Grandvoyager und Voyager Comback?

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
Parzifal
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Grandvoyager und Voyager Comback?

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Windsor Plant

In Kanada wird kräftig investiert, SMs Aussage dass man zukünftig Minivans, kleinere Minivans für Europa, Crossovers und Sedans, da produzieren kann klingt interessant oder kommt der 500 XXXXXL ;).
web.uno
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Re: Grandvoyager und Voyager Comback?

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man muss wohl wirklich die pressekonferenz abwarten - sonst entstehen nur weitere spekulationen.
MfG,
martin
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lanciadelta64
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Re: Grandvoyager und Voyager Comback?

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SM hat sich schon zum "Mini-Van" aus dem Hause "Chrysler" geäußert...
lanciadelta64
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Re: Grandvoyager und Voyager Comback?

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Denkbar wäre ja auch, dass man aus dem Voyager eine Art "Modell=Marke" machen, ähnlich wie man es mit dem 500er machen will und es am Ende ja auch mit "Ram" passiert ist.
Delta LX
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Re: Grandvoyager und Voyager Comback?

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Gerade die Sache mit dem Voyager, dessen Nachfolgemodell bzw. den MPVs aus Kanada offenbart ja die Problematik in der Markenstrategie von SM: Man kann nicht aus jeder Modellreihe gleich eine «Submarke» zaubern. Umso mehr, wenn die notwendige Dachmarke fehlt oder diese - wie im Falle des Voyager bzw. Lancia - zuvor abgezogen wurde. Auch wenn der Voyager als Modell - noch mehr als der Fiat 500 - quasi eine eigene «Marke» darstellt, braucht man im Vertrieb die tragende Struktur einer Dachmarke. Dar war bis zur «Umlabelung» in Westeuropa eben Chrysler (der hiesige Voyager stammt namentlich aus dem Portfolio der ehemaligen Chrysler-Marke Plymouth, verfügte aber über die Frontpartie des Dodge Caravan). Als «Chysler Voyager» kannte und kennt man das Modell von Anfang an. Aktuell bildet Lancia besagtes Dach, unter dem der Voyager im FGA-Markenvergleich gewiss am besten aufgehoben ist.

Also: Zieht man Lancia auf den Heimatmarkt zurück, hiesse die logische Konsequenz, dass der neue Konzern die Marke Chrysler in Westeuropa wieder einführt. Alles andere würde von der Markenkommunikation und damit dem Marketing her nicht funktionieren. Ob Fiat-Chrysler dies jedoch tun wird - und den letzten Rest Glaubwürdigkeit hierzulande verspielen? Man wird sehen…
lanciadelta64
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Re: Grandvoyager und Voyager Comback?

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Nun in Italien hat man Autobianchi auch über Lancia "vermarktet" und früher Seat über FIAT und umgekehrt. Auch der 500er, selbst wenn es keinen "FIAT" 500er mehr gebe, würde wohl weiterhin über FIAT gemanaget, es sei denn, es schwebt ihnen eine "Abarth-Lösung" vor, aber das würde Geld kosten und ob das dem "Sparfuchs" SM schmecken würde?

Ich stelle mir nur einmal bildlich vor, man vertreibt einen "New Voyager" neben einen FIAT Panda. Das hat doch etwas "Groteskes" an sich, oder? >:D<

Ich vermute einmal, wenn denen in Turin so etwas wie Voyager als "Brand" zu machen, dann würde man das über ehemalige Chrysler-Händler bzw. vielleicht auch solche, die Jeep haben, vertreiben.

Das wird echt interessant, denn ich möchte einmal erleben, was Marchionne den italienischen Lancia-Händlern, die ja oft auch noch FIAT haben, ergo noch einmal ein noch größeres Echo haben, anbieten will, wenn man Lancia vom Markt nehmen wollte.

Schon im Falle des New Pandas, bei dem sich FIAT einen groben Schnitzer mit dem fehlenden ESP und dadurch der Herabstufung auf 4 Sterne gelsitet hatte, sind die italienischen FIAT-Händler auf die Barrikaden gegangen und nach dem, was ich so gehört habe, muss das nicht sehr angenehm sein, zumal Italiener dann schnell auch einmal echt "böse" werden können.

