Bericht über die Flavia auf n-tv

Karl3
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Re: Flavia, kein Italianità mehr

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> Im Nachhinein ist man immer gescheiter aber das Engagement mit Chrysler sehe ich und es ist sogar
> positiv. Chrysler rettet ja momentan Fiat. Nur hätte man um Europa zu reduzieren, wie SM es
> immer wieder verkündet, Lancia nicht mit Chrysler fusionieren sondern die eurp. Marken konzentrieren
> sollen. Logisch wäre daher ein zusammen gehen von Alfa, Lancia gewesen. Die Amikisten hätte man
> für deren Anhänger weiter als Chrsyler verkaufen können.


Die europäischen Marken zu konzentrieren wäre natürlich auch schwierig. Das Ziel dieser "Synergien" ist, möglichst hohe Stückzahlen der selben Modelle zu bekommen. Dh die Parallelschaltung von Lancia-Chrysler bringt größere Märkte und höhere Stückzahlen der einzelnen Modelle. Das Zusammengehen der Marken in Europa (was wir im Prinzip bereits hatten) bringt doch nur mehr Varianten auf dem schrumpfendenden Europa-Markt.
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LCV
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Re: Flavia, kein Italianità mehr

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Karl3 schrieb:
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> Die europäischen Marken zu konzentrieren wäre
> natürlich auch schwierig. Das Ziel dieser
> "Synergien" ist, möglichst hohe Stückzahlen der
> selben Modelle zu bekommen. Dh die
> Parallelschaltung von Lancia-Chrysler bringt
> größere Märkte und höhere Stückzahlen der
> einzelnen Modelle. Das Zusammengehen der Marken in
> Europa (was wir im Prinzip bereits hatten) bringt
> doch nur mehr Varianten auf dem schrumpfendenden
> Europa-Markt.

D'accord! Alfa und Lancia zusammenzubringen, würde die
Stückzahlen kaum erhöhen. Wir haben auf Europa bezogen
eine gewaltige Überproduktion, so ca. 30%, die dann mit
Superrabatten mit Gewalt in den Markt gedrückt werden.
Was für ein Schwachsinn! Statt weniger Autos zu bauen
und die vernünftig mit Gewinn verkaufen zu können, wird
auf Teufel komm raus produziert und mit Rabattschlachten
der Gewinn verspielt. Da kann man nicht sagen DIE MENGE
BRINGT'S. Zwar behauptet SM immer, nur mit 5 - 6 Mio.
Autos p.a. könne man überleben, aber nur, wenn man sie
auch (mit Gewinn) verkaufen kann. BMW beweist das
Gegenteil: Momentan liegen alle Konzernmarken zusammen
bei etwas über 1.5 Mio. p.a. Aber die verkaufen ihre Autos
problemlos und erwirtschaften einen Rekordgewinn nach
dem anderen. Da kann man investieren und sogar im
absoluten Luxussektor noch mehr Karosserievarianten
anbieten als Fiat bei den Kleinwagen.

Es gibt nur zwei Lösungen für das Dilemma:
Abkehr vom wachstumsorientierten Wirtschaftssystem oder
knallharter Verdrängungswettbewerb, wodurch noch manche
Automarke vom Markt verschwinden würde. Kandidaten sind
z.B. Opel, Ford Europa, Peugeot, Citroen, Renault Seat und
Fiat samt Lancia und Alfa. Ich schätze die Überlebenschancen
für Jaguar und Volvo höher ein als für Opel. Diese beiden
haben sich finanzstarke Partner ins Boot geholt und bieten
ein Programm etwas außerhalb des Mainstreams an. Deshalb
kann eine solche Marke durchaus mit relativ kleinem Absatz
überleben. Wer Massenprodukte herstellt, muss riesige Mengen
absetzen und reagiert deshalb viel empfindlicher auf jede noch
so kleine Konjunkturschwankung.
Lancia Club Vincenzo - Int. Lancia Flaminia Register - Int. Lancia Thema Register - Eurovan 1 IG - SAAB-Freunde Südbaden
www.lancia-club-vincenzo.com
Karl3
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Re: Flavia, kein Italianità mehr

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Ich bin auch gespannt, was GM mit PSA anstellen wird.

