Was ist kaufentscheidend? Da wird wohl jeder seine Prioritäten setzen oder manchmal von Ehefrau, Geldbeutel usw. gesetzt bekommen
- Prestige (für mich unwichtig, für manche an oberster Stelle)
- Motor (für mich nur Benziner, evtl. kombiniert mit GPL, KEIN Diesel oder E, vielleicht irgendwann Hybrid, wenn das ausgereift ist)
- Design (für mich sehr wichtig, wobei aber Massenprodukte trotz gutem Design herausfallen)
- Raumangebot (da ist es oft besser, wenn man zwei Autos kauft als von einem alles zu verlangen)
- Sicherheit (aber ohne Entmündigung des Fahrers, Airbag ok, aber gutes Fahrwerk, Bremsen, Antritt für die Flucht nach vorn sind mir wichtiger als 20 Airbags um einen herum)
- Assistenzsysteme (kann ich sehr gut darauf verzichten)
- Kosten (Kaufpreis weniger, aber Festkosten, Wertverlust, Verbrauch sollten im Rahmen bleiben)
- Service (ganz wichtig, denn ich will keine 150 km zur Inspektion fahren, Ersatzteilversorgung sollte zuverlässig und nicht unverschämt teuer sein)
- Zuverlässigkeit (wichtig für meine Touren in einsame Gegenden ohne Markenwerkstatt, deshalb überschaubare Technik, reparaturfreundlich, wenig Elektronik)
- Fahrleistungen/Fahrspaß (abgesehen von einer möglichen Vernunftskarre sollte ein Auto so sein, dass man gern damit fährt)
- Innenausstattung (gute Sitze, Sitzposition, man sollte zur Not auch 1000 km am Stück fahren können, ohne hinterher "tot" zu sein)
- Infotainment (ist mir völlig egal, brauche im Prinzip nicht mal ein Radio)
Daraus folgt für mich persönlich, dass es sehr schwer ist, ein aktuelles Auto zu finden, das meinen Anforderungen entspricht. Da werde ich eher in den Jahren 1990 - 2000 fündig.
Ich kann mich auch nicht mit hochgezüchteten Minimotoren anfreunden. Ein 3.0 V6 passt besser zu meinem Fahrstil (nicht langsam aber ohne Hektik), wobei der Verbrauch sich wirklich in Grenzen hält.
Also folgt daraus, dass die Autohersteller an meinem Käuferprofil vorbei bauen. Das ist aber nicht tragisch, da ja den Leuten über die Werbung und Politik alles Mögliche als unverzichtbar eingeredet wird. Wenn man manche Leute hört, waren wir vor 20 Jahren alle potentielle Selbstmörder, wenn wir nur in ein Auto gestiegen sind. Mit der Propaganda will man das selbstfahrende Auto salonfähig machen. Auch wenn sich das zynisch anhört: Zum Glück passieren momentan ständig irgendwelche Unfälle mit den Tesla-Kisten. Ich wünsche niemandem einen Unfall, aber vielleicht bewirken die, dass man nicht ganz so euphorisch an die Sache herangeht und der Technik nicht zu sehr vertraut. Vor allem weiß doch jeder, wie oft der PC zu Hause spinnt und nach einem Neustart alles wieder funktioniert. Nur hat man im Auto oft keine Zeit für ein Reset. Ich traue einer mechanisch übertragenen Lenkung mehr als Befehlen vom Computer. Wenn die mechanische kaputt geht, kündigt sich das an und dafür gibt es ja die HU und Inspektionen.
Dass italienische Firmen in D nicht richtig Fuß fassen, ist nicht etwa Schuld der Käufer oder der bösen Presse. Da haben die schon selbst am schlechten Image gebastelt. Mir tun nur die Händler leid, die ja dem Kunden gegenüberstehen und den Frust abbekommen. Importeur und Hersteller sind weit weg. Ich kenne einige Leute, die spontan den Alfa 156 kauften, zum ersten Mal "ausländisch". Bis auf einen (der aber schon immer Alfa mochte, nur nicht fuhr) sind alle beim nächsten Wagen wieder zur Konkurrenz gegangen. Darüber sollten die Verantwortlich nachdenken.
Wenn man dann noch bei der Produktpalette spart, also nicht mal einen Punto mehr auflegen will, dann ist man natürlich im Nachteil gegenüber dem Vollsortimenter. Wer dann statt Punto irgendein anderes Auto kauft, bleibt in der Regel bei jener Marke.