Imageänderung bei Fiat

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
Marlon
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Imageänderung bei Fiat

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Eigentlich keine Neuigkeit .. nicht nur Alfa, sondern auch Fiat soll höher positioniert werden ..
da will man wohl auch den ital. Ypsilon Kunden mittelfristig Alternativen bieten ?tt?

http://www.autorevue.at/aktuelles/image ... masse.html
lanciadelta64
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Re: Imageänderung bei Fiat

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Das ist ja eigentlich genau das, was SM schon vor langer Zeit gesagt hat. Der 500er soll ja eine "Submarke" werden und eigentlich "Premium". Bleibt eigentlich eh nur die "Panda-Familie", die eher dem entspricht, was FIAT immer war.

Du hast recht, dass SM große Probleme hat, die europäische Mentalität zu verstehen. Das ist nicht sein Ding, weswegen er sich ja auch in den USA wohlfühlt und hier hat er auch die größten Erfolge gefeiert, egal ob es mit der taktischen Meisterleistung gegenüber GM war und der vorseherischen Fähigkeiten beim Chrysler-Deal, aber sobald er sich auf anderen Feldern begeben muss, tut er sich sehr sehr schwer.

Ich sehe für Alfa in Europa wenig Spielraum für Erfolg und hier wage ich mich aus dem Fenster, weil ich mir einbilde, die europäische Mentalität in seiner Breite halbwegs zu kennen. Ich vermute aber einmal, bei Alfa geht es weniger um Europa an sich bzw. soll Europa nur ein "Zubrot" werden, als vielmehr um den weltweiten Markt. Es ist ja nicht so, dass die meisten Ferraris und Maseratis in Italien oder gar Europa verkauft würden und so vermute ich einmal, dass SM etwas Ähnliches erwartet.

Da ist dann auffallend, nachdem er eigentlich jedem in Italien vor den Kopf gestoßen hat und mit dem Abziehen der gesamten Produktion aus Italien gedroht hatte, auf einmal genau entgegen gesetzt zu reden. Auf einmal ist es "wichtig", Alfas in Italien zu bauen, damit als "italienische" Marke wahrnehmbar und natürlich nur mit Motoren, die "nicht" in einem FIAT zum Einsatz kommen.

Das ist für einen Mann bemerkenswert, der bis gestern der Meinung war, man müsse alles immer und immer wieder "verwerten können".
Highway Star
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Re: Imageänderung bei Fiat

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Da bin ich ja auch gespannt wie das weitergehen soll. Da gibt es also nun Fiat, das in Zukunft nur noch 500er und Panda-Modelle produzieren soll, wobei aber die 500er kurioserweise zu einem Premium-Label werden sollen, obwohl ein 500er früher das allerkleinste Modell der Marke war.

Dann Alfa angeblich in Zukunft nur noch mit Premium-Modellen, und Mito und Giulietta fallen weg? Wie soll das funktionieren, wenn schon jetzt kaum jemand ein italienisches Premium-Produkt kauft. Will man mit der neuen Giulia auf BMW Fünfer zielen? Mir scheint dass nun gerade die Volumensmodelle aufgegeben werden sollen, nur weil Marchionne meint dass man damit derzeit kein Geld verdienen kann. Wenn aber das alles wegfällt, wie soll später noch ein Anschluss gelingen mit neuen Modellen?

Lancia kann man dann ohnehin schon vernachlässigen, leider. Dabei wäre nach der Logik von Marchionne ja nun sogar eine Lücke in den Segmenten, weil man bei Fiat oberhalb des 500XL nichts mehr haben wird, bei Alfa aber nichts mehr unterhalb der Giulia. Das erinnert mich fast schon an die Zustände bei BMW in den 50er Jahren, als man nur die Isetta und den V8 hatte.

Oder - ist das vielleicht sogar der Kern der genialen Stategie: Man gibt Fiat-Chrysler einen neuen Namen und meint damit womöglich sogar eine neue Marke? Und zwar eine völlig unverbrauchte, weil man weiß dass Fiat, Lancia usw in Europa ohnehin nichts mehr zählt, Chrysler auch nicht. Dann müsste man sich nicht mehr um einen schlechten Ruf scheren, wäre auch nicht gebunden an bestimmte Produktionsstandorte. Das könnte zB eine Marke sein die sich überhaupt nicht mehr italienisch anhört, auch nicht amerikanisch, sondern nur irgendwas mit einem gewissen Neuheitswert. Für die USA könnte das auch irgendwie logisch erscheinen, nachdem es ja so aussieht als würde Dodge langsam aussterben.

