Lancia-Zukunft in Italien

Karl3
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Lancia-Zukunft in Italien

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http://www.autoedizione.nl/plannen-voor ... aans-merk/

Also, wenn ich den Artikel richtig verstehe, via Google-Trans
(Niederländer - please help!)
so steht hier, dass Altavilla öffentlich zu Lancia Stellung genommen
hat: man sieht für Italien eine Zukunft, die sich auch rechnen
könnte (vielleicht auf Druck der italienischen Händler?). Auf
welcher Basis ein neues größeres Modell entstehen könnte,
ist natürlich weiterhin offen ...
lanciadelta64
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Re: Lancia-Zukunft in Italien

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Nun wurde bereits hier: http://www.viva-lancia.com/lancia_fora/ ... sg-1269534 darauf eingegangen.

Es sieht so aus, als beziehe sich dieses "Gerücht" auf ein Interview, das Altavilla dem "Giornale" gegeben hat, aber darin steht NICHTS von "Lancia" und Zukunft. Er umdribbelt die Frage sehr "geschickt", ohne wirklich "verbindlich" zu klingen. Wobei Altavilla wohl "ungewollt" selbst dem Journalisten eine Steilvorlage gegben hatte, indem er auf die Verkaufszahlen antwortete, dass im Moment die von FIAT im Fokus stünden (wohl auf den FIAT 500x bezogen), Jeep viel zum positiven Trend beigetragen habe und natürlich auch Lancias Zahlen eine "Bedeutung" haben (in Italien hat der Ypsilon im Oktober kräftig zugelegt und belegt hinter dem Panda den zweiten Platz)

Da aber das Interview im Italienischen abgehalten ist, er Italiener ist, nehme ich einmal die "italienische" Interpretation und demnach bedeutet das, was er sagt, zum heutigen Zeitpunkt ist Lancia nur eine Marke für Italien, wobei die Betonung auf "heute" ist und somit für "irgendwann" sicherlich ein Türchen offen wäre, aber das ist sie auch für Innocenti ;-).

Das Problem ist, dass Marchionne extrem sprunghaft ist. Eine "positive" Entscheidung heute, kann er morgen "negativ" wieder widerrufen, um dann wieder eine "positive" zu fällen.

Ich erinnere mich gut, als Marchionne gedroht hatte, Alfa von den Märkten zu nehmen, wenn es nicht liefe. Heute will man stattdessen, obwohl Alfa weiterhin nicht läuft bzw. noch weiter bergab geht, wieder großartig investieren.

Als SM 2011 New Lancia ausrief, war ich überzeugt - auch weil für mich und wohl jedem, der etwas von Autos versteht, die Probleme Lancias bekannt waren - er wolle Lancia längerfristig aufbauen. Da neue Modelle Zeit und Geld brauchen, halt lieber "altbewehrte" US-Modelle nehmen, die, selbst wenn, wie eigentlich zu erwarten war, floppen würden, aber eine "Historie" für die Zukunft bilden und eben nicht "nagelneue" Produkte verheizt werden.

18 Monate später - wie ein Blitz- war nun Marchionne der Meinung, Lancia habe NUR in Italien und NUR mit dem Ypsilon einen Markt. Was hat sich denn in den 18 Monaten erreignet, dass er nun eine Kehrtwendung machen wollte? Die gleichen Probleme waren bereits 2011 bekannt, also eigentlich nichts.

Daher wäre ich bei Marchionne mir nicht sicher, dass er irgendwann auf die Idee käme, einen Rückzieher vom Rückzieher zu machen. Das passt zu ihm...

Nun habe ich vor einigen Monaten mit meinem Freundlichen gesprochen gehabt, der leider aus familiären Gründen nicht an ein "außergewöhnliches" Treffen aller FIAT-/Lancia-Händler teilnahm, an dem auf Vertreter von FCA waren, aber logischerweise von Kollegen unterrichtet wurde.

Dass es "Eiszeit" zwischen Turin in den Händlern gibt, ist ja nicht neu und schon die "schlampige" Einführung des Pandas hat hier für viel Unmut unter den Händlern gesorgt, die sogar über ihren Verband einen "Brandbrief" geschrieben hatten.

