Hallo Frank,
sicher ist dein Standpunkt richtig, mich ärgert einfach ohne jetzt das Thema "Lancia" damit zu vergleichen, es einfach die generelle Audi-Mania mitzureiten. Der Hype im Ausland zum Thema Design zu erhalten ist einfach da sicher Autos "made in Germany" einen gewissen Stand haben. Mit Design hat dieses nichts zu tun. Ich selber fahre ein Audi A6. Es ist ein reines Nutzfahrzeug. Der ist jetzt 6 Monate alt und eignet sich gut zum Hausbau. Er gibt aber keinen Kick. Er ist eben einer unter 100000den. Fliesen und Zement lassen sich bequem ein und ausladen. Das Thema DDR-Modell rührte nicht von der Qualität sondern von der Herkunft der Firma was aber auch nichts wirklich aussagt. Ich hoffe Du kannst mich ein wenig verstehen. Werde mir jetzt zeitnah jedoch einen Jaguar oder Masarti holen mal sehen. Der Thesis kommt dann in die Garage.
Jochen
Was hat ein FIAT Bravo mit einem Thesis gemeinsam?
Re: Was hat ein FIAT Bravo mit einem Thesis gemeinsam?
Meine Aussage zielte auf Schadensersatzansprüche der Zulieferer ab.
Wenn man bedenkt, daß die Einstellung des Smart Forfour eine halbe Milliarde Euro gekostet hat. ( Ohne Zahlung an Kooperationspartner Mitsubishi).
Ich denke, auch die Konzernspitze weiß, das der Thesis nichts mehr bringen wird, und sie dabei sind, die Sache wirtschaftlich vernünftig abzuwickeln.
Grüsse
Till
Wenn man bedenkt, daß die Einstellung des Smart Forfour eine halbe Milliarde Euro gekostet hat. ( Ohne Zahlung an Kooperationspartner Mitsubishi).
Ich denke, auch die Konzernspitze weiß, das der Thesis nichts mehr bringen wird, und sie dabei sind, die Sache wirtschaftlich vernünftig abzuwickeln.
Grüsse
Till
Re: Was hat ein FIAT Bravo mit einem Thesis gemeinsam?
@Jochen
Auch wenn der Vergleich mit "DDR-Plastik" (es waren "Plaste und Elaste aus Schkopau"
) etwas am Ziel vorbeischießt - im Grundsatz hast Du recht! Ein A6 ist Serie, Masse - du schaust auf dem Parkplatz nach deinem Nummernschild und nicht nach Deinem Auto...
Mein Vater (Italiener) sagte immer, dass es einen Unterschied zwischen einem Auto und einem Automobil gibt
Ich fahre einen Thesis aus 2002, 3.0.; das schönste Auto in meiner Lanica-Historie (Prisma 1500, 2 Thema 6V und V6, Dedra 2000 Turbo, Thema TD SW, Kappa 3.0).
Auch wenn der Vergleich mit "DDR-Plastik" (es waren "Plaste und Elaste aus Schkopau"

Mein Vater (Italiener) sagte immer, dass es einen Unterschied zwischen einem Auto und einem Automobil gibt

Ich fahre einen Thesis aus 2002, 3.0.; das schönste Auto in meiner Lanica-Historie (Prisma 1500, 2 Thema 6V und V6, Dedra 2000 Turbo, Thema TD SW, Kappa 3.0).
Re: Was hat ein FIAT Bravo mit einem Thesis gemeinsam?
Hallo Jochen,
ich verstehe Deinen Standpunkt jetzt schon besser. Trotzdem hat der gute Ruf, gerade von Audi, sehr wohl was mit dem Design des Autos zu tun. Speziell im Ausland ist die auf dem Bauhaus beruhende Produktdesign-ähnliche Linie, die auf geraden und Radien basiert, hervorragend angekommen.
Denn deutsches Design wird eben immer noch mit dem Bauhaus gleichgesetzt und hat weltweit einen herausragenden Ruf, da es die einzige wissenschaftlich untermauerte Designtheorie überhaupt darstellt. Alle modernen Designschulen in der ganzen Welt orientieren sich bis heute daran.
