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Re: Neue Modelle am Horizont.

Posted: 23 Nov 2014, 11:24
by arhoening
@web.uno.

Das sehe ich genau so! MB macht das mt AMG ja auch, zumindest modellübergreifend.

Re: Neue Modelle am Horizont.

Posted: 23 Nov 2014, 21:06
by web.uno
und bei SRT lief das ja auch ganz gut - keine ahnung warum man das jetzt nur noch auf DODGE-modellen anwenden will...

Re: Neue Modelle am Horizont.

Posted: 23 Nov 2014, 22:34
by lanciadelta64
Nun wir müssen das Rad der Zeit zurückdrehen. Als Abarth als „Brand“ ins Leben gerufen wurde, gab es die Finanzkrise nicht, die im Prinzip bis heute ihre Nachwehen hat. Von Chrysler war nichts am Horizont zu sehen.

SM dachte wohl, dass ein gelungener „Marketing-Gang“ sei, für die kleineren FIATs eine eigene „Sportmarke“ entstehen zu lassen. Es ging ja auch darum, den „Nachwuchs“ im Motorsport zu fördern. FIAT nahm ja an diversen Rallye-Veranstaltungen teil und teilweise auch erfolgreich (der PuntoII wurde Europameister und auch der GP hatte einige Erfolge vorzuweisen).

Ich fand die Idee von Anfang an nicht so toll, auch weil der Aufbau eines Händlernetzes nicht nur für Kosten für FIAT sorgte, sondern auch noch teilweise mit erheblichen Investitionen vonseiten der Händler nötig waren, zumal man ja einen eigenen großzügig bemessenen Verkaufsraum brauchte.

Das „Idiotische“ daran war dann, dass zum einen das Händlernetz logischerweise sehr klein war. (dagegen ist ja Lancia schon beinahe ein „Riese“). Zum anderen aber darf/durfte KEIN anderer FIAT-Händler, der nicht autorisierter Abarth-Händler und/oder Werkstattanbieter ist, beispielsweise Inspektionen oder Garantiefälle bearbeiten.

Wenn du die Garantie nicht verlieren willst, bist du gezwungen, dein Auto bei Abarth warten zu lassen, was natürlich auch irgendwo logisch ist, will man den Händlern ermöglichen, ihre Investitionen wieder reinzuholen.

Heute würde Marchionne wohl nicht mehr Abarth ins Leben rufen und wenn er könnte, würde er die Marke wieder einstanzen, weil sie in der heutigen Zeit wenig Sinn macht, erst recht, als vom Ursprungsplan relativ wenig übriggeblieben ist.

Abarth sollte war nicht als „Ein-Modell-Marke“ gedacht, sondern sollte „kleinere“ Fahrzeuge aus dem Hause FIAT beherbergen nebst einer „Eigenproduktion“, ein kleines „Sportcoupé“ Darüber hinaus sollte Abarth auch ein „allgemeiner“ Tuner sein, also einer, der nicht nur für FIAT Fahrzeuge vorbereitet, sondern auch Sportteile für andere Hersteller anbieten sollte, beispielsweise Sportauspuffanlagen für einen Opel, Tieferlegungssätze für VW etc. etc. etc.

Mittlerweile gehört Chrysler zum FIAT-Raum, die Krise ist im Gange und Europa samt Italien eher auf einem absteigenden Ast und SM immer bemüht, dass Alfa für Sportlichkeit zuständig sein soll und sonst sportliche Varianten nach seiner Meinung nur Verluste einfahren und für einen, der nur auf die Bilanzen achtet, ist das natürlich auch ein starkes Argument, erst recht wenn man bedenkt, dass eigentlich FIAT – schon immer – vor allem in Italien verkauft und hier laufen sportliche Modelle aus dem Hause FIAT eher schlecht denn recht und waren allesamt nicht unbedingt Hits.

Wenn man nicht auf den Faktor Werbung solcher Fahrzeuge setzt und nur die Kosten im Blickwinkel hat, dann ist das nachvollziehbar.

Es fehlt aber auch an Fahrzeugen im Konzern. Bravo tot, der Panda 2 als 100 HP war kein großer Erfolg, in Italien nahezu unverkäuflich, der Punto heuer ein reiner „Ausverkauf“ und ein direkter Nachfolger nicht in Sicht.