Also dürfte die Stimmung sehr angespannt gewesen sein und für viele FIAT-Händler, die häufig ja auch Lancia-Händler sind, stellte sich die Frage nach Lancia, denn Lancia verkauft in Italien ja immer noch rund 60.000 Fahrzeuge und somit will man gewisse "Garantien" von FCA haben, zumal viele Händler in dieser Krise ihre Pforten schließen mussten oder ihren A-Händler-Status verloren haben und das quer durch alle Marken (ein berkannter BMW-Händler musste schließen, einer mit Mercedes schon länger, ein alter Alfa-A-Händler verlor seine A-Lizenz, ein Opel-Händler genauso, ein weiterer FIAT-Händler in meiner Gegend auch)

Man darf auch nicht vergessen, selbst ein "Ladenhüter" wie den Thema lohnt sich immer noch für ein Autohaus, denn für einen Thema müsste er locker dann zwei Ypsilons verkaufen ;-).

Ich möchte auch anmerken, dass die Händler sicherlich eine weniger "romantische" Sichtweise der Marken haben, also ihnen es im Endeffekt egal ist, ob sie nun "XY" verkaufen oder halt FIAT, Lancia oder was auch immer. Ihnen geht es um "Stückzahlen".

Nun ist das Problem, dass du hier in Italien mit einem eh breites FIAT-, Alfa- und Lancia-Händlernetz nicht einfach weitere Marken anbieten kannst. Ein Alfa-Händler hier ist nur noch B-Händler, also könntest du kaum meinem Freundlichen eine A-Lizenz anbieten. Jeep gibt es schon und mein Freundlicher hatte schon einmal "dankend" verzichtet, weil Jeep sich hier de facto nicht an den Mann bringen lässt.

Die Vertreter FCAs haben dann den Händlern "versprochen", dass man sich bemühen wird, die "Ausfälle", die durch das "Ausdünnen" des Lancias-Programm entstanden sei, in irgendeiner Form zu kompensieren. Da wurde unteranderem natürlich der neue FIAT 500x genannt, auf dem "große" Hoffnungen gesetzt wurd und eventuell vielleicht "irgendwann" auch "US-Produkte" den Weg nach Italien finden würden.

Dabei wurde nicht explizit die Marke "Lancia" genannt, also nicht, dass man Fahrzeuge als "Lancia" dann hier anbieten würde, aber auf jeden Fall will FIAT den Händlern entgegenkommen und eine "Lösung" finden, die den Händlern ein Überleben sichern könnte (unteranderem hat es Lehrgänge geben, die Händler wurden angewiesen, sich weitere Standbeine zu schaffen, wie dem Ausbau von Service wie das Leihwagengeschäft etc.).

Das ist das, was gesagt wurde. Nun ist man gewöhnt, dass das, was man in Turin heute sagt, morgen schon nicht mehr gilt, aber ich gehe einmal davon aus, dass man "US-Modelle" kaum als "Chrysler" hier anbieten kann, denn wenn es eine Marke gibt, die in Italien einen noch mieseren Ruf genießt als FIAT, dann ist es Chrysler und sicherlich würde das für die Presse ein gewonnenes Fressen sein.

Daher würden sich für solche Fahrzeuge nur die Marken FIAT und/oder Lancia anbieten, also wenn es wirklich zu so einem Transfer kommen sollte, dann - zumindest in Italien - unter einen dieser beiden Marken...
mp
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Re: Lancia-Zukunft in Italien

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witzig wie jetzt alle nach Artikel suchen wo Meldungen von irgendwelchen Nebenleuten auftauchen, wie es mit Lancia weitergehen könnte. Anscheinend haben sich diese Herrschaften bei SM nicht durchgesetzt und gar nicht getraut ihre Meinung zu sagen. Zweiteres wird eher stimmen.
Fakt ist, wenn er SM 2016? aufhört, könnte der "Neue" Lancia eventuell wieder beleben. Stellt sich nur die Frage ob bis dahin die Marke schon tot ist. Denn mit jeden Tag wo nichts passiert, wird die Wahrscheinlichkeit immer geringer das die Marke wiederbelebt werden kann. Gibt nicht viele Beispiele wo so ein richtiger Relaunch gelungen ist. Spontan fällt mir Skoda ein. Jaguar war auch schon ziemlich tot.
web.uno
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Re: Lancia-Zukunft in Italien

