Design-Generationen

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
Jens kLt
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Design-Generationen

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Hallo,

bin am überlegen, welchen Titel man der anhängenden Aufnahme geben könnte:

- "Klein jagt Groß"
- oder besser: "Groß jagt Klein"?
- "Über 20 Jahre Designvorsprung"

Idealerweise müsste dahinter noch ein New Thema stehen. Dann wäre die Aussage perfekt...!



Anmerkungen?



Gruß


Jens
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arhoening
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Re: Design-Generationen

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Einfach "Generations".
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web.uno
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Re: Design-Generationen

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da es 2 verschiedene marken sind versteh ich das mit den generationen nicht.
MfG,
martin
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lanciadelta64
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Re: Design-Generationen

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Der vordere Wagen hatte "Bauchschmerzen" ;)
arhoening
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Re: Design-Generationen

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Stimmt, passt insofern nicht. Aber was soll man da kreiren? Schwierig.

Sind das beides Deine? Ist doch ein CLA oder?
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LCV
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Re: Design-Generationen

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Wertungen beim Design sind heikel. Sicher gibt es für den Fachmann gewisse Dinge wie unglückliche Proportionen, zu viele untereinander konkurrierende Stylingelemente usw. Aber letzten Endes ist es Geschmackssache des einzelnen Betrachters und auch Einflussnahme durch Werbung, Aussagen von wahren und selbsternannten Experten und nicht zuletzt durch einen etwas verklärten Blick durch die Markenpräferenz.

Aus meiner subjektiven Sicht kann ich auf dem Bild kein besonders herausragendes Design erkennen.

Ganz gutes Design erkennt nicht jeder auf Anhieb. Wenn ein Auto erst einmal 40 - 50 Jahre alt ist und vom Betrachter nicht einfach nur als alte Kiste empfunden wird, die längst auf den Schrottplatz gehört, war das Design toll. Modeströmungen sind kurzlebig und lassen ein Auto schnell alt aussehen - aber nicht zeitlos schön.

Man muss aber auch bedenken, dass das Design nicht Selbstzweck ist, sondern die verkaufsfördernde Verpackung eines Produkts. Nun kann man bei einem Ferrari, Maserati, Aston Martin oder Lamborghini wegen der sehr hohen Preise nicht so viel aus den Verkaufszahlen herauslesen. Dagegen sind ein Kappa oder ein kleiner Mercedes in Preisklassen unterwegs, dass der Verkaufserfolg Rückschlüsse erlaubt, ob das Design gut oder weniger gut war. Gut im Sinne der Auftragsstellung, nicht im Hinblick auf einen späteren Status als Oldtimer oder nur als Studie für die Galerie.

Da wurde irgendwo kürzlich irgend so ein neues Mercedes Coupé auch von Lesern einer Zeitschrift als supertoll bezeichnet. Wenn ich das zerklüftete Heck anschaue, kann ich das schon nach 5 min. nicht mehr sehen. Vom künstlerischen Standpunkt Note 5 - 6 !!! Aber wenn es dem Volk gefällt, ist das eben ein "gutes Design" im Sinne der Verkaufszahlen.

Damit will ich z.B. dem Golf kein gutes Design bescheinigen, jedoch ein "langweilig-erfolgreiches". Darauf kommt es aber an. Da gibt es vom Astra oder Renault Mégane wesentlich harmonischere Entwürfe, aber die kommen aus 1000 Gründen trotzdem nicht gegen den Golf an. Ein Delta 3 hat gleich 2 Probleme. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und reagiert auf Abweichungen eher negativ, es sei denn, die treffen ausnahmsweise den Geschmack der Leute (wie der Alfa 156). Die Proportionen des Delta fallen aus dem Rahmen, also stört sich mancher daran. Kommen dann noch Vorbehalte, berechtigt oder nicht, wegen der Qualität italienischer Autos hinzu, ist der Misserfolg vorprogrammiert.
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web.uno
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Re: Design-Generationen

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LCV schrieb:
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> Ein Delta 3 hat gleich 2 Probleme. Der
> Mensch ist ein Gewohnheitstier und reagiert auf
> Abweichungen eher negativ, es sei denn, die
> treffen ausnahmsweise den Geschmack der Leute (wie
> der Alfa 156). Die Proportionen des Delta fallen
> aus dem Rahmen, also stört sich mancher daran.
> Kommen dann noch Vorbehalte, berechtigt oder
> nicht, wegen der Qualität italienischer Autos
> hinzu, ist der Misserfolg vorprogrammiert.


warum kommt dann die DS5 so gut an - von den proportionen dem DELTA nicht ganz unähnlich???
mein persönlicher eindruck bei der ersten realen begegnung: zu viele nicht zusammen passende linien und am heck dann doch zu bieder.
MfG,
martin
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Jens kLt
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Re: Design-Generationen

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Hallo Martin,

klar sind es zwei Marken. Aber der Vergleich aus dieser Perspektive macht die Entwicklungen doch sehr deutlich.
So erreicht die Kompaklasse nunmehr Dimensionen, die vor 20 Jahren der oberen Mittelklasse (Kappa etc.) vorbehalten waren.
Sogar die hauseigene C-Klasse von 2007 ist nicht größer.

