Ex-MP Italiens fährt mit seinem Privatwagen zum Präsidenten :D
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Ex-MP Italiens fährt mit seinem Privatwagen zum Präsidenten :D
Drei Mal dürft ihr raten, mit was für einem Wagen der nun Ex-Ministerpräsident Italiens zum "Staatspräsidenten vorgefahren kam?
Richtig, mit einem Lancia Delta. Er ist von einem FIAT Ulysse nun auf einem Lancia Delta umgestiegen:
http://it.notizie.yahoo.com/foto/dimiss ... 57499.html
Richtig, mit einem Lancia Delta. Er ist von einem FIAT Ulysse nun auf einem Lancia Delta umgestiegen:
http://it.notizie.yahoo.com/foto/dimiss ... 57499.html
Re: Ex-MP Italiens fährt mit seinem Privatwagen zum Präsidenten :D
Ja, war gestern in allen Nachrichtensendungen zu sehen. Damit war wohl ein Delta länger im deutschen TV zu sehen als zuvor durch sämtliche Maßnahmen des Importeurs. Gab es überhaupt mal einen TV-Spot in D ???
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Re: Ex-MP Italiens fährt mit seinem Privatwagen zum Präsidenten :D
http://www.youtube.com/watch?v=SAWq5N0mkrI hier der letzte Spot aus Italien. Während in D,A,die Giulietta Spots noch immer laufen, gab es für den Delta nur kurz nach Markeinführung an paar Hinweise.
Letta war ein sympathischer MP.....es schien als käme mit ihm Italien aus der Krise. Umso unverständlicher das nicht der Gegner sondern der Mann aus dem eigenen Reihen ihm stürzte. Haben die In Italia keine anderen Sorgen.
Letta war ein sympathischer MP.....es schien als käme mit ihm Italien aus der Krise. Umso unverständlicher das nicht der Gegner sondern der Mann aus dem eigenen Reihen ihm stürzte. Haben die In Italia keine anderen Sorgen.
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Re: Ex-MP Italiens fährt mit seinem Privatwagen zum Präsidenten :D
Nun ja, das hat "Tradition". Wir hatten ja, wenn vom Parteienprinzip ausgeht, eigentlich "stabilere" Verhältnisse als Deutschlands, nur dass halt die Regierungen fast immer über die "Oppositon" in den eigenen Reihen gestürzt wurden. Die "Mamma-DC", wie sie liebevoll immer noch genannt wird (also der italienische Part eurer ÖVP, der CDU/CASU), bestand aus vielen "correnti" (Parteiflügel), was an sich nichts Ungewöhnliches gibt, dass ja auch in anderen Ländern alle Parteien, zumindest ab einer bestimmten Größe, Flügel besitzen. Der Unterschied ist, dass es dann hier gleich 3,4, 5 oder wie viele auch immer, waren/sind.
So wurden ca. 40 Regierungen allein wegen "veränderter Machtverhältnisse" innerhalb der DC gestürzt, eben weil dann einige Flügel, die dich unterstützt hatten, zu anderen überwechselten, sich vielleicht neue bildeten, die sich von deinem Flügel abspalteten etc. Daher war das immer ein "Wechselspiel".
Das Problem der PD, wenn auch kurioserweise Renzi und Letta eigentlich vom gleichen Flügel kommen
, dass sie eigentlich ein "Zusammenschluss" einiger Parteien ist, speziell zweier großer Bewegungen, die ursprünglich "Todfeinde" waren, nämlich aus dem "linken" Flügel der ehemaligen DC (die als Margherita früher antrat, zu der Prodi, Renzi, Letta, Bindi etc. angehören) und eines Teils der ehemaligen PCI, also der "kommunistischen" Partei Italiens, zu der der Staatspräsident Napolitano gehört.
Aber Renzi ist das, was ich immer sage, "Silvio auf dem anderen Seite", der Bürgermeister von Florenz hat schon seit langem alles daran gesetzt, um MP zu werden. Er hat das wirklich "staatsstreichähnlich" vorbereitet gehabt.