Bliebe der 500L noch, aber – das musst du langsam lesen – die meistgeorderte Variante in Italien ist 500L Metano mit 1,4 Tonnen-Lehrgewicht und einem TwinAir mit 80PS und Erdgasanlage.
Einer der FIAT-Manager hatte sich geäußert, er träume von einem Abarth 500X, aber ich gehe davon einmal aus, dass es den nur dann geben wird, wenn der 500X wirklich auch – oder vor allem – außerhalb Italiens erfolgreich wird.

Da bleibt nicht mehr viel, was man unter „Abarth“ oder was auch immer laufen lassen könnte.

Re: Neue Modelle am Horizont.

Posted: 24 Nov 2014, 08:24
by web.uno
ABARTH als eigenes unternehmen ist ja ok. siehe AUDI mit der QUATTRO GMBH, VW hat VOLKSWAGEN MOTORSPORT und VW INDIVIDUAL als "eigenständige firmen" am laufen und MERCEDES hat AMG...
das beste beispiel ist SRT wie es bis vor kurzem noch lief - eine konzerninterne tuningfirma für alle konzernmarken. ABARTH ganz vom markt zu nehmen wäre schade, aber als haus- und hoftuner wäre es interessant gewesen. nicht mit umgelabelten und aufgemotzten FIAT, sondern als subbrand zur ausstattungslinie auch für andere konzernmarken.
der aufbau eines eigenen händlernetzes wäre weggefallen und so hätte man vielleicht mehr dieser rennkugeln verkaufen können. aber auch mehr FIAT PUNTO ABARTH, dazu noch LANCIA YPSILON ABARTH, vielleicht sogar LANCIA DELTA ABARTH,...
sportliches werkszubehör hätte man dann ebenfalls unter ABARTH verkaufen können. für aussenstehende marken teile anzubieten hätte sowieso nicht geklappt.

auch bei VW wollte man den PHAETON exklusiv halten, nur ausgesuchte händler mit bestimmten voraussetzungen durften ihn unsprünglich verkaufen (während der A8 bei jedem AUDI-händler zu bekommen war) und trotz des weit grösseren VW netzes (im vergleich zu FIAT mit ABARTH) ging es ordentlich in die hose.

Re: Neue Modelle am Horizont.

Posted: 24 Nov 2014, 16:02
by lanciadelta64
Na ja, der Phaeton floppte doch nicht, weil er "exklusiv" verkauft wurde, sondern ganz einfach, aber einem bestimmten Segment reicht es nicht aus, den Leuten einzureden, VW sei "Premium". Ein Unternehmer, der etwas auf sich hält, wird nicht mit nem Phaeton herumkurven. Der "schämt" sich glatt und "verspottet" von anderen will er auch nicht werden ;-)

Das war das eigentliche Problem, nämlich der Markenname, VW und da wird die Luft halt extrem dünn.
Ursprünglich war "Abarth" eben nicht nur als das "Umlabeln" von FIATs gedacht gewesen, sondern etwas "exklusiver" werden. Am Ende - passt zu SM - war aber das zu kurzatmig bzw. dank der "Flexibiltät" unseres "Fürsten" wieder "Schnee von gestern".

Das, was du mit "Brand-übergreifend" meinst, ist bei FCA aber leider nicht so einfach durchzuführen. Du kommst ja von VW (das meine ich nicht böse, also nicht falsch verstehen), aber du hast ja auch hier mitbekommen, wie es gerade mit "Traditionen" ist, wie wichtig und so hatten Lancia und Alfa ihre eigene "Sportabteilung" bzw. Bezeichungen. Ein Lancia Abarth (auch wenn die Rallye-Fahrzeuge von "Abarth" vorbereitet wurden) ist schwer vermittelbar, hat man doch das "HF", das für die eingefleischten Lancisti immer noch eine "Institution" ist. Bei Alfa gibt es gleich mehrere Bezeichnungen, aber vor allem "Quadrifoglio Verde" hat sich beinahe "durchgehend" gehalten (dazu kommt noch "Sprint")

Abarth wurde aber eigentlich -seit dem Aufkauf durch FIAT - immer mit FIAT in Verbindung gebracht.

Und auch davor, wenn du einen Italiener fragst, woran er beim Wort "Abarth" denkt, bekämst du sofort die Antwort, "FIAT 500 Abarth" (der eine oder andere würde noch den 600er nennen).

Wie gesagt, mich musst du nicht überzeugen, denn ich habe das damals als "Fehler" angesehen und heuer sowieso - und wenn man bestimmte Äußerungen SMs interpretieren darf, dann auch er.

