Merger Mania

[Karl3]

Liebe Freunde!

Es wird niemandem entgangen sein, dass SM seit Jahr und Tag
predigt, es werde weitere große Fusionen in der Automobilbranche
geben und das sei unabdingbar.

Erst vor kurzem ließ er wieder wissen, dass FIAT-Chrysler nicht das
Ende gewesen wäre, dass in den nächsten Jahren mit weiteren
Fusionen zu rechnen sei: die Autoindustrie würde Milliarden
verschwenden durch Parallel-Entwicklungen.

Folgende Gedanken meinerseits:

- durch den Wegfall von Lancia fehlt doch in Europa das "Brot & Butter"-Auto,
neben den "Sportwagen" Alfa Romeo, den "SUV" Jeep und den völlig
reduzierten FIAT, müsste es doch auch "normale" Autos geben ?! Ist diese
Lücke eventuell schon der Platzhalter für eine andere Partner-Marke?

- Ferrari wird verkauft, Ferrari bleibt beim Konzern, Ferrari wird extra
an die Börse gebracht, nein doch nur teilweise, oder schon ??

- Jetzt ist öffentlich geworden, dass SM an die Mary Barra (und auch an andere)
Emails gesandt hat und um konkrete Fusionsgespräche gebeten hat

- viele Modelleinführungen werden verschoben
http://www.autonews.com/article/2015060 ... le-program

- Der Alfa-Relaunch verbrennt Unmengen Kohle, da sprechen wir jetzt aber
wohl nicht von 100en Millionen, das wird in den Milliarden-Bereich gehen

JETZT FRAG ICH MICH:
Geht ihnen eventuell die Kohle aus?? Der Schuldenstand dürfte von 7
auf 8 Mrd hochgekrabbelt sein. Der SM ist ein ganz gewiefter Finanzfuchs,
das wissen wir, aber irgendwie beschleicht mich doch langsam
ein ungutes Gefühl.
Die US-Verkäufe sind sehr gut, in Europa ist ein leichter Aufwind zu verspüren,
obwohl die Händlerorganisation - zumindest in Österreich - immer noch
ziemlich am Sand ist. Südamerika gut, Asien eine Baustelle.

Wie seht ihr das?

LG K3

[Silvan]

Das ist wie in der Pharma-Industrie. Wenn man selber nichts entwickelt, kauft man Firmen, welche dies tun. Nur gibt es in der Autobranche keine interessanten Nischenspieler, weshalb man dann über Fusionen nachdenkt. Fakt ist doch, dass Fiat aus Geldmangel keine Eigenentwicklungen mehr machen konnte und deshalb in dieser beziehung abgehängt dasteht. Nächster Kandidat: Hyunday.

Silvan

[Parzifal]

Naja ich sehe das ein bischen differenzierter.

Südamerika: So lange sich die Märkte da ( Brasilien und Argentinien ) nicht erholt wird man bei FCA weltweit kein Wachstum mehr sehen was nicht unbedingt gut ist. Wobe ich denke dass man frühestens nächstes Jahr mit einer Erholung rechnen kann.

Nordamerika: Wenn man nicht die komplette Minivanproduktion einstellen musste wegen dem Werksumbau wäre FCA die Wachstumsstärkste Großmarke in Nordamerika, aber auch ohne wächst man schneller als der US Markt, in Kanda ist man Marktführer! Aber dadurch bekommt man ein Problem, die Kapazitäten reichen nicht für FCA in Nordamerika deshalb auch die Verschiebungen, die Werke kommen an ihre Grenzen und Umbauten führen zwangsläufig zu Umsatzeinbrüchen ( aktuell verkauft nur wegen dem Windsor umbau ca 15000 Minivans weniger in den USA pro Monat und das seit Anfang des Jahres ! )

Europa: Man ist im Aufwind aber auch nur begrenzt. Da FCA da aber nicht allzu viele Segmente besetzt hat gibt es da noch großes Potential, die Werke wären wohl vorhanden.

