Delta oder Giulietta

mefisto2011
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Delta oder Giulietta

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Ich weiß echt nicht, was ich machen soll :(. Hab keinen Bock mehr auf den Lybra, müsste da dieses Jahr noch einiges investieren, Dreieckslenker, Bremsscheiben und -blöcke, Stabi, Auspuff und neue Sommerreifen. Eigentlich wollte ich den ja fahren, bis er auseinanderfällt, aber irgendwie möchte man ja auch Spaß mit seinem Auto haben ...

Hab mich jetzt mal umgeschaut, nach Delta oder Giulietta.
Könnte einen Alfa haben für 10.700, http://suchen.mobile.de/fahrzeuge/detai ... =205034780
Hat Winterreifen auf Felgen, brauche ich unbedingt, bei uns schneit's noch regelmäßig, ist auch sonst gut ausgestattet, mag die Felgen zwar nicht, aber ...

Mein Traum ist aber ein Delta MomoDesign, steht bei uns ganz frisch drin http://fr.ww3.autoscout24.be/classified ... asrc=st|as

Oder: http://fr.ww3.autoscout24.be/classified ... asrc=st|as
Weiß aber nicht, was ich von der Selectronic halten soll und der Händler will mir nicht glauben, dass der Zahnriemen nach 5 Jahren gewechselt werden MUSS

Alternativ (Vorteile, steht bei mir um die Ecke sozusagen) http://fr.ww3.autoscout24.be/classified ... asrc=st|as
Hardblack, ich weiß nicht, ist sicher kein Argument beim Weiterverkauf

Ich würde den Wagen zwar sicher wieder mindestens fünf Jahre fahren, aber wenn es mir dann mit einem Delta so geht wie jetzt mit dem Lybra, sprich, die Kiste kriegst du nicht mehr los, wäre eine Giulietta natürlich erste Wahl. Giulietta ist sicher auch ein bisschen fahraktiver, hab keinen Delta mit RSS gefunden, der in mein Beuteschema passt. Die Alfas sind im Ankauf durchweg teurer, aber wie gesagt, Giulietta werde ich bei uns problemlos wieder los, Delta ??? Trotzdem schlägt mein Herz für den Delta, würde den MomoDesign mit Kusshand nehmen, aber der ist auch 5000 EUR teurer - und vernünftig wäre der Kauf nicht.

Ich weiß echt nicht, was ich machen soll. Vielleicht Lanzwil mal fragen, ob der seinen Traum-Delta nicht endlich verkauft ...
mefisto

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mefisto2011
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Re: Delta oder Giulietta

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Also, eigentlich wäre der hier mein Traum, aber so etwas kann man sich in Belgien als Normalsterblicher nicht melden, da zahl ich allein bei der Zulassung 1500 € drauf

http://fr.ww3.autoscout24.be/classified ... asrc=st|as
mefisto

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graneleganza
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Re: Delta oder Giulietta

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die Antwort ist nicht einfach und dennoch furchtbar einfach : Probefahren, dann entscheiden.

Als Ex Lybra Fahrer würde ich eher zum Delta tendieren. Als "Auto" sicher besser, Innenraum wertiger und größer.
Für den Alfa spricht,wenn das ein Argument ist, ein Tick "sportlicher" im Aussehen sowie eventuell besserer
Weiterverkauf. Wobei wenn ich mir anschaue wie auch die Alfas seit 145, 146 und 147 verramscht werden, ist
das in 5 Jahren wohl auch kein gewichtiges Kaufargument heute.

Also ich würde einfach nach persönlichem Geschmack und Probefahrt entscheiden.