Unread post by web.uno »

nur, was du uns hier berichtest hast du uns auch scon einem jahr erzählt, und bisher bemerkt man nichts dass sich da etwas täte.
BRAVO und DELTA wurden eingestellt was zur folge hat dass in der sehr beliebten kompaktklasse nur noch die GIULIETTA ist, und dennoch ist ALFA im sturzflug.
von FIAT ist noch immer kein kompakter in sicht. ausser man rechnet den 500X hinzu da er in der länge ja einem GOLF entspricht... bei der suche nach einem kombi im kompaktsegment wird man immer auf den 500LL verwiesen, doch diese teddybärenfront ist nun mal nicht jedermanns sache, son gar nicht wenn man davor einen eleganten LANCIA oder sportlichen ALFA hatte...
worauf ich aber hinaus wollte: es dauert einfach alles sooo lange, und beim 5jahresplan war auch nicht angekündigt was deine händler hätte zufrieden stellen können.
MfG,
martin
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lanciadelta64
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Re: Lancia-Zukunft in Italien

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Meinst du mich?

Nun ich sprach davon vor über einem halben Jahr (vielleicht 7-8 Monate), wenn ich das noch gut in Erinnerung habe, denn da wurde der Lancia-Junior-Chef notoperiert und dann war der Autohaus-Seniorchef die ganze Zeit im Krankenhaus und konnte nicht an der „außerordentlichen FCA-Händler-Versammlung“ (da noch „FIAT-Group“ ;-) ).

Schon da habe ich das „unter Vorbehalt“ geschrieben und das auch erwähnt, denn mein Freundlicher war ja nicht da, also bekam er das von einem Teilnehmer gesteckt, der ja auch seinerseits das aus seiner Sicht wiedergegeben haben dürfte. Daher weiß ich natürlich nicht, was davon nun so wortwörtlich gesagt wurde und was davon halt eine Interpretation einer dritten Person ist.

Aber man muss kein Prophet sein und auch kein Wahrsager, um zu verstehen, dass gerade die italienischen Händler die Entwicklungen in Turin mit Misstrauen und Skepsis sehen. Also ist man in Turin sicherlich bemüht, erst recht, weil es gerade beim Panda doch zu heftigen Reaktionen von den Händlern kam, die Wogen etwas zu glätten und wie du ja selbst oft lesen konntest, kommt ein SM eines Tages, zündet einer seiner „Geniestreiche“, während dann die Mittarbeiter hinterher bemüht sind, den Brand zu löschen und dann die Aussagen etwas zu relativieren.

Daher kann es natürlich auch sein, dass die Vertreter aus Turin hier nur „Nebelbomben“ gezündet haben, einfach vielleicht eine Art „Baldrian“, um die Gemüter zu beruhigen. Aber das wird nur die Zeit bringen.

Sicherlich muss man in Turin Überlegungen anstellen, sollte Lancia komplett verschwinden, wie man die 50.000-70.000 Fahrzeuge, die Lancia den Händlern „garantierte“, anderweitig kompensiert werden kann und die Aussage, „da kommt der 500x, der dann ein riesiger Erfolg wird, zieht sicherlich nicht bei den Händlern, da im Endeffekt der 500x bestenfalls verlorenes Terrain zurückgewinnen lässt, aber allein sicherlich keine Kompensation für Lancia wäre. (selbst wenn der 500x eine „Erfolgsstory“ werden würde, wird es schwer sein, um nicht zu sagen, unmöglich, allein die dann fehlenden Lancia-Zahlen auszugleichen).

Ich war jetzt länger nicht mehr bei meinem Freundlichen bzw. habe nicht oder eben nur immer nur kurz mit den Lancia-Chefs geredet gehabt, also kann ich nicht sagen, wie der Stand der Dinge ist, aber seinerzeit war es halt auch nur eine „Absichtserklärung“ und angesichts der Flexibilität eines SM hat die in der Regel eine extrem kurze „Halbwertszeit“.