Ein Drama was sie mit Opel und SAAB angestellt haben. Opel war in der 50ern der größte Autohersteller Deutschlands, Marktführer bis in die 70er, dann über Jahre zumindest noch ein Kopf-an-Kopf Rennen mit Volkswagen. Rallyeweltmeister mit Walter Röhrl. Nichts ist mehr über. Obwohl sie die Qualitätsprobleme wieder in den Griff bekommen haben, wird heute nur noch gespottet über die Marke. Die erste Autofabrik in der Nachkriegszeit in Deutschland, die von der Schließung bedroht ist.

Auch die SAAB-Geschichte verstehe ich nicht. IMHO hätte es schon ein paar Möglichkeiten gegeben. Die ersten neuen 9-5er vor der (letztlich völlig sinnlosen) Rauslösung wurden in Rüsselsheim produziert. Warum nicht alle Opel-Händler zu SAAB-Händlern machen? Im Sinne von VW/Audi. Beiden wäre geholfen gewesen. Für Saab ein größeres Netz und höhere Stückzahlen. Für Opel eine Imageaufwertung.
Karl3
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Re: Flavia, kein Italianità mehr

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Wie mans sieht.
Der FIAT-Konzern hätte gleich zwei Marken mit nennenswertem Marktanteil in Europa gehabt. Gemeinsame Plattformen und gemeinsame Motoren wären auf Grund der GM-Partnerschaft auch schon vorhanden gewesen. Für Opel wäre die Abwendung von GM sicher auch ein Vorteil gewesen. Aber ohne Werksschließungen in Europa würde wohl auch nix gehen.
Für Lancia als Marke wäre es u.U. eng geworden ...
Karl3
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Alfa & VW

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Ich kann diese ganzen Zeitungsenten zum Thema Alfa & VW nicht mehr hören. Ich kann mir vieles vorstellen, aber diese kann ich beim besten Willen nicht glauben.

Was sollten wir denn verkaufen ?
- eine Alfa-Fabrik ??
Überkapazitäten haben alle
- Alfa-Technik ??
hat VW-selber
- das Alfa-Label ??
kann ich mir schwer vorstellen, eine gute Marke ist schwerer aufzubauen als ein gutes Auto

Alfa Romeo ist (immer noch) eine der bekanntesten Automarken der Welt. Auch wenn manche scherzen eine der beliebtesten, aber eine der am wenigsten gekauften. Wenn auch hinter dem Zeitplan, so gibt es große Pläne, der US-Relaunch steht kurz bevor. Die Verkäufsräume in den neuen "FIAT-Studios" in den USA warten dringend auf zusätzliche Modelle. So wie die Marke Jeep soll die Marke Alfa auf allen relevanten Weltmärkten angeboten werden. Die künftige Modellplanung ist so eng mit dem Konzern verwoben, daß für mich das einfach keinen Sinn ergibt, Alfa zu verkaufen. Vielleicht dann, wenn FIAT komplett blank ist, kurz vor dem Konkurs steht und dringend Kohle braucht. Das ist nicht der Fall. Aber dann ist sowieso alles zu spät.
mp
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Re: Flavia, kein Italianità mehr

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hab nie gesagt das ein Zusammengehen von Alfa Lancia die Stückzahlen erhöht hätte. Man hätte aber auf gleichen Stückzahlenniveau enorme Einsparungen machen können. Alfa und Lancia beide halbtot nebeneinander bringt nichts....
aber es eh vorbei jetzt gibts Chrysler mit Lancia Label.
mp
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Re: Fiat ist die Nr. 1 in Europa

Unread post by mp »

Karl zu deinen letzten Satz
"Vielleicht dann, wenn FIAT komplett blank ist, kurz vor dem Konkurs steht und dringend Kohle braucht. Das ist nicht der Fall. Aber dann ist sowieso alles zu spät."
Fiat ist die Nummer 1 in Europa. - Minus 18% wie lange soll das gutgehen. ? Chrysler kann das nicht mehr lange retten.
Daher ist die Möglichkeit das die bald blank sind nicht auszuschließen.......und warum soll ein Verkauf von Alfa nicht möglich sein, oder hat vor einem Jahr jemand geglaubt das Ducati an Audi verkauft wird..?
http://www.zeit.de/news/2012-07/17/auto ... r-17110803
PS...nur so zum Zitat SM " in der Krise investiert man nicht"
Die am meisten in neue Modelle in der Krise investiert haben haben auch das grösste Plus (Hyundai,Kia).
Karl3
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Re: Fiat ist die Nr. 1 in Europa

