Schau dir das Posting von Diddi Kirsche, der meine Pro und Kontra zitiert hat. Da hast du schon einmal einen Anhaltspunkt.
Zu den Motoren ist zu sagen:
Es gab lange „drei“ Benziner, wobei zwei der gleichen Motorenfamilie angehörten, allerdings in zwei Leistungssteps.
Der „große“ T-Jet mit 150PS wurde dann vom 140er MultiAir abgelöst, der in der Basis immer noch der gleiche T-Jet ist, allerdings ohne Drosselklappe.
Die beiden T-Jets leisten 120 bzw. 150PS und haben das gleiche Drehmoment, wobei der 120er das sogar früher zur Verfügung hat und zumindest theoretisch im niedrigsten Bereich gar leicht „besser“ ist. Dafür setzt dann der 150er oberhalb von 4.000 Touren sich durch. Die Mehrleistung erzielt er vor allem durch ein höheres Drehzahlniveau (500 Touren mehr).
Beide Motoren sind enorm spritzig und man ist überrascht, wie „leichtfüßig“ sie trotz der relativ schweren Karosserie des Delta wirken.
Im Alltag wirst du kaum einen Unterschied zwischen den beiden T-Jets merken. Dafür laufen beide „zu ähnlich“ und auch „zu gut“. Dafür hat man auch beim Verbrauch mehr oder weniger ähnliche Verbrauchswerte. Da hast du mit dem 120er nicht unbedingt einen Vorteil.
Wer viel Autobahn fährt und hier vor allem schnell, gerne und häufig schnelle Überholvorgänge vornehmen will/muss, der ist vielleicht mit dem 150er besser beraten als mit dem 120er T-Jet. Der 120er läuft ca. 200 Km/h, der 150er schafft um die 220, aber wichtiger als diese Daten, er hat ein größeres zur Verfügung stehendes Drehzahlband und somit dürfte der 150er gerade bei Tempo 160/180 einfach mehr Kraftreserven haben. Und wenn man nicht so fährt, besitzt man halt üppigere Reserven.
Wer eher „gemischt“ fährt und vor allem Stadt und Landstraße, für den ist der 120er wirklich gut genug. In meinen Augen ist er sogar, wenn man „Harmonie“ und Verhalten in Verhältnis zur Leistung sieht, der „gelungenste“ Benziner und das sage ich, der einen 1,8er hat und den nicht missen möchte.
Eines der Schwachpunkte beider Motoren ist das Getriebe, das noch mit GM entwickelt wurde und bei Opel für jede Menge Ärger sorgt. Bei FIAT (Lancia, Alfa) ist es weniger verrufen, aber wie schon in dem zitierten Posting aufgeführt, würde ich dir bei einem Kauf des Deltas mit einen der beiden Motoren auf jeden Fall einen Getriebeölaustausch einfordern.
Der MultiAir mit 140 PS kam später, hat ein anderes – neues- Getriebe, das von FIAT entwickelt wurde. Anfänglich hatte es ein paar „Kinderkrankheiten“ und stand dem M32 nicht viel nach, aber mittlerweile hat es sich zu einem sehr guten Getriebe entwickelt und lässt sich auf jeden Fall bessser schalten. Der Motor ist halt der T-Jet, bei dem der Ventilspiel variabel gesteuert wird und die Drosselklappe fehlt, um es einmal salopp zu beschreiben. Man hat leider die Getriebeübersetzung verlängert, sodass die eigentlich bessere Drehmomentkurve in der Praxis etwas „verpufft“, dafür – so hört und liest man – liegt der Verbrauch unter dem der beiden T-Jets.
Der 1,8er ist der „dritte“ Benziner im Bunde. Ihn gab es nur ausschließlich mit einem Aisin-6-Gang-Automatikgetriebe. Er ist der leistungsstärkte Motor, leistet 200 PS, vor allem 320 Nm bei 1.400 Touren, das ist schon eine Ansage. Er ist der schnellste Delta und auch gleichzeitig, wenn man „Kampflinie“ fährt, der „Sprinter“, dennoch ist kein Delta auf „Krawall“ getrimmt und auch der 1,8er ist eher komfortbetont ausgelegt. Bei 130-140 dreht der Motor gerade einmal 2.500 Touren. Dafür trennen sich hier beim Verbrauch die Geister. Bei einigen – wie bei mir – verbraucht er extrem wenig, wenn man das Leistungspotenzial sieht, bei anderen sind das schon beinahe „Ferrari-Werte“

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Ohne elektronisches Fahrwerk ist er auch der härteste Delta, mit der Elektronik aber ist er selbst mit den 18“-Rädern noch komfortabel (Komfortmodus). Die Lenkung ist anders als bei den anderen Deltas, weil ohne „City-Funktion“ und ausreichend „schwergängig“, im Sportmodus sogar echt „straff“ und schon beinahe „überpräzise“
Solltest du einen Delta mit RSS (elektronisches Fahrwerk) finden – kann ich dir nur empfehlen – dann solltest du überprüfen, dass es einwandfrei funktioniert.