Audi war überhaupt die einzige Automobilfirma die dieses radikal mit den bisherigen Sehgewohnheiten gebrochen hat. Vorher waren Autos eher organisch oder skulptural aber niemals vorher haben sie sich durch die Linienzeichnung der Cutlines definiert, zwischen den Flächen aufgespannt werden. Das ist in der Tat ein vollkommen neues Designthema, dass es so bisher nicht gegeben hatte.
Deswegen passt es natürlich nahtlos in die Geschmackswelt derer, die sich gelegentlich einen Bauhaus-Klassiker als Möbel in die Wohnung stellen.
Wenn man sich in dem Zusammenhang beispielsweise den Salone internationale del Mobile in Mailand ansieht, wird man feststellen, dass nahezu die ganzen Designmöbelhallen mit Derivaten von Bauhausmöbeln vollgestellt sind.
Genau diese Zielgruppe spricht Audi an. Und das offenbar sehr erfolgreich.
Natürlich ist dieses Design recht nüchtern und muss einen nicht passen, aber es ist deswegen qualitativ nicht schlechter als andere.
Aber auch da wirst Du sicher festgestellt haben, dass Audi im Moment gerade das Design umstellt. Es wird deutlich emotionaler und dynamischer. (Dafür war, nebenbei bemerkt, auch ein Italiener verantwortlich). Ich finde es persönlich momentan schlechter als vorher, da es ein Übergangsdesign zwischen der alten und der neuen Linie darstellt und somit nicht radikal genug ist. Die vorangegangene Linie war radikal. Mal sehen wie die neue Linie wird.
Die momentane Audimanie verstehe ich allerdings auch nicht vollständig. Es hängt aber sicher damit zusammen, dass Audi es geschafft hat ein Winner-Image aufzubauen.
Leider hat Lancia derzeit in Deutschland eher gar kein Image mehr.
Mit wäre ein Wiederaufleben des aristrokratisch, dekadenten etwas elitären Images, dass Lancia bis in die späten 70er hatte, eigentlich am Liebsten.
Der Thesis geht ja ein wenig in die Richtung, leider scheint die Zielgruppe aus nur sehr wenigen Menschen zu bestehen. Ich hoffe das ändert sich im Laufe der Zeit. Ein vernünftiges Auto habe ich in Lancias nie gesehen und gerade deswegen finde ich sie so interessant.
Gruß Frankg
ich verstehe Deinen Standpunkt jetzt schon besser. Trotzdem hat der gute Ruf, gerade von Audi, sehr wohl was mit dem Design des Autos zu tun. Speziell im Ausland ist die auf dem Bauhaus beruhende Produktdesign-ähnliche Linie, die auf geraden und Radien basiert, hervorragend angekommen.
Denn deutsches Design wird eben immer noch mit dem Bauhaus gleichgesetzt und hat weltweit einen herausragenden Ruf, da es die einzige wissenschaftlich untermauerte Designtheorie überhaupt darstellt. Alle modernen Designschulen in der ganzen Welt orientieren sich bis heute daran.
Audi war überhaupt die einzige Automobilfirma die dieses radikal mit den bisherigen Sehgewohnheiten gebrochen hat. Vorher waren Autos eher organisch oder skulptural aber niemals vorher haben sie sich durch die Linienzeichnung der Cutlines definiert, zwischen den Flächen aufgespannt werden. Das ist in der Tat ein vollkommen neues Designthema, dass es so bisher nicht gegeben hatte.
Deswegen passt es natürlich nahtlos in die Geschmackswelt derer, die sich gelegentlich einen Bauhaus-Klassiker als Möbel in die Wohnung stellen.
Wenn man sich in dem Zusammenhang beispielsweise den Salone internationale del Mobile in Mailand ansieht, wird man feststellen, dass nahezu die ganzen Designmöbelhallen mit Derivaten von Bauhausmöbeln vollgestellt sind.
Genau diese Zielgruppe spricht Audi an. Und das offenbar sehr erfolgreich.
Natürlich ist dieses Design recht nüchtern und muss einen nicht passen, aber es ist deswegen qualitativ nicht schlechter als andere.