Der 1,6 Diesel mit Selectronic hat eine gewisse Anfahrtsschwäche. Ausserdem hatte ich immer das Gefühl,daß bei
Gangwechseln (nicht nur 1. zum 2.Gang sondern auch 2.Gang zum 3.Gang...) immer ein "Einnicken" und eine
deutlich wahrnehmbare "Gedenksekunde" stattfindet, ehe der Gangwechsel vollzogen ist.
Empfand ich, obwohl ich gerne eine Automatik möchte, als "gewöhnungsbedürftig" und hat mich eher abgehalten,
find ich nicht so optimal, aber vielleicht gewöhnt man sich dran. Oder ich war übersensibel im Rahmen der Probefahrt...
jedenfalls empfand ich dieses Stuckern fast als No-Go für einen Kauf...

Hatte neulich mal einen BMW 330d überlassen bekommen, eine ganz andere Automatik.(Sicher natürlich eine andere Preisklasse)
aber kam Wehmut auf, warum es über die Jahre gesehen bei Lancia sowenig Möglichkeiten für eine Automatik gab,
und das bei einem angeblichen Premium und komfortbetonten Hersteller, nicht ?

Ist eigentlich beim 1,8 DiTurbo die gleiche Automatik drin wie beim 1,6 Diesel ??
Den 1,9 Mjtd gibts wohl nicht mit Automat ?

Finally , ob Momodesign oder nicht, auch Frage des Geschmacks bzw. Geldbeutels, was man findet !

Beim Zahnriemen würde ich schon drauf bestehen,daß dieser bei 5 Jahren zu wechseln ist unabhängig von km Leistung -
so steht es wohl auch in der Betriebsanleitung.

viel Erfolg bei der Qual der Wahl ! :D
graneleganza
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Re: Delta oder Giulietta

Unread post by graneleganza »

nun, der 1,8 Di Turbo ist eben auch was ganz anderes als der 1,6Diesel. :D

ps. in vielen Ländern ist es normal, daß die Zulassungsgebühr mehrere Hundert und bei Hubraum über 1,6 oder 2,0
sogar mehrere tausend Euro beträgt.:X
lanciadelta64
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Re: Delta oder Giulietta

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...und ich dachte, nur die italienische Regierung würde spinnen mit ihren Zulassungsgebühren, die auch noch bei der Zulassung gebrauchter Fahrzeuge richtig hoch sind.
lanciadelta64
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Re: Delta oder Giulietta

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Nun warum man sich im Automatikbereich so schwer tut, hängt mit der Abhängigkeit vom einheimischen Markt ab, auf dem bis "gestern" Automatikfahrzeuge ein No Go waren. Darüber hinaus kommt man einfach nicht auf genügend Stückzahlen. Ich habe einmal mit meinem Freundlichen darüber diskutiert, der sicherlich nicht gerade mit Turin auf einer Linie steht und grundsätzlich vieles kritisiert und infragestellt, aber bezüglich der Automatik war er kategorisch, warum man nicht grundsätzlich beide Formen anbietet, sondern mal einen Automaten, dann wieder nicht (siehe 1,8er Delta mit, 1,8er TBI Alfa ohne)

Nun verwendet der 1,6er ein sogenanntes automatisches Getriebe, das auf ein "herkömmliches" Getriebe aufbaut, im Falle des 1,6er auf das C530-6. Der 1,8er Delta wiederum hat aber ein ganz anderes Automatikgetriebe und schaltet sich ganz anders, daher hinkt ja auch der Vergleich mit einem 330d, der ja doch weiter oben angesiedelt ist, auch von der Leistung her ;-) und so schlecht ist das AISIN als Wandlerautomatik nicht.

Erst jetzt hat man - auch dank Chrysler und den US-Markt - die Chance, kostengünstiger Automatikfahrzeuge anzubieten. Man hat heuer das Doppelkupplungsgetriebe, das auf dem neuen Getriebe C635 aufbaut und sonst benutzt man die neusten Automaten, wie die mit 9 Gängen im Renegade/500x oder der ZF-Automatik mit 8-Gängen, die es ja auch bei BMW gibt.

Wie gesagt, man darf nicht vergessen, mit welchen Stückzahlen FIAT kalkulieren muss und das nicht bei einem Kaufpreis, wo es dann der Preis macht und nicht die Menge. Alfa und Lancia kamen zusammen nicht einmal auf 300.000 Fahrzeuge und VW "maulte" über SEAT, weil man "nur" 300.0000 Fahrzeuge verkauft hatte.