Asien: Stagniert dieses Jahr, der China Markt ist eh etwas fragwürdig da man da " nur " Erfolg hat wenn man von Chinesischen Konzernen bauen lässt. Aber Jeep beginnte ja erst da richtig los zulegen eventuell ist da noch etwas Potential, aber die Wirtschaft schwächelt, der Autoabsatz auch, und aktuells ieht es daanch aus dass es in China echte Probleme geben wird die nächsten Jahre ( innen und außenpolitsch! )

Aktuell kann FCA nur auf den Nordamika und Europäischen Markt hoffen sobald die Kriseln ists aus mit FCA das weis nunmal SM deshalb sucht er Partner.
Wobei sein Vorstoß mit mit Apple und Google ehe rinteressant wären als mit anderen Autobauen, die haben Geld und FCA würde isch für beide als Partner anbieten, wenn sie denn wirklich ins Auto Geschäft einsteigen wollen, ebenso wäre Tesla ein Interessanter Partner, naja mal schauen wie es weiter geht im hinblick auf die technische Entwicklung wäre es sicher Sinnvoll einen Partner zu finden, eventuell auch Mitsubishi ( FCA verkauft ja in Mexico Mitsubishis ).

[LCV]

Um das zu beurteilen, müsste man wissen worum es dem Clan eigentlich geht. 2004 sollte ja alles an GM gehen. Man hätte ein dickes Bankkonto, keine Sorgen mehr, konnte evtl. Ferrari behalten, damit es nicht zu langweilig wird. Das scheiterte an der Krise. Durch Chrysler hat man sich gerettet und steht jetzt auch besser da. Damit ist auch der Wert gestiegen. Aber auch GM geht es wieder gut. GM ist gegenüber FCA ein Gigant. Fusion? Wozu? Aufkaufen, evtl. um einen Konkurrenten zu eliminieren und sich ein paar interessante Komponenten einzuverleiben? Will die Familie immer noch alles loswerden, dann wäre das ein Weg. Will man aber als Konzern überleben, wäre eine Fusion nur mit einem etwas kleineren Konkurrenten sinnvoll. Ob Hyundai/Kia interessiert sind? Die entwickeln sich ja nicht schlecht und hätten es eher nicht nötig. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die von der Mentalität her zusammenpassen. PSA war ja mal im Gespräch, aber das ist auch nichts geworden. Die Frage ist ja, woher stammt das Gerücht? Eine Fusion sehe ich als Ende von FCA an. Dagegen könnten Kooperationen mit verschiedenen Firmen (wie z.B. mit Mazda) Entwicklungskosten senken. Wenn die Politik weiterhin stur an den E-Autos festhält, wird es auch in dieser Beziehung zu mehr Gemeinschaftsentwicklungen kommen, da es für einzelne Firmen einfach zu teuer ist. Dabei spielt noch das Risiko mit, dass viele Milliarden in diese Projekte hineingebuttert werden, aber die Politiker plötzlich eine neue Idee haben. Es gibt ja genügend Beispiele dafür, wie schnell Politiker einfach ins Gegenteil umschwenken. Beim Diesel ist das ja gut zu sehen. Einst als umweltfreundlichste Lösung gefördert, in D sogar bezüglich Kfz-Steuer, dann peu à peu die Steuern angehoben, auf einmal viel teurer als Benziner. Der nächste Schritt war die Einführung der Feinstaubplaketten. Man lockte den Bürger quasi in eine Falle. Wenn ein relativ junges Auto wie der Lybra JTD keine grüne Plakette bekommt, ist der Käufer der Dumme, da das Auto nicht mehr voll nutzbar ist, aber auch kaum verkäuflich. In Frankreich startet gerade eine Art politischer Feldzug gegen den Diesel. Kurzfristig hilft das der Autoindustrie, weil viele Leute ihr Auto fast wegwerfen können. Diesel kann man nicht mal nach Afrika verscherbeln. Langfristig könnte der Diesel so bedeutungslos werden, dass alle Entwicklungsarbeit für die Katz' war. Nun alles auf Elektro setzen? Hätten die E-Mobile den Erfolg, den sich momentan die Politik wünscht, dann entstünden ganz andere Probleme. Kernkraftwerke abschalten? Nein, die braucht man dann noch. Batterienherstellung und Entsorgung würden ganz andere Umweltbelastungen hervorrufen als der schlimmste Dieselrußbomber. Wenn man das erkennt - falsch, zugeben muss, dann ist eine 180°-Wende für Politiker überhaupt kein Problem. "Was schert mich mein Geschwätz von gestern?" Die Politiker müssen ja nichts aus der eigenen Tasche bezahlen.

