Re: Das „Project Football“ :?
Posted: 06 May 2009, 16:43
Ciao Bernardo,
wir sind uns vollkommen einig, was die Markteinschätzung bzw. Kauf oder Nicht-Kauf eines neuen Lancia angeht.
Ich wollte mit dem Premium-Opel auch nicht sagen, dass es funktionieren würde, sondern könnte. Volkswagen hatte nie ein Premiummodell und der Name Volkswagen hat so etwas von "Auto für das Volk". Piech ist in meinen Augen auch einer der Manager, die wohl zu viel wollten. Leute, die in Zeiten massiver Umweltdiskussionen Bugatti-Modelle bauen, nur um Ferrari (und wem sonst noch alles) zu beweisen, dass sie die Besten sind, haben nicht verstanden, was die Menschheit braucht. Mir ist es egal, ob ein VW-Bugatti die 400 km/h-Marke knackt, aber es ist eine Provokation und stärkt die Autogegner, worunter wir alle wieder zu leiden haben. Da werden Unsummen verschleudert, aber Polo- und Golf-Fahrer klagen über Mängel und merkwürdiges Verhalten bei Garantie und Kulanz. Das bei diesen Riesenstückzahlen, wo Perfektion eigentlich Verpflichtung sein sollte. Solche Leute erinnern mich an Napoleon, der auch der Welt etwas beweisen wollte und seine Minderwertigkeitskomplexe (der laufende Meter!) zu kompensieren suchte.
Ich glaube aber, dass man Opel aus der Geschichte heraus eher zutrauen würde oberhalb des derzeitigen Programms ein Premiummodell zu bringen. Wie ich schon schrieb, gab es das ja schon, wobei diese Autos damals wesentlich erfolgreicher waren als z.B. ein Fiat 130. Schlau wäre es trotzdem, diesen Super-Opel-Fiat dann weder Opel noch Fiat zu nennen, sondern eine Premiummarke zu kreieren. So wie eben Toyota mit Lexus den Abstand zu den normalen Modellen wahrt. Sollte es zur Fusion kommen, sind zwar Ferrari/Maserati ausgegliedert, dennoch könnte der Konzern beschließen, das Premiummodell mit dem Maserati-Motor zu bestücken. Dieses Auto wäre dann weniger ein Konkurrent des Quattroporte, sondern für Audi/BMW/Mercedes und vielleicht Jaguar. Ein schlicht und elegant gezeichnetes Auto mit anerkannter Technik unter der Haube, aber Understatement pur. Auch das gab es mit dem Bitter SC (der CD eher weniger, da der wie eine verspätete Maserati-Ghibli-Kopie daher kam). Nur war die Fa. Bitter viel zu klein und schwach, um auf nennenswerte Stückzahlen zu kommen.
Mit einer so positionierten Premiummarke könnte man den großen drei einige Kunden abjagen, dem Lexus sowieso. Der Phaeton wirkt für mich dagegen nur wie ein aufgeblasener Passat. In Ländern, wo Prestige und Image eine große Rolle spielen, kann der keinen Erfolg haben. Hätten sie ihn Horch genannt und als eigenständige Marke und vor allem ohne VW-Zeichen präsentiert, wäre es vielleicht auch anders. Schließlich gehört Bentley inzwischen auch zum VW-Konzern und es stört sich keiner daran.
wir sind uns vollkommen einig, was die Markteinschätzung bzw. Kauf oder Nicht-Kauf eines neuen Lancia angeht.
Ich wollte mit dem Premium-Opel auch nicht sagen, dass es funktionieren würde, sondern könnte. Volkswagen hatte nie ein Premiummodell und der Name Volkswagen hat so etwas von "Auto für das Volk". Piech ist in meinen Augen auch einer der Manager, die wohl zu viel wollten. Leute, die in Zeiten massiver Umweltdiskussionen Bugatti-Modelle bauen, nur um Ferrari (und wem sonst noch alles) zu beweisen, dass sie die Besten sind, haben nicht verstanden, was die Menschheit braucht. Mir ist es egal, ob ein VW-Bugatti die 400 km/h-Marke knackt, aber es ist eine Provokation und stärkt die Autogegner, worunter wir alle wieder zu leiden haben. Da werden Unsummen verschleudert, aber Polo- und Golf-Fahrer klagen über Mängel und merkwürdiges Verhalten bei Garantie und Kulanz. Das bei diesen Riesenstückzahlen, wo Perfektion eigentlich Verpflichtung sein sollte. Solche Leute erinnern mich an Napoleon, der auch der Welt etwas beweisen wollte und seine Minderwertigkeitskomplexe (der laufende Meter!) zu kompensieren suchte.
Ich glaube aber, dass man Opel aus der Geschichte heraus eher zutrauen würde oberhalb des derzeitigen Programms ein Premiummodell zu bringen. Wie ich schon schrieb, gab es das ja schon, wobei diese Autos damals wesentlich erfolgreicher waren als z.B. ein Fiat 130. Schlau wäre es trotzdem, diesen Super-Opel-Fiat dann weder Opel noch Fiat zu nennen, sondern eine Premiummarke zu kreieren. So wie eben Toyota mit Lexus den Abstand zu den normalen Modellen wahrt. Sollte es zur Fusion kommen, sind zwar Ferrari/Maserati ausgegliedert, dennoch könnte der Konzern beschließen, das Premiummodell mit dem Maserati-Motor zu bestücken. Dieses Auto wäre dann weniger ein Konkurrent des Quattroporte, sondern für Audi/BMW/Mercedes und vielleicht Jaguar. Ein schlicht und elegant gezeichnetes Auto mit anerkannter Technik unter der Haube, aber Understatement pur. Auch das gab es mit dem Bitter SC (der CD eher weniger, da der wie eine verspätete Maserati-Ghibli-Kopie daher kam). Nur war die Fa. Bitter viel zu klein und schwach, um auf nennenswerte Stückzahlen zu kommen.
Mit einer so positionierten Premiummarke könnte man den großen drei einige Kunden abjagen, dem Lexus sowieso. Der Phaeton wirkt für mich dagegen nur wie ein aufgeblasener Passat. In Ländern, wo Prestige und Image eine große Rolle spielen, kann der keinen Erfolg haben. Hätten sie ihn Horch genannt und als eigenständige Marke und vor allem ohne VW-Zeichen präsentiert, wäre es vielleicht auch anders. Schließlich gehört Bentley inzwischen auch zum VW-Konzern und es stört sich keiner daran.