Er hat bei der Präsidentenwahl zuerst die Leute aus den eigenen Reihen, die als Kandidaten für das Präsidentenamt galten und eigentlich hätten gewählt werden können, brüskiert und sie ins Lächerliche gezogen. Prodi war einer dieser "Opfer". Dann hat er alles daran getan, um um JEDEN Preis die Parteispitze zu erklimmen und spätestens da war klar, dass er auch Letta beiseite schieben würde, zumal er ja nun auch die wichtigste Regierungspartei unter Kontrolle hatte.
Letta ist smart, weniger "charismatisch", ein ruhiger Mann, für einen Italiener wiederum schon beinahe zu ruhig (anders als Renzi), zu "christlich" (auch wenn Renzi von der gleichen Seite kommt) und vor allem, weniger "machtgeil".
Er ist zum MP-Amt beinahe wie die "Jungfrau zum Kinde" gekommen und sein größtes Problem war, dass die Wahlen eigentlich ein Patt beschert hatten und somit er auf die Unterstützung von Silvio bauen musste, der dann gescheitert war und seinerseits eine Spaltung seiner Partei hinnehmen musste.
Renzi aber ist "machtgeil", für mich ist er ambig, also ein "typischer Vertreter" einer Politikerkaste, für die der Zweck die Mittel heiligt.
Was mich am meisten an ihm stört, ist seine Nähe zu Berlusconi. Während andere aus seiner Partei den wie der Teufel das Weihwasser fürchten und meiden, hat er sich sogar mit ihm zu einem Gespräch getroffen, eigentlich für viele, speziell vom linken Flügel der PD, für die Silvio "Staatsfeind Nr.1" ist, ein No Go!
Nun ist Renzi sehr populär und genau das hat er heuer ausgenutzt, denn wir haben die Europawahlen ja und eine Niederlage der "Regierungskoaliton" hätte sehr wahrscheinlich so oder so das Ende der Regierung Letta bedeutet.
Der große Zuspruch innerhalb der PD lässt also nur den Schluss zu, dass man wirklich befürchtet hatte, dass Letta spätestens in 6 Monaten in die Wüste geschickt worden wäre, also spann man lieber das Zugpferd vor den Karren.
Wie gesagt, Renzi ist sehr populär, ein Sieg bei der Europawahl könnte ihn in eine Position der Stärke bringen und er seinerseits Neuwahlen suchen oder zumindest damit drohen.
Sein Problem aber ist auch, dass er eben nicht den linken Parteiflügel brüskiert hat, sondern seien eigenen und Italiener sind extrem nachtragend. Sie vergessen nicht einmal in 30 Jahren
. Die Probleme des Landes sind immens, er hat den Mund extrem vollgenommen und nun ist er in der Bringerschuld.
Er muss nun Farbe bekennen und sollte es nicht so laufen, wie er sich das erhofft, wird er von seinem eigenen Flügel "gekillt", da bin ich mir beinahe sicher. Dann werden die Leute, denen er vor den Kopf gestoßen hat, die Messer wetzen und "Brutus" spielen.
Nun ja, jetzt ist er am Ziel seiner Träume, aber Florenz ist nicht Italien und Italien mit all seinen Widersprüchlichkeiten, Unterschieden, Mentalitäten, dazu mit Regionen, die von Südtirol bis "Afrika" reichen (Lampedusa gehört territorial eigentlich zu Afrika und nicht mehr zu Europa), ein schwieriges Unterfangen.
Mir war Letta "sympathisch", aber wie fast immer, wenn mir einer "sympathisch" ist, kannst du beinahe sicher sein, dass man den "köpfen" möchte und diejenigen, denen ich nicht einmal einen Cent anvertrauen würde, finden dann auf einmal jede Menge Fans.
Also warum sollte es diesmal anders sein? Renzi traue ich nicht über den Weg, Letta hätte ich sogar meinen Wagen anvertraut
So wurden ca. 40 Regierungen allein wegen "veränderter Machtverhältnisse" innerhalb der DC gestürzt, eben weil dann einige Flügel, die dich unterstützt hatten, zu anderen überwechselten, sich vielleicht neue bildeten, die sich von deinem Flügel abspalteten etc. Daher war das immer ein "Wechselspiel".