Intern wurde der Audi A1 zuerst als "Enttäuschung" angesehen, da hatte man schon 50.000 Stück abgesetzt gehabt und das nach einigen Monaten. Lancia ist froh, vom Ypsilon auf 50.000 in 12 Monaten zu kommen.

Und wenn du dann bedenkst, dass ich beispielsweise für einen A1 einen KV machen gelassen habe, der bei gleicher "kompletter" Ausstattung wie bei meinem Ypsilon, rund 12.000 Euro hätte draufzahlen müssen, kannst du dir ja vorstellen, mit welchen Gewinnmargen man bei Audi arbeiten kann und dann verwundert es nicht, wenn man dann im Schnitt in den letzten Jahren im zweistelligen Mrd. Bereich Gewinne erzielt hat.
lanciadelta64
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Re: Delta oder Giulietta

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Nun versuche ich mich einmal an der „Beratung“. Das Problem ist, dass für mich die Giulietta von Hause aus ein „No Go“ ist, die mir weder von außen noch von innen (mit dem Außendesign kann ich noch leben, mit dem im Innenraum nicht mehr). Für mich ist die Giulietta total „verbockt“, anders als das Design des Vorgängers oder des 159er, beides in meinen Augen wunderschöne Autos und auch von innen sehr angenehm, etwas fürs Auge. Anders ausgedrückt, bevor ich mir das „Julchen“ zulegen würde, würde ich einen Bravo vorziehen, der mir vor allem vom Innenraum her wesentlich besser gefällt. Aber das ist natürlich immer alles eine Frage des Geschmacks.

Dennoch gibt es auch substantielle Unterschiede zwischen Delta und Giulietta, die vielleicht die Entscheidung für den einen oder anderen erleichtert.

Dank SM sind beide Fahrzeuge unterschiedlich positioniert (lassen wir die unsinnige Diskussion beiseite, ob nun der Delta C- oder D-Segment ist oder was auch immer), denn der Delta ist größer, hat eine längere Plattform und somit liegen die Stärken des Deltas da, wo die Giulietta ihre Schwächen hat und umgekehrt. Also kommen wir zum „rationaleren“ Teil:

Die Giulietta ist „kompakter“, somit logischerweise dank beinahe 20 cm geringerer Länge „wendiger“ und erst beispielsweise in Brüssel leichter zum Parkplatzfinden geeignet ;-). Da kommt der Delta doch schon „unhandlicher“ daher.

Umgekehrt gewinnt der Delta eindeutig das Kapitel Platz und Kofferraum, wobei selbst der Bravo in Sachen Kofferraum doch schon mehr bietet. Die Giulietta ist hier „klassenüblich“. 350 Liter Kofferraumvolumen heißt mehr oder weniger wie bei einem A3, Golf etc. Der Delta hat selbst in seiner Mindestkonfiguration ein Volumen von 380 Liter, das sich dank einer verschiebbaren Rückbank (solange es sich nicht um die Exekutive-Variante handelt) auf 465 Liter erweitern lässt. Mittig sind es 420 Liter und dabei bietet man dann hinten doch deutlich mehr Beinfreiheit bei gleichzeitig größerem Kofferraum.

Für einen, der also Platz hinten braucht und/oder auch einen größeren Kofferraum, für den ist die Giulietta de facto eher ungeeignet und der Delta „erste“ Wahl. Wer aber nun nicht unbedingt hinten viel Kniefreiheit braucht, weil er vielleicht eh nur allein sitzt oder kleine Kinder hat und/oder vorne eine eher „kleinere“ Person sitzt, für den ist die Giulietta sicherlich eine Option und wer um jeden Zentimeter Parkraum kämpfen muss, klar die erste Wahl.

