Ist nicht Hummel Dortmunder? Und wie war das noch mit "internationalem" Fußball und Dortmund? Ich glaube nicht, dass jetzt das das Problem war, sondern die Italiener liegen erst einmal nicht den Deutschen. Das ist so. Wir Italiener fürchten die Kroaten und auch diesmal sind wir über ein Unentschieden gegen die nicht hinausgekommen und ich dachte mir schon, dass Italien in der Vorrunde ausscheiden könnte, denn Spanien ist Spanien, Trap bei Irland kennt Italien wie seine Westentasche, dazu liegen uns körperbetonte Mannschaften überhaupt nicht plus Kroatien, also eine "Todesgruppe". Die Deutschen haben einen Schnitt von 24 Jahren und man konnte sehen, dass sie, einmal im Rückstand, ins Schwimmen kamen, weil man es nicht gewöhnt war. Dazu war die Vorrunde vielleicht alles andere als "schwer", denn was NL wert war, hat man gesehen (0 Punkte, weil innerhalb der Mannschaft nicht stimmt). Gegen Portugal war es auch eher knapp und im letzten Spiel kam D. genauso wie Italien oder Spanien ins Schleudern. Die Griechen, bei allem Respekt, sind zweitklassig und der Sieg überbewertet. Aber es hat sich eines bewahrheitet, was man in Italien gemunkelt hatte. Die Abwehr ist der Schwachpunkt, denn zuvor 4 Gegentore in vier Spielen ist kein Zeichen für eine Stabilität hinten. Das geht solange gut, wie man vorne Tore macht, aber einmal gegen Italien 0:2 im Rückstand, ist das Spiel so gut wie verloren. Im Sport, auch in anderen Ballsportarten, ist die Distanz zwischen "starken" und weniger starken Teams zusammengerückt. Es reicht heute nicht mehr aus, nur 100% zu geben, sondern man muss oft dorthin, wo es "wehtut". Die Presse hat dazu Italien total unterschätzt, auch weil einiges mit "Halbwahrheiten" gespickt war und der Eindruck erweckt wurde, die gesamte ital. Nationalmannschaft sei in Spielmanipulationen verwickelt gewesen, was zumindest nach dem heutigen Stand der Dinge einfach nicht wahr ist.
Fakt ist, Italien hat eine hervorragende EM-Quali gespielt gehabt. Das ist keine Garantie, aber spätestens nach dem 1:1 gegen Spanien hätte man wach werden müssen und auch damit rechnen, dass ein Deutschland gegen Italien verlieren könnte und nicht allein das Augenmerk auf Spanien und sich daran erfreuen, wie "schlecht" diese geworden seien.
Aber das ist im Endeffekt "Pressegeplänkel", dennoch kann es für den einen oder anderen Spieler, speziell wenn er jung ist und nicht die internationale Erfahrung hat, nachteilig sein, weil er am Ende selbst an solche Dinge glaubt.
Wie gesagt, der Unterschied ist heuer extrem gering, die Teams mehr zusammengerückt, kein Vergleich zu früher, auch weil ja viele Spieler, sogar mittlerweile Italiener, im Ausland ihr Brot verdienen und viele Vereine ein "bunter" Haufen sind, dazu die "modernen" Trainingsmethoden. Da ist dann am Ende Tagesform und Spielepisoden entscheidend für Sieg oder Niederlage.
Balotelli war bis zum Spiel gegen D. ein "Chancentöter". Wer konnte erahnen, dass er gleich die ersten beiden Chancen ins Tor versenkt? Wer weiß, wenn Fabregas den Elfer einen Zentimeter mehr nach rechts, die Portugiesen einen ihrer zwei verschossenen drei Zentimeter tiefer angesetzt hätte? Wahrscheinlich würden wir heuer über Portugal gegen Deutschland sprechen.
So knapp ist das wirklich und daher ist es keine Schande, gegen Italien zu verlieren. Sorgen müssen sich die Niederländer machen und auch die Franzosen, wenn man ihren Auftritt gesehen hat, nicht weil sie "schlechte" Spieler haben, sondern weil es intern große Streitereien gibt. Deutschland war ein Favorit, hat es ins Halbfinale geschafft, damit zu den Top4 in Europa und das ist in etwa der Stellenwert der Mannschaft, eines der stärksten Teams Europas. Um einen Titel zu gewinnen, brauchst du am Ende auch das Quäntchen Glück.
2006 war Italien sicherlich eines der Top-Teams, wäre beinahe an Australien gescheitert. 2008 waren doch alle so von Spanien begeistert, aber Fakt ist, gegen Italien brauchte man im Viertelfinale ein Elfmeterschießen.
Ich denke mir, man sollte in Deutschland "stolz" sein, was man geschafft hat, denn es geht nicht allein um dieses Team, sondern um die Struktur. Italien fängt gerade an, ein "Pflänzchen" aufzuziehen, Deutschland hat hier schon "Plantagen". Das ist die Realität.
Ich weiß nicht, wer das Finale gewinnt, denn sicherlich sind die Spanier favorisiert, aber das waren auch die Deutschen, dazu ist Italien so etwas wie ein Angstgegner der Spanier und schon in der Vorrunde hatte Spanien gegen Italien große Probleme. Viel wird davon abhängen, ob Italien mit der Konzentriertheit herangeht und sich keinen "Chancentod" leisten und für die Spanier, ob sie sich steigern können oder so "flattern" wie gegen Portugal. Aber auch hier gilt, führt Italien oder Spanien 2:0, wird der Gegner kaum das Spiel noch herumreißen können
