Re: Lancia bekommt Bewährungsfrist (ftd-Artikel)
Posted: 17 Apr 2007, 21:44
So einfach sieht die Welt aus, wenn man sie mit Kindesaugen betrachtet. Als ob eine Fertigungsstrasse vergleichbar wäre mit der Backstube, wo man mit wenigen Zutaten ein paar Brötchen und danach noch einen Kuchen backen kann. Die Fertigungsstrasse ist nicht einfach ein Fliessband, wo mal ein Kotflügel des Thesis vorbeikommt und dann noch ein passender Frontspoiler, so dass Onkel Luigi die beiden Teile nehmen und mit dem Schrauber aus dem Baumarkt zusammenschrauben kann.
Jedes neue Fahrzeug benötigt neben Denkleistungen betreffend Design, Plattform usw. auch sehr viel Überlegung betreffend Fertigung. In der Regel muss für jeden Autotyp vor Beginn der Fertigung auch spezielles Werkzeug entwickelt und bestellt/produziert werden (Pressformen, Umstellung der Roboter, Ausstattung der Roboter, Software-Umstellung). Diese Aufwände gehen in die Millionen und müssen über die Lebensdauer eines Modells auch abgeschrieben werden. Wenn es Fiat nun gelungen ist, den Thesis zusammen mit dem 166 vom gleichen Band laufen zu lassen, dann ist das doch eine gewaltige Ingenieursleistung, die erlaubt einige Synergien in der Fertigung auszuschöpfen. Ich dachte bisher, dass einzig Citroen C4 und Peugeot 307 vom selben Band laufen. Dass Fiat in der Fertigung nicht ineffizient ist, zeigt auch die Tatsache, dass ein Stilo in der Hälfte der Zeit eines Golf produziert wurde. Die Franzosen sind in dem Bereich noch besser. Wie auch immer. Trotzdem sind das zum grossen Teil Fixkosten, die sich nicht gänzlich umlagern lassen, wenn der Thesis floppt. Mit diesen Sunk Costs muss Lancia nun das beste machen. Wenn es sich nun also lohnt, die paar Thesise, die der Markt aufnimmt zu produzieren um einen Deckungsbeitrag zu leisten, anstatt die Anlagen abzubauen und auf Null abzuschreiben, dann sollen sie es machen. An den Arbeitern liegt es am allerwenigsten, was produziert wird. Soviel menschliche Arbeit ist ja auch nicht mehr erforderlich im heutigen Automobilbau.
Jedes neue Fahrzeug benötigt neben Denkleistungen betreffend Design, Plattform usw. auch sehr viel Überlegung betreffend Fertigung. In der Regel muss für jeden Autotyp vor Beginn der Fertigung auch spezielles Werkzeug entwickelt und bestellt/produziert werden (Pressformen, Umstellung der Roboter, Ausstattung der Roboter, Software-Umstellung). Diese Aufwände gehen in die Millionen und müssen über die Lebensdauer eines Modells auch abgeschrieben werden. Wenn es Fiat nun gelungen ist, den Thesis zusammen mit dem 166 vom gleichen Band laufen zu lassen, dann ist das doch eine gewaltige Ingenieursleistung, die erlaubt einige Synergien in der Fertigung auszuschöpfen. Ich dachte bisher, dass einzig Citroen C4 und Peugeot 307 vom selben Band laufen. Dass Fiat in der Fertigung nicht ineffizient ist, zeigt auch die Tatsache, dass ein Stilo in der Hälfte der Zeit eines Golf produziert wurde. Die Franzosen sind in dem Bereich noch besser. Wie auch immer. Trotzdem sind das zum grossen Teil Fixkosten, die sich nicht gänzlich umlagern lassen, wenn der Thesis floppt. Mit diesen Sunk Costs muss Lancia nun das beste machen. Wenn es sich nun also lohnt, die paar Thesise, die der Markt aufnimmt zu produzieren um einen Deckungsbeitrag zu leisten, anstatt die Anlagen abzubauen und auf Null abzuschreiben, dann sollen sie es machen. An den Arbeitern liegt es am allerwenigsten, was produziert wird. Soviel menschliche Arbeit ist ja auch nicht mehr erforderlich im heutigen Automobilbau.