Aber auch da wirst Du sicher festgestellt haben, dass Audi im Moment gerade das Design umstellt. Es wird deutlich emotionaler und dynamischer. (Dafür war, nebenbei bemerkt, auch ein Italiener verantwortlich). Ich finde es persönlich momentan schlechter als vorher, da es ein Übergangsdesign zwischen der alten und der neuen Linie darstellt und somit nicht radikal genug ist. Die vorangegangene Linie war radikal. Mal sehen wie die neue Linie wird.
Die momentane Audimanie verstehe ich allerdings auch nicht vollständig. Es hängt aber sicher damit zusammen, dass Audi es geschafft hat ein Winner-Image aufzubauen.
Leider hat Lancia derzeit in Deutschland eher gar kein Image mehr.
Mit wäre ein Wiederaufleben des aristrokratisch, dekadenten etwas elitären Images, dass Lancia bis in die späten 70er hatte, eigentlich am Liebsten.
Der Thesis geht ja ein wenig in die Richtung, leider scheint die Zielgruppe aus nur sehr wenigen Menschen zu bestehen. Ich hoffe das ändert sich im Laufe der Zeit. Ein vernünftiges Auto habe ich in Lancias nie gesehen und gerade deswegen finde ich sie so interessant.
Gruß Frankg
Re: Was hat ein FIAT Bravo mit einem Thesis gemeinsam?
@gap
also designtechnisch sind deine Allerwelts- Audis den Lancia Konzern haushoch überlegen. In jeder Designschule werden die als positive Beispiele genannt.
Beim deinen wunderschönen Thesis ist die Retro-Linie völlig daneben. Zu kleine Leuchteinheiten vorne und viel zu großer und vor allem überhängender Vorderbau/kasten, zu runde Seitenlinie usw.
Design orientiert sich jetzt eher auf die 70er Generationen. Gammaserie war diesbezüglich sicherlich weit voraus und neben dem Deltadesign sicherlich das schönste was Lancia in den letzten 30 Jahren hervorbrachte.
also designtechnisch sind deine Allerwelts- Audis den Lancia Konzern haushoch überlegen. In jeder Designschule werden die als positive Beispiele genannt.
Beim deinen wunderschönen Thesis ist die Retro-Linie völlig daneben. Zu kleine Leuchteinheiten vorne und viel zu großer und vor allem überhängender Vorderbau/kasten, zu runde Seitenlinie usw.
Design orientiert sich jetzt eher auf die 70er Generationen. Gammaserie war diesbezüglich sicherlich weit voraus und neben dem Deltadesign sicherlich das schönste was Lancia in den letzten 30 Jahren hervorbrachte.
Re: Was hat ein FIAT Bravo mit einem Thesis gemeinsam?
Naja Design ist sicher immer ein wenig eine Frage des persönlichen Geschmacks. Aber gerade im Interieuer Desig und in der Machart liegen Welten zwischen einem A6,5er BMW.
Also was bei Audi als Design bezeichnet wird, finde ich ziemlich fad... Man vergleiche 147er Alfas mit A3 oder einen Brera mit einem TT. Hier siegt meiner Meinung nach Italien überlegen. Gerade die italienischen Marmorstatuien, Kunstwerke etc... sind einzigartig.
Also wenn ich jetzt Thema, Prisma, Delta I, Beta mit Montecarlo, 037 und Gamma Design zu "tollen" Modellen wie Audi 80, 100 oder UrQuattro lege dann sieht man wieviel diese Herrn zurück waren...
Ich finde und fand Lancia-ALFA immer als Klasse statt Masse, vergleicht mal einen Audi 80 B3 mit einem Dedra, 155er Alfa... Hier zeigt sich die zeitlose Designlinie gut, welche die Italiener hatten.
Also zum Schluss, jeder mag seine Meinung zu gewissen Dingen haben, ich wünsche Lancia Modelle die sowohl Innen als auch Außen Benchmarks setzen.
Also was bei Audi als Design bezeichnet wird, finde ich ziemlich fad... Man vergleiche 147er Alfas mit A3 oder einen Brera mit einem TT. Hier siegt meiner Meinung nach Italien überlegen. Gerade die italienischen Marmorstatuien, Kunstwerke etc... sind einzigartig.