Dass es „sooo lange“ dauert, hat sicherlich verschiedene Gründe. Zum einen braucht ein Produkt, wenn es komplett neu entwickelt wird, ca. 24/36 Monate bis zur Serienreife, auf einem anderen Modell aufbauend immer noch rund 15-18 Monate. Dann hat Marchionne in der Phase der Krise ausgerufen, keine neuen Produkte auf den Markt zu bringen, weil diese nach seiner Meinung vom schwachen Markt nicht absorbiert würde. Und in der Tat haben wir zurzeit an den Märkten insgesamt eher eine „Stabilisierung“ auf einem sehr niedrigen Niveau. Und die Steigerungen der letzten Zeit sind eher „physiologischer“ Art, denn wirklich als „Aufschwung“ zu betrachten (die Autos werden mit riesigen Aktionen und einer großzügigen Rabattaktion an den Mann gebracht, dazu wird der eine oder andere, der zuvor einen Kauf verschoben hat, irgendwann ein neues Auto haben wollen/müssen).

Wenn du dann immer wieder bei „0“ anfangen musst, dauert es jedes Mal wieder die Zeit, bis ein Produkt zur Serienreife herauskommt, wobei dann die Markteinführung ja auch noch einmal mindestens weitere 6 Monate dauert und nicht selten ein weiteres Jahr vergeht, bis wirklich die Produktion im vollen Gange ist und die ersten wirklich bestellten Fahrzeuge zum Kunden finden.

Ob die Strategie von SM „richtig“ oder „falsch“ war, ist schwer zu sagen und erst die Zukunft wird zeigen, wer nun richtig lag. Fakt aber ist, dass beispielsweise der Peugeot 208 schon sehr früh im Sog der Rabattaktionen geriet. Anders ausgedrückt, anstatt anfangs wenigstens halbwegs den Listenpreis zu bekommen, musste man schon früh zu „ruinösen“ Preisen die Fahrzeuge anbieten, um nicht total chancenlos gegenüber die „alte“ Truppe von Fahrzeugen zu sein, die ihre Autos ja doch deutlich günstiger anbieten konnten.

Peugeot hat also sehr stark bluten müssen. Dennoch birgt die Politik Marchionnes Gefahren, denn im Prinzip investiert er „nada“ in Image und das kann sich rächen.

Hersteller wie Toyota haben die Hybrid-Technik ohne Ende gefördert und sind nun ganz vorne. Die Elektroautos sind noch weit davon entfernt, wirklich Früchte zu tragen, aber es dient der Imagepflege und sollte irgendwann vielleicht diese Technik soweit sein, dass man wirklich groß in Serie sein kann, haben die Hersteller, die hier Entwicklungsarbeit geleistet haben, die Nase vorn, während FIAT dann die Technik entweder teuer bei anderen Herstellern einkaufen muss oder versuchen, in Rekordzeit diese zu entwickeln.

Ein weiteres Problem, was sicherlich Zeit und Energie gekostet hat, war die Fusion mit Chrysler, denn man darf nicht vergessen, prinzipiell war der Plan, der bis 2008-09 gültig war, über Nacht nichts mehr wert. Das gesamte Konzept musste verändert werden, ohne zu wissen, wie man das mit Chrysler machen sollte. Im Prinzip war man auf einem Boot mit „1.000“ Löchern, wo man nicht wusste, welches Loch man zuerst schließen musste. Ja Entwicklungen mussten komplett eingestanzt werden, wie ein paar Jahren zuvor, als man sich von GM loseisen konnte (ein Punto Sport mit dem OPC-Opel-Motor war längst „serienreif“ und es liefen die letzten Tests, als Marchionne einfach die Idee änderte und meinte, der müsse einen „FIAT-Motor“ bekommen und somit Abarth ins Leben gerufen hatte, was noch einmal die Auslieferung eines „sportlichen“ GP um 15 Monate verschoben hatte).

Dann kommt hier auch eines der „Eigenarten“ SMs zum Tragen, die aber vielen Topmanagern anhaftet, nämlich, was der Komiker Begnini mit den Worten kommentieren würde: Er will auf einer Hochzeit die Braut, den Bräutigam, den Priester samt Trauzeugen gleichzeitig und allein spielen.

Er hat über die Jahre mögliche „Alpha-Tiere“ entweder entmachtet, sind diese freiwillig gegangen oder haben resigniert. Einer der letzten Alpha-Tiere hat er mit einer „unsanften“ Art gleich zum Teufel gejagt. Damit hat er im Prinzip nur noch „Ja-Sager“ um sich und er allein gibt die Richtung vor, die auch noch „jeden“ Tag sich ändern könnte.

