Nichts für ungut, ich schätze als Lancia Fahrer und Liebhaber dieses Forum sehr.
Aber ich glaube manchen von euch kann man es einfach nicht Recht machen. Diese ewige Kritik an allem was aus dem Hause Fiat kommt ist überzogen, unfair, ignorant und was weiss ich noch alles.
Ich denk hier sind Fans bzw. Liebhaber unterwegs!? Meiner Ansicht nach sind Thesis und Ypsilon wunderschön und vor allem einzigartig. Und das ist es doch was einen Lancia ausmacht. Da finde ich eher den Lybra noch irgendwie auf halben Weg hängengeblieben (Design- und Qualitätsmäßig).
Man muss auch Fiat verstehen, daß die Marken Fiat/Alfa /Lancia jeweils eine eigene Philosophie vertreten sollen. Also praktisch/sportlich/elegant. Die Marken sollen sich ja keine Konkurez untereinander machen. Von daher gesehen ist der NewLarge absolut o.k.. Er soll ja schlicht und praktisch sein. Wem der zu unsportlich ist, der soll verdammt noch mal einen Alfa kaufen. Und wem der zu wenig elegant ist, der soll ja auch Lancia kaufen. Also bitte, erst ein mal überlegen wofür der Wagen gedacht ist bzw. was der darstellen soll. Vielleicht liegt es auch daran, daß man als Liebhaber italienischer Autos kaum noch wertfri urteilen kann. Bei einer Marke zu der man nicht so einen Bezug hat sagt man viel eher "ist doch o.k.". Klar, daß man bei Fiat/Alfa/Lancia viel genauer hinsieht.
Recht geben muss ich euch bei der Kritik was die Modellpalette angeht. Da sind bei Lancia viel zu große Lücken, aber ansonsten bitte etwas mehr Enthusiasmus!
Gruss, Dirk ( Delta2 HF Turbo und New Ypsilon für die Frau)
Da steht wieder was neues über Fiat/Alfa/Lancia drin.
z.B. das der Lybra mittelfristig ersatzlos gestrichen wird, es gibt keinen Nachfolger auf New Large Basis.
Dafür soll frühestens Ende 2007 ein Nachfolger des Delta kommen der auch den Lybra ersetzt.
Im Interview sagt Demel das Lancia im A und B Segment führend ist, aber im C Segment noch ausbaufähig ist.
Aber warum verspielt man das sportliche Image von Lancia?
Warum muss eine Marke wie LANCIA so etwas wie einen Musa bauen? (Umsätze ließen sich mit einem DELTA sicher mehr machen)
Warum bekommt Lancia im Lybra nicht eimal Multijet Technik?
Weshalb ist ein LANCIA nur mehr ein besserer FIAT (z.B. Ypsilon, Musa?)
Weshalb darf Lancia weder ein Coupe noch ein Cabrio bauen?
Welche Marke bietet keine Mittelklasse an (ausgenommen SMART usw...?)
Ich gebe ja schon Ruhe jedoch den vollen Enthusiasmus kann ich als 19 Jähriger LANCIA FAN leider nicht haben (vielleicht versteht ihr dass ein Ypsilon, Musa sicher nichts für einen mitte 20 jährigen ist).
Es ist ein roter 5-Türer von 94. Müsste einer der ersten HF sein, die in Deutschland ausgeliefert wurden. Und sieht noch nahezu aus wie am ersten Tag. Wirklich tolles Auto. Für meine Frau habe ich den Ypsilon multijet angeschafft. Im Schnitt um die 4,5 Liter Verbrauch. Finde ich ganz erstaunlich. Da brauch der Delta schon mal das 3fache.
Als Fan fühle ich mich aber nicht verpflichtet der Demontage meiner Lieblingautomarke beifallklatschend beizuwohnen. Gerade weil ich eine hohe Affinität zur Marke Lancia habe, weise ich mit Nachdruck darauf hin wo der Markenkern ist. Offensichtlich bin mit dieser Einschätzung auch gar nicht allein, wenn ich mir die allgemeine Stimmung auf dem Markt und die Beiträge hier im Forum ansehe.