Also wenn ich jetzt Thema, Prisma, Delta I, Beta mit Montecarlo, 037 und Gamma Design zu "tollen" Modellen wie Audi 80, 100 oder UrQuattro lege dann sieht man wieviel diese Herrn zurück waren...
Ich finde und fand Lancia-ALFA immer als Klasse statt Masse, vergleicht mal einen Audi 80 B3 mit einem Dedra, 155er Alfa... Hier zeigt sich die zeitlose Designlinie gut, welche die Italiener hatten.
Also zum Schluss, jeder mag seine Meinung zu gewissen Dingen haben, ich wünsche Lancia Modelle die sowohl Innen als auch Außen Benchmarks setzen.
Re: Was hat ein FIAT Bravo mit einem Thesis gemeinsam?
Hallo Frank,
so umfangreich war mir das Thema nicht bewusst, jedoch gebe ich Dir da recht. Design muss eine Vielzahl an Menschen gefallen und gewählt werden. Die Technik von Audi glaube ich ist mehr als zuverlässig wobei sich klar auch Italien daran bedient. Der aktuelle " lamborghini" hat diverse Teile von Audi! , Allrad usw. Dennoch ist für mich die Frage Design bei Audi kein Thema was aber auf die Kernfrage ob ein Auto zuverlässig fährt sicher unwichtig ist. Wenn man sich die Zulieferer bei Lancia anschaut finden sich viele Deutscher Hersteller auf dieser Liste. Umgedreht aber genauso, wie z.b. Dieselmotoren die von Fiat geliefert werden und im Astra Opel laufen oder auch Saab usw.....
Die niedrigen Schlagzahlen beim Verkauf des Thesis sprechen für sich, das der deutsche gerne ein funktionelles rechteckiges zuverlässiges Auto kauft.
Jochen
so umfangreich war mir das Thema nicht bewusst, jedoch gebe ich Dir da recht. Design muss eine Vielzahl an Menschen gefallen und gewählt werden. Die Technik von Audi glaube ich ist mehr als zuverlässig wobei sich klar auch Italien daran bedient. Der aktuelle " lamborghini" hat diverse Teile von Audi! , Allrad usw. Dennoch ist für mich die Frage Design bei Audi kein Thema was aber auf die Kernfrage ob ein Auto zuverlässig fährt sicher unwichtig ist. Wenn man sich die Zulieferer bei Lancia anschaut finden sich viele Deutscher Hersteller auf dieser Liste. Umgedreht aber genauso, wie z.b. Dieselmotoren die von Fiat geliefert werden und im Astra Opel laufen oder auch Saab usw.....
Die niedrigen Schlagzahlen beim Verkauf des Thesis sprechen für sich, das der deutsche gerne ein funktionelles rechteckiges zuverlässiges Auto kauft.
Jochen
Re: Was hat ein FIAT Bravo mit einem Thesis gemeinsam?
Hallo Jochen,
ich bin beruflich vorbelastet, daher die epische Breite meiner Erläuterungen:-)
Ich muss zugeben, dass ich Lancias eher trotz, als wegen deren Design interessant finde.
Selbst die meisten die ich bisher gefahren habe waren nie perfekt im Sinne der reinen Lehre, sondern eher grotesk merkwürdig. Deswegen habe ich sie ja auch gekauft, weil ich persönlich einen skurrilen Geschmack habe. Ich kann aber durchaus nachvollziehen, dass andere diesen nicht teilen.
Meinen Trevi habe ich damals eher als Provokation gefahren. Mir war immer bewusst, dass es sich bei diesem Auto um eine der verunglücktesten Formgebungen der Automobilgeschichte gehandelt hat. Allerdings hat das, überhaupt nicht dazu passende, futuristische Interieur von dem von mir sehr hoch geschätzten Mario Bellini, übrigens auch ein absoluter Bauhaus-Anhänger, das alles wieder wettgemacht. Nach dem Motto: das Auto sieht von außen aus wie aus dem Ostblock importiert, aber innen ist es in Wirklichkeit ein Raumschiff und lässt überdies fahrtechnisch jeden neueren 190er Mercedes im Regen stehen. Gerade dieser Widerspruch hat mich immer gereizt.
