Die Fotos sind rund 10-15 Minuten nach dem Abholen des Autos entstanden. Zwei Stunden später aber sah er dann schon wieder aus, als wäre der nie sauber gewesen, so hatte es geregnet. Dann am nächsten Tag das Pech, dass ein Dorn in der Seitenwand des Reifens war und somit kein Flicken mehr möglich war und da dann schon Freitag, bekam ich den neuen Reifen erst am Montag und solange stand er dann mit nem Notrad herum.
Das Fazit könnte dennoch nicht positiver sein. Man sagt den 500er, Pandas und Ypsilon nach, dass die ersten 10.000 Km das Getriebe etwas "hakelig" ist und bisher war das auch bei allen von mir getesteten Fahrzeugen mit dem Schaltknüppel oben der Fall, aber bei meinem lassen sich alle Gänge von der "ersten Minute" an butterweich schalten. Auch die Türen hinten lassen sich wunderbar öffnen.
Ich hatte den TwinAir im Zusammenhang mit dem Ypsilon nur einmal für wenige Kilometer in der Hand und dann als Erdgasversion (ca. 5cm höher, 5PS weniger und rund 120 Kg schwerer) und hatte schon da das Gefühl, er sei "laufruhiger" als im 500er, Panda oder selbst im Punto. Nun weiß ich, dass ich mir das damals nicht nur eingebildet habe, denn meiner ist laufruhiger als selbst der Punto mit dem Motor, was für eine bessere Isolierung spricht.
Aber auch sonst merkt man, dass man sich für die Lancia-Variante doch insgesamt sehr viel Mühe gegeben hat und einiges Gimmicks, die ich schon im Delta liebgewonnen habe, gibt es auch im Ypsilon.
So haben alle Seitenscheiben über die elektrischen Fensterheber den automatischen Schnellverschluss bzw. -öffnung und alle vier Scheiben lassen sich per Fernbedienung öffnen bzw. schließen. Da ich den Y als 5-Sitzer geordert habe, besitzt meiner hinten zwei hintere Innenraumleuchten an den Seiten anstatt der einen in der hinteren Mitte. Das Handschuhfach ist sogar beleuchtet.
Da meiner auch den Licht- und Regensensor hat, war ich vor allem beim Regensensor gespannt, denn der im Delta ist sehr "gewöhnungsbedürftig" und man darf bei ihm häufiger mit der "Sensibilität" spielen und diese laufend verstellen. Beim Ypsilon aber funktioniert dieser - zumindest bei meinem - wirklich so, wie ich es mir wünsche. Nur ein einziges Mal musste ich wirklich selber Hand anlegen (ich hatte wohl auf einer Strecke von 1.500 Km rund 1.200-1.300 Km Regen und teilweise sehr sehr heftig), nämlich als ich bei starkem Regen eine Reihe von LKWs überholen musste, diese aber jedes Mal richtige Wasserfontainen auf die Scheiben warfen, sodass logischerweise der Sensor nur verzögert reagieren konnte und ich dann selbst auf die schnellste Stufe gestellt hatte, bis ich diesen Konvoi komplett hinter mir gelassen hatte.
Der Kofferraumvolumen müsste laut Werksangaben geringer sein als bei meinem alten Punto, allerdings würde ich jetzt nach den beiden Fahrten (hin mit Punto, zurück mit Ypsilon) behaupten, dass die eigentlich mehr oder weniger indentisch sind, sowohl in der Breite, als auch in der Länge und Höhe. Einzig vielleicht oberhalb der Radkästen hat man beim Punto etwas "Stauraum", aber da bei meinem Punto dort ein Sub ist, fällt auch dor der "nutzbare" Platz weg. Die Kniefreiheit hinten ist erstaunlich groß, größer als in meinem Punto. Einzig in der Innenbreite hinten muss man dann ein paar "Abstriche" machen, aber mit zwei Personen hinten geht sich das trotzdem gut aus.
Schön ist auch, dass man die Heckklappeninnenseite nicht mit Plastik "verschandelt" hat, wie es noch im Punto oder auch Delta der Fall ist, sondern mit Filz. Das sieht hochwertiger aus.
Dass man dann auch an anderen Stellen wert darauf gelegt hat, hochwertiger zu sein, kann man daran erkennen, dass die Getränkehalter am Boden mit einer Gummibedeckung versehen ist. Der New Punto bietet hier nur Plastik.
Die Start&Stopp-Automatik habe ich nur sporadisch benutzt, um zu sehen, ob sie bei meinem auch funktioniert, aber sonst das System komplett deaktiviert. Heute habe ich das System zwar eingeschaltet (das Zeichen im Bordcomputer für die nicht Nutzung des Systems ist "riesig" und als "Dauer" nicht besonders "schön"), aber hier bei mir brauche ich das System nahezu nie.
Den Einparkassistenten habe ich noch nicht ausprobiert, auch weil einfach keine Zeit dazu mehr war, aber die Sensoren für sich gesehen funktionieren einwandfrei. Das Fahrverhalten ist absolut tadellos und die Lenkung erstaunlich "schwergängig" (im Normalbodus), also mit Rückmeldung, aber überraschenderweise ist der Ypsilon etwas härter als ich ihn in Erinnerung hatte.
Vielleicht benutzt man für den deutschen Markt eine andere Abstimmung, denn ich bilde mir ein, dass die beiden Ypsilon-Fahrzeuge, die ich hier hatte, doch merklich weicher gefedert waren. Aber dennoch ist genügend Federungskomfort vorhanden, vor allem wenn man von einem Punto HGT kommt, der härter ist.