Fakt ist Lancia versucht Premiumpreise auf dem Markt zu erzielen, mit Produkten, die nur noch äußerlich Premium sind. Technisch ist seit den 90ern im Vergleich zu den Mitbewerben nichts passiert. Lancia hat aber sein positives Markenimage vor allem durch die Technologieführerschaft und die sportlichen Erfolge. Nichts davon wird heute noch gepflegt.
Ich bin dennoch positiver Stimmung, da die Verkaufszahlen derart schlecht sind, dass irgendwann jemand einsehen muss, das der Weg Lancias nicht darin bestehen kann aus Großserienbauteilen bestehende edel verpackte Fiats herzustellen.
Ich finde das ewige Entschuldigen der offensichtlichen Fehler des Managements sehr viel schädlicher.
Was soll z.B. die Ausrede Lancia hätte seine Konkurrenz nicht im Segment Audi A8 Mercedes S-Klasse und BMW Siebener? Lancia selbst hat bei der Entwicklung des Thesis genau diese Entwicklung aufgezeigt. Der Thesis ist als Mittelklassemodell in direkter Konkurrenz zum 5er BMW und zur E-Klasse von Mercedes positioniert. Man kann aber in diesem Segment kein Auto verkaufen, wenn man keinen Aufstiegspfad aufzeigt. Es gibt keinen einzigen Hersteller, dem dieses Kunststück je gelungen wäre. Warum hat z.B. Audi, die sich in den 80ern in exakt der gleichen Lage befanden wie Lancia jetzt, ein aufgebrezeltes, zugegeben ziemlich peinliches, Sondermodell Audi 200 gebracht? Dann folgte eine sehr teure Motorenentwicklung und die noch viel teurere Entwicklung der Alu-Spaceframe-Technologie für den A8. Erst als der A8 verfügbar war zog die Mittelklasse und Kompaktklasse mit an. Das ist ein Musterbeispiel dafür, wie man eine Marke richtig neu positioniert: Erst Leistung bringen, dann Geld verlangen, nicht umgekehrt.
Sicher kommt jetzt wieder das Gegenargument: „aber Fiat hat doch kein Geld”.
Da muss ich als Kunde aber leider sagen, dass mir das vollkommen egal ist. Ich bin nicht zur Unterstützung notleidender Großkonzerne auf der Welt, das ist allein deren Problem.
Um nicht als Pessimist mussverstanden zu werden:
Fiat ist meiner Meinung nach auf dem richtigen Weg:
Der Panda ist ein richtig gutes Auto, das eigentlich nur sehr wenig Konkurrenz hat und gut in die Zeit passt. Der Punto ist ebenfalls ein sehr guter Wagen, der optimal positioniert ist. Der Idea ist ein gutes Nischenprodukt. Der Stilo ist offenbar zu gewöhnungsbedürftig, obwohl er mit persönlich sehr gut gefällt. Aber dieser Markt ist mit individuellen Angeboten schwer zu knacken. Der Multipla dürfte nach dem Facelift massenverträglicher sein, das Konzept ist nach wie vor genial, schade, dass die Leute das Originaldesign offenbar nicht verstanden haben. Der neue „Croma” wird spannend und ich wünsche Fiat dabei das Beste. Coupé und Barchetta waren sehr wichtige Imageträger, das sollte weiter gepflegt werden.
Alfa: in jedem Segment wunderschöne Autos, meine aufrichtige Begeisterung, obwohl ich kein ausgesprochener Alfa-Fan bin. Gerüchteweise sollen die Autos anfälliger als der Rest der Fiat-Gruppe sein. Glaube ich ehrlich gesagt nicht. Auf mich machen die Autos einen wertigen Eindruck. Aber ein schlechtes Image braucht sehr viel Zeit, um abgebaut zu werden.