Lediglich meine Themas fand und finde ich nach wie vor ausnehmend schön. Aber auch die sind ja eher Bauhaus als organisch. Viel eckiger geht es ja kaum.
Übrigens habe ich meinen 8.32 direkt von Audi gekauft. Der war ein Testwagen an dem sich Audi hinsichtlich des Interieurs Anregungen für eine mögliche Volllederausstattung beim A8 informiert hatte. Daraus wurde ja leider nichts. Natürlich hat man sich auch hinsichtlich der Technik einige Inspirationen geholt, sonst hätte man ja auch eine andere Motorvariante wählen können. Aber ich hatte damals ein sehr interessantes Gespräch mit einem Designer bei Audi, der den Thema als die wohl perfekteste viertürige Limousine aller Zeiten bezeichnete. Sozusagen als den Prototypen für alle modernen Karosserieformen. Da hat er nicht ganz unrecht. Selbst heute wirkt die Form noch erstaunlich frisch. Interessant ist vor allem, dass Audi das gleiche Designproblem hat wie auch Lancia.
Beide sind die einzigen Hersteller in der Premiumklasse mit Frontantrieb, was zu einem relativ langen Vorderwagenüberhang führt, der normalerweise ziemlich unsportlich wirkt. Dazu kommt noch, dass der Abstand vom hinteren Rand des vorderen Radausschnittes, aufgrund des technischen Layouts, sehr nahe an die Türöffnung rückt. Dummerweise bezeichnet man diese Distanz nicht umsonst als Prestigelänge, da unbewusst dieser Abstand mit einem großzügigen Raumangebot assoziiert wird.
Mercedes und BMW mit ihren sehr weit nach vorn gerückten Vorderrädern haben da die besseren Voraussetzungen.
Wegen der Zuverlässigkeit hatte ich übrigens noch nie Bedenken. Ich war immer der Überzeugung, dass Mercedesfahrer ihre Autos lediglich öfter warten und deswegen weniger Schwierigkeiten mit Ihren Fahrzeugen haben als die Fahrer italienischer Autos, die diese oft mit sehr viel (Nach)lässigkeit behandeln. Faszinierend fand ich aber immer die technischen Raffinessen im Detail, wie zum Beispiel die vom Motorunterdruck unterstützte Heízungsbetätigung im Beta, oder die Beleuchtung des Bellini-Armaturenbrettes mit Glasfaserbündeln.
Insofern ist der Thesis sicher ein würdiger Nachfolger. Sein Äußeres polarisiert enorm und ist auch ziemlich widersprüchlich. Das Interieur begeistert allerdings fast jeden.
Trotzdem ich das Auto persönlich attraktiv finde, habe ich durchaus Probleme das Designkonzept nachzuvollziehen. Zum Beispiel kann ich die umgedrehte Keilform beim besten Willen nicht erkennen. Warum steigt dann der Wagen nach hinten hin an? Er müsste abfallen. Er ist auch viel zu stark gepfeilt, als dass diese lediglich von der Seitenlinie transportierte Idee sichtbar wird.
Vorne wirkt er sehr leer - das Problem mit den zu kleinen Scheinwerfern wurde selbst von den Thesis-Designern in einem Interview in der Auto&Design beklagt. Sie wollten größere, bekamen Sie aber aus Kostengründen nicht. Das Heck lebt von seinen fantastischen Rückleuchten und ist ein echtes High-Light. Die Grundform selbst ist allerdings nicht allzu originell.
Trotzdem denke ich, das das Design allein an der katastrophalen Marktpräsenz nicht schuld sein kann. Eher ist es die verfehlte Zielgruppe, bzw das nicht Bedienen der alten, sportlich orientierten Zielgruppe, ohne den Versuch zu machen eine neue aufzubauen.
Vielleicht ist es doch keine so schlechte Idee den Thesis einfach hartnäckig weiter laufen zu lassen. Das ist ein Auto, dass einfach Zeit braucht, um im Markt anzukommen.
Gruß
Frankg
ich bin beruflich vorbelastet, daher die epische Breite meiner Erläuterungen:-)
Ich muss zugeben, dass ich Lancias eher trotz, als wegen deren Design interessant finde.
