Bericht über die Flavia auf n-tv

mp
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Re: Flavia, kein Italianità mehr

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Frank das ist so nicht vergleichbar, Toyota ist ein Massenhersteller mit einer Nische Namens Lexus.
Lancia Saab sind zwei Nischenhersteller die nie und nimmer überleben könnten. Bei beiden ist die Konzernmutter die
Ursache fürs schlechte überleben.
Bin auch wenig optimistisch das der Durcheinander in Fiat - (Chrysler) Konzern jemals gelöst wird.
Kein Mensch weiß wie es mit Lancia weitergeht, Alfa sowieso nimmer. Man beschränkt sich darauf einen 500er in allen Richtungen zu strecken. Musa ist weg Nachfolger null. Delta müsste nach 4 Jahren Bauzeit ein ordentliches Facelift bekommen um ihn noch 3 Jahre halten zu können. Die Ami Lancia sind zu wenig italienisch für die italophilen und zuviel italienisch für die Amikistenpublikum.
Im Nachhinein ist man immer gescheiter aber das Engagement mit Chrysler sehe ich und es ist sogar positiv. Chrysler rettet ja momentan Fiat.
Nur hätte man um Europa zu reduzieren, wie SM es immer wieder verkündet, Lancia nicht mit Chrysler fusionieren sondern die eurp. Marken konzentrieren sollen. Logisch wäre daher ein zusammen gehen von Alfa, Lancia gewesen. Die Amikisten hätte man für deren Anhänger weiter als Chrsyler verkaufen können.
Alles Marken zusammen wiederrum hätte man motorentechnisch untereinander tauschen können, jetzt ist man aber dabei alles zu vermischen und somit geht einen Identität verloren auf die man als Kunde nicht verzichten will.
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LCV
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Re: Flavia, kein Italianità mehr

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Was SM sehr wahrscheinlich will, habe ich schon mehrfach dargelegt. Also ist doch jede jetzt vielleicht falsche Entscheidung bezogen auf Europa später ein Rechtfertigungsgrund. In Italien soll man bereits über weitere Werksschließungen nachdenken. Alfa und Lancia zusammen geht auch nicht. Die meisten Alfa-Fans sind wenig tolerant gegenüber Lancia. Woher diese Arroganz kommt, weiß ich nicht. Habe aber oft erlebt, dass man geringschätzig auf Lancia schaut und diese "Kisten" eher auf Dacia-Niveau sieht.

Ein SAAB-Lancia-Konglomerat ist nun ohnehin nicht mehr möglich. Es wäre auch aus eigener Kraft nicht möglich gewesen, das in die Gewinnzone zu führen. Aber hätte SM statt Opel zumindest SAAB bekommen, wäre schlagartig eine komplette Palette von klein bis groß incl. Cabrio und Kombi verfügbar gewesen. Darauf hätte sich aufbauen lassen. Den Part von Toyota hätte natürlich Fiat übernehmen müssen - als Mutter. Trotzdem ist es sicher gut, dass SM weder Opel noch SAAB bekam, denn rein vom Business-Standpunkt ist Chrysler der bessere Partner. Wie Du sagst, Chrysler rettet momentan Fiat. PSA hat da weniger Glück und muss GM die Tür öffnen. Wohin das führt, wissen wir.
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mp
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Re: Flavia, kein Italianità mehr

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sehe ich auch so -- das SM Opel nicht bekommen hat, war ein Glücksfall.
lanciadelta64
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Re: Flavia, kein Italianità mehr

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Nun woher die "Arroganz" in Deutschland der Alfisti herkommt, kann ich nicht sagen, aber auch in Italien gibt es diese Problematik, wobei eher die Alfisti diejenigen sind, die mit "Vorurteilen" arbeiten. Vielleicht hängt das auch mit der unterschiedlichen "Kundschaft" zusammen.

