GM verbrennt weitere 10 Milliarden

Helmut F.
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Joined: 22 Jan 2009, 09:43

GM verbrennt weitere 10 Milliarden

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hier dazu der Bericht:


http://www.netzeitung.de/wirtschaft/unt ... 49082.html


In den Nachrichten hörte ich ,dass 2 Milliarden davon von Opel kommen.

Darum kann ich die Hochnäsigkeit und Grosskozigkeit der Opelaner nicht verstehen.
Hoffentlich sind die bald pleite.

Gruß Helmut F.
SalvaGer
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Re: GM verbrennt weitere 10 Milliarden

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"Darum kann ich die Hochnäsigkeit und Grosskozigkeit der Opelaner nicht verstehen. Hoffentlich sind die bald pleite." wrote:
Der berühmte Kamm, über den alle geschoren werden. Nebenbei: Ich würde derzeit keinen Zahlen von GM trauen.

Das Problem sind nicht alle "Opelaner", sondern die andauernde Führungsschwäche bei Opel (verursacht durch die GM-Mutter mit ihrem Zick-Zack-Kurs der letzen Jahre), die diesen Herrn Franz überhaupt erst hat so einflussreich werden lassen.

Eine hohe Anzahl in der Belegschaft unterstützt dessen Kurs nicht, sondern hat einfach nur Angst um ihre Zukunft. Das ist legitim, es ginge jedem genauso, der in der Lage wäre. Oder nicht etwa?
Fasten your seatbelts. It's going to be a bumpy night.
lanciadelta64
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Re: GM verbrennt weitere 10 Milliarden

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Salve,

es geht nicht darum, wer nun alles am Opel-Niedergang Schuld hat, aber man sollte aufpassen, nicht immer auf die "dummen Amis" zu schieben. Erinnerst du dich an den Verlauf der Bankenkrise? Was konnte man am Anfang aus Deutschland hören? Natürlich sind "unsere Banken" sicher, nur diese "dummen Amis", die haben das Problem. Am Ende musste man kleinlaut akzeptieren, dass man selbst kräftig mitgemischt hat.

Opels Probleme sind nicht nur GM, sondern auch hausgemacht. Nun ist es müßig darüber zu diskutieren, was zuerst da war, das Huhn oder das Ei, aber machen wir uns nichts vor, auch in Deutschland sind die Manager nicht immer "spitzenklasse" (auch wenn ihr zum Glück keine Romitis habt, denn schlimmer als solche Manager, wie wir sie hier gehabt haben, kann man nirgendwo mehr finden).

Aber selbst wenn GM der Hauptverursacher wäre, also derjenige, der Opel allein in dieser Situation gebracht hätte, so sitzt man nun mit in einem Boot und die Konsequenzen muss man mittragen. Fakt ist, Opel ist allein nicht lebensfähig und ein Übergang, egal in welcher Art, mit welchen Partnern auch immer, wird sehr schwierig werden. Wir dürfen nicht vergessen, Opel ist mit GM und umgekehrt verflochten. Jeder, der Opel bzw. GM Europe übernimmt, wird damit leben müssen.

Selbst Tata muss für Jaguar und Rover über einen längeren Zeitraum Komponenten von Ford übernehmen, ähnliches wird am Ende auch für Opel bzw. GM Europe herauskommen.

Das Schlimme, was zurzeit in Deutschland vorherrscht (ich spreche hier nur vom Automobilsektor), dass man den Eindruck erweckt, Opel sei ja eigentlich kerngesund, nur GM habe alles Schlimme verursacht. Frei nach dem Motto, wenn wir Deutschen das machen, dann ist das automatisch besser und wenn Opel einmal von GM weg ist, wird man automatisch den Platz an der Sonne haben. Dem aber ist nicht so. Das weißt du, das weiß ich.

Die Einschnitte, die bei Opel kommen werden, werden so oder so sehr tief werden, dafür produziert Opel zu sehr "kostengünstige" Autos in einem Hochlohnland. So oder so wird man entweder Fabriken von GM-Europe schließen müssen und/oder sehr stark die Belegschaftzahl kürzen. Dazu müssen die Kosten auch noch gekürzt werden. Das wird kein Eislecken und den Hang zur Arroganz aus manchen Kreisen darf man sich nicht erlauben, weil dazu die Situation nicht geeignet ist.

Schau dir die Obama-Administration an. Sie hatte keine Bedenken, alte amerikanische Selbstüberschätzung über Bord zu werfen. Man hat die Ursache bei den Wurzen gepackt und den arroganten, selbstherrlichen und aufgeblasenen Topmangern in den "Allerwertesten" getreten >:D<

Darauf sollten sich auch bestimmte Kreise in Deutschland besinnen und nicht eine Schlacht zu liefern, bei der am Ende alle Schaden nehmen.

Damit wir uns richtig verstehen, ich will keine FIAT-GM-Europe-Allianz, denn ich kann und will die Notwendigkeit nicht einsehen, aber die Art und Weise, wie man in Sachen Opel umgeht (und das meine ich nicht nur seit der Sache mit den Übernahmebegehren durch FIAT), ist für mich völlig idiotisch und fern jeder Realität.