Die Giulietta basiert zwar auf der „Stilo-Plattform“, ist aber eine Weiterentwicklung, bei die Gewichteinsparung, die neueren Crashnormen und vor allem Variabilität für zukünftige Produkte des C- und D-Segments. Das Giulietta-Projekt ist neuer mit allen den Vorteilen, die so etwas mit sich bringt, wie auch der Delta diesbezüglich gegenüber den Bravo gewinnt, einfach „jüngerer“ zu sein, somit sofort gewisse Neuerungen einflossen.

Die Karosse des Deltas ist vor allem nach hinten nicht gerade die übersichtlichste, aber ich habe jetzt nicht in Erinnerung, ob die der Giulietta hierin besser ist, beim Delta habe ich es ja jedes Mal vors Auge, wenn ich mit meinem fahre ;-).

Die Motorhaube hat Dämpfer, beim Delta nicht, allerdings ist es eher ein „Schönheitsfehler“, denn ein „funktionaler“, denn die Haube vom Delta ist sehr leicht. Die Giulietta hat weiße Türkontaktleuchten, hiermit weniger als beim Stilo, der auch noch die roten Strahler hat, aber mehr als beim Delta, der nur „Katzenaugen“ bietet. Das Handschuhfach ist bei der Giulietta mit Filz ausgelegt, beim Delta nicht, dafür beim Delta die Mittelarmlehne, nicht bei der Giulietta, die sich aber bei der Giulietta einfach hochklappen lässt, beim Delta nur, wenn man das Fach öffnen will. Der Delta besitzt am Armaturenbrett das „Benova“, das wie Leder wirkt und gerne hier in I als „Eco-Leder“ bezeichnet wird. Bei der Giulietta hast du dort nur eine Plastikeinlage und an sich wirkt das Armaturenbrett weniger wertig aus, genauso wie die Türverkleidungen, speziell die hinteren.

Dafür hat die Giulietta eine doppelte Türdichtung, was dafür sorgt, dass die Türrahmeninnenflächen nicht so schnell verschmutzen wie beim Delta. Die Navi-Position ist auch nicht unbedingt „ideal“ bei der Giulietta, aber wenn ich das richtig in Erinnerung habe, gibt es hier einen Touchscreen, den es für den Delta nicht gibt.
Die Giulietta hat Sportsitze, der Delta nicht. Die Motorenauswahl ist bei der Giulietta einfach größer, wenn man vom Biturbo-Diesel einmal absieht. Das TCT-Doppelkupplungsgetriebe gibt es in Verbindung mit der Giulietta, nicht aber mit dem Delta.

Nun zum eher „emotionalen“ Bereich, um die persönlichen Vorzügen und Lieben:

Das Außendesign der Giulietta empfinde ich als „enttäuschend“, während ich das des 147er für wirklich gelungen finde, egal ob das des De Silva-Original-Design oder das der Restyling-Variante von Giugiaro. Die Giulietta wirkt wie „zusammengeschustert“, so als sei da ein „Koch“ dabei gewesen, der aus einer Vielzahl an Zutaten einfach wild eine Zusammenstellung gemacht hätte, ohne darauf zu achten, ob das nun auch alles wirklich zueinander passt.

Während Bravo und vor allem Delta einer gewissen Logik folgen, beim Delta beispielsweise beim Design durchweg das Delta-Logo sich erkennen lässt, fehlt diese Logik bei der Giulietta. Der gelungenste Teil ist in meinen Augen das Heck. Die Lampeneinheit hinten hat ein wunderschönes Nachtdesign und zählt für mich zu den schönsten Darstellungen aller mir bekannten Fahrzeugen. Allerdings, anders als beim Delta, hat man die LED-Technik nicht komplett genutzt und sind die Blinker hinter nach „traditioneller“ Art.

Dafür sind die vorderen LEDs ein „Witz“, zum einen wirken sie wie aus dem Zubehör, zum anderen gehen sie bei eingeschaltetem Licht komplett unter. Beim Delta siehst du die LEDs selbst bei Xenon mit eingeschaltetem Fernlicht, bei der Giulietta nicht einmal bei Abblendlicht oder nur sehr schwer.