Selbst die meisten die ich bisher gefahren habe waren nie perfekt im Sinne der reinen Lehre, sondern eher grotesk merkwürdig. Deswegen habe ich sie ja auch gekauft, weil ich persönlich einen skurrilen Geschmack habe. Ich kann aber durchaus nachvollziehen, dass andere diesen nicht teilen.
Meinen Trevi habe ich damals eher als Provokation gefahren. Mir war immer bewusst, dass es sich bei diesem Auto um eine der verunglücktesten Formgebungen der Automobilgeschichte gehandelt hat. Allerdings hat das, überhaupt nicht dazu passende, futuristische Interieur von dem von mir sehr hoch geschätzten Mario Bellini, übrigens auch ein absoluter Bauhaus-Anhänger, das alles wieder wettgemacht. Nach dem Motto: das Auto sieht von außen aus wie aus dem Ostblock importiert, aber innen ist es in Wirklichkeit ein Raumschiff und lässt überdies fahrtechnisch jeden neueren 190er Mercedes im Regen stehen. Gerade dieser Widerspruch hat mich immer gereizt.
Lediglich meine Themas fand und finde ich nach wie vor ausnehmend schön. Aber auch die sind ja eher Bauhaus als organisch. Viel eckiger geht es ja kaum.
Übrigens habe ich meinen 8.32 direkt von Audi gekauft. Der war ein Testwagen an dem sich Audi hinsichtlich des Interieurs Anregungen für eine mögliche Volllederausstattung beim A8 informiert hatte. Daraus wurde ja leider nichts. Natürlich hat man sich auch hinsichtlich der Technik einige Inspirationen geholt, sonst hätte man ja auch eine andere Motorvariante wählen können. Aber ich hatte damals ein sehr interessantes Gespräch mit einem Designer bei Audi, der den Thema als die wohl perfekteste viertürige Limousine aller Zeiten bezeichnete. Sozusagen als den Prototypen für alle modernen Karosserieformen. Da hat er nicht ganz unrecht. Selbst heute wirkt die Form noch erstaunlich frisch. Interessant ist vor allem, dass Audi das gleiche Designproblem hat wie auch Lancia.
Beide sind die einzigen Hersteller in der Premiumklasse mit Frontantrieb, was zu einem relativ langen Vorderwagenüberhang führt, der normalerweise ziemlich unsportlich wirkt. Dazu kommt noch, dass der Abstand vom hinteren Rand des vorderen Radausschnittes, aufgrund des technischen Layouts, sehr nahe an die Türöffnung rückt. Dummerweise bezeichnet man diese Distanz nicht umsonst als Prestigelänge, da unbewusst dieser Abstand mit einem großzügigen Raumangebot assoziiert wird.
Mercedes und BMW mit ihren sehr weit nach vorn gerückten Vorderrädern haben da die besseren Voraussetzungen.
Wegen der Zuverlässigkeit hatte ich übrigens noch nie Bedenken. Ich war immer der Überzeugung, dass Mercedesfahrer ihre Autos lediglich öfter warten und deswegen weniger Schwierigkeiten mit Ihren Fahrzeugen haben als die Fahrer italienischer Autos, die diese oft mit sehr viel (Nach)lässigkeit behandeln. Faszinierend fand ich aber immer die technischen Raffinessen im Detail, wie zum Beispiel die vom Motorunterdruck unterstützte Heízungsbetätigung im Beta, oder die Beleuchtung des Bellini-Armaturenbrettes mit Glasfaserbündeln.
Insofern ist der Thesis sicher ein würdiger Nachfolger. Sein Äußeres polarisiert enorm und ist auch ziemlich widersprüchlich. Das Interieur begeistert allerdings fast jeden.
Trotzdem ich das Auto persönlich attraktiv finde, habe ich durchaus Probleme das Designkonzept nachzuvollziehen. Zum Beispiel kann ich die umgedrehte Keilform beim besten Willen nicht erkennen. Warum steigt dann der Wagen nach hinten hin an? Er müsste abfallen. Er ist auch viel zu stark gepfeilt, als dass diese lediglich von der Seitenlinie transportierte Idee sichtbar wird.