Nun ja, ist vielleicht auch nur Spekulation. Wahrscheinlich kommt es doch ganz anders. Aber auffällig ist doch dass die mittleren Fahrzeugklassen fast völlig aufgegeben werden. Es will ja auch nicht jeder einen knopfäugigen 500er, und sei er auch noch so XXL-aufgeblasen.
Robert
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LCV
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Re: Imageänderung bei Fiat

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Nur den Namen ändern, wird am Image kaum etwas ändern. Die sollten mal weniger von Premium schwatzen, sondern Premium bauen und auch das gesamte Drumherum gewaltig aufwerten. Wenn Journalisten nichts mehr zum Kritisieren finden, könnte das die Kunden überzeugen. Sehe schon die Schlagzeile: Der neue XYZ ist ja sooo langweilig - keinerlei Mängel!!! Aber da müssen wir keine Angst haben. Das Premiumgeschwätz ist billiger als es wirklich umzusetzen.
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web.uno
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Re: Imageänderung bei Fiat

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Highway Star schrieb:
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> Da bin ich ja auch gespannt wie das weitergehen
> soll. Da gibt es also nun Fiat, das in Zukunft nur
> noch 500er und Panda-Modelle produzieren soll,
> wobei aber die 500er kurioserweise zu einem
> Premium-Label werden sollen, obwohl ein 500er
> früher das allerkleinste Modell der Marke war.
>
> Dann Alfa angeblich in Zukunft nur noch mit
> Premium-Modellen, und Mito und Giulietta fallen
> weg? Wie soll das funktionieren, wenn schon jetzt
> kaum jemand ein italienisches Premium-Produkt
> kauft. Will man mit der neuen Giulia auf BMW
> Fünfer zielen? Mir scheint dass nun gerade die
> Volumensmodelle aufgegeben werden sollen, nur weil
> Marchionne meint dass man damit derzeit kein Geld
> verdienen kann. Wenn aber das alles wegfällt, wie
> soll später noch ein Anschluss gelingen mit neuen
> Modellen?
>
> Lancia kann man dann ohnehin schon
> vernachlässigen, leider. Dabei wäre nach der
> Logik von Marchionne ja nun sogar eine Lücke in
> den Segmenten, weil man bei Fiat oberhalb des
> 500XL nichts mehr haben wird, bei Alfa aber nichts
> mehr unterhalb der Giulia. Das erinnert mich fast
> schon an die Zustände bei BMW in den 50er Jahren,
> als man nur die Isetta und den V8 hatte.
>
> Oder - ist das vielleicht sogar der Kern der
> genialen Stategie: Man gibt Fiat-Chrysler einen
> neuen Namen und meint damit womöglich sogar eine
> neue Marke? Und zwar eine völlig unverbrauchte,
> weil man weiß dass Fiat, Lancia usw in Europa
> ohnehin nichts mehr zählt, Chrysler auch nicht.
> Dann müsste man sich nicht mehr um einen
> schlechten Ruf scheren, wäre auch nicht gebunden
> an bestimmte Produktionsstandorte. Das könnte zB
> eine Marke sein die sich überhaupt nicht mehr
> italienisch anhört, auch nicht amerikanisch,
> sondern nur irgendwas mit einem gewissen
> Neuheitswert. Für die USA könnte das auch
> irgendwie logisch erscheinen, nachdem es ja so
> aussieht als würde Dodge langsam aussterben.
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> Nun ja, ist vielleicht auch nur Spekulation.
> Wahrscheinlich kommt es doch ganz anders. Aber
> auffällig ist doch dass die mittleren
> Fahrzeugklassen fast völlig aufgegeben werden. Es
> will ja auch nicht jeder einen knopfäugigen
> 500er, und sei er auch noch so XXL-aufgeblasen.


man braucht ja in den USA kein DODGE mehr, da man dort ja künftig ALFA als starke sportliche marke positionieren will - als amerikanische marke hat man ja immerhin noch CHRYSLER, welches aber eher in der eleganteren sparte spielen soll - und man will ja keinen kannibalismus.