Die Seitenansicht leidet etwas in der Heckpartie, aber beim Delta wiederum stört etwas die vom Ursprungsdesign verlängerte Ansicht (um ihn oberhalb der Kompaktklasse anzubieten, wurde die Plattform um 10 cm verlängert).

Kann ich mit dem Außendesign noch leben, ist es mit dem Innendesign nicht weit her. Lange ist es her, dass mir ein „Italiener“ vom Innenraum her nicht gefallen hat. Das Armaturenbrett wirkt mir zu „minimalistisch“ könnte glatt als „BMW-Armaturenbrett“ durchgehen, die Drehknöpfe für die Klimaautomatik mögen bei einem SUV wie dem Renegade oder 500X noch gehen, aber nicht in einem „Premium-Kompakten“, den die Giulietta sein will. Sorry, da gefällt mir die Mittelkonsole selbst meines alten Puntos besser. Die Schalter wirken eher „billig“ und fühlen sich irgendwie „zerbrechlich“ an und nicht umsonst hat man beim Restyling diese entfernt ;-)

Die Navi-Position ist nicht ideal und ich möchte einmal sehen, wie das nach einigen Jahren aussehen wird, wenn man laufend den Monitor heraus- und wieder eingefahren hat, ob noch der Mechanismus dann noch funktioniert und nichts daran „klappert“, aber selbst wenn das alles so durchdacht ist und für die „Ewigkeit“ gebaut, empfinde ich die Lösung im Delta oder Bravo (genauso wie zuvor im 159er oder gar 147er) einfach als schöner.

Das Armaturenbrett wirkt mit dieser Plastikeinlage in Wagenfahre einfach „billig“. Das mag für einen FIAT 500 noch angehen und ihm stehen, aber in einer Giulietta in Verbindung mit lauter Hartplastik nicht mehr.

Die Türverkleidungen wirken auch nicht sonderlich „hochwertig“, da sind die sogar im Bravo besser.

Wie gesagt, das sind persönliche Eindrücke und bezieht sich auf meinen persönlichen Geschmack, der ja vielleicht ganz anders sein kann als seiner.

Zu deinen drei Vorschlägen ist zu sagen, dass es erst einmal darum geht, wie von mir bei den Vor- und Nachteilen beider Fahrzeuge angeführt, für welchen Einsatzzweck du das Auto brauchst, was für ein Fahrer du bist, eher „gemütlich“ oder doch schon gerne etwas mehr „Kraft“ haben möchtest, oder du besonders auf die Spritkosten achtest oder das nicht so ganz verbissen siehst.

Wenn Platz keine Rolle spielt, dir die Giulietta gefällt, du mit meiner „Design-Kritik“ nichts anfangen kannst, und du es doch wenigstens etwas „sportlicher“ liebst, ist die Giulietta – mit einer Einschränkung – erste Wahl. Einschränkend insofern, als dass prinzipiell „sportlichere“ Marken/Modelle „sportlicher“ gefahren werden, du somit genauer hinschauen musst, ob der Vorbesitzer nicht ein „Heizer“ war, was bei einem Alfa leichter zu finden ist als bei einem Lancia, erst recht, wenn es sich um einen 1,6er Diesel handelt.

Brauchst du Platz bzw. Kofferraumvolumen, möchtest auch möglichst „geringe“ Spritpreise haben, ist dein Fahrstil eher „gemütlicher“ Natur, dann ist einer der beiden Deltas auf jeden Fall die erste Wahl. Ob Automatik oder nicht ist dann auch eine persönliche Entscheidung. Für mich war früher ein Automat ein „No Go“ und beinahe hätte ich mir den 1,8er Delta eben wegen des Automaten nicht genommen. Im Nachhinein aber bin ich froh, dass es den Delta nur mit Automatik gab, denn so war ich gezwungen, die für mich wohl doch „beste“ Entscheidung zu treffen.

