Na ja, der Test war irgendwie schon sehr komisch, auch weil gewisse Dinge "gesucht" bzw. sich ja auch von der Art des Autos ergeben. Wenn ich eine S-Klasse bei mir durch die Gegend fahren würde und "testen", bekäme sie die "schlimmsten" Noten in Punkto Fahreigenschaften

Auch das mit dem "eindrückbaren" Plastik am USB-Anschluss, denn wenn man es will, finde ich es das auch so bei der Konkurrenz, manchmal noch schlimmer
Dass die Flavia nun kein "Sportcoupé'" ist und auch sein will, versteht sich von selbst. Der Wagen ist komfortabel ausgelegt, ergo ergibt sich allein daraus, gepaart mit einem traditionellen Automaten und und dem an sich durchzugsstarken Motor, aber eben im Verhältnis mit relativ wenig PS, dass es sich hierbei nicht um ein Fahrzeug handelt, womit man in Imola auf dem Rundkurs unterwegs sein will. Umgekehrt bedeutet aber "wenig" PS aus "viel" Hubraum, dass der Motor sehr "langlebig" ist, also wahrscheinlich eher die Karosse "aufgibt" als der Motor.
Auch hat er der Wagen ja auch eine bestimmte Länge, also versteht es sich von selbst, dass es sich hierbei nicht um ein Auto handelt, mit dem man flink um die Kurven flitzen will.
Anders ausgedrückt, der Wagen verkörpert das, was er ist und das "ehrlich". Auch dass der Wagen dann im Automatikmodus dann scheinbar dich um die Kurve drückt, kann man ganz einfach umgehen, indem man auf manuell geht und manchen andere Autos mit Automatik auch, also wenn man nicht "fahren" kann, sollte man das Testen sein lassen
Daher, wenn man etwas wirklich an der Flavia kritisieren will/kann, dann ist es die extrem geringe Auswahl, nämlich gar keine, an Motoren. Der Motor hat per se seine Berechtigung, entspricht vielleicht noch am besten der Eigenschaft der Flavia, aber ist allein "werbewirksam" schlecht, weil ja heute lieber die Zylinderzahl reduziert, einen Turbo reinpappt und die Hubraum auf ein Minimum reduziert, um das dann als "Fortschritt durch Technik" zu verkaufen.
Das Konzept des Cabrios ist so gesehen weniger "ausgewogen", weil einerseits geringer Kaufpreis, andererseits beispielsweise in Italien allein von der Versicherung her ein "Vermögen" kostend.
Aber das sind Dinge, die nichts über das Fahrzeug an sich aussagen. Wer ein Cabrio im "klassischen" Sinne versteht, also eher cruisen denn rasen, für dem der Unterhalt an Steuern und Versicherung jetzt nicht "abschrecken" und nicht gerade damit zur "nächsten Kneipe" um die Ecke auch im strengsten Winter fahren will, der findet in den Flavia ein schickes Cabrio.
Wie gesagt, die Flavia ist das, was sie ist und muss nichts halten, was sie nicht verspricht, während der eine oder andere Konkurrenz dir "vieles" verspricht, aber im Endeffekt nichts davon einhält
Also wenn die Flavia als Zweit- oder Drittauto nutzt, sie vor allem im Sommer - und dann besonders gerne offen - fahren möchte, nicht unbedingt in Rekordzeit die Alpen hochjagen, sondern auch etwas von der Gegend sehen, der findet im Flavia Cabrio ein interessantes Angebot, speziell wenn man den Kaufpreis berücksichtigt.
Und zum Thema Verbrauch: sicher ist die Flavia kein "Sparer", aber ganz ehrlich, wer sich so ein Auto zulegt, will doch nicht wirklich "Verbrauchsrekorde" brechen, oder? Der fährt doch damit nicht tagtäglich auch im Winter zur Arbeit und im Jahr rund 30.000-40.000 Km, oder?
Fährt man das Cabrio so, wofür es gemacht wurde, kommt man auch mit 8-11 Litern aus, muss man häufig anfahren, abbremsen, anfahren etc., lässt allein das Gewicht kaum niedrige Werte zu, selbst wenn hier ein Turbomotor mit relativ wenig Hubraum arbeiten würde, also denke ich mir, kann man damit leben.
Und sollte man bei einer "Fahrt ins Blaue" auch einmal 15 Liter verbraucht haben, mein Gott, wenn man wirklich "sparen" will, kauft man sich nen Panda für 10.000 Euro, braucht wenig Motorenöl und schon ist man "günstig" unterwegs.
Wenn dir also das Flavia Cabrio gefällt - und das sollte ja auch entscheidend sein - du ein Cabrio suchen und finanziell für dich "machbar" sein, ist es eine schöne Wahl. Hätte ich ein Cabrio gesucht, wäre eine Flavia sicherlich in die engere Auswahl gekommen....
Na ja, den Cappuccio werden wir irgendwann einmal nacholen...
Bernardo