Italienische Eindrücke
Posted: 30 Jul 2012, 00:02
Anlässlich einer 1-wöchigen Mittelmeerkreuzfahrt hatten wir die Gelegenheit mit dem Delta III meiner Gattin nach Genua zu fahren, somit begann der Urlaub bereits beim Einsteigen in Wien
! Mit meinem Dienst - Galaxy wäre keine Urlaubslaune ab Haustüre möglich.
Der Delta 1.4 Turbojet Platino 150 macht wirklich Freude, das ist entspanntestes Reisen auf höchstem Niveau. Der italophile Automobilist sondiert natürlich fortwährend den Fahrzeugbestand in Italien und stellt betrübt fest, dass italienische Autos eine Nebenrolle spielen.
Naiv erwartet man Themas, Kappas, Thesis und Co, aber leider: ein einziger Thesis, einige Delta III, viele Ypsis aller Generationen und Musen, auf der Autostrada, in Genua und bei den Landgängen in Messina und Civitavecchia war das älteste italienische Auto ein gemarterter 500 mit Selbstmördertüren, dann ein Alfa 155 Dieseltaxi und sonst nichts: kein Beta, kein Thema,kein Kappa, 2 Alfa 164, viele aktuelle Mito und Giuletta und sonst Deutschland, Japan und Korea. Selbst die Polizia patroulliert auch mit Audi A4 und Passat.
Das sind natürlich nur kurze Momentaufnahmen, aber auch bei einem Zwischenaufenthalt bei der Rückfahrt in Padua war wenig italienisches Blech auf den Strassen - einziger Vertreter der früheren Baujahre: ein total heruntergekommener Delta HF Integrale, keine einzige Fulvia oder ähnliche.
Aber auch aktuelle Lancia Thema, Voyager oder Flavia: Fehlanzeige.
Im Hotel kurz durch die italienischen TV Sender gezappt: da gibt es eine Sendung "Italialand", mein Minimalitalienisch läßt mich vermuten dass sich Italien dabei selbst auf die Schaufel nimmt und vornehmlich satirisch den Scherbenhaufen beweint den Berlusconi hinterlassen hat.
Der aktuellen Ausgabe der Ruoteclassiche ist zu entnehmen dass sich Fiat jetzt doch darauf besinnt aus der Historie aller 3 Marken Alfa, Fiat und Lancia Kraft für die Zukunft zu schöpfen und ein entsprechendes Museum etabliert, weiters ist bei der heurigen Mille Miglia zum ersten Mal ein Fiat Repräsentant mit einem Fiat 8V mitgefahren, nämlich John Elkann mit Gattin - und Italiaspeed berichtet dass das ehemalige Alfa Werk in Pomigliano d Arco den Automobil Lean Production Award 2012 erhält - aktuell wird der Panda III dort produziert. Schön, aber vielleicht auch schon zu spät.
Aus der Ferne betrachtet und ohne mit auch nur einem einzigen Italiener darüber gesprochen zu haben vermute ich eine tiefe Frustration und Ablehnung gegenüber italienischen Autos als einen der stillen Proteste gegen die Zustände im eigenen Land - wobei mir die Logik insoferne fehlt als damit ja Arbeitsplätze im Ausland gefördert werden und eine nach Unten drehende Spirale beschleunigt wird.
Schade jedenfalls, aber Überleben ist in der Autoindustrie wohl wirklich nur mehr mit grossen Stückzahlen und Globalisierung möglich - siehe nächster Alfa Spider vom gleichen Band wie der nächste Mazda MX5, falls das wirklich so stimmt.
Unseren Delta betreffend kann ich nur sagen: ein wirklich tolles Auto, mangels Werbung zu wenig bekannt und daher wesentlich weniger oft auf den Strassen zu sehen als ihm zusteht!

Der Delta 1.4 Turbojet Platino 150 macht wirklich Freude, das ist entspanntestes Reisen auf höchstem Niveau. Der italophile Automobilist sondiert natürlich fortwährend den Fahrzeugbestand in Italien und stellt betrübt fest, dass italienische Autos eine Nebenrolle spielen.
Naiv erwartet man Themas, Kappas, Thesis und Co, aber leider: ein einziger Thesis, einige Delta III, viele Ypsis aller Generationen und Musen, auf der Autostrada, in Genua und bei den Landgängen in Messina und Civitavecchia war das älteste italienische Auto ein gemarterter 500 mit Selbstmördertüren, dann ein Alfa 155 Dieseltaxi und sonst nichts: kein Beta, kein Thema,kein Kappa, 2 Alfa 164, viele aktuelle Mito und Giuletta und sonst Deutschland, Japan und Korea. Selbst die Polizia patroulliert auch mit Audi A4 und Passat.
Das sind natürlich nur kurze Momentaufnahmen, aber auch bei einem Zwischenaufenthalt bei der Rückfahrt in Padua war wenig italienisches Blech auf den Strassen - einziger Vertreter der früheren Baujahre: ein total heruntergekommener Delta HF Integrale, keine einzige Fulvia oder ähnliche.
Aber auch aktuelle Lancia Thema, Voyager oder Flavia: Fehlanzeige.
Im Hotel kurz durch die italienischen TV Sender gezappt: da gibt es eine Sendung "Italialand", mein Minimalitalienisch läßt mich vermuten dass sich Italien dabei selbst auf die Schaufel nimmt und vornehmlich satirisch den Scherbenhaufen beweint den Berlusconi hinterlassen hat.
Der aktuellen Ausgabe der Ruoteclassiche ist zu entnehmen dass sich Fiat jetzt doch darauf besinnt aus der Historie aller 3 Marken Alfa, Fiat und Lancia Kraft für die Zukunft zu schöpfen und ein entsprechendes Museum etabliert, weiters ist bei der heurigen Mille Miglia zum ersten Mal ein Fiat Repräsentant mit einem Fiat 8V mitgefahren, nämlich John Elkann mit Gattin - und Italiaspeed berichtet dass das ehemalige Alfa Werk in Pomigliano d Arco den Automobil Lean Production Award 2012 erhält - aktuell wird der Panda III dort produziert. Schön, aber vielleicht auch schon zu spät.
Aus der Ferne betrachtet und ohne mit auch nur einem einzigen Italiener darüber gesprochen zu haben vermute ich eine tiefe Frustration und Ablehnung gegenüber italienischen Autos als einen der stillen Proteste gegen die Zustände im eigenen Land - wobei mir die Logik insoferne fehlt als damit ja Arbeitsplätze im Ausland gefördert werden und eine nach Unten drehende Spirale beschleunigt wird.
Schade jedenfalls, aber Überleben ist in der Autoindustrie wohl wirklich nur mehr mit grossen Stückzahlen und Globalisierung möglich - siehe nächster Alfa Spider vom gleichen Band wie der nächste Mazda MX5, falls das wirklich so stimmt.
Unseren Delta betreffend kann ich nur sagen: ein wirklich tolles Auto, mangels Werbung zu wenig bekannt und daher wesentlich weniger oft auf den Strassen zu sehen als ihm zusteht!