eigentlich sollte man tatsächlich denken das man dann in EU auch mit CHRYSLER-modellen, egal ob jetzt als CHRYSLER oder LANCIA ebenfalls neben ALFA bestehen könnte, da sie ja eine andere kundschaft ansprechen als ALFA. wenn die GIULIA tatsächlich mit RWD und ordentlich sportlichem look daherkommt dann wäre sie ja nicht nur optisch sondern auch von der ganzen fahrcharakteristik ebenfalls ganz anders als der 200 - und somit hätte man im endeffekt sogar die chance tatsächlich 2 völlig unterschiedliche kundenkreise anzusprechen.
das nicht jeder unbedingt auf die knuddeloptik der 500er-linie steht sage ich ja auch schon dauernd. da könnte man sich kunden aus dem konzern verglaulen die sich bisher zumindest noch mit müh und not ein modell im konzern gefunden haben. keine ahnung wie die kommenden ALFA aussehen, aber wenn sie mit ähnlich unpassenden scheinwerfern wie MITO und GIULIETTA daherkommen scheiden sie als kandidaten aus, FIATs knuddelmonster liegen mir auch nicht -> wenn man noch was aus dem konzern will bleiben lediglich JEEP, oder man importiert sich einen CHRYSLER ::o .
MfG,
martin
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lanciadelta64
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Re: Imageänderung bei Fiat

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Nun sollte man den alten 500er nicht mit dem aktuellen Modell- auch von der Positionierung her – nicht vergleichen. Wenn, dann wäre es der New Panda, der in dieser Richtung käme, aber nach Marchionne soll ja eigentlich auch der „Premium“ werden, zumindest will er ja nichts mehr von der „Massenherstellung“ wissen.

Nun ist Marchionne immer gut gewesen, gewisse Ereignisse vorwegzusehen oder zumindest diese öffentlich zu nennen.

Ich glaube, der Schlüssel der Planung ist, „Quo vadis Europa“? Traditionell stößt die FIAT-Gruppe von mir aus gesehen „jenseits der Alpen“ und außerhalb des romanischen Sprachraums in Europa auf viel Misstrauen bis abschätziger Betrachtung. Lassen wir dahin gestellt, ob zu recht oder nicht, aber diese von mir geteilte Sichtweise Marchionnes ist nicht von der Hand zu weisen.

Das heißt, warum auch immer, ist FIAT sehr vom „romanischen“ Sprachraum abhängig, war es immer, nur dass man es versäumt hatte, den „Schwund“ auf dem Heimatmarkt durch die Stärkung außerhalb Italien aufzufangen.

Heute steckt Europa in einer Krise und keiner weiß, wohin die Reise geht. Der mediterrane Raum ist für mindestens ein Jahrzehnt „geschädigt“ und wird sich nicht so rasch erholen.
Der italienische Automobilmarkt hat, wenn ich mich nicht irre, zu 2010 rund 50% an Verkaufsvolumen eingebüßt. Heute verkauft man bei einer Bevölkerungszahl, die rund ein Viertel geringer ist als die Deutschlands, vielleicht einmal noch 40% und das in einem Land, in der die Automobildichte eines der höchsten weltweit ist und somit ja eine „Erneuerung“ des Fuhrparks ja früher oder später nötig wäre.

Wir haben vielleicht den Tiefpunkt erreicht und zum ersten Mal seit langer Zeit gab es in einem Monat (Dezember) einen Zuwachs, was aber auch sein kann, weil es sehr viele Rabattaktionen gab und sicherlich der eine oder andere Hersteller noch einmal ein paar „Tageszulassungen“ starten wollte. Dennoch dürften die Einbrüche der letzten Jahre vorbei sein (wobei ich das mit einer gewissen Vorsicht sage) und auch die Hersteller, einschließlich FIAT, glauben an einer „leichten“ Erholung des Marktes, was aber de facto nichts anderes bedeutet, als ein Markt, der auf einem niedrigem Level sich „seitwärts“ bewegt.

Und so, wie Italien wird in meinen Augen weite Teile Europa „verarmen“ und die Schere zwischen Arm und Reich immer größer werden (was man ja auch daran sieht, dass „Luxusgüter“ keine Krise kennen und ob Ferrari oder Maserati auch bei der FIAT-Gruppe immer neuere Rekordergebnisse erzielen).