Prinzipiell ziehe ich den T-Jet dem 1,6 MTJ vor, aber das hängt mit meinem Verständnis von Autofahren zusammen und da ich prinzipiell nicht gerade ein Diesel-Freund bin. Der 120er-T-Jet ist sehr spritzig, zieht vom Standgas ab hoch, besitzt nahezu kein Turboloch und wirkt weit leistungsstärker als es die 120 PS vermuten lassen. Anders ausgedrückt, im Alltag merkst du kaum einen Unterschied zu einem 1,8er Delta beispielsweise, der seine Leistung nur dann ausspielen kann, wenn man „Kampflinie“ fährt, aber nicht weil der 1,8er so schlecht ist, als vielmehr weil der 120er im unteren und mittleren Drehzahlbereich seine Stärken hat. Dafür wird dann halt die Luft oberhalb von 5.000 Touren halt sehr dünn.

Der 120er T-Jet ist im gleichen Fahrzeug eindeutig „spritziger“. Der Delta wiegt als T-Jet rund 100 Kg weniger und das macht sich bemerkbar. Dazu besitzt der 1,6er MTJ eine für MultiJets typische Anfahrschwäche, die durch eine doch sehr lange Übersetzung noch verstärkt wird.

Prinzipiell ist der Automat daher beinahe „geeigneter“ als die manuelle Schaltung. Der 1,6er steht in den Ruf, besonders sparsam zu sein und es ist beeindruckend, was so beispielsweise hier in Italien die 1,6er-Fraktion an Verbrauchswerten angibt. Da werden Werte von 5 bis 5,5 Liter angegeben. Da wirst du mit dem 120er T-Jet kaum hinkommen. Beim T-Jet musst du erst einmal „lernen“, wie man optimale Werte erhält und verstehen, dass man ihn beinahe wie einen Diesel fahren sollte. Dann sind Werte zwischen 6 und 8 Liter drin (ich beziehe mich auf den Delta, aber ich denke mir, dass da zwischen Delta und Giulietta in der Praxis, wenn überhaupt, nur ein sehr geringer Unterschied messbar ist).

Der 1,6er Diesel steht in den Ruf – wie viele moderne Diesel – DPF-Probleme zu haben. Die italienischen Foren sind voll davon. Das hat vielerlei Gründe. Zum einen kannst du an den angegebenen Verbrauchswerte erkennen, wie die Fahrer ihre Fahrzeuge fahren, zum anderen ist die Übersetzung des Diesels sehr lang, was die Probleme noch steigert, nämlich dass der Diesel gerade auf Kurzstrecken kaum auf Temperatur kommt.

Wenn dann häufiger die Regenerationsphase abrupt unterbrochen wird, weil man vielleicht schon vor den Türen der Arbeitsstelle ist und, wie das Leben oft so spielt, genau dann die Regenerationsphase einsetzt, oder einfach sich keine Gedanken darüber gemacht hat, ist es eine Frage der Zeit, dass der BC dich auffordert, die nächste Lancia-Werkstatt anzusteuern.
Dann kann es auch passieren, dass du häufiger das Öl wechseln musst. Ich habe von Diesel-Fahrern hier gehört, dass sie das Öl schon bei 10.000-15.000 Km tauschen mussten. (Während der Regenerationsphase wird zusätzlich Diesel eingespritzt, der dann unverbrannt in die Ölwanne gelangt und hier das Öl dünnflüssiger macht).

Fährst du also besonders viele Kurzstrecken, fast nie Autobahn, wäre besser, du würdest dir ein Fahrzeug mit dem T-Jet zulegen, also bei deinen Beispielen die Giulietta. Fährst du viel Autobahn und/oder bereit, einfach einmal in der Woche eine längere Strecke auf der Autobahn zu machen, willst nicht um jeden Preis „Verbrauchsrekorde“ brechen, wäre auch der 1,6er Diesel sicherlich eine gute Wahl.

