und Finanzverantwortlichen ohne Einbußen davonkommen. Was man auch in der Regierung weiß. Sie haben nur nicht den Arsch in der Hose, den ohnehin von keinem geglaubten Spruch von "Mehr Netto vom Brutto" zu verraten. Und so "sparen" sie halt nur, weil man ja um Gottes Willen versprochen hat, keine Steuern zu erhöhen.
Ich denke: Die Mehrheit würde es begrüßen, im Interesse der besseren Lastenverteilung das Wahlversprechen gebrochen zu sehen, als ausschließlich (was prinzipiell der vollkommen richtige Ansatz ist !!!!) an der Ausgabenseite zu justieren.
Aber die Politik kann vieles drehen und wende was sie will im guten Willen. Gerade im Gesundheits- und Pharmabereich. Die Menschen und Wirtschaft werden immer auf die Umstände und Rahmenbedingungen reagieren und sich anpassen. Trotzdem muss man anfangen zu sparen (richtig zu sparen, denn eigentlich hörte man schon in den 80igern unter Stoltenberg was von "Sparpaketen"), und sich nicht beirren zu lassen von Obama und Co., zu Lasten der Folgegenerationen immer weiter Schulden draufzusatteln.
Daher habe ich im Grundsatz nichts gegen dieses aktuelle Sparpaket, aber die "Tigerenten" dürften durchaus ihr Wahlversprechen vom Tabu der Steuererhöhungen an den richtigen Stellen (z.B. Einkommen über 500.000 €) brechen. Käme besser an...
Wütend macht mich vor allem, dass (nicht unbedingt in der BRD, da baden wir eher die Folgen aus), die Verantwortlichen dieser ganzen Finanzsch... davon kommen, während der Rest der Welt (das gemeine Volk in Griechenland, Island usw.) das ausbaden muss. Leider ist wohl keiner auf der Welt so kompetent, hier per Gesetz was Nachhaltiges zu schaffen. Aber Sitte und Moral lassen sich ohnehin nicht deregulieren. Man hat's oder hat's nicht.
Das ganze sage ich als einer, der wirklich nicht links im "Roten" steht.
So, das mein Senf um kurz nach Mitternacht (etwas unbeabsichtigt...)
Jens
Re: Schäuble und das Sparpaket
Tja, da hilft alles sparen nichts.
Das Märchen , dass uns erzählt wird ist ja, dass der Staat irgendwann auf einen Schuldenstand von Null kommen könnte.
Das Problem dabei ist nur, dass in dem Moment wo uns das gelingt unser Finanzsystem zusammenbricht.
Das ist nämlich auf das Einströmen neuen Geldes in Form von Zinsen angewiesen. Nur so kann überhaupt der Geldkreislauf erhalten werden.
Geld ist nichts anderes als ein Schuldschein, demzufolge kann der Staat gar nicht schuldenfrei werden.
Denn das Geld das bei uns im Umlauf ist, mit Ausnahme des Münzgeldes, wird nur durch Schuldenmachen von den Banken erzeugt, ansonsten gäbe es keines.
Der Staat muss sich sein eigenes Zahlungsmittel leihen.
Wen die Hintergründe interessieren: Kurzes Googeln nach „Money as debt”.
Die stetig steigenden Zinsen muss der Steuerzahler aufbringen.
Um wirklich jemals langfristig aus der Schuldenfalle herauszukommen, muss ein vollkommen neues Finanzsystem auf die Beine gestellt werden.
Das wiederum ist gar nicht so einfach. Denn die USA verweigern den Handel mit Ländern, deren Finanzsystem nicht nach deren Vorbild gebaut ist.
Eine nicht auf Schulden basierende Währung wäre durchaus denkbar und durchführbar, scheitert jedoch immer wieder am Widerstand der Finanzwirtschaft.
Unter anderem war das „Wörgler Freigeld” ein durchaus erfolgreiches Experiment.
Das Märchen , dass uns erzählt wird ist ja, dass der Staat irgendwann auf einen Schuldenstand von Null kommen könnte.
Das Problem dabei ist nur, dass in dem Moment wo uns das gelingt unser Finanzsystem zusammenbricht.
Das ist nämlich auf das Einströmen neuen Geldes in Form von Zinsen angewiesen. Nur so kann überhaupt der Geldkreislauf erhalten werden.
Geld ist nichts anderes als ein Schuldschein, demzufolge kann der Staat gar nicht schuldenfrei werden.
Denn das Geld das bei uns im Umlauf ist, mit Ausnahme des Münzgeldes, wird nur durch Schuldenmachen von den Banken erzeugt, ansonsten gäbe es keines.
Der Staat muss sich sein eigenes Zahlungsmittel leihen.
Wen die Hintergründe interessieren: Kurzes Googeln nach „Money as debt”.
Die stetig steigenden Zinsen muss der Steuerzahler aufbringen.
Um wirklich jemals langfristig aus der Schuldenfalle herauszukommen, muss ein vollkommen neues Finanzsystem auf die Beine gestellt werden.
Das wiederum ist gar nicht so einfach. Denn die USA verweigern den Handel mit Ländern, deren Finanzsystem nicht nach deren Vorbild gebaut ist.
Eine nicht auf Schulden basierende Währung wäre durchaus denkbar und durchführbar, scheitert jedoch immer wieder am Widerstand der Finanzwirtschaft.
Unter anderem war das „Wörgler Freigeld” ein durchaus erfolgreiches Experiment.