Vorne wirkt er sehr leer - das Problem mit den zu kleinen Scheinwerfern wurde selbst von den Thesis-Designern in einem Interview in der Auto&Design beklagt. Sie wollten größere, bekamen Sie aber aus Kostengründen nicht. Das Heck lebt von seinen fantastischen Rückleuchten und ist ein echtes High-Light. Die Grundform selbst ist allerdings nicht allzu originell.
Trotzdem denke ich, das das Design allein an der katastrophalen Marktpräsenz nicht schuld sein kann. Eher ist es die verfehlte Zielgruppe, bzw das nicht Bedienen der alten, sportlich orientierten Zielgruppe, ohne den Versuch zu machen eine neue aufzubauen.
Vielleicht ist es doch keine so schlechte Idee den Thesis einfach hartnäckig weiter laufen zu lassen. Das ist ein Auto, dass einfach Zeit braucht, um im Markt anzukommen.
Gruß
Frankg
Re: Was hat ein FIAT Bravo mit einem Thesis gemeinsam?
stimme dir zu. der thesis ist sicherlich nicht aufgrund seines designs nicht angenommen worden, das problem liegt wohl eher im marketing. ich bin beruflich oft in der ganzen republik unterwegs und habe immer sehr positive eindrücke bezüglich des thesis von klienten sammeln können.
für den deutschen markt scheint es leider für dieses lancia modell jedoch gelaufen zu sein. der schöne thesis centenario im preis von über 49.000 € für einen 2,4mjet geht meines erachtens schlichtweg am markt vorbei. jammer schade!
für den deutschen markt scheint es leider für dieses lancia modell jedoch gelaufen zu sein. der schöne thesis centenario im preis von über 49.000 € für einen 2,4mjet geht meines erachtens schlichtweg am markt vorbei. jammer schade!
Tja........Schwere Frage......entweder oder.......
Ich stehe aktuell vor der Frage, ob es ein Thesis wird oder doch eben nur ein fader Audi.........
Genüsslich lese ich mich immer gerne durch dieses und die anderen Foren wie von Maserati.
Mein Dreizack habe ich jetzt kurzerhand veräussert, mein Kc ringt auch mit der häuslichen Bleibe.
Es droht eine italolose Garage! Warum nur.........
Bis auf eine Ausrutscher habe ich als 1. Fahrzeug ausschließlich nur Alfa oder Lancia gefahren. Seit 1992 sind da einige zusammengekommen. Dabei hatte KEINER bei Kauf eine Laufleistung von über 50tsd., eher so um max. 25tsd. Ich hatte nie einen Motorschaden oder wirklich ernsthaftes tiefgreifendes an Reparaturen. Die Fahrzeuge habe ich stets warten lassen und musste so manche Münze dafür hinblättern (und Lehrgeld zahlen).
Und damit begann eigentlich mit jedem neuen Italo-Schlitten der Ärger auch schon. Null Service, lange - teure - Suchzeiten nach kleinen defekten mit grosser Rechnung, lächerlich-horrende Ersatzeil- und Wartungspreise, Wiederverkaufswert gleich Null, das Image und die Reaktion auf die Wagen war immer etwas erstaunt bemittleidenswert - habe nie verstanden warum. Knister und Knackgeräusche haben in den letzten 14 Jahren bei den Modellen tatsächlich auffallend abgenommen. Echt ein Quantensprung.
Erhalten habe ich als Dank immer ein Italo-Feeling und ein stark genutzes Konto:)))) und meistens Fahrspass (besonders von der Werkstatt weg). Freude kam auf, über jeden Kilometer der ohne irgendwelche kleinen Ärgernisse (sei es auch nur mal die defekte Birne zum x-ten mal, das knarrzende Kupplungspedal - mal da mal weg, das quietschende Türscharnier - mal da mal weg) usw. absolviert wurde.
Persönlich frage ich mich jetzt, ob ich eigentlich noch ganz dicht bin.
Soll ich mich ernsthaft darüber freuen, bei der knappen Kilometerzahl im Jahr die ich fahre, auch noch dankbar zu sein, dass mein - relativ teures Töff-Töff - das auch tatsächlich durchhält? Danke auch.
Mein eigentlich grosser Favorit des Thesis schlabbert in der Stadt seine über 20liter weg; bei einer lächerlichen PS-Zahl.
