Na ja, was heißt Opel schaden, denn die stehen ja schon länger vor der Pleite und dennoch hat sich der Corsa fast immer besser verkauft als der Punto
Nun wird Lancia außerhalb Italiens und oberhalb des A-/B-Segments selbst in Italien nicht als "Premium" gesehen. Um eine Kehrtwendung, sofern überhaupt möglich, müsste man viele Jahre sehr viel investieren und dieses Geld hat man nicht bzw. sieht man, bessere Gewinnchancen mit anderen Brands. VW hat sehr lange gebraucht, um Audi halbwegs ins Premium-Segment zu heben und selbst heute noch gibt es Naserümpfen in manchen Kreisen und der Flop des Phaetons zeigt auch, dass für VW ab einem bestimmten Level als Brand nichts mehr zu holen ist.
Dann kann man sich vorstellen, wie schwierig es für die FIAT-Gruppe ist. Ich denke mir, dass "Chrysler-Lancia" entstanden ist, weil man mit den nordamerikanischen Regierungen für die Hilfskredite einige Abmachungen einhalten musste. FIAT verpflichtete sich nicht nur ein "sparsames" Auto anzubieten, sondern auch Chrysler-Fahrzeuge außerhalb Nordamerikas ausreichend verkauft zu bekommen.
Also hat man versucht, diese unter Lancia in Europa anzubieten, denn Lancia mag ja eine "italienische Hausmarke" sein, aber wenigstens hat man einen Markt. Chrysler aber war in Europa auch in der Vergangenheit nicht gerade der Hit, also weder in Italien noch in Deutschland.
Man wollte so zu sagen, zwei Fliegen in einer Klappe schlagen, aber das ging schief, wie ich meine, vorhersehbar, aber ich denke mir auch, dass hier die Abmachungen mit der US-Regierung und auch Kanada SM zu dieser Entscheidung gedrängt haben, denn das hätten die Spatzen von den Dächern pfeifen können, dass die angeblichen Ziele nie und nimmer zu erreichen gewesen wären. Sicherlich sind die Zahlen am Ende noch schlechter als selbst ich als Pessimist erwartet habe, aber woher der Wind weht, hätte man an den eigenen fünf Fingern ausrechnen können, unabhängig der Krise Südeuropas, die sich über den gesamten Kontinent mehr oder weniger deutlich ausweiten wird.
Aber das "Aus" für Lancia oder Chrysler/Lancia oder wie auch immer, hätte man spätestens mit der Entscheidung, in Alfa und Maserati als "Premiumhersteller" zu investieren, verstehen können, denn der europäische Premiummarkt ist nicht nur fest in deutscher Hand, sondern an sich eher kleiner, sodass kaum ein Thema, Alfa-169er oder Maserati Ghibli gleichzeitig um Kunden hätte konkurieren können, auch weil die Anhänger italienischer Autos in diesen Bereichen von Natur aus eher begrenzt ist.
Ich war auch bezüglich des Themas AWD und des CRD mit 8-Gang-Automatik eher skeptisch, speziell bei der Dieselversion, weil sie eigentlich schon lange hätte auf den Markt sein müssen, aber immer wieder hinausgezögert und wenn du dann die lächerlichen Thema-Zahlen für dieses Jahr anschaust, wovon auch noch viele aus den Fuhrparks der Autohändler kommen, wird einem schnell klar, dass man zuerst die "alten" Bestände" verkauft haben muss, bevor man überhaupt in neueren Versionen investiert, ergo überhaupt nicht
Das einzige Modell, das man richtig eingeschätzt hat, war das Flavia Cabrio, denn von Anfang an als "Kleinstserie" geplant, hat Lancia sofort die "Jahresquote" erzielt gehabt, weil ja mit den "Ausstellungsstücken" schon die Quote weg war,
Kurios finde ich, dass einige "orthodoxe Lancisti" in Italien zu jubeln scheinen. Scheinbar ist denen nicht bewusst, was das bedeutet, wenn man Lancia-Chrysler trennt. Die träumen echt davon, dass FIAT Lancia mit neuen Produkten auffüllt, was absurd ist.