Da du bewusst den 1,8er hier genannt hast, die Giulietta wohl erwähnst, weil sie dir gefällt, würde ich dir prinzipiell dann eher zu der von dir hier verlinkten Giulietta raten, eben weil der T-Jet doch dann mehr Fahrspaß bietet als der Diesel, der eher etwas für „bequeme“ Fahrer ist, die mehr den Komfort vorziehen.
mefisto2011
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Re: Delta oder Giulietta

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Danke, Bernardo, da hast Du Dir ja (mal wieder) viel Mühe gegeben.
Mir ist klar, dass der Benziner viel spritziger ist, bei Diesel würde ich dem Motor wohl eine Leistungskur verpassen. Ich habe einen guten Tuner in der Nähe, da steigt die Leistung des Diesel wirklich signifikant. Das heißt nicht, dass ich gerne heize, aber ich bin gerne zügig unterwegs. Und eine Anfahrschwäche kann schon nerven, ich hatte zuletzt, weil mein Lybra 14 Tage in der Werkstatt stand, einen alten Panda Diesel, bei dem lief unter 2500 Touren gar nichts, das nervte schon kolossal. Aber gut, man kann sich darauf einstellen. Ich habe gerne Leistungsreserven. Ich fahre auch vorwiegend Kurzstrecke, mein Arbeitsweg beträgt 13 km - und auf weniger als der Hälfte setze ich die Kinder noch in der Schule ab. Der Lybra hat ja keinen DPF, ist wohl auch gut so.

Was die Giulietta angeht, ich bin erst einmal mitgefahren, ein Freund hatte den als Mietwagen und war sehr angetan von dem Motörchen. Und auf dessen Urteil kann ich mich verlassen, der ist früher Integrale gefahren, später zwei Themas, Alfa 156, Maserati GT, Porsche Cayenne ...

Der Platz würde mir reichen, ich muss nicht mit vier Leuten in Urlaub fahren, die Kinder sind 6 1/2.

Was das Design angeht, ich kann damit leben. Würde aber nicht jede Giulietta nehmen. Bei dem, den ich gepostet hatte, gefallen ir die Felgen nicht ... Klar ist das Heck die Schokoladenseite, und wenn man das Tagfahrlicht bei eingeschalteten Scheinwerfern nicht mehr sieht, ist mir das wurscht. Mit dem Innenraum habe ich mich noch nicht wirklich auseinandergesetzt, aber ich könnte wohl auch damit leben. Sicher könnte da einiges auch von BMW sein, aber egal.

Ich werde in den nächsten Tagen mal scharf kalkulieren. Um dann am Ende wahrscheinlich doch weiter Lybra zu fahren, die Vernunft wird wohl siegen. Und ich werde hoffen, dass die Bremsen doch noch ein Jahr halten, der Auspuff auch sein 11. Jahr überlebt und der Rest nicht zu teuer wird. Hab die Rechnung von der letzten Reparatur noch nicht (Nockenwellensensor ...). Ich hab noch einen Kredit laufen, dann zwei Kinder, da dreht man jeden Euro schon dreimal um. Aber träumen muss erlaubt sein. Ich denke, das Ganze hat dazu geführt, dass ich auf jeden Fall weiß, dass ich den Delta mit der Halbautomatik eher nicht möchte.
mefisto

aktuell: Lybra SW 1,9 JTD

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lanciadelta64
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Re: Delta oder Giulietta

Unread post by lanciadelta64 »

Du weißt ja, über Geschmäcker lässt sich bekanntlich nicht streiten und das Wichtigste ist IMMER, dass man sich das Auto zulegt, das einem gefällt und nicht, weil andere es schön finden ;-)

Daher ist das mit der Giulietta meine Betrachtung, aber im Endeffekt spielen gerade bei einem Gebrauchtwagen viele andere Faktoren auch noch eine Rolle.

Der 120er T-Jet ist ein toller Motor und wenn man jetzt nicht nur die reinen Fahrleistungen heranzieht, also die normalen „Eckdaten“, empfinde ich den Motor als den „besten“ Motor im Delta, Bravo oder der Giulietta.