Übrigens, wieso fehlen mit der Zerstörung der Marke Lancia Butter-und-Brot-Autos? Diese Aufgabe sollte ja wohl Fiat zufallen, zumindest für bestimmte Märkte. Lancia hätte eigentlich eine Art Premiummarke sein müssen, die die Bereiche unterhalb von Maserati abdeckt und sich das mit Alfa teilt. Alfa die sportlicheren, Lancia die luxuriöseren Modelle. Zumindest wurde das damals bei der Alfa-Übernahme so dargestellt. Vermutlich war das nicht wirklich der Plan und man schaffte es, dass Lancia als eine Art besserer Dacia (aber auch dafür zu teuer) wahrgenommen wurde. Am Ende wurde die Marke eigentlich nur noch von den Fans registriert.

[arhoening]

Ich sehe das - natürlich rein subjektiv - und auch zugegebenermaßen emotional so, dass FCA für meine Auto-Anschaffungen, die sicherlich irgendwann wieder anstehen werden, keine Option mehr sein wird. Wenn SM FIAT und sein Portfolio als eigene Automarke weiter so zusammensschrumpft, wird es schon mal kein FIAT. Lancia ist tot, Alfa für mich nie interessant gewesen. Also, was bleibt? Maserati bleibt wohl ein raum, Ferrari sowieso.

Ich weiß heute noch nicht, was ich mir dann kaufen werde, aber sobald ich vom Gefühl her denke, dass eine Marke an sich - und es geht hier nicht allein um Autohersteller - "die Bach" runtergeht, dann muss ich mir eine Alternative suchen, leider!

Aber - that's Life. Mittllerweile bin ich etwas cooler, auch wenn ich SM "killen" könnte ! (kleiner Widersprich in sich - i know)

[Dean]

arhoening schrieb:
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>
> Aber - tha's Life. Mittllerweile bin ich etwas
> cooler, auch wenn ich SM "killen" könnte !

[Robi]

Lancia als "Brot und Butter * Auto zu degradieren ist schon sehr abschätzig.
Die Generation über 60 oder 70 weiss noch sehr genau was für einen Anspruch Lancia erfüllen konnte. Und wenn sich solche Autobegeisterte noch an die 50 er und 60 er errinern ist Brot und Butter das pure Gegenteil.
Gruss
Robi

[web.uno]

kooperationen ja, fusion kann ich mir nicht so schnell vorstellen.

obwohl, man hat doch im moment für alle segmente passende plattformen.

spannend finde ich jedoch was man im nutzfahrzeugsektor vor hat.
die kleine bus-sparte (SCUDO) will man künftig mit RENAULT/NISSAN/OPEL bestreiten.
beim pick-up will mans mit MITSUBISHI tun, und
für die grösseren transporter frage ich sowieso warum man nicht den IVECO DAILY als basis nimmt - wäre ja immerhin der gleiche konzern.

[Delta LX]

«für die grösseren transporter frage ich sowieso warum man nicht den IVECO DAILY als basis nimmt - wäre ja immerhin der gleiche konzern.» - Denke, der Grund dürfte darin liegen, dass die Sevel-Sud-Modelle der Frontantriebskonzeption folgen, der Daily jedoch Heckantrieb aufweist. Insofern ist der Vertrieb auch organisiert, da viele FIAT-Professional-Händler meist auch Iveco vertreten.

[Karl3]

LCV schrieb:
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> Übrigens, wieso fehlen mit der Zerstörung der Marke Lancia Butter-und-Brot-Autos? Diese Aufgabe
> sollte ja wohl Fiat zufallen, zumindest für bestimmte Märkte. Lancia hätte eigentlich eine
> Art Premiummarke sein müssen, die die Bereiche unterhalb von Maserati abdeckt und sich das mit
> Alfa teilt. Alfa die sportlicheren, Lancia die luxuriöseren Modelle.

"Brot-und-Butter" Autos war in diesem Zusammenhang natürlich falsch ausgedrückt.
Ich wollte eher sagen, dass nach der Totalreduktion von FIAT (Panda & 500er; kein Freemont,
der Punto ist gefühlte 100 Jahre alt) keine "normalen" PKW mehr im Programm sind. Ich
meine hier mit "normal", einfach eine Mittelklasse-Limousine (größer oder kleiner), einen
Kombi (größer oder kleiner), Varianten für den Volumenmarkt sozusagen, ohne sie jetzt
einer Preisklasse zuzuordnen (Luxus oder Budget).

Nicht jeder will einen Geländewagen-SUV-Jeep oder einen Heckantriebs Sportwagen
Alfa/Maserati....