Damit bleibt wenig Platz für solche, die „eigenständig“ handeln können und somit auch zeitlich gewisse Dinge beschleunigen könnten.

Die Fusion aber hat wirklich viel Zeit in Anspruch genommen und erst jetzt, nachdem diese vollzogen ist, hat man die Zeit, eben auf der Basis beider ehemaligen Gruppen, eine gemeinsame Strategie zu entwickeln, die Hand und Fuß haben sollte.

Dazu hat SMs Flexibilität und fehlendes Nachhaltigkeitsdenken auch geführt, dass zu wenig „stetiges“ Entwickeln entstehen konnte. Da wurden halt kurzerhand Modelle wieder „aufgefrischt“, nachdem man das Segment nicht mehr besetzt hatte usw. usw. usw. Egal, ob Lybra, Alfa 159er oder heuer auch mit C-Segment-FIAT (Bravo), immer wieder gibt es „Unterbrechungen“. An sich wäre das kein Problem, wenn es einmal für ein Modell wäre, aber es zieht sich wie ein durchgehender Faden durch die Modellpalette.

Wenn du dann wieder von vorne anfangen musst, wird es verdammt schwer sein, ein neues Produkt auf den Markt zu bringen. Jetzt hat man mit der Optimo/Viaggo/Dart oder eben FIAT 500 L/X die Möglichkeit, ein C-Segment-Fahrzeug auf die Beine zu stellen. Aber wenn du bis „gestern“ noch nicht mit der Entwicklung angefangen hast, bedeutet es, dass du ab „heute“ rund 15-18 Monate bräuchtest, um so ein Produkt entwickelt zu bekommen, was hieße, nicht vor 2016 und sollte der auch noch in der Türkei gebaut werden, wie geplant, wird die Markteinführung noch einmal etwas länger dauern. Dann wird so ein Fahrzeug zu irgendeiner „Messe“ als „Premiere“ vorgestellt, was wieder den Verkaufsbeginn verschieben könnte und bis dann tatsächlich die ersten Fahrzeuge, die bestellt wurden, zum Kunden finden, werden mindestens weitere 2-4 Monate vergehen.

Anders ausgedrückt, wenn „heute“ die Entwicklung des New Bravos beschlossen würde, würden die ersten bestellten New Bravos nicht vor der zweiten Jahreshälfte 2016 geliefert werden, vielleicht sogar erst 2017.

Dass andere Hersteller scheinbar „schneller“ am Markt sind, hat nichts mit der Geschwindigkeit, mit der ein Produkt entwickelt wird, zu tun, denn FIAT war in den letzten Jahren eines der „schnellsten“ Unternehmen, die von der Entscheidung der Entwicklung in der Chefetage bis zur Serienreife ein Fahrzeug herausbringen konnten.
Es ist nur so, dass das, was du heute siehst, vor mindestens 2 Jahren, teilweise sogar 3 Jahren, mit grünem Licht der Chefetage bedacht wurden.
Anders ausgedrückt, während Marchionne „wichtigere“ Dinge zu tun hatte, einen Entwicklungsstopp ausgerufen hat (der nicht nur wirtschaftliche Gründe hatte, sondern auch einfach, weil mit der Fusion „neue“ Wege beschritten werden mussten, um Produktionskosten zu senken, also das, was man „Synergie“ nennt), haben andere Hersteller in der Schaltzentrale „fleißig“ neue Produktentwicklungen in Auftrag gegeben.
web.uno
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Re: Lancia-Zukunft in Italien

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ok, dann ists erst 8monate her. aber neuentwicklungen wären ja nicht notwendig - man hätte man ja ein paar noch relativ frische US-modelle zum umlabeln. was nutzt dem händler ein versprechen wenn er 3jahre warten muss bis er etwas verkaufen kann da die anderen modelle ja schon eingestellt wurden.
MfG,
martin
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arhoening
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Re: Lancia-Zukunft in Italien

Unread post by arhoening »

Ich kann -mittlerweile- akzeptieren, würde man weitere Modelle umlabeln. Vorausgesetzt, man gäbe sich die große Mühe, wie man sie dem Thema und dem Voyager hat zukommen lassen.

Aber man lässt lieber eine (herzens-)große Marke abbrennen wie eine Scheune. FIAT wird mit zwei Modellen (500er, Panda) bald an die Grenzen der Absätze kommen.