Beim Tunen des 1,6er in Verbindung mit dem Delta solltest du aber dich mit deinem Tuner genau beraten, was die „beste“ Lösung ist, denn aus unerklärlichen Gründen wird der 1,6er in Verbindung mit Bravo und Delta mit dem FIAT-6-Gang-Getriebe gekoppelt. Das wäre an sich kein Problem, ist ja das M32 nicht unbedingt ein „Lieblingsgetriebe“ vieler Besitzer, aber das Getriebe ist für ein maximales Drehmoment von 305 Nm ausgelegt, während das M32, das es im MiTo, Punto in Verbindung mit dem 1,6er gibt, 320 Nm schaffen soll (dafür leistet dann der 1,6er 320 Nm)

Anders ausgedrückt, bei einer Leistungskur sollte man aufpassen, das Drehmoment nicht zu stark zu steigern. Klar, das weißt du ja selbst, gibt sind diese Grenzangaben nicht das tatsächliche Leistungsende eines Getriebes und es gibt eine Toleranz nach oben.

Da du mit der Giulietta leben kannst, du jetzt nicht jeden Liter Kofferraumvolumen brauchst bzw. hinten jede Menge Kniefreiheit, würde ich jetzt – nur auf das Auto bezogen, also nicht Preis – dann eher dir zur Giulietta raten. Da brauchst du dann nix zu tunen, hast keine Anfahrschwäche, verbrauchst vielleicht 1-1,5 Liter mehr, aber die Heizung reagiert im Winter schneller und um den DPF musst du dir auch keine Gedanken machen und wenn einem der Verbrauch zu hoch vorkommt oder die Spritpreisen doch etwas den eigenen Rahmen sprengt, könnte man nach einer Gasanlage schauen, denn wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist die Versorgung in den BeNeLux-Staaten doch recht gut. Man verliert zwar dann ein Ersatzreifen, aber in der Mulde passt ein guter Gastank. Der 120-T-Jet wurde schon bei der Planung so ausgelegt, damit er mit Gas harmoniert und es gibt ja von der Giulietta und Delta eine „Gasversion“ auf der Basis des 120er T-Jet.

Nun ist es immer klüger, rationale Gesichtspunkte zu berücksichtigen und wenn das „alte“ Auto noch gut läuft, ist es nicht unbedingt die schlechteste Lösung, zumal der Lybra ja ein tolles Auto ist und vom Innenraum her ein sehr wohnliches Fahrzeug ist. Aber das heißt ja nicht, dass man sich Gedanken machen darf bzw. Gedankenspiele, denn der Tag „X“ wird so oder so kommen, also besser, man ist dann darauf vorbereitet, als sich dann erst die Gedanken zu machen, wenn der Fall eintreten sollte.
graneleganza
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Re: Delta oder Giulietta

Unread post by graneleganza »

warum man sich im Automatikbereich so schwer tut, hängt mit der Abhängigkeit vom einheimischen Markt ab, auf dem bis "gestern" Automatikfahrzeuge ein No Go waren.

....das verstehe ich.
Allerdings bin ich sicher, man vergraulte sich in Europa viele Komfortbewusste Käufer, die jede x beliebige Motorisierung eines Golfs mit einem Automat
kombinieren konnten aber bei Lancia ging dies meist nur, wenn überhaupt, nur in einem Motortyp einer Modellreihe,meist mit dem Spitzenmodell.
Aus dem FIAT Regal hätte man sicher bisschen besser Kombinieren können, wie auch die jetzige Lösung beim Delta, willst du den einen Motor kriegst
du ihn nur mit Automat und den anderen nur ohne. Ich könnte mir auch im tjet eine automatik wünschen ,gibts nicht.

(Nach einer persönlichen Idee einem Lybra 1,6 eine Automatik von FIAT zu verpflanzen wurde verworfen,stattdessen Lybra 2,0 mit dem AISIN Getriebe)
Das find ich gut ;)
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