Der Kappa sieht "eigenartig" aus, eben aus einer anderen Zeit. Kleine Radausschnitte, vor allem aber der Designunterschied der späten 80iger/frühen 90iger wird kaum so deutlich wie hier. Nur das - mit dem zeitgenössischen Größenwachstum - wollte ich zum Ausdruck bringen.
Der Kappa ist in extremer Weise nüchtern, geradlienig. Bis auf die leichte Keilform ausschließlich horizontale Linien. Stoßfänger noch separat angesetzt, nicht skulpturatig eingefügt. Ein Vergleich von Delta II zu Delta III fiele ähnlich aus.
Der CLA zeigt - wie einige andere - sehr deutlich die 20 Jahre Designentwicklung. Viele Linien, aber in allerlei Richtungen, nur nicht parallel. Mir gefällt der Wagen recht gut, aber er ist doch sehr modisch und ein wenig überfrachtet. Eben das Gegenteil des Kappa. Der gefällt mir nach wie vor gerade wegen der absoluten Reduktion recht gut. Vorn in der Tat zu bieder. Aber die Eleganz von schräg hinten, vor allem die C-Säule, ausgesprochen stimmig und elegant.

Im Italienurlaub stand in San Gimignano auf einem Parkdeck ein New Thema neben mir. Der k sah aus wie ein Spielzeugauto. Ich musste zu dem hochgucken, angesichts der extrem hohen Gürtellinie.

@ arhoening: Nein, nur der k ist meiner. Der CLA ist von einem Nachbarn. Ich hab ein anderes weißes Kompaktmodell: Fulvia Berlina. Auch sehr geradlienig... :-)


Gruß


Jens
web.uno
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Re: Design-Generationen

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versuch mal ihn neben einen SKODA RAPID oder SKODA OCTAVIA zu stellen, die sind ja auch sehr geradlienig.

was das wachstum angeht stell ich mir sowieso schon lange die frage wann damit mal schluss ist.
MfG,
martin
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LCV
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Re: Design-Generationen

Unread post by LCV »

Der Publikumsgeschmack ist nicht leicht zu erklären. Vielleicht liegt es auch an der Werbung? Ich kenne die Verkaufszahlen des Citroen nicht, kann also nicht beurteilen, wie erfolgreich das Auto ist. Angesichts der Riesenprobleme des PSA-Konzerns kann ein solches Auto wahrscheinlich auch nichts mehr retten. Aber immerhin versuchen sie etwas, kämpfen, statt selber die Firma totzureden und alles zu tun, damit der Niedergang nicht aufgehalten wird.

Das mit der Gewohnheit kann man auch durch Werbung beeinflussen. Zeige den Leuten ein Auto mit etwas von der Norm abweichendem Design und lobe dieses über den grünen Klee. Am Ende glauben viele, das muss so sein.

Als Mercedes die E-Klasse mit den ovalen Scheinwerfern (Anordnung ähnlich Lybra) vorstellte, war die Mercedes-Gemeinde sauer. Dies sei kein Mercedes mehr und nun geht es den Berg hinunter usw. Nach kurzer Zeit hatte man sich daran gewöhnt. Wird der Verkauf aber nicht durch Werbung forciert, kommt das Auto (zumindest außerhalb Italiens) nur in homöopathischen Dosen ins Verkehrsbild, wird ein Delta eben etwas exotisch empfunden. Dabei fühlt es sich für den Anhänger des Standard-Golf-Designs (nur nicht auffallen!) eben merkwürdig an.

*****

Was das permanente Vergrößern der Autos angeht, ist dieses Phänomen schon seit über 50 Jahren zu beobachten. Schau Dir mal einen Opel Kadett A an. Der wirkt heute wie von einem Kinderkarussell heruntergesprungen. Der B war schon größer. Beim C war es weniger auffällig, weil die Linien weniger klobig waren. Der D ging dann vom Stufenheck (C) zum Schrägheck-Fünftürer über, war außen nicht unbedingt sehr viel größer, aber innen. Kadett E und Astra wuchsen weiter. Wenn dann eine bestimmte Größe erreicht war, stellte man einfach eine neue Baureihe darunter. Bei VW eben zum Golf den Polo, dann Lupo und nun Up! Ob das Sinn macht? Wahrscheinlich versucht jedes Entwicklungsteam bei der Konzeption des Nachfolgers alles besser zu machen, was ja auch lobenswert ist. Je mehr ich hineinpacke, umso größer (und schwerer) wird die Kiste. Für den Verbrauch und die Schadstoffemissionen ist das natürlich heikel. Da kämpft ein Ingenieur mit der Verbrauchsoptimierung im Bereich hinter dem Komma und ein anderer packt mal locker 100 kg zusätzlich in das Auto. Dazu kommen Vorschriften aus Brüssel, einerseits CO2 immer drastischer zu reduzieren, andererseits alles Mögliche einzubauen, das das Gewicht erhöht. Am Ende braucht man auch viel stärkere Motoren. Ich konnte vor einiger Zeit mit einer Appia (Bj. 59 - 1,1 Ltr. - 48 PS) fahren. Das kleine Auto geht zwar nur etwas über 130 km/h, aber auf der Landstraße hat man nie das Gefühl zum Verkehrshindernis zu werden. Diese 48 PS waren zu jener Zeit viel. Ein Käfer kam gerade mal auf 30, später 34 PS, der Renault 4 hatte 23 - 26 PS, die Ente noch weniger. Während der Käfer ein Schluckspecht war, konnten die anderen Autos sehr sparsam gefahren werden. Mit meinem ersten Auto, Renault 4 L der allerersten Serie mit 3-Gang-Schaltung machten wir Campingurlab in Italien. Rückbank ausgebaut und vollgeladen. Durchschnitt über die 3000 km 4,7 l Normalbenzin.
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