web.uno schrieb:
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> was hast du erwartet - mit plagiaten bekommt man
> in deutschland sogar einen doktor-titel der einen
> die türen in die spitzenpolitik öffnet 
Hallo Martin, 
das wird natürlich jetzt immer wieder hochgekocht, 
weil es sich um einige prominente Politiker handelt. 
Früher waren die schlauer. Man bekam ja relativ 
leicht einen Dr. h.c. verliehen, wenn man sich bei 
einer Uni etwas "beliebt" gemacht hat. Zudem bin ich 
überzeugt, dass der Doktortitel weder etwas mit der 
Qualifikation als Politiker noch mit der Karriere zu tun 
hat. Im Nachhinein muss man sagen, ohne den Titel 
wäre er nicht gestolpert. 
Eine kleine Spitze kann ich mir aber nicht verkneifen:
In Österreich gibt es das natürlich nicht. Da braucht 
man keinen Doktortitel. Man muss nur Brillenträger 
sein, um mit Herr Doktor angesprochen zu werden. 
Und wer weiß, wie man einen Schraubendreher zu 
benutzen hat, wird flugs zum Herrn Ingenieur. 
Mir gehen diese ganzen Titel am A... vorbei. Für mich 
zählen keine Titel, sondern Leistung. Wobei das nicht 
nobelpreisverdächtige Leistungen sein müssen, sondern 
eben überdurchschnittliche Leistungen auf dem jeweiligen 
Gebiet. Das kann durchaus auch ein Kfz-Mechaniker 
mit Durchblick sein oder eine Verkäuferin im Supermarkt, 
die noch weiß, was Kundenservice ist. 
Und was die Doktorarbeiten angeht, sehe ich das doch 
etwas kritisch. Wenn jedes Jahr Tausende eine Doktorarbeit 
abliefern müssen/sollen/wollen, was will man denn da groß 
bringen, ohne bereits bekanntes Wissen mit zu verwerten? 
Ich bin überzeugt, dass man in fast jeder Doktorarbeit bei 
genauer Prüfung etwas beanstanden kann. Vielleicht sollte 
man das ganze Brimborium abschaffen???
Ist etwas off-topic, aber liegt mir am Herzen. Ich finde, dass 
der Herr Ex-Minister nicht korrekt gehandelt hat, aber dass 
er auf der anderen Seite ein hervorragender Politiker ist, 
der wahrscheinlich bei den anderen Pappnasen große Angst 
erzeugt hat. Deshalb haben die gesucht, bis sie etwas gefunden 
haben. Konsequenterweise sollte man die Vergangenheit 
derer genau durchleuchten, die sich jetzt so als Moralapostel 
aufspielen. 
Derartige Plagiate in Doktorarbeiten sind aber nicht wirklich 
vergleichbar mit der Art und Weise, wie gewisse Journalisten 
von anderen abschreiben und dafür sogar ein Gehalt beziehen. 
Gruß Frank