Also, ich wollte zuerst einen Roman schreiben, wurde nun nur ne Kurzgeschichte, das Ganze ist peinlich genug.
Was habe ich gemacht:
Da ja die Markierung Schwungscheibe nicht mit der Strobolampe übereinstimmte, hatte ich zuerst den Fliehkraftregler in verdacht. Also die Federchen raus und Kabelbinder rein, damit sich nix (zu früh) verstellt. Ergebnis war aber dasselbe, die 8+ Markierung immer noch komplett links (siehe Bild).
Habe somit den Verteiler komplett ausgebaut (damit fing die Misere an
), um zu prüfen ob was falsch zusammengebaut wurde. Alles sah ok aus, das Teil kann man offenbar auch nicht falsch verschrauben. Ich hatte dann die Ominöse Idee, ob das Teil ev. komplett 180 Grad falschrum drin sass... Dies ist jedoch auch nicht möglich, da die Verteilerkappe ja indexiert ist, die kann man nicht falsch montieren.
Tja, alles also wieder eingebaut, verkabelt und Motor starten, aber oh Schreck, die Fulvia wollte nicht mehr
. Ausser ein paar üblen Fehlzündungen... tot! Nachdem prüfen aller Kabel, Messen der Spannungen, wollte ich mal gucken ob noch ein Funke springt. Ganz schwach war einer zu sehen, aber auch nicht immer konstant.
Ich stand da und verstand die Welt, oder eher die Fulvia nicht mehr. Was war denn jetzt los? Habe dann noch mal den Abstand Unterbrecher geprüft (ok), ob die Eingangs-Spannung an der Zündspule zusammenbricht (ok), ob noch Benzin vom Tank kommt (ok), Kerzen raus gedreht (nicht nass, ok)....
Konnte die Zündspule den Löffel abgegeben haben, blöder Zufall? Habe die dann mal durchmessen, das Messgerät zeigte 9.4 Kilo-Ohm an, also eigentlich (laut Google) ok. Aber wer misst, misst Mist. Daher habe ich mal den Verteiler aussen vor gelassen, die Zündspule mit Strom versorgt und manuell den Minuspol der Zündspule an Masse gehalten, (der Unterbrecher macht ja nix anderes) und geguckt ob dann ein Funke springt. Der sprang tatsächlich aber sehr schwach und keine 3 mm weit. Also kanns doch nur die Zündspule sein (jaja, die Profis schütteln nur noch den Kopf)? Also ab in den Laden und eine neue Zündspule geholt, halt NGK und nicht Magneti Marelli. Das Ganze wieder an der Fulvia in der Testanordnung wie zuvor angeschlossen, und was soll ich sagen, der gleiche kleine, miese Funke. So ein Sch......also doch nicht die Zündspule?
Plötzlich kam mir den kleine Kondensator im Verteiler in den Sinn, könnte es sein das ohne ihn das ganze nicht so funkt wie es sollte? Also darauf geachtet, das der Unterbrecher geschlossen ist, alles wieder korrekt verkabelt, ausser dem grünen Kabel welches vom Unterbrecher zu Minus-Zündspule geht und dann Verteilerkappe drauf, Zündung an und Ausgang von Zündspule an Nähe Masse gelegt. Als ich nun das grüne Kabel an Masse-Zündspule hielt, war der kräftige Funke plötzlich da....aber der Motor wollte nach wie vor nicht starten (blickt ihr noch durch?).
Entnervt ging ich dann eine Runde joggen (hilft immer, so auch hier) und schon nach 5 min fiel es mir wie Schuppen von den Augen...oh Gott!! Natürlich muss der Verteilerfinger korrekt in Bezug zum OT des 1. Zylinders stehen. Das Teil kann man ja in beliebiger Richtung einsetzen, und in meinem Fall war es volle 180 Grad falschrum. Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, dass ich noch nie einen Verteiler demontiert habe und ich diese Sachlage einfach komplett aussen vor lies...tja.
Also OT 1. Zyl angefahren, Verteilerfinger korrekt zu Zyl. 1 der Verteilerkappe ausgerichtet und schon startete die arme Fulvia sofort. Jetzt konnte ich auch tatsächlich die 8+ Markierung mit der Strobolampe auf die 1/4 Markierung ausrichten, musste danach nur das Standgas etwas anheben. Jetzt war bei Drehzahl-Erhöhung auch das Wandern des Zündzeitpunktes zu beobachten, Fliehkraftregler tut also auch was er soll.
Ich habe dann natürlich min. 20 PS mehr erwartet auf der Probefahrt, aber die Kiste läuft subjektiv genau so wie vorher.
FAZIT: Der Verteilerfinger sollte beim Einsetzen wieder korrekt ausgerichtet werden.
Liebe Grüsse
Richard