Im Prinzip ist das so ähnlich, wie zwischen BMW und Mercedes, während BMW für "jung und dynamisch" stand/steht, stand/steht Mercedes mehr für "Altherrenauto" und Leute von einem bestimmten Schlag. So ähnlich ist das auch bei Alfa und Lancia. Lancia wurde früher vor allem von Anwälten und Notaren und halt Leute ab einem bestimmten Alter gekauft, während Alfa immer schon eher die Marke der "Jugend" war, für Leute, die sich für "dynamisch" hielten oder dynamisch gehalten werden wollten.

Daher sind die Lancisti für Alfisti halt "die alten Opas", auch wenn man mit vielen Lancias den meisten Alfas um die Ohren fahren konnte, aber im Endeffekt zählt ja das, was sich in den Köpfen der Fans festgesetzt hat und weniger, was tatsächlich los ist.

Manchmal ist das alles auch einfach eine "Glaubensfrage". Bei mir gibt es hier eine Werkstatt und der Besitzer ist ein "Afista" durch und durch, sein Bruder würde Alfa nicht einmal geschenkt nehmen und schwört auf BMW.
renecas
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Re: Flavia, kein Italianità mehr

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lanciadelta64 schrieb:
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> Nun woher die "Arroganz" in Deutschland der
> Alfisti herkommt, kann ich nicht sagen, aber auch
> in Italien gibt es diese Problematik, wobei eher
> die Alfisti diejenigen sind, die mit "Vorurteilen"
> arbeiten. Vielleicht hängt das auch mit der
> unterschiedlichen "Kundschaft" zusammen.
>
> Im Prinzip ist das so ähnlich, wie zwischen BMW
> und Mercedes, während BMW für "jung und
> dynamisch" stand/steht, stand/steht Mercedes mehr
> für "Altherrenauto" und Leute von einem
> bestimmten Schlag. So ähnlich ist das auch bei
> Alfa und Lancia. Lancia wurde früher vor allem
> von Anwälten und Notaren und halt Leute ab einem
> bestimmten Alter gekauft, während Alfa immer
> schon eher die Marke der "Jugend" war, für Leute,
> die sich für "dynamisch" hielten oder dynamisch
> gehalten werden wollten.
>
> Daher sind die Lancisti für Alfisti halt "die
> alten Opas", auch wenn man mit vielen Lancias den
> meisten Alfas um die Ohren fahren konnte, aber im
> Endeffekt zählt ja das, was sich in den Köpfen
> der Fans festgesetzt hat und weniger, was
> tatsächlich los ist.
>
> Manchmal ist das alles auch einfach eine
> "Glaubensfrage". Bei mir gibt es hier eine
> Werkstatt und der Besitzer ist ein "Afista" durch
> und durch, sein Bruder würde Alfa nicht einmal
> geschenkt nehmen und schwört auf BMW.

Das erübrigt sich, wenn VW Alfa übernimmt und im Gegenzug Fiat das VW Aktienpaket an Suzuki gegen einen wesentlichen Aufpreis kauft. Gemäss seriöser Finanzpresse laufen solche Verhandlungen, das Verhältnis VW - Suzuki ist ja sehr angespannt, während die Motorenverbindung mit Fiat bestens läuft. Für Fiat wäre das ein sehr gutes Geschäft, da Suzuki in den Ländern gut präsent ist, wo Fiat mit viel Kosten aufbauen möchte. Nur eben, die Mittel fehlen vorläufig noch, beim Verschuldungsgrad von Fiat keine leichte Aufgabe. Wir werden sehen.
Gruss aus Zürich
René
lanciadelta64
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Re: Flavia, kein Italianità mehr

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Hallo René,

weder ist Marchionne so dämlich, sich ein trojanisches Pferd nach Italien zu holen, noch Piech, sich die Bedingungen von SM diktieren zu lassen, in Form einer FIAT-Fabrik.