Das Problem der PD, wenn auch kurioserweise Renzi und Letta eigentlich vom gleichen Flügel kommen

Aber Renzi ist das, was ich immer sage, "Silvio auf dem anderen Seite", der Bürgermeister von Florenz hat schon seit langem alles daran gesetzt, um MP zu werden. Er hat das wirklich "staatsstreichähnlich" vorbereitet gehabt.
Er hat bei der Präsidentenwahl zuerst die Leute aus den eigenen Reihen, die als Kandidaten für das Präsidentenamt galten und eigentlich hätten gewählt werden können, brüskiert und sie ins Lächerliche gezogen. Prodi war einer dieser "Opfer". Dann hat er alles daran getan, um um JEDEN Preis die Parteispitze zu erklimmen und spätestens da war klar, dass er auch Letta beiseite schieben würde, zumal er ja nun auch die wichtigste Regierungspartei unter Kontrolle hatte.
Letta ist smart, weniger "charismatisch", ein ruhiger Mann, für einen Italiener wiederum schon beinahe zu ruhig (anders als Renzi), zu "christlich" (auch wenn Renzi von der gleichen Seite kommt) und vor allem, weniger "machtgeil".
Er ist zum MP-Amt beinahe wie die "Jungfrau zum Kinde" gekommen und sein größtes Problem war, dass die Wahlen eigentlich ein Patt beschert hatten und somit er auf die Unterstützung von Silvio bauen musste, der dann gescheitert war und seinerseits eine Spaltung seiner Partei hinnehmen musste.
Renzi aber ist "machtgeil", für mich ist er ambig, also ein "typischer Vertreter" einer Politikerkaste, für die der Zweck die Mittel heiligt.
Was mich am meisten an ihm stört, ist seine Nähe zu Berlusconi. Während andere aus seiner Partei den wie der Teufel das Weihwasser fürchten und meiden, hat er sich sogar mit ihm zu einem Gespräch getroffen, eigentlich für viele, speziell vom linken Flügel der PD, für die Silvio "Staatsfeind Nr.1" ist, ein No Go!
Nun ist Renzi sehr populär und genau das hat er heuer ausgenutzt, denn wir haben die Europawahlen ja und eine Niederlage der "Regierungskoaliton" hätte sehr wahrscheinlich so oder so das Ende der Regierung Letta bedeutet.
Der große Zuspruch innerhalb der PD lässt also nur den Schluss zu, dass man wirklich befürchtet hatte, dass Letta spätestens in 6 Monaten in die Wüste geschickt worden wäre, also spann man lieber das Zugpferd vor den Karren.
Wie gesagt, Renzi ist sehr populär, ein Sieg bei der Europawahl könnte ihn in eine Position der Stärke bringen und er seinerseits Neuwahlen suchen oder zumindest damit drohen.
Sein Problem aber ist auch, dass er eben nicht den linken Parteiflügel brüskiert hat, sondern seien eigenen und Italiener sind extrem nachtragend. Sie vergessen nicht einmal in 30 Jahren

Er muss nun Farbe bekennen und sollte es nicht so laufen, wie er sich das erhofft, wird er von seinem eigenen Flügel "gekillt", da bin ich mir beinahe sicher. Dann werden die Leute, denen er vor den Kopf gestoßen hat, die Messer wetzen und "Brutus" spielen.
Nun ja, jetzt ist er am Ziel seiner Träume, aber Florenz ist nicht Italien und Italien mit all seinen Widersprüchlichkeiten, Unterschieden, Mentalitäten, dazu mit Regionen, die von Südtirol bis "Afrika" reichen (Lampedusa gehört territorial eigentlich zu Afrika und nicht mehr zu Europa), ein schwieriges Unterfangen.
