Na ja, mir viel das mit Autobianchi ein, denn du hast natürlich recht, Autobianchi war ursprünglich ein "Hersteller" - auch wenn selbst das nicht so korrekt ist, weil Agnelli zu den "Gründungsvätern" gehört und am Ende einfach nur die anderen ausbezahlt hat, aber der Y10 wurde in Italien als "Autobianchi" verkauft und der A112 zuletzt in Deutschland auch schon als "Lancia", also vom Vermarkten oder von der Struktur her dürfte das kein so großes Problem sein.
Aber sicherlich hast du recht, dass es die eine Sache ist, einen Y10 oder A112 mit dem einen oder anderen Markennamen auflaufen zu lassen, eine andere, mit einem großen Van, wie es der Voyager ist.
Aber der Voyager dürfte sich außerhalb Italien relativ gut verkauft haben, nicht WEIL Lancia, sondern OBWOHL Lancia

Anders ausgedrückt, man hat den Voyager - daher ja auch das Beibehalten des Namens - eben als Modell an sich gesehen, unabhängig davon, ob nun als Lancia oder Chrysler.
Ob es am Ende "sinnvoll" ist, lauter "Submarken" zu haben, steht auf einem anderen Blatt und in wie weit die Kunden sich davon beeindrucken lassen, auch, zumal man ja Ersatzteilversorgung und Garantieabwicklung über irgendeine andere Marke abwickeln müsste, denn dass ein Voyager allein schon von der absolut gesehen geringen Zulassungszahl eine "eigene" Struktur bekommt, ist eher unwahrscheinlich.
Wie gesagt, dann müsste man den Weg "Abarths" gehen, aber zum einen dürfte Marchionne das längst bereut haben, zum anderen passt das nicht hinter der sonstigen Philosophie Marchionnes.
Aber es bleibt uns eh keine andere Wahl, als abzuwarten, wie FIAT das im Endeffekt alles umsetzen will.
Sicherlich wird nichts so heiß gegessen, wie gekocht

und zumindest in Italien sind die Lancia-Händler, zumal teilweise auch noch FIAT-Händler "eine Macht", aber die aktuelle Krise hat sehr viel Substanz gekostet und somit sind die leichter zu "bestechen", als es vielleicht noch vor 3-4 Jahren der Fall gewesen wäre, als eine Ankündigung der "Absetzung" einer Marke wie Lancia zu Tumulten geführt hätte und Marchionne wohl eher die Händlertreffen gemieden, denn wenn man weiß, wie meine Landsleute manchmal reagieren können, wäre das ein echtes Spießrutenlauf geworden

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Heute bin ich mir nicht mehr so sicher, denn was hier an Schließungen quer durch ALLE Marken gehen, ja sogar Händler von Premium-Marken, die weltweit einen Rekord nach dem anderen erzielen, wie BMW oder Mercedes.
Ich bin mir aber auch sicher, so, wie man Marchionnes Äußerungen interpretieren konnte, also Lancia "morgen" aus Europa und "übermorgen" aus Italien wird sich in dieser Form allein wegen laufender Verträge nicht durchführen lassen.
Umgekehrt hätte Marchionne hier in Italien einem Lancia-Händler nur wenig zu bieten, um den Verlust der Marke schmackhaft zu machen, zumal, wenn auch noch FIAT-Händler, ja das FIAT-Programm auch nicht gerade ein "Ausbund" an Neuerungen ist.
Alfa kannst du nicht den Händlern geben, weil man schon froh wäre, das aktuelle Netz zu behalten, andere Brands hat FIAT nicht, zumal man gerade Jeep ausgebaut hat und viele Lancia-Händler schon früher "dankend" verzichtet haben. Also was will man ihnen anbieten?
Wie gesagt, das wird richtig "spannend".
Ja, Marchionne scheint es zu lieben, gegen Windmühlen zu rennen. Verstehst du das Geeiere um "Fabbrica Italia"?
Da ruft er zuerst das aus, suggeriert, man wolle in Italien "voll" investieren, droht dann, FIAT komplett aus Italien verschwinden zu lassen, alle Standorte zu schließen, weil woanders eh alles besser, um dann heuer de facto weiter zu gehen, als man es mit "Fabbrica Italia" je geplant hat.
Wir Italiener sind ja sehr flexibel, aber das ist selbst für uns ein Haken, der zu viel geschlagen wurde. Der ändert Strategien wie ein Hase Haken schlagen kann, nur dass ein Automobilkonzern dieser Größenordnung sich eher wie ein riesiger Öltanker manövrieren lässt und nicht wie eine Feder im Wind.