Das Problem ist halt, dass in Italien "sportliche" Kompakte heuer de facto keinen Markt mehr haben. Das war nicht immer so, aber ich habe 10 Jahre einen HGT gehabt, insgesamt aus beiden Serien habe ich vielleicht eine Handvoll gesehen. Letztens habe ich zum ersten Mal einen Opel Corsa OPC erlebt, insgesamt vielleicht 4-5 500er Abarths und vielleicht genauso viele Grande Puntos (Evo) mit dem Brand "Abarth".

Polo GTI? vielleicht einen oder zwei. Renault Clio Sport? "Zero", Peugeot 207-208 GTI? "Zero".

Das ist angesichts der Spritpreise von teilweise 2 Euro, die sie erreicht haben, der teilweise sehr hohen Versicherungsprämien auch kein Wunder. Sportliche "Zwerge" waren früher sicherlich angesagte, als es noch die Uno Turbos (Punto GT), Renault 5 GT Turbo (Clio RS), Peugeot 205 GTI etc. gab.

Wenn ich das nicht falsch in Erinnerung habe, wurden am Ende ca. 200.000-250.000 vom Uno Turbo verkauft. Das sind Zahlen, auf die nicht einmal alle Kompaktsporter der FIAT Gruppe in den letzten Jahrzehnten zusammen schaffen.

Ob die Ritmos, Tipo 2,0-16V (in Italien zuerst nicht angeboten, nur als 1,8-16V), Bravo HGT, Stilo Abarth, ob Alfa 147er GTA, ob Punto HGT oder auch ein Panda 100 HP, sie alle waren für die FIAT-Gruppe "Totalausfälle". Sicherlich teweile "hausgemacht" (der Tipo-Motor war eine "Zumutung", der Stilo leistete für so einen großen Motor einfach zu wenig bzw. schaffte die Konkurrenz ähnliche Leistungen mit weniger Hubraum, ergo "kostengünstiger" und somit auch "sparsamer"), teilweise aber auch, weil kein Markt vorhanden war und ist.

Wie oft gesagt, die Fehler wurden über viele Jahre gemacht, das Auslandsgeschäft nicht in der gleichen Form zu stärken, wie der einheimische Markt verloren ging. Man sah in "Rest Europa" immer nur eine Art "Zubrot" an und heute reichen die Zahlen nicht aus, solche Modelle nur für das Ausland herzustellen, da man in Italien eh "keine" verkauft bekommt.

Re: Neue Modelle am Horizont.

Posted: 24 Nov 2014, 18:22
by mefisto2011
Ist bei uns anders, ich sehe eigentlich täglich 500 Abarth, in unserem Städtchen und Umgebung laufen einige, regelmäßig Grande Punto Abarth, gut, da hat einer einen fast bei mir in der Straße ... Richtig ist, den 500 Abarth sieht man viel häufiger als den Punto

Re: Neue Modelle am Horizont.

Posted: 24 Nov 2014, 19:49
by Marlon
lanciadelta64 schrieb:
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>
> Das Problem ist halt, dass in Italien "sportliche"
> Kompakte heuer de facto keinen Markt mehr haben.
> Das war nicht immer so, aber ich habe 10 Jahre
> einen HGT gehabt, insgesamt aus beiden Serien habe
> ich vielleicht eine Handvoll gesehen. Letztens
> habe ich zum ersten Mal einen Opel Corsa OPC
> erlebt, insgesamt vielleicht 4-5 500er Abarths und
> vielleicht genauso viele Grande Puntos (Evo) mit
> dem Brand "Abarth".
>

Kann man krawallige "Sportmodelle" wie den Corsa OPC, Fiesta ST etc.
und deren Zielpublikum wirklich mit den Käufern des 500 Abarth vergleichen?

Die Marke Abarth hat zwar leistungsstärkere Motoren, als die Serien
500er, ist aber von Ausstattung, Optionen und auch Preisen mehr auf
"Premium" ausgerichtet bzw. soll eine andere Zielgruppe ansprechen. Ähnlich wie Mini.

Teure Lederausstattung, Halbautomatik oder limitierte Maserati bzw. Ferrari Sondereditionen
sucht man bei Opel und Co. vergeblich. So kostet ein aktueller Abarth 695 (40.000 €)
soviel wie 2 Fiesta ST.

Schaut man im Straßenbild wieviele 500 Abarth rumfahren (gut hier in München
mag es eine besondere Ausnahme sein) und auch wer hinterm Steuer sitzt, ist man meist
eher angenehm überrascht.