Mir war Letta "sympathisch", aber wie fast immer, wenn mir einer "sympathisch" ist, kannst du beinahe sicher sein, dass man den "köpfen" möchte und diejenigen, denen ich nicht einmal einen Cent anvertrauen würde, finden dann auf einmal jede Menge Fans.
Also warum sollte es diesmal anders sein? Renzi traue ich nicht über den Weg, Letta hätte ich sogar meinen Wagen anvertraut

Re: Ex-MP Italiens fährt mit seinem Privatwagen zum Präsidenten :D
Buonasera caro Bernardo,
es ist exakt wie Du es beschreibst!
Die ruhige und seriöse Art von Enrico Letta hat mir auch immer sehr gut gefallen. Aber man muss auch eingestehen das er in den 10 Monaten die er regiert hat eine Politik der kleinen Reformen verfolgt hat und das ist einfach zu wenig wenn man die riesen Probleme des Landes ein für allemal anpacken möchte.
Man wird nun sehen ob der junge und smarte (Ironie aus) Renzi die Kraft haben wird das zu machen was in den letzten 20 Jahren niemanden gelungen ist. Sollte er in den nächsten Monaten nicht das einhalten was er vollmundig versprochen hat wird dieser schneller weg sein als wir denken. Bis er nicht konkrete und wichtige Ergebnisse erzielt bleibt er auch für mich eine aufgeblasene machtgeile Figur mit großem Mundwerk. Crozza lässt grüßen.
Hoffentlich irren wir uns da!
Wie sagte einst Mussolini, Italien regieren ist nicht schwierig, es ist unmöglich.
es ist exakt wie Du es beschreibst!
Die ruhige und seriöse Art von Enrico Letta hat mir auch immer sehr gut gefallen. Aber man muss auch eingestehen das er in den 10 Monaten die er regiert hat eine Politik der kleinen Reformen verfolgt hat und das ist einfach zu wenig wenn man die riesen Probleme des Landes ein für allemal anpacken möchte.
Man wird nun sehen ob der junge und smarte (Ironie aus) Renzi die Kraft haben wird das zu machen was in den letzten 20 Jahren niemanden gelungen ist. Sollte er in den nächsten Monaten nicht das einhalten was er vollmundig versprochen hat wird dieser schneller weg sein als wir denken. Bis er nicht konkrete und wichtige Ergebnisse erzielt bleibt er auch für mich eine aufgeblasene machtgeile Figur mit großem Mundwerk. Crozza lässt grüßen.

Hoffentlich irren wir uns da!
Wie sagte einst Mussolini, Italien regieren ist nicht schwierig, es ist unmöglich.
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Re: Ex-MP Italiens fährt mit seinem Privatwagen zum Präsidenten :D
Weißt du Michele, auch ein Renzi muss mehr oder weniger mit der "gleichen" Mehrheit regieren und damit schließen sich große Reformen von vorneherein aus, denn keine Seite wird bereit sein, dem eigenen Klientel zu sehr auf die Füße treten zu lassen.
Letta war ein Pragmatiker und hat im Prinzip das gemacht, was unter den gegebenen Umständen möglich war. Mehr ging nicht und mehr wird auch ein Renzi kaum erzielen können, bestenfalls bekommt er das "besser verpackt".
Ja ja, es ist wirklich so, dass Italien "nicht" zu regieren ist, weil es eigentlich nicht ein Italien gibt. Man kann sich ja nicht einmal über formelle Dinge einigen, wie soll das bei wichtigen Entscheidungen dann möglich sein? Dazu sind unsere Landsleute auch noch viel zu gute Taktiker und Strategen, als dass man sich so einfach die Butter vom Brot nehmen ließe. Dazu kommt noch eine Portion Zynismus hin, denn da für uns eh "alle" Poltiker - und die Betonung liegt auf "alle" - gleichermaßen "Verbrecher" sind, die sich nur die eigene Brieftasche füllen wollen, stellt sich für uns erst gar nicht die Frage nach der Moral erst gar nicht, da ja eh "alle" für gleichgut oder gleichschlimm gehalten werden. Also zählt dann, "was bringt der mir persönlich" und so wird dann eben gewählt.