Sicher - es gibt auch bei allen anderen Fahrzeugen immer wieder mal etwas, was den Geist aufgibt. Aber jetzt mal im ernst: Die Quote, dass es einen Italo trifft ist trotz der geringen Zulassung um einiges höher.
Sofern meine Sinne nicht wider völlig durchknallen, wird der nächste ein unterkühlter plaste-billig-look-bauhaus-stil-was-weiss-ich audi der neuesten Generation werden. Der darf auch seine 20liter haben. Hat dann aber das doppelte an PS, den doppelten Wiederkaufswert und - ich weiß es:))) - hält technisch wie interieurmässig auch doppelt so lange, hat an jeder Strassenecke eine Werkstatt, hat eine erträgliche Haftpglicht/Kaskoeinstufung und überhaupt!
Jetzt dürft ihr mich aber nur halb totschlagen.....habe ja immerhin auch noch einen Lancia!
Genüsslich lese ich mich immer gerne durch dieses und die anderen Foren wie von Maserati.
Mein Dreizack habe ich jetzt kurzerhand veräussert, mein Kc ringt auch mit der häuslichen Bleibe.
Es droht eine italolose Garage! Warum nur.........
Bis auf eine Ausrutscher habe ich als 1. Fahrzeug ausschließlich nur Alfa oder Lancia gefahren. Seit 1992 sind da einige zusammengekommen. Dabei hatte KEINER bei Kauf eine Laufleistung von über 50tsd., eher so um max. 25tsd. Ich hatte nie einen Motorschaden oder wirklich ernsthaftes tiefgreifendes an Reparaturen. Die Fahrzeuge habe ich stets warten lassen und musste so manche Münze dafür hinblättern (und Lehrgeld zahlen).
Und damit begann eigentlich mit jedem neuen Italo-Schlitten der Ärger auch schon. Null Service, lange - teure - Suchzeiten nach kleinen defekten mit grosser Rechnung, lächerlich-horrende Ersatzeil- und Wartungspreise, Wiederverkaufswert gleich Null, das Image und die Reaktion auf die Wagen war immer etwas erstaunt bemittleidenswert - habe nie verstanden warum. Knister und Knackgeräusche haben in den letzten 14 Jahren bei den Modellen tatsächlich auffallend abgenommen. Echt ein Quantensprung.
Erhalten habe ich als Dank immer ein Italo-Feeling und ein stark genutzes Konto:)))) und meistens Fahrspass (besonders von der Werkstatt weg). Freude kam auf, über jeden Kilometer der ohne irgendwelche kleinen Ärgernisse (sei es auch nur mal die defekte Birne zum x-ten mal, das knarrzende Kupplungspedal - mal da mal weg, das quietschende Türscharnier - mal da mal weg) usw. absolviert wurde.
Persönlich frage ich mich jetzt, ob ich eigentlich noch ganz dicht bin.
Soll ich mich ernsthaft darüber freuen, bei der knappen Kilometerzahl im Jahr die ich fahre, auch noch dankbar zu sein, dass mein - relativ teures Töff-Töff - das auch tatsächlich durchhält? Danke auch.
Mein eigentlich grosser Favorit des Thesis schlabbert in der Stadt seine über 20liter weg; bei einer lächerlichen PS-Zahl.
Sicher - es gibt auch bei allen anderen Fahrzeugen immer wieder mal etwas, was den Geist aufgibt. Aber jetzt mal im ernst: Die Quote, dass es einen Italo trifft ist trotz der geringen Zulassung um einiges höher.
Sofern meine Sinne nicht wider völlig durchknallen, wird der nächste ein unterkühlter plaste-billig-look-bauhaus-stil-was-weiss-ich audi der neuesten Generation werden. Der darf auch seine 20liter haben. Hat dann aber das doppelte an PS, den doppelten Wiederkaufswert und - ich weiß es:))) - hält technisch wie interieurmässig auch doppelt so lange, hat an jeder Strassenecke eine Werkstatt, hat eine erträgliche Haftpglicht/Kaskoeinstufung und überhaupt!
Jetzt dürft ihr mich aber nur halb totschlagen.....habe ja immerhin auch noch einen Lancia!