Alfa wird nicht das werden, was SM sich so wünscht. Aber ich wiederhole mich wieder. In 10 Jahren ist FIAT...
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lanciadelta64
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Re: Lancia-Zukunft in Italien

Unread post by lanciadelta64 »

Nun gibt es ja in Italien den Ypsilon noch, oder? ;-) Es war also von Anfang an ein "Krisentreffen", das weniger auf heute bezogen war und eher "mittelfristige" Perspektiven ansprachen, denn wie du weißt, hatte Marchionne in seiner "unnachahmlichen" Art "Lancia" liquiediert und es ging den Händlern auch darum, was mit dem Ypsilon passiert, denn so dämlich sind die Händler nicht, um zu kapieren, wohin das Schiff sich bewegt, wenn nicht irgendetwas geplant wird.

Daher ging es den Händlern darum, was FIAT gedenkt zu tun, die 50.000-60.000 Lancias, die Jahr für Jahr verkauft werden, auch in Zukunft zu garantieren und da wurde - das hatte ich schon wieder vergessen - auch gesagt, dass der Ypsilon "wahrscheinlich" einen Nachfolger bekommen könnte und man "händegringend" nach Lösungen sucht, die den Händlern ein weiteres Auskommen garantiert.

Das Problem heute ist halt, dass einerseits die Krise besteht, sodass nach der Logik SMs hier schon einmal "wenig" getan werden soll, speziell auf Europa bezogen. Dann hatten sicherlich andere "Probleme" Vorrang, wie die Umsetzung der Fusion und last but not least, seien wir doch einmal ehrlich, welche US-Produkte würden in Europa passen, die nichts mit Jeep zu tun haben? Der 300C, den hatten wir ja schon und das wird nix mehr. Sonst hat Chrysler noch den 200er, der aber scheinbar von Anfang an nicht auf Europa zugeschnitten wurde und selbst wenn irgendeiner auf die Idee käme, den doch auf Umwegen noch nach Europa zu bringen, würde auch das bis zum möglichen Verkauf noch einmal locker 12 Monate brauchen.

Damit nicht genug, wir sprachen ja von "Italien" und da wäre ein 200er nicht unbedingt die "geeigneteste" Lösung, erst recht nicht, wenn man wirklich im nächsten Jahr mit einem 159er Nachfolger aufwarten will. In Italien ist das D-Segment, speziell im Premium-Bereich schon beinahe eine "Randgruppe" und der Delta, der ja "Premium" war, warin Italien - egal, in welchem Segment man ihn zurechnet - lange "Marktführer", aber das reichte nicht aus, um gewinnbringend zu sein.

Am ehesten wäre somit ein C-Segment-Produkt - erst recht, wenn Alfa, wie SM öfters gemeint hat, das Segment verlassen sollte und die Giulietta ohne Nachfolger bliebe - noch denkbar, aber leider gibt es in den USA kein derartiges Produkt und man wird sehen, ob man nicht doch vielleicht auf die Idee kommen wird, einen "C100" dort anzubieten. Wenn der käme, wäre dann automatisch auch ein "Delta4" für Italien interessant, zumal man mit dem "Optimo" und dem eventuellen Bravo-Nachfolger hier "kostengünstig" einen herausbringen könnte, der auch allein in Italien bestehen könnte.

Wie gesagt, das Problem ist, dass man heuer nicht einmal in den USA ein "geeignetes Produkt hat, mit dem man in Italien Kunden bekäme und in der Krisenzeit laufen eh eher die "Kleinwagen" gut und weniger die größeren Fahrzeuge.
Parzifal
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Joined: 03 Nov 2012, 19:49

Re: Lancia-Zukunft in Italien

Unread post by Parzifal »

der Chrysler 100 wird kommen! Siehe 5 Jahres Plan! 2016 und das sollten sie wohl hinbekommen.
web.uno
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Joined: 07 Nov 2010, 08:01

Re: Lancia-Zukunft in Italien

Unread post by web.uno »

doch, den DART hätte es gegeben - von den abmessungen den DELTA III ja sehr ähnlich.
und der 200er würde in EU bestimmt auch gut ankommen, wenn man ihn nicht mit aller gewalt in das premium-segment zwängen will.
MfG,
martin
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