Ich sage nicht, dass Opel nun völlig zahlungsunfähig ist (auch wenn die gedroht hat), auch nicht dass sie pleite sind (auch wenn das im Raum stand), auch nicht, dass man Opel retten kann, aber es geht nur dann, wenn man auf dem Teppich der Tatsachen bleibt und die eigenen Fehler und Probleme kennt und ein wenig bescheidener auftritt.

FIAT ist über viele Jahre einzig und allein an der Unfähigkeit, Geldgier und der Politik unserer Manager gescheitert und die waren alle Italiener ;)

Saluti

Bernardo
SalvaGer
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Re: GM verbrennt weitere 10 Milliarden

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Deshalb habe ich ja auch bewusst nicht die Amis für alles Leid der Welt verantwortlich gemacht.

Nur hatte Opel auf dem Chefsessel selten mehr als eine Marionette sitzen, egal woher sie stammte.

Allein schon deshalb konnte der ungeliebte Herr Franz sein Weg machen.

Ich mag diese pauschalen Urteile nicht. Egal wem gegenüber.
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lanciadelta64
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Re: GM verbrennt weitere 10 Milliarden

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Mit Sicherheit sind viele gravierende Fehler gemacht worden, denn wie kann ein Unternehmen (GM Europe) trotz eines recht hohen Marktanteils so schlecht dastehen? Auch auf den deutschen Markt hat man vieles versäumt gehabt, denn ich erinnere mich noch an Zeiten, als Opel ein ernster Konkurrent zu VW war, aber mitterweile weit abgeschlagen sich platzieren muss. Der Insignia und der erst recht der neue Astra kamen/kommen zu spät. Die hätten vor einigen Jahren herauskommen müssen.

Was wieder einmal zeigt, wenn farblose Marionetten ein Unternehmen führen, geht das selten gut. Wir haben weltweit eine Managerriege, die in vielen Fällen völlig den Kontakt zur Realität verloren haben. Erinnerst du dich, als die Top-Manager von GM, Chrysler und Ford im Kongress vorstellig wurden? Die kamen als arrogante Fürsten mit ihren Privatjets, um vom Staat Steuergelder zu verlangen. Das ist wirklich der Gipfel. Nicht einmal Fingerspitzengefühl haben die besessen.

Oder auch der Machtkampf bei VW-Porsche. Bis jetzt ist es noch einmal halbwegs gut gegangen, aber was wäre passiert, wenn diese Sache ins Auge gegangen wäre? Wer hätte am Ende die Zeche bezahlt und das bei Unternehmen, die vom Kern her sehr gesund und gut dastehen? Daran kann man sehen, wie schnell Selbstüberschätzung und/oder persönliche Eitelkeiten sehr schnell ein gesundes Unternehmen in den Ruin treiben kann.

Saluti

Bernardo
SalvaGer
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Re: GM verbrennt weitere 10 Milliarden

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Dem ist kaum was hinzufügen.

Die meisten Entscheidungsträger haben scheinbar als Kinder nicht viel gespielt oder es vergessen. Sonst würde man sich daran erinnern, das Seifenblasen platzen.

Dabei hätten man doch angesichts der Dotnet-Blase (ich sage nur Neuer Markt...) gewarnt sein müssen. Luft bleibt Luft, egal ob heiß oder kalt.

Scheinbar macht nichts mehr Spaß, als das Geld anderer Leute zu verbraten, natürlich vorausgesetzt, man verdient selber dabei.

Aber lassen wir das, es ist ja nur ein Klagen, das zu nichts führt. Muss halt jeder für sich die Ärmel hochkrempeln, wenn es gemeinschaftlich nicht funktioniert.
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mp
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Re: GM verbrennt weitere 10 Milliarden

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VW-Porsche ist eigentlich harmlos und eher eine Familienangelegenheit - die sich streiten wer darf mehr Gewinn oder wer darf mehr Mitreden...die Probleme von VW-Porsche hätte gerne alle Autokonzerne
Dean
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Re: GM verbrennt weitere 10 Milliarden

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Trotzden merken sie's aber auch, jetzt wo's auch Audi erwischt hat bei den Verkauszahlen (-30%).

Denen geht's mit Bestimmheit nicht sehr viel besser als all den anderen auf diesem Planeten..............

Ganz einfache Rechnung: Fiat hat Schulden, ist aber liquid, die anderen haben keine Schulden, sind aber nicht liquid, somit ist der Unterschied nicht wirklich frappierend.
Entlassungen oder Lohnkürzungen usw. gibt's auch bei denen. ABWARTEN!


Dean
mp
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Re: GM verbrennt weitere 10 Milliarden

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keine Frage es geht allen schlecht aber wir sollten uns über die keine Sorgen machen bevor VW/Porsche den Bach runtergeht gibt es neben Opel noch ein paar mehr die es vorher erwischt und umso mehr es erwischt umso schneller erholen sich die anderen.
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