Eins ist sicher, das wird echt nicht langweilig werden und im Moment gibt es nur große Konfusion. Nun ist sogar in Italien Zweifel an die Entstehung des Alfa Spiders laut geworden, weil Marchionne ja davon sprach, Alfa solle nur "eigene" Motoren bekommen und "nur" in Italien gebaut werden und nicht in den USA. Also die Frage, vielleicht doch etwas "Japanisch" oder doch nicht?

Da wird noch über Wochen, vielleicht Monate geschrieben werden und vielleicht noch das eine oder andere Aha-Erlebnis für uns kommen, im Guten wie vielleicht auch im Schlechten...

Divertiamoci!
web.uno
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Re: Grandvoyager und Voyager Comback?

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ja das habe ich auch schon angesprochen - so viele submarken sind bestimmt noch schwerer zu handeln.
das mit RAM kann man ja noch verstehen wenn man die marke RAM quasi zur amerikanischen FIAT-PRO macht.
MfG,
martin
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Delta LX
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Re: Grandvoyager und Voyager Comback?

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Der Vergleich mit Autobianchi hinkt etwas, weil es sich dabei um eine «richtige» Automobilmarke handelte und nicht um ein blosses Modell. Klar, bevor man Autobianchi unter die Regie Lancias stellte, verfügte Desio mit dem A112 nur noch über ein einziges Modell, nachdem die Produktion des A111 1972 endete. Umso mehr machte diese konzerninterne Übernahme ja Sinn.

Von den Widersprüchlichkeiten um den nächsten Alfa Spider habe ich auch gelesen. Unser guter SM hat sich mit seinen Aussagen zur Produktionsorten und Motoren-Herkunft von Alfa Romeo einmal mehr weit aus dem Fenster gelehnt. Kein Wunder, wenn man ihm die sich ergebenden Widersprüch unter die Nase reibt. Mir scheint, er polemisiert zu gerne - und löst damit mehr Verwirrung denn Klärung aus. So verscherzt er es mit allen Dialoggruppen - Kunden, Mitarbeitende bzw. Gewerkschaften, Politik, wohl auch Lieferanten - und offensichtlich eben auch den Händlern.
Den Händler-Aspekt habe ich in der laufenden Diskussion ja schon ansprochen, m.E. sollte man ihn nicht unterschätzen. Und so würde es mich nicht überraschen, sollten die Dinge schliesslich anders als von Marchionne geplant und in den letzten Tagen kommuniziert kommen…
lanciadelta64
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Re: Grandvoyager und Voyager Comback?

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Na ja, mir viel das mit Autobianchi ein, denn du hast natürlich recht, Autobianchi war ursprünglich ein "Hersteller" - auch wenn selbst das nicht so korrekt ist, weil Agnelli zu den "Gründungsvätern" gehört und am Ende einfach nur die anderen ausbezahlt hat, aber der Y10 wurde in Italien als "Autobianchi" verkauft und der A112 zuletzt in Deutschland auch schon als "Lancia", also vom Vermarkten oder von der Struktur her dürfte das kein so großes Problem sein.

Aber sicherlich hast du recht, dass es die eine Sache ist, einen Y10 oder A112 mit dem einen oder anderen Markennamen auflaufen zu lassen, eine andere, mit einem großen Van, wie es der Voyager ist.

Aber der Voyager dürfte sich außerhalb Italien relativ gut verkauft haben, nicht WEIL Lancia, sondern OBWOHL Lancia ;-) Anders ausgedrückt, man hat den Voyager - daher ja auch das Beibehalten des Namens - eben als Modell an sich gesehen, unabhängig davon, ob nun als Lancia oder Chrysler.

Ob es am Ende "sinnvoll" ist, lauter "Submarken" zu haben, steht auf einem anderen Blatt und in wie weit die Kunden sich davon beeindrucken lassen, auch, zumal man ja Ersatzteilversorgung und Garantieabwicklung über irgendeine andere Marke abwickeln müsste, denn dass ein Voyager allein schon von der absolut gesehen geringen Zulassungszahl eine "eigene" Struktur bekommt, ist eher unwahrscheinlich.

Wie gesagt, dann müsste man den Weg "Abarths" gehen, aber zum einen dürfte Marchionne das längst bereut haben, zum anderen passt das nicht hinter der sonstigen Philosophie Marchionnes.