Nun liegen mir keine offiziellen Verkaufszahlen vor, aber laut Aussage meines Händlers
ist angeblich die Marke Abarth für Fiat durchaus in Europa eine lohnende "Nischenmarke",
da die Margen sehr gut sind bzw. nur wenig Abarth in Basisausstattung geordert werden.

Hat jemand von Euch offizielle Verkaufszahlen?

Re: Neue Modelle am Horizont.

Posted: 24 Nov 2014, 23:13
by lanciadelta64
Ich habe keine offiziellen Zahlen und ich erinnere mich nicht mehr genau, welche kolportiert wurden, aber insgesamt waren sie relativ niedrig (ist aber schon länger her) und SM hat sich einmal dahin geäußert, dass er "heute" nicht mehr gestartet hätte. Aber die FIAT-Verkaufszahlen sind so oder so - also mit Alfa und Lancia - europaweit nicht so groß, speziell wenn man Italien herausnimmt, als dass man nun schon von der Seite mit wirklich hohen Stückzahlen für Abarth rechnen darf.

In den USA läuft "Abarth" recht gut, wenn so hört, allerdings ist dort der 500er Abarth ein "FIAT 500 Abarth", während er hier als "Abarth 500" geführt wird.

Na ja, lassen wir einmal diese "Sonderserien" der "Sonderserien beseite, aber sonst waren die Preise der Abarth-Modelle mehr oder weniger auf dem Level der Konkurrenz und klar, man wollte eine "Eigenständigkeit" kundtun, indem man ja beispielsweise theatralisch den "EsseEsse-Bausatz" gesondert bestellen konnte, der dann auch noch in einer Kiste kam, aber die Praxis hat hier zumindest gezeigt, dass die Kunden entweder das Auto "komplett" haben wollten, ergo erst sich um das Auto kümmerten, als "abholbereit" war, oder aber, was auch nicht wenige gemacht haben, anstatt den EsseEsse-Bausatz zu holen, gleich "kostengünstiger" die Leistung steigern ließen, denn das EsseEsse-Kit war in Italien samt Homologation nicht gerade "billig" und anstatt über 5.000 Euro für 180 PS (ich rede vom Grande Punto) zu berappern, haben dann genügend zum "Chiptuning" für einige hundert Euro, vielleicht wenn man noch ein paar andere Veränderungen machte, für 1.000-2.000 Euro, um mehr oder weniger auf eine ähnliche Leistung zu kommen.

Re: Neue Modelle am Horizont.

Posted: 25 Nov 2014, 09:25
by evo16v
Hier die Zulassungen der letzten Jahre incl. USA, die erste Spalte ist der Hubraum, also die mit 1368ccm = Abarth

Hubraum cm3 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
ohne 35 419 1562 1824 26906 61305 50911 40267
499 0 0 0 0 0 0 1 0
875 0 0 0 3752 33522 20854 17467 15580
900 0 0 0 0 1583 2744 2913 1941
964 0 0 0 0 0 0 828 887
1200 0 986 1782 3346 2872 1762 1427 1209
1242 16875 111667 134950 130771 96205 112219 132482 127569
1248 13782 40583 30779 22289 16312 6339 7187 6211
1368 11819 27053 22627 16971 18423 25081 16767 11316
1400 0 1509 1665 1416 765 551 1263 1127
1428 0 0 0 0 0 0 0 1
42511 182217 193365 180369 196588 230855 231246 206108

Dann nochmal für Deutschland
D 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
875 0 0 0 685 4326 3005 3995 3907
1242 909 11834 18153 12773 9764 13087 16665 15686
1248 159 1816 982 932 540 319 414 385
1368 1110 4535 4829 3308 2255 1912 1791 951
2178 18185 23964 17709 16949 18455 22866 20931

und für Italien
I 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
875 0 0 0 1361 6731 2134 764 559
1242 13515 59993 54101 48530 37588 34905 35174 31944
1248 12102 25105 20093 14238 12437 4272 4480 3925
1368 7656 8181 5934 4320 3184 1693 1893 1606
33273 93279 80143 68468 59946 43008 42311 38042

die Jahre 2007 bis 2010 wurden also in Italien durchaus nette Stückzahlen zugelassen, aber dann schlug wohl 'la crisi' zu Buche.

Re: Neue Modelle am Horizont.

Posted: 26 Nov 2014, 11:25
by Marlon
@evo16v

grazie mille

Gerade für den italienischen Markt wäre ein Modell wie der Ypsilon
"Zagato" also gut gewesen.

Nach einem baldigen Markentod der Marke Abarth schaut es auch hier nicht aus:

http://www.abarthpress.de