Unread post by Karl3 »

Wie die Dinge derzeit stehen, so kann Chrysler FIAT noch länger retten, obwohl FIAT noch keinen direkten Durchgriff auf das Chrysler-Kapital hat. Aber die Aktienanteile werden laufend erhöht und irgendwann erfolgt die komplette Verschmelzung. Es gab sogar bereits Diskussionen über den künftigen Konzernsitz.

FIAT hat im ersten Halbjahr in Europa 445.229 Autos verkauft, Chrysler in den USA 834.068, also fast das doppelte. Und das bei durchscnittlich größeren und teureren Fahrzeugen. Dazu kommt noch der Export. Bei FIAT gibt es noch den Markt Südamerika, welcheer glücklicherweise positiv läuft. Russland und China sind im Aufbau.
http://www.italiaspeed.com/2012/cars/ch ... /0507.html

Also - trotz dramatischer Verluste in Europa bzw. v.a. in Italien - so nahe ist das Ende noch nicht ;-)

PS: Außerdem denk ich, daß man die Ducati-Geschichte nicht 1:1 vergleichen kann. eine kleine Firma, die schon länger Verlust macht, ist immer Übernahme-gefährdet. Von einer Beteiligung durch AMG-Mercedes ist man schon länger ausgegangen ...
mp
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Re: Fiat ist die Nr. 1 in Europa

Unread post by mp »

Deine positive Einstellung in alle Ehren aber spätestens nach den US Wahlen im November platzt die nächste Blase in den USA. Die Autohersteller werden die ersten Opfer, denn die Amis mache es wie vorher, nur kaufen sie statt Immobilien Autos auf Kredit..
....kann mir nicht vorstellen das Chrysler das Minus von Fiat auf Dauer (2 Jahre?) decken kann.
lanciadelta64
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Re: Fiat ist die Nr. 1 in Europa

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Micha, Hyundai und Co zählen nicht, weil sie "Sonderkonditionen" in der EU bekommen haben, unter der Voraussetzung, dass die europäischen Hersteller auch in Südkorea gut verkauft hätten. Der Dachverband der europäischen Automobilhersteller verlangt von der EU das Aufheben dieser Vergünstigungen.

Die PSA-Gruppe hat enorme Investitionen getätigt, so viele neue Modelle auf den Markt geworfen, dass mir "schwindelig" geworden ist und wo steht nun die PSA-Gruppe?`Kurz vor dem Abgrund. Allein die Investitionen garantieren keinen Erfolg und "volle" Kassen. Ich denke mir, dass SM einen Markttrend genau erkannt hat, nämlich dass die Leute lieber einen gebrauchten deutschen "Image-Wagen" kaufen als ein neues Produkt ohne Namen. Egal, was VW und ABM herausbringen, egal, ob hässlich, "Elchtest-geschädigt" oder was auch immer, es wird "Gold" daraus. Mittelfristig sehe ich hier keine Trendumkehrung, eher das Gegenteil wird der Fall sein.

Was "Image" ausmacht, siehst du am Opel Corsa, der optisch sicherlich nicht das "schönere" Auto gegenüber dem Punto ist, teilweise gleiche Motoren verbaut, in vielerlei Hinsicht "identisch" und dennoch verkauft sich der Corsa trotz des "Pleitegeiers" über Opel, während FIAT den Punto kaum an den Mann bringen kann. SM denkt sich, man bringt ein neues Produkt, hat die Kosten dafür, aber am Ende verkauft man nicht mehr. Der FIAT Panda ist gerade ein Paradebeispiel, denn das neue Modell verkauft sich eher schlechter als das Vorgängermodell und Pomigliano hat Kurzarbeit angekündigt.
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