Bei den Dieselmotoren kommen 2 infrage, aber hier solltest du dir genau überlegen, wie dein Streckenprofil ist, denn mit den Dieselmotoren kommen dann gleich auch ein paar „Sonderpunkte“ hinzu, wovon eines der DPF (Partikelfilter) ist. In meinen Augen sind die Dieselmotoren vor allem etwas für Leute, die viel lange Strecken haben und somit für ausreichend „Betriebstemperatur“ für den Motor sorgen. Der 2,0 Multijet mit 165 PS ist sicherlich der „beste“, weil „mittige“ Diesel, weil hier Leistung, Betriebskosten, Verbrauch und Fahrleistungen vielleicht die „homogenste“ Einheit bilden. Wer nun nicht gerade von München nach Berlin oder nach Hamburg bzw. umgekehrt fahren muss, sollte schauen, denn der 2,0er ist sicherlich sehr flott (220 Spitze, sprintet wie der 150er T-Jet).
Der Twinturbo (1,9er) wiederum ist wie der 1,8er Benziner zu betrachten. Beide haben viel „Dampf“ und sind etwas für Liebhaber „schnellere“ Autos bzw. fahren sehr viel lange Strecken und lieben es, in „allen“ Lebenslangen genügend Kraft zu haben der 1,9er läuft an die 230, der 1,8er Benziner an die 240. Was mich an den Twinturbo fasziniert hat, ist diese beinahe „unmerkliche“ Kraftentfaltung, die bei der ersten Fahrt „enttäuschend“ wirkt, weil man nicht viel davon mitbekommt, aber wenn sich bewusst ist, was der Wagen dann wirklich läuft, umso angenehmer überrascht. Da aber zwei Turbolader, ist er somit auch „aufwendiger“ als der 2,0er und ist auch mehr „ausgereizt. Das Getriebe ist das gleiche und wenn ich mich nicht irre, auch das Bremssystem (der 1,8er hat vorne – speziell in der ersten Serie – größere Bremsscheiben und ein „Brembo-Bremssystem“ mit Doppelkolben).
Bei gebrauchten Fahrzeugen ist auch damit zu rechnen, dass 1,8er oder der 1,9er Twinturbo eher „ausgefahren“ wurden und somit einem „höheren“ Verschleiß unterzogen wurden.
Der 1,9er verbraucht von allen Dieselmotoren am meisten, auch wenn es einige gibt, hier auch einen Schweizer, der ihn auf 5,5 Liter gebracht hat, andere kommen aber auch schon einmal an 8-10 Liter heran (beim T-Jet liegt die Spannbreite zwischen 6 und 10/11, beim 1,8er 7 bis 12/13)
Daher, wenn du mehr lange Strecken fährst, würde ich dir eher zu den Dieselmotoren raten und wenn die Jahreslaufleistung relativ gering (unter 15/20.000 Km) eher Benziner und hier dem 150er T-Jet/140er MultiAir. Wenn du mehr Stadtverkehr hast, weniger Autobahn, kann ich dir den 120er T-Jet guten Gewissens empfehlen.
Magst du zügige Fahrten und willst gerne auch einmal Kraft im oberen Bereich haben, dann sind sicherlich 1,8er und 1,9er Twinturbo die „erste“ Wahl. Der 1,8er ist etwas für diejenigen, die Automatik lieben und/oder brauchen, der 1,9er halt für die, die keinen Automaten haben wollen.
Der 1,8er ist ohne elektronisches Fahrwerk speziell mit den 18“-Rädern schon eher etwas für „härtere“ Jungs, mit RSS aber dafür sehr angenehm. Der 1,9er Diesel ist „weicher“, kann aber mit dem DPF für einigen Ärger sorgen.
Nun zum Thema Ersatzteillage. Der Delta ist bis dieses Jahr in der Produktion gewesen, Lancia wird es offiziell bis 2016 in Deutschland geben und danach alle Garantieansprüche, Inspektionen und Reparaturen samt Ersatzteilversorgung über das FIAT-Händlernetz garantiert. Da nahezu alle Lancia-Händler ja auch FIAT-Händler sind, dürfte es nicht so schwierig sein. Viele Teile kommen aus dem Bravo, die Motoren sind aus dem FIAT-Baukasten, wenn auch hier der Twinturbo die Ausnahme bildet, denn den gab es nur im Delta (bei der FIAT-Gruppe, sonst auch noch bei Saab und wenn ich mich nicht irre, eine „Variante“ bei Opel, hier aber als 2,0).
Somit dürfte sich auch jeder „FIAT-Schrauber“ damit auskennen. Ich gehe einmal davon aus, dass wir in den nächsten 5-6 Jahren auf jeden Fall in Italien „genügend“ Ersatzteile geben, sodass man davon ausgehen kann, dass sie auch über das FIAT-Händlernetz auch in Zukunft in Deutschland „erreichbar“ sein dürften.