Das bedeutet, Marchionne – und das hat er mehr als einmal gesagt – sieht in Europa eben nicht mehr die Zukunft, sondern überall außerhalb Europas. Was wir also erleben, ist eigentlich das Produzieren ein paar Modelle für den „europäischen“ Markt, wobei auch diese sich wohl eher auf zwei, drei Modelle begrenzen dürften und der Rest ist entweder AUCH für andere Märkte (FIAT 500L) gedacht oder VOR ALLEM FÜR andere Märkte (Maserati, Ferrari, aber demnächst auch Alfa).

Du sprichst vom „Geldverdienen“, aber genau das ist eigentlich das Ziel eines jeden nicht im staatlichen Besitz befindlichen bzw. nicht bewusst in den Ruin getrieben Unternehmens.

Die Option zwischen FIAT und GM, die eigentlich in einer „Übernahme“ FIATs durch GM enden sollte, wurde zuerst von beinahe allen hier in Italien „begrüßt“ und als dann FIAT vor der Pleite stand, wetteten viele, FIAT werde endlich seine Automobilsparte „einstanzen“ bzw. an andere „Verrückte“ verkaufen (ähnlich wie es Nokia heute mit dem Verkauf der Mobilfunkgerätesparte an Microsoft macht).

Also ein großer Teil der öffentlichen Meinung hätte das sicherlich nicht schlecht gesehen, wenn FIAT „verschwunden“ wäre, auch wenn, wie in vielen Dingen, die Menschen auch hierbei extrem widersprüchlich sind, aber das ist ein anderes Thema.

Es wird also so sein, dass wir in Zukunft eigentlich nur die Panda-Linie für Europa haben werden, vielleicht bestehend aus „drei“ Modellen, wenn wir die 4x4-Reihe als „eigenständig“ sehen. Das war es, sonst nada.

Ob der 500 „X“ nur für Europa vorgesehen ist, weiß ich nicht, sonst käme der auch nicht hinzu, aber sonst werden wohl die Modelle der FIAT-Marke auch außerhalb Europa angeboten.

Der 500erNachfolger soll nur noch in einer Fabrik entstehen und hierfür ist Tychy vorgesehen, der 500 L in Serbien.

Lancia wird für den italienischen Markt mit dem Ypsilon noch sein, aber ich glaube nicht, dass 50.000 oder dann vielleicht nur noch 40.000 Fahrzeuge eines Modells „Entwicklungskosten“ rechtfertigen würden, zumal Marchionne um jeden Preis die 500er Linie stärken will (daher kein Musa und stattdessen 500L).

Danach ist aber dann auch „einleuchtend“, wieso man keine „kleinen“ Alfas mehr haben will, denn zum einen sind sie außerhalb Europas nicht „vermittelbar“, zum anderen sind auch diese im Endeffekt – lassen wir das „Marketinggebrüll“ – hinter ihren Erwartungen geblieben. Dazu fehlt in Zukunft ja auch die „Basis“, es sei denn man will bei Alfa auf „Crossover“ setzen, aber dann hätten wir wieder den „Kannibalismus“, von den SM immer redet und er nicht haben will.

Und die „größeren“ Alfas sind in erster Linie für außerhalb Europas gedacht und der europäische Markt hier ein „kleines Zubrot“, vielleicht noch am ehesten mit Nischenprodukten wie die eines Spiders möglich.

Das ist das Szenario, das sich heuer uns unterbreitet, wovon, wenn wir ehrlich sind, Marchionne schon länger geredet hat, nur dass wir alle, einschließlich meiner Wenigkeit, keiner richtig geglaubt hat.

Mich würde es auch nicht wundern, wenn Marchionne beim 500er den Namen „FIAT“ streichen würde, zumindest in Europa. Schon heute läuft ein 500er Abarth als „Abarth 500“ und nicht als „FIAT 500 Abarth“. Das wäre zumindest die „konsequente“ Umsetzung dessen, was Marchionne heuer propagiert…
Anthimos
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Joined: 21 Dec 2008, 22:48

Re: Imageänderung bei Fiat

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web.uno schrieb:
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> wenn man noch was aus dem
> konzern will bleiben lediglich JEEP, oder man
> importiert sich einen CHRYSLER ::o .