Es wäre der Ruin FIATs in Italien, Alfa an VW abzutreten, denn schon heuer ist VW die "heilig" in Italien. Mit Alfa im Schlepptau würden die letzten, die noch etwas Skrupel haben, komplett zu VW wechseln. Damit würde dann von den Zulassungszahlen in wenigen Jahren aus der VW-Gruppe der Marktführer in Italien werden. Das weiß SM und es wäre somit für FIAT "günstiger", Alfa komplett vom Markt zu nehmen, als an VW zu verkaufen.

Aber sicherlich würde SM Alfa abgeben, wenn man VW "schwächen" könnte und wohlwissend, dass VW sich niemals auf so ein Spiel einlassen würde, hat SM gemeint, ok, 10 Mrd. Euro Cash plus eine Fabrik - wahrscheinlich stand da Pomigliano noch zur "Disposition".

Das wäre es gewesen und VW hätte sich fürchterlich die Finger verbrannt, aber Piech ist auch kein "Dorftrottel" und hat sich auch nicht auf so ein Spiel eingelassen.

Bei all den Verlusten der letzten Jahrzehnten hält FIAT in Italien einen Marktanteil so um die 30%, wenn es optimal läuft, wären 33% drin. Aber damit verkauft man beinahe jedes zweite Auto in Europa allein in Italien. So eine Operation wäre nur dann möglich gewesen, wenn FIAT nicht so vom Heimatmarkt abhängig gewesen wäre, aber man ist es und ich sehe auch keine Möglichkeit, dass sich mittelfristig daran etwas ändern könnte. Fehler, die man über Jahrzehnte gemacht hat, sind kurzfristig nicht mehr auszugleichen.

Lg
renecas
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Re: Flavia, kein Italianità mehr

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Hallo Bernardo
Hier der Auszug aus der Schweizer Finanz und Wirtschaft (Seriöses Wirtschaftsblatt)
Fiat kann mit Suzuki Motor mehr anfangan als mit der Mailänder Traditionsfirma Alfa. Schon heute arbeiten Suzuki und Fiat zusammen. Seit 2006 fertigen die Japaner in Ungarn den Suzuki SX4 und den Fiat Sedici. Der kleine SUV wird unter anderem mit Dieseltriebwerken von Fiat bestückt. Solche Motoren sind auch Gegenstand eines Abkommens von Januar 2012, in dem es um die Belieferung des indischen Marktführers Maruti Suzuki geht, ein Abklommen notabene. auf das Volkswagen auffällig gereizt reagiert hat. Suzuki sei mit der Beziehung zu Fiat sehr zufrieden, es habe noch nie Probleme gegeben, wurde Konzernchef Osama Suzuki zudem jüngst von "La Tribune" zitiert.
Auf der Suche nach weiteren Synergien und grösseren Stückzahlen setzt Sergio Marchionne vorallem auf asiatische und dabei besonders auf japanische Hersteller. Angesichts der herrschenden Gegenbenheiten ist Suzuki Motor für Fiat die naheliegende und beste Wahl.Trotzdem hat die Fiat-Gruppe ihre Fühler auch in Richtung Mazda ausgestreckt. Mehrgleisig zu fahren ist für Fiat in Asien unabdingbar.
Ein zentrales Problem dabei ist der Wertunterschied zischen Alfa und dem Suzuki-Paket von Volkswagen. Letzteres hat einen Börsenwert von umgerechnet 2,2 Mrd. SFr. Der Wert von Alfa beträgt nur einen Bruchteil davon. Ein gesundes Unternehmen könnte die Differenz problemlos begleichen. Nicht so Fiat. Ohne Chrysler schreibt die Gruppe Verlust. Sie ist zudem erheblich verschuldet -Ende März betrug die Nettoverschuldung im Industriegeschäft 5,8 Mrd. Euro, 3,8 Mrd. Euro ohne Chrysler, leidet unter einem immensen Geldabfluss und hat nach wie vor auch keinen Zugriff auf die Liquidität von Chrysler. ETC, Etc.

Meine Meinung: Wenn Fiat überleben soll und