Wenn dann auch noch ein Wahlsystem hinzukommt, das halt "taktisch" entwickelt wurde und somit für die Mehrzahl der Wähler schwer zu verstehen ist, kann nur so etwas, wie bei der letzten Wahl herauskommen.
Renzi ist ein machtgeiler Mauheld, denn auch er kann nicht die Quadratur des Kreises schaffen, sind die Mehrheiten im Parlament die gleichen, sind die Verbände auch nicht über Nacht weg, also was will er großartig anders machen als sein Vorgänger? Denn auch ein Renzi braucht für jeden "Mist" eine Mehrheit im Parlament und im Gegensatz zu Silvio besitzt er nicht einmal das "nötige" Kleingeld, sich wenigstens die Stimmen zu "erkaufen".
Dazu hat Renzi zu vielen Leuten auch noch aus dem eigenen Lager auf die Füße getreten, als dass sie ihm das jemals verzeihen werden. Seine Ungeduld könnte für ihn zum Bumergang werden.
Ich hoffe, ich irre mich komplett uner er erweist sich als "die Quadratur des Kreises", als das "politische Genie", als dass ich ihn nie gehalten habe. Vielleicht hat er ja noch "schlummernde" Talente, von denen ich noch nichts gesehen habe, aber wenn man das "politische" Patt im Parlament anschaut, die "Halbwertszeit" jeder italienischen Regierung heranzieht, beginnt die Uhr mit seiner Wahl zum MP zu ticken, und zwar die seines Scheiterns. Denn der Koalitionspartner, der Teil der "Gegnerschaft" ist, also eine Art "Große Koalition", zumindest aus Teilen der anderen Partei bestehend, wird alles andere tun, als Renzi strahlen zu lassen, um selbst im Schatten zu bleiben.
Aber vielleicht hatte ja Kohl recht, die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter! und so wird es auch diesmal wieder sein, Regierungschefs kommen und gehen, aber das Land ist immer noch da und seien wir ehrlich, es ist doch immer so gewesen.
Ich habe ein Buch "Dauerkrise einer Demokratie" aus den Anfängen der 1980er Jahre und es passt wie 1:1 auch heute.
Letta war ein Pragmatiker und hat im Prinzip das gemacht, was unter den gegebenen Umständen möglich war. Mehr ging nicht und mehr wird auch ein Renzi kaum erzielen können, bestenfalls bekommt er das "besser verpackt".
Ja ja, es ist wirklich so, dass Italien "nicht" zu regieren ist, weil es eigentlich nicht ein Italien gibt. Man kann sich ja nicht einmal über formelle Dinge einigen, wie soll das bei wichtigen Entscheidungen dann möglich sein? Dazu sind unsere Landsleute auch noch viel zu gute Taktiker und Strategen, als dass man sich so einfach die Butter vom Brot nehmen ließe. Dazu kommt noch eine Portion Zynismus hin, denn da für uns eh "alle" Poltiker - und die Betonung liegt auf "alle" - gleichermaßen "Verbrecher" sind, die sich nur die eigene Brieftasche füllen wollen, stellt sich für uns erst gar nicht die Frage nach der Moral erst gar nicht, da ja eh "alle" für gleichgut oder gleichschlimm gehalten werden. Also zählt dann, "was bringt der mir persönlich" und so wird dann eben gewählt.
Wenn dann auch noch ein Wahlsystem hinzukommt, das halt "taktisch" entwickelt wurde und somit für die Mehrzahl der Wähler schwer zu verstehen ist, kann nur so etwas, wie bei der letzten Wahl herauskommen.
Renzi ist ein machtgeiler Mauheld, denn auch er kann nicht die Quadratur des Kreises schaffen, sind die Mehrheiten im Parlament die gleichen, sind die Verbände auch nicht über Nacht weg, also was will er großartig anders machen als sein Vorgänger? Denn auch ein Renzi braucht für jeden "Mist" eine Mehrheit im Parlament und im Gegensatz zu Silvio besitzt er nicht einmal das "nötige" Kleingeld, sich wenigstens die Stimmen zu "erkaufen".