Das sind zwei Optionen, die ich mir ernsthaft überlege, der 200er gefällt mir ebenso der Cherokee.
lanciadelta64
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Joined: 07 Jan 2009, 20:28

Re: Imageänderung bei Fiat

Unread post by lanciadelta64 »

Nun mögen Chrysler 200 und Alfa Giulia unterschiedliche Charaktäre haben, aber, das zeigt zumindest die Erfahrungen, die ich hier sammeln konnte - ja auch hier in den Foren - dass eigentlich die "Liebhaber" der italienischen Marken gerne bei "italienischen" Marken bleiben, nur eben dazwischen wählen. Ich selbst hatte Lancia nicht mehr auf meinem Radar und hatte innerhalb der FIAT-Gruppe mich umgesehen und ich bin sicherlich nicht der einzige.

Aber auch das ist eigentlich egal, das eigentliche Problem ist, dass, egal ob nun als Chrysler oder Lancia, ein Mittelklassefahrzeug dieses Segments nicht genügend Kunden fände. Bist du so überzeugt, dass der 200er sich häufiger als ein Delta verkaufen ließe? Ich eben nicht und wie ich, sieht das auch das Management der Gruppe.

Damit Lancia (oder Chrysler) nur den Hauch einer Chance haben könnte, müsste man das machen, was man heuer mit Alfa vorhat. Man müsste viel Geld in die Hand nehmen, über Jahre auch "tiefrote" Zahlen einkalkulieren, dann praktisch an "allen" Fronten Verbesserungen einführen und dann und nur dann hätte man überhaupt eine Chance. Heute wie heute, mit diesem Image, mit diesen finanziellen Möglichkeiten und der aktuellen Struktur ist in meinen Augen JEDES Modell zum Scheitern verurteilt.

Europa ist für die FIAT-Gruppe, sofern nicht "Exot" längst verbrannte Erde und ich sehe hierbei keine Möglichkeit, in kürzerer Zeit eine Kehrtwendung zu schaffen.

Die Zeiten, als man die Lira hatte, im unteren Preissegment keine Konkurrenz und das Europageschäft eher als "Zubrot" ansah, sind vorbei. Will man ein paar Autos verkauft bekommen, sollte man "Dacia-Preise" haben, versucht man Preise zu erzielen, die wenigstens einen Verlust verhindern, kauft keiner diese Fahrzeuge.
Delta LX
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Joined: 02 Feb 2010, 18:33

Re: Imageänderung bei Fiat

Unread post by Delta LX »

« … Wenn Journalisten nichts mehr zum Kritisieren finden, könnte das die Kunden überzeugen. » - Vergiss es! Zumindest, wenn diese «Journalisten» deutscher Zunge sind. Das italienische Produkt kann objektiven Kriterien zufolge einwandfrei sein, die deutsche Journaille findet immer noch etwas zum Bemängeln. Hier liegt ja genau des Pudels Kern! Ausserhalb des deutschen Sprachraums hängt der Nimbus der «deutschen Wertarbeit» vielleicht nicht gar noch so, insbesondere in den avisierten Absatzmärkten.

Von daher kann man Fiat verstehen, wenn sie sich peu à peu aus den traditionellen Absatzmärkten zurückziehen. Eben auch, weil die verbrannte Erde dort nicht zu 100% Prozent aufs Konto des Unternehmens geht. So gehört der deutsche Markt nicht von ungefähr zu den schwierigsten weltweit. Und obwohl er vom Volumen her potenziell interessant bleibt, dürfte sich die nun skizzierte Strategie nicht darauf ausrichten, sondern zielt eben auf die Märkte in Übersee, dort, wo einfachere Rahmenbedingungen herrschen, v.a. hinsichtlich der Markenimages.

Wie schreibt doch das Portal radical-mag.ch so treffend: «… die Deutschen messen sich sowieso nur an sich selbst, und alles, was nicht «made in germany» ist, das ist aus Prinzip mal gar nix wert. Natürlich ist dem auch so, es ist ja allgemein sowie im Speziellen und überhaupt bekannt, dass eigentlich alles, was irgendwie mit Stil zu tun hat, aus Deutschland kommt, die beste Mode, die schönsten Möbel, das wunderbarste Essen, sämtliche Kunst seit dem 6. Jahrhundert... » …
lanciadelta64
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Joined: 07 Jan 2009, 20:28

Re: Imageänderung bei Fiat

Unread post by lanciadelta64 »

Na endlich.... das unterschreibe ich sofort... ;-)
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