Re: Chrysler 'Delta'
Posted: 12 Jan 2010, 14:12
Ciao Bernardo,
ich würde Peugeot nicht gerade als Billigmarke sehen. Als ich in meiner Anfangszeit Renault 4 und später Renault 16TS fuhr, war der Peugeot 504 das französische Spitzenmodell. Der 604, sicher ein Kasten, war auch etwas prestigeträchtiger als diverse Renault. Citroen war auch nicht annähernd auf Augenhöhe mit Peugeot, da Extravaganz mit Unzuverlässigkeit gepaart war. Die alten Peugeot 203, 403 und 404 sind auch sehr langlebig. Ich wohne ja direkt an der Grenze zum Elsass und da fahren immer noch viele ganz alte Peugeot herum. Mit dem 404 Coupé/Cabrio hatte man auch ein tolles PF-Auto. Der 504 mit PF-Karosserie war auch sehr schön, aber es gab da schon 2 Probleme. Rost Rost Rost und der V6 war nicht das Gelbe vom Ei. Dieser PRV ist ja erst später verbessert und im Thema eingesetzt worden. Aber die frühen 2.7 Ltr. waren alles andere als toll. Kenner kauften den 4-Zylinder.
Zur damaligen Zeit war auch Simca nicht schlecht. Die Geschichte von Simca ist schon abenteuerlich. Es war zunächst eine reine Lizenz von Fiat. Deshalb hatte Abarth viele Modelle auch mit Simca-Technik entwickelt. Dann kaufte man Ford France. Später kam Chrysler ins Spiel, stieg aber auch wieder aus und Peugeot übernahm zwecks langsamer Abwicklung. Witzig war, dass man den alten Namen Talbot wieder ausgrub und am Vorabend zur IAA mit einem Waggon-Hersteller namens Talbot einen (teuren) Deal machte, damit man nicht die Schriftzüge abschrauben musste. Das Spitzenmodell Talbot Tagora war mit (170 PS???) zu jener Zeit der stärkste Franzose. Ich konnte mal in einem mitfahren, eine Sänfte. Mir liegt das nicht. Ich habe es gern härter. Der englische Ableger brachte den Talbot Sunbeam Lotus zum Dumpingpreis von DM 25.000,-- heraus, um die Homologation zu schaffen. Der Motor war ein kastrierter Lotus Formel 2 (von 290 auf ca. 160 PS reduziert). Der Konkurrent R5 Turbo kostete genau das Doppelte. Allerdings war das Fahrwerk nicht besonders. Ein Tuner kaufte die vielen Unfallwagen auf und machte die Autos wettbewerbsfähig. Der hatte auch die komplette Technik in einen Ford Escort "Hundeknochen" eingebaut. Understatement pur. Dunkelgrün und nur durch breite Reifen vom harmlosen Bruder zu unterscheiden. Für Individualisten wird es immer Möglichkeiten geben, wenn man das nötige Kleingeld hat.
Das 406 Coupé war ja auch ganz nett (noch ohne Karpfenschnauze), aber bei weitem nicht so solide gebaut wie die alten Peugeot-Modelle. Als dann ein Wettrüsten zwischen Audi und Peugeot losging, wer das Maul am weitesten aufreißen kann, war es wohl endgültig vorbei mit gutem Styling. Am meisten stören mich diese unförmigen "Rucksack-Cabrios". Interessante Studien werden von allen möglichen Herstellern gezeigt. Die Frage ist eben nur, ob die das Auto auch so produzieren können oder das nur ein (teurer) Messegag ist.
Zum Glück bin ich nicht mehr gezwungen, geschäftlich große Reisen zu unternehmen. Deshalb mache ich mir keine Sorgen, dass mir nur noch ein Golf bliebe.
Gruß Frank
ich würde Peugeot nicht gerade als Billigmarke sehen. Als ich in meiner Anfangszeit Renault 4 und später Renault 16TS fuhr, war der Peugeot 504 das französische Spitzenmodell. Der 604, sicher ein Kasten, war auch etwas prestigeträchtiger als diverse Renault. Citroen war auch nicht annähernd auf Augenhöhe mit Peugeot, da Extravaganz mit Unzuverlässigkeit gepaart war. Die alten Peugeot 203, 403 und 404 sind auch sehr langlebig. Ich wohne ja direkt an der Grenze zum Elsass und da fahren immer noch viele ganz alte Peugeot herum. Mit dem 404 Coupé/Cabrio hatte man auch ein tolles PF-Auto. Der 504 mit PF-Karosserie war auch sehr schön, aber es gab da schon 2 Probleme. Rost Rost Rost und der V6 war nicht das Gelbe vom Ei. Dieser PRV ist ja erst später verbessert und im Thema eingesetzt worden. Aber die frühen 2.7 Ltr. waren alles andere als toll. Kenner kauften den 4-Zylinder.
Zur damaligen Zeit war auch Simca nicht schlecht. Die Geschichte von Simca ist schon abenteuerlich. Es war zunächst eine reine Lizenz von Fiat. Deshalb hatte Abarth viele Modelle auch mit Simca-Technik entwickelt. Dann kaufte man Ford France. Später kam Chrysler ins Spiel, stieg aber auch wieder aus und Peugeot übernahm zwecks langsamer Abwicklung. Witzig war, dass man den alten Namen Talbot wieder ausgrub und am Vorabend zur IAA mit einem Waggon-Hersteller namens Talbot einen (teuren) Deal machte, damit man nicht die Schriftzüge abschrauben musste. Das Spitzenmodell Talbot Tagora war mit (170 PS???) zu jener Zeit der stärkste Franzose. Ich konnte mal in einem mitfahren, eine Sänfte. Mir liegt das nicht. Ich habe es gern härter. Der englische Ableger brachte den Talbot Sunbeam Lotus zum Dumpingpreis von DM 25.000,-- heraus, um die Homologation zu schaffen. Der Motor war ein kastrierter Lotus Formel 2 (von 290 auf ca. 160 PS reduziert). Der Konkurrent R5 Turbo kostete genau das Doppelte. Allerdings war das Fahrwerk nicht besonders. Ein Tuner kaufte die vielen Unfallwagen auf und machte die Autos wettbewerbsfähig. Der hatte auch die komplette Technik in einen Ford Escort "Hundeknochen" eingebaut. Understatement pur. Dunkelgrün und nur durch breite Reifen vom harmlosen Bruder zu unterscheiden. Für Individualisten wird es immer Möglichkeiten geben, wenn man das nötige Kleingeld hat.
Das 406 Coupé war ja auch ganz nett (noch ohne Karpfenschnauze), aber bei weitem nicht so solide gebaut wie die alten Peugeot-Modelle. Als dann ein Wettrüsten zwischen Audi und Peugeot losging, wer das Maul am weitesten aufreißen kann, war es wohl endgültig vorbei mit gutem Styling. Am meisten stören mich diese unförmigen "Rucksack-Cabrios". Interessante Studien werden von allen möglichen Herstellern gezeigt. Die Frage ist eben nur, ob die das Auto auch so produzieren können oder das nur ein (teurer) Messegag ist.
Zum Glück bin ich nicht mehr gezwungen, geschäftlich große Reisen zu unternehmen. Deshalb mache ich mir keine Sorgen, dass mir nur noch ein Golf bliebe.
Gruß Frank