Die Sitze sind straff und sehen in der Momo-Version schick aus und die Instrumente sind speziell nachts eine Augenweide. Nicht, dass die im "normalen" Ypsilon nicht schon schön wären, aber hier hat man gelbe Skalenstriche, die Zahlen aber in "polarweiß", dennoch alles sehr dezent und kuriosweise sind die Zeiger selbst bei ausgeschaltenem Licht "gelb" beleuchtet.
In Italien hat der eine oder andere gemeint, das Gurtwarnsystem oberhalb des Innenspiegels, sei bei ihm nicht vorhanden gewesen bzw. auch nicht die LEDs an den Seiten des Instrumententrägers, die sich beim Öffnen der Türen einschalten. Bei mir ist "alles" vorhanden. Die mittigen Instrumente sind weit weniger gewöhnungsbedürftig für mich gewesen als ich geglaubt habe, zumal der Tacho recht gut positioniert ist und vielleicht sogar noch leichter ablesbar ist als bei meinem Punto, der den ja vor dem Fahrer hat, also perfekt im Sichtfeld und ohne Probleme, dass das Lenkrad ihn verdecken könnte. Dafür ist dann logischerweise der Drehzahlmesser umso schlechter, weil eben weiter rechts positioniert. Gerade beim TwinAir, der ja wie wild hochdreht und der, ob nun 3.000 oder 5.000 Touren nahezu gleich klingt, wäre der Drehzahlmesser im Blickfeld sicherlich besser gewesen, aber man kann damit leben.
Das Xenon-Licht habe ich auf der Fahrt nach Italien schätzen gelernt, denn gerade bei den vorhandenen Witterungsverhältnissen kann ich nur sagen, "gut", dass ich mich für die entschieden habe.
Ich befinde mich noch in der Einfahrphase, sodass ich zum TwinAir keine so großen neue Erkenntnisse habe. Ich bin ihn vor allem im "Normalmodus" gefahren, habe nur etwas mit der Eco-Funktion experimentiert und mich dann für die "Normalstellung" entschieden, auch weil ich der Meinung bin, dass während der Einfahrphase es besser sein müsste, nicht im Eco-Modus unterwegs zu sein.
Überrascht hat mich das Durchzugsvermögen des kleinen Zweizylinders, denn ich kann mich nicht erinnern, ob ich jemals "leichtfüßiger" den Brennerpass hinaufgefahren bin. Da tat sich mein HGT mit 131 PS doch schwerer, den ich entweder schneller hochjagen musste oder eben einen Gang herunterschalten. Der TwinAir zog im 5. Gang aus dem Keller einfach hoch, keine Schwäche, genug Futter im "richtigen" Moment.
Dabei bin ich dann vom Verbrauch angenehm überrascht gewesen. Ich habe ihn noch nicht "wissenschaftlich" analysiert, aber sollte ich halbwegs im "Kopfrechnen" gut sein, dürfte der Verbrauch so bei rund 5,0 Liter (+/- 0,05 Liter) gelegen haben. Kurioserweise zeigte das Display 5,2 Liter an. Also einen höheren Wert, etwas, was mir schon zuvor aufgefallen war, ich habe damit erklärt habe, dass ich wohl beim Tanken nicht so genau geachtet habe, aber nach 1.500 Km kann es kein "Irrtum" meinerseits mehr sein.
Der Wert ist insofern überraschend, als dass ich miese Wetterbedingungen hatte, dazu in der Einfahrphase auf wenig Konstanz geachtet habe, also immer wieder die Geschwindigkeit variiert, dann öfters auch geschaltet etc.
Für einen nagelneuen Motor ist das überraschend, auch wenn ich weiß, dass man den TwinAir sparsam fahren kann, aber wie schon oben erwähnt, im Normalmodus, ohne S&S-System eingeschaltet, das war schon überraschend (einschränkend natürlich muss auch gesagt werden, keinen Gang oberhalb von 3.500 Touren, somit nie schneller als 120-135 Km/h und unter Einhaltung aller Tempolimits).
Was hat mir weniger gefallen? Eigentlich sind mir nur zwei wirklich negative Dinge aufgefallen (lassen wir die Sicht nach hinten beiseite), wobei ich eine Sache gleich ausmerzen konnte, nämlich die mit den nicht lackierten Außenspiegeln. Mir wurde der Wagen aber dann mit lackierten Außenspiegeln ausgehändigt

Der zweite - und im Endeffekt einzige - negative Punkt betrifft die Instrumentenabdeckung, die je nach Drehzahl und Straßenbelag leicht "vibriert". Sie ist einfach zu "dünn" und dann eben zu "groß". Das sieht am Ende nicht so "schön" aus, aber sollte das am Ende der einzige Kritikpunkt bleiben, kann ich damit gut leben.
Wie gesagt, ich bin hoch zufrieden und der Ypsilon hat zumindest bisher meine Erwartungen, die schon hoch angesetzt waren, übertroffen...
Nachtrag: ich bin über das mobile Navi - TomTomlive2- angenehm überrascht, denn nicht nur dass die Ansagen nun kaum Missverständnisse verursachen (das war bei den bisherigen Navis einschließlich die von TomTom für mich nicht immer so), sondern das System kooperiert noch deutlicher mit dem Fahrzeug als gedacht.
So wird mithilfe von Pfeilen der Streckenverlauf auch über das BC angezeigt und - anders als beim InstantNav im Delta - auch noch mit Straßennamen. Witzig und nett, wenn auch sicherlich nicht "lebensnotwendig". Als Logo für "MyCar"dient ein schwarzer Ypsilon (also in der gleichen Farbe meines Ypsilons)...