Aber es bleibt uns eh keine andere Wahl, als abzuwarten, wie FIAT das im Endeffekt alles umsetzen will.
Sicherlich wird nichts so heiß gegessen, wie gekocht ;-) und zumindest in Italien sind die Lancia-Händler, zumal teilweise auch noch FIAT-Händler "eine Macht", aber die aktuelle Krise hat sehr viel Substanz gekostet und somit sind die leichter zu "bestechen", als es vielleicht noch vor 3-4 Jahren der Fall gewesen wäre, als eine Ankündigung der "Absetzung" einer Marke wie Lancia zu Tumulten geführt hätte und Marchionne wohl eher die Händlertreffen gemieden, denn wenn man weiß, wie meine Landsleute manchmal reagieren können, wäre das ein echtes Spießrutenlauf geworden ;-).

Heute bin ich mir nicht mehr so sicher, denn was hier an Schließungen quer durch ALLE Marken gehen, ja sogar Händler von Premium-Marken, die weltweit einen Rekord nach dem anderen erzielen, wie BMW oder Mercedes.

Ich bin mir aber auch sicher, so, wie man Marchionnes Äußerungen interpretieren konnte, also Lancia "morgen" aus Europa und "übermorgen" aus Italien wird sich in dieser Form allein wegen laufender Verträge nicht durchführen lassen.

Umgekehrt hätte Marchionne hier in Italien einem Lancia-Händler nur wenig zu bieten, um den Verlust der Marke schmackhaft zu machen, zumal, wenn auch noch FIAT-Händler, ja das FIAT-Programm auch nicht gerade ein "Ausbund" an Neuerungen ist.

Alfa kannst du nicht den Händlern geben, weil man schon froh wäre, das aktuelle Netz zu behalten, andere Brands hat FIAT nicht, zumal man gerade Jeep ausgebaut hat und viele Lancia-Händler schon früher "dankend" verzichtet haben. Also was will man ihnen anbieten? ;-)

Wie gesagt, das wird richtig "spannend".

Ja, Marchionne scheint es zu lieben, gegen Windmühlen zu rennen. Verstehst du das Geeiere um "Fabbrica Italia"?

Da ruft er zuerst das aus, suggeriert, man wolle in Italien "voll" investieren, droht dann, FIAT komplett aus Italien verschwinden zu lassen, alle Standorte zu schließen, weil woanders eh alles besser, um dann heuer de facto weiter zu gehen, als man es mit "Fabbrica Italia" je geplant hat.

Wir Italiener sind ja sehr flexibel, aber das ist selbst für uns ein Haken, der zu viel geschlagen wurde. Der ändert Strategien wie ein Hase Haken schlagen kann, nur dass ein Automobilkonzern dieser Größenordnung sich eher wie ein riesiger Öltanker manövrieren lässt und nicht wie eine Feder im Wind.
Delta LX
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Re: Grandvoyager und Voyager Comback?

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Zu Autobianchi noch kurz: Der Y10 identifizierte sich mit der Fahrgestellkennzeichnung ZAA156 als Autobianchi, doch war er konzeptuell natürlich durch und durch Lancia, was auch den als Modellnamen weitergeführten Lancia-Projektcode Y10 belegt. Autobianchi, als Subdivision von Lancia, betrieb in Desio eine komplette Automobilfabrik, lange mit eigenem Motoren- und Getriebebau (und, bis Ende 1968, Entwicklung, Herstellung und Vertrieb leichter bis mittelschwerer Lastwagen).

Spätestens 1977, mit Erscheinen der 4. Serie, begann Lancia, den A112 im Export sukzessive unter der eigenen Marke zu verkaufen, beginnend hier in der Schweiz. Abgeschlossen wurde dieser Prozess im Export erst 1989, als man mit Einführung der zweiten Serie des Y10 den Wechsel noch in Frankreich vollzog. So gesehen trugen die Produkte der Tochter- (Autobianchi) im Export das Markenzeichen der Mutterfirma (Lancia). In Italien verfügte Autobianchi über ein eigenes Händlernetz, welches sich weitgehend mit jenem Lancias deckte. Aber weil der Name Autobianchi gut eingeführt war, gab es lange keinen Grund, die Marke dort aufzugeben - es bildete sich die Marken- und Vertriebsorganisation «Lancia-Autobianchi». Und so spielte Autobianchi mit A112 und später Y10 im Lancia-Marketing eine ähnliche Rolle wie heute die Marke MINI für BMW.

Gewiss, rein strukturell-organisatorisch liesse sich der Voyager als alleinstehende Produkt- / Submarke im europäischen FGA-Händlernetz verkaufen, aber ohne tragende Dachmarke dürfte er es kommunikativ sehr schwer haben…
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