Lancia habe ich schon oben erwähnt. Halte ich für den wunden Punkt bei Fiat.
Der Ypsilon ist witzig, frisch und gut platziert. Mit dem Musa kann ich gar nichts anfangen, könnte aber sein, dass er sich gut verkauft. Allerdings ist er ein Nischenangebot innerhalb einer Nische, die Bäume wachsen sicherlich nicht in den Himmel. Der Lybra wird wohl eingestellt. Schade das Design ist sehr gut, aber so undynamisch, dass die Zielgruppe verschwindend gering ist. Der Phedra ist die einzige Möglichkeit für Menschen die einen Van brauchen und sehr viel Wert auf Stil legen. Aber auch das ist eine sehr kleine Zielgruppe. Der Thesis braucht unbedingt eine Erweiterung nach oben und ein etwas dynamischeres Design. Nicht falsch verstehen: perfektes Design ist in Serienumsetzung fast unmöglich und der Thesis ist ziemlich nahe dran, aber die Ausrichtung ist sehr ungünstig. Da gerade die Mittelklasse nicht von Leuten gekauft wird, die alles geschaft haben und nicht mehr zeigen müssen wie toll sie sind, sondern von Leuten die noch Karriere machen und mitten im Konkurrenzkampf stehen. Dazu ist der Thesis zu sehr Understatement und zu wenig aggressiv dynamisch. Die Zielgruppe des Thesis kauft bei RollsRoyce und Bentley aber sicher nicht bei Lancia. Das ist der eigentlich Grund für die schlechten Verkaufszahlen. Das ist zwar theoretisch schön ausgedacht, aber es gibt eben keinen souveränen Mittelstand. Das war von Anfang an eine völlig falsche Markteinschätzung und eine ungeheure Arroganz vor der Realität. Man kann im Konzert der Großen nicht mitspielen, wenn man die Instrumente dazu nicht hat. Eine sehr bittere Lektion, die Lancia jetzt lernen muss. Es gibt zwei Optionen: 1. Konzentration auf die Edelnischen im Kleinwagensegment oder 2. eine ungeheure technologische und fertigungstechnische Anstrengung, die den Exklusivitätsanspruch auch mit Fakten unterfüttert.
Meine Prognose: 2. ist zu teuer, aber die einzige Möglichkeit das Überleben der Marke langfristig zu sichern - also mit 1. überleben, bis der Rest des Konzerns wieder flüssig genug ist,um 2. finanzieren zu können. Mit 2. wirklich Premium anbieten und Gewinne erwirtschaften - andernfalls bliebe es bei dem Gegurke der letzen 20 Jahre und wir alle wissen wozu das führt.
Da geb ich Dir in allen Punkten absolut recht! Keine Frage, sehr gut beschrieben.
Mich stört nur ungemein, wie leichtfertig und unberechtigt hier in der letzten Zeit sämtliche Fiat/Alfa/Lancia Modelle niedergemacht wurden. Kaum sind die erste nur wenig getarnten NewLarge Fotos im Netz und schon kann man hier lesen wie schlimm der geworden ist und der Innenraum auch absolut inakzeptabel wäre. Der neue Alfa 157 ist ja auch nichts geworden und wo grade alle so schön dabei sind; Thesis, Ypsilon und Musa gehn ja schon mal gar nicht.
Manch mal denk ich hier sind Spione der Konkurenz unterwegs, die uns die Fiat/Alfa/Lancia Modelle ausreden wollen.
Also, Du hast wirklich sehr gut beschrieben, daß es im Hause Fiat einige Baustellen gibt, aber sämtliche Modelle die hier immer verrissen werden finde ich sehr gelungen und begehrenswert.
Allen vorran der Thesis. Ich durfte den schon mal Probefahren und der Wagen ist ein Traum. Absolut!