Dazu hat Renzi zu vielen Leuten auch noch aus dem eigenen Lager auf die Füße getreten, als dass sie ihm das jemals verzeihen werden. Seine Ungeduld könnte für ihn zum Bumergang werden.
Ich hoffe, ich irre mich komplett uner er erweist sich als "die Quadratur des Kreises", als das "politische Genie", als dass ich ihn nie gehalten habe. Vielleicht hat er ja noch "schlummernde" Talente, von denen ich noch nichts gesehen habe, aber wenn man das "politische" Patt im Parlament anschaut, die "Halbwertszeit" jeder italienischen Regierung heranzieht, beginnt die Uhr mit seiner Wahl zum MP zu ticken, und zwar die seines Scheiterns. Denn der Koalitionspartner, der Teil der "Gegnerschaft" ist, also eine Art "Große Koalition", zumindest aus Teilen der anderen Partei bestehend, wird alles andere tun, als Renzi strahlen zu lassen, um selbst im Schatten zu bleiben.
Aber vielleicht hatte ja Kohl recht, die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter! und so wird es auch diesmal wieder sein, Regierungschefs kommen und gehen, aber das Land ist immer noch da und seien wir ehrlich, es ist doch immer so gewesen.
Ich habe ein Buch "Dauerkrise einer Demokratie" aus den Anfängen der 1980er Jahre und es passt wie 1:1 auch heute.
Re: Ex-MP Italiens fährt mit seinem Privatwagen zum Präsidenten :D
Und solange wir keine vernünftige Reform des Wahlsystems bekommen werden wir nicht aus der Sackgasse herauskommen. Wenn schon in Deutschland die Regierungen mit nur zwei Koalitionspartnern und einer verantwortungsvolleren Mentalität so ihre Probleme haben dann ist die Situation bei uns mit Regierungen die aus drei und mehr Koaltionspartnern bestehen und mit einer Mentalität denen das Gemeinwohl des Landes am A.... vorbei geht natürlich aussichtslos. Vielleicht werden wir ja bald erfahren was Renzi und Silvio unter vier Augen diesbezüglich ausgeklügelt haben. :S
Am besten ein bipolares Parteiensystem wie in Spanien, eine Mitte-links und eine Mitte-rechts Partei und gut ist.
Am besten ein bipolares Parteiensystem wie in Spanien, eine Mitte-links und eine Mitte-rechts Partei und gut ist.
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Re: Ex-MP Italiens fährt mit seinem Privatwagen zum Präsidenten :D
Michele, Spanien ist ein ganz schlechtes Beispiel, denn auch sie haben viele "Splitterparteien", die sich dann "regional" nennen und diese haben dann oft eine derartige Macht, dass du damit die "nationale" Macht regional unterhölt werden oder du stürzt auch. Das Problem ist, dass du in Italien kein "perfektes" Wahlsystem hinbekommen kannst, weil es sofort taktisch zerlegt würde.
Wir hatten ein beinahe "perfektes" Zwei-Blöcke-System, weil wir ja ein Mehrheitswahlrecht hatten und dennoch blieben die Regierungen nicht lange. Selbst Silvio, der ja eine eigene Partei hatte, dazu mit der Lega, von denen er gleich die Schuldscheine übernommen hatte, konnte Regierungskrisen nicht verhindern und so kam es selbst in seiner 5-jährigen Regierungszeit an einem Stück zu einer derartigen Regierungskrise, dass er zum Präsidenten gehen musste und am Ende Silvio "Bis" und "Tris" ausgerufen werden musste.
Ob du scheinbar offiziell zwei große Parteien hast und "30", spielt in Italien keine Rolle, weil im Prinzip JEDER versucht, seine Schäfchen im Trocken zu bringen und da werden innerhalb von Parteien "Allianzen" eingegangen, wieder gebrochen, wieder neue, Parteien, die sich trennen, um wieder zusammenzufinden, getrennt aus "taktischen" Gründen, Zusammenschlüsse auch Wahltaktik. Alles ist dabei.
Dazu kommt dann auch noch, dass jeder "Block" auch gegeneinander spielt. Wie kann ein Silvio ein Wahlgesetz mitragen, das seinem möglichen Verbündeten, der Lega "schadet"? Wie kann die PD eines wollen, dass mögliche Koalitionsparteien schaden könnte? Keiner will dem anderen nur einen Zentimeter gönnen und verliert man eine Wahl, versucht man es mit anderen Methoden, die Regierung zum Stürzen zu bringen.
Daher wird man kein Wahlgesetz schaffen, dass zumindest vom Prinzip her "korrekter" wäre, aber selbst wenn du ein "perfektes" System finden würdest, wäre es nicht, dass du regieren könntest.
Schau dir einmal die PD an, die aus zwei derart entgegen gesetzten "Denkfabriken" kommen, da die Christdemokraten mit Ansichten, die für die "Progressisten" auf der anderen Seite praktisch ein No Go sind, also wird selbst eine PD-Regierung mit einer absoluten Mehrheit, was eigentlich unmöglich ist, nicht unbedingt in Ruhen 5 Jahren regieren können, weil dir sicherlich innerhalb der 5 Jahre ein Teil wegbricht, ergo du dann wieder im anderen Lager suchen musst usw. usw. usw. usw.
Daher wird Italien immer mit diesem "Chaos" leben müssen. Eher spaltet sich Italien wie Jugoslawien auf als dass du eine Einheit bekommst.
Italien ist KEINE Nation, sondern in den Köpfen herrscht immer noch das regionale Denken.
Man ist Römer, Sizilianer, Neapolitaner, Mailänder, Turiner, aber niemals "Italiener" oder wenn ja, erst an dritter oder vierter Stelle. Es fehlt dieses "nationalistische" Gen, das Franzosen oder Deutsche besitzen und für die es völlig "normal" ist.
Was nun Renzi und Silvio ausgemacht haben, werden wir sehen, nur befürchte ich, dass er derart "eitel" ist, derart "blind", dass er nicht weiß, dass er in Sachen Taktik und Strategie einem Silvio nicht einmal im Ansatz das Wasser reichen kann.
Wir hatten ein beinahe "perfektes" Zwei-Blöcke-System, weil wir ja ein Mehrheitswahlrecht hatten und dennoch blieben die Regierungen nicht lange. Selbst Silvio, der ja eine eigene Partei hatte, dazu mit der Lega, von denen er gleich die Schuldscheine übernommen hatte, konnte Regierungskrisen nicht verhindern und so kam es selbst in seiner 5-jährigen Regierungszeit an einem Stück zu einer derartigen Regierungskrise, dass er zum Präsidenten gehen musste und am Ende Silvio "Bis" und "Tris" ausgerufen werden musste.
Ob du scheinbar offiziell zwei große Parteien hast und "30", spielt in Italien keine Rolle, weil im Prinzip JEDER versucht, seine Schäfchen im Trocken zu bringen und da werden innerhalb von Parteien "Allianzen" eingegangen, wieder gebrochen, wieder neue, Parteien, die sich trennen, um wieder zusammenzufinden, getrennt aus "taktischen" Gründen, Zusammenschlüsse auch Wahltaktik. Alles ist dabei.
Dazu kommt dann auch noch, dass jeder "Block" auch gegeneinander spielt. Wie kann ein Silvio ein Wahlgesetz mitragen, das seinem möglichen Verbündeten, der Lega "schadet"? Wie kann die PD eines wollen, dass mögliche Koalitionsparteien schaden könnte? Keiner will dem anderen nur einen Zentimeter gönnen und verliert man eine Wahl, versucht man es mit anderen Methoden, die Regierung zum Stürzen zu bringen.
Daher wird man kein Wahlgesetz schaffen, dass zumindest vom Prinzip her "korrekter" wäre, aber selbst wenn du ein "perfektes" System finden würdest, wäre es nicht, dass du regieren könntest.
Schau dir einmal die PD an, die aus zwei derart entgegen gesetzten "Denkfabriken" kommen, da die Christdemokraten mit Ansichten, die für die "Progressisten" auf der anderen Seite praktisch ein No Go sind, also wird selbst eine PD-Regierung mit einer absoluten Mehrheit, was eigentlich unmöglich ist, nicht unbedingt in Ruhen 5 Jahren regieren können, weil dir sicherlich innerhalb der 5 Jahre ein Teil wegbricht, ergo du dann wieder im anderen Lager suchen musst usw. usw. usw. usw.
Daher wird Italien immer mit diesem "Chaos" leben müssen. Eher spaltet sich Italien wie Jugoslawien auf als dass du eine Einheit bekommst.
Italien ist KEINE Nation, sondern in den Köpfen herrscht immer noch das regionale Denken.
Man ist Römer, Sizilianer, Neapolitaner, Mailänder, Turiner, aber niemals "Italiener" oder wenn ja, erst an dritter oder vierter Stelle. Es fehlt dieses "nationalistische" Gen, das Franzosen oder Deutsche besitzen und für die es völlig "normal" ist.
Was nun Renzi und Silvio ausgemacht haben, werden wir sehen, nur befürchte ich, dass er derart "eitel" ist, derart "blind", dass er nicht weiß, dass er in Sachen Taktik und Strategie einem Silvio nicht einmal im Ansatz das Wasser reichen kann.
Re: Ex-MP Italiens fährt mit seinem Privatwagen zum Präsidenten :D
ja, wenn ich mich richtig erinnere bei markteinführung die wo mister frauenschwarm die hollywood-hills rauffährt und plötzlich in tibet aussteigt.
und beim facelift die mit dem schiff.
beide liefen nur kurze zeit und nicht sehr häufig.
dabei wurden doch einige spots mehr für den DELTA produziert aber nur auf italienisch.
ALFA GIULIETTA spots hingegen tauchen immer wieder mal auf - MITO aber auch nicht.
und beim facelift die mit dem schiff.
beide liefen nur kurze zeit und nicht sehr häufig.
dabei wurden doch einige spots mehr für den DELTA produziert aber nur auf italienisch.
ALFA GIULIETTA spots hingegen tauchen immer wieder mal auf - MITO aber auch nicht.
MfG,
martin
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LANCIA - eleganza in movimento
-- www.facebook.com/driveFCA --
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martin
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Re: Ex-MP Italiens fährt mit seinem Privatwagen zum Präsidenten :D
Das Problem ist nicht, ein Wahlsystem zu finden, das regierungsfähige Mehrheiten ermöglicht, sondern ein solches einzuführen.
Meine Lösung wäre, mit 2 Wahlgängen zu arbeiten.
1. Wahlgang: Unbegrenzte Zahl von Parteien
2. Wahlgang: Stichwahl zwischen den beiden stärksten Parteien. Der Sieger stellt die Regierung, der Verlierer geht in die Opposition, der Rest "in die Wüste". Sollte eine Partei die absolute Mehrheit erringen, entfällt der 2. Wahlgang und die zweitstärkste Partei geht in die Opposition, der Rest wie oben.
Damit wären auch Koalitionen passé, die ja früher (meist früher) oder später zu Reibereien führen (siehe in D das Spiel zwischen SPD und CSU).
Meine Lösung wäre, mit 2 Wahlgängen zu arbeiten.
1. Wahlgang: Unbegrenzte Zahl von Parteien
2. Wahlgang: Stichwahl zwischen den beiden stärksten Parteien. Der Sieger stellt die Regierung, der Verlierer geht in die Opposition, der Rest "in die Wüste". Sollte eine Partei die absolute Mehrheit erringen, entfällt der 2. Wahlgang und die zweitstärkste Partei geht in die Opposition, der Rest wie oben.
Damit wären auch Koalitionen passé, die ja früher (meist früher) oder später zu Reibereien führen (siehe in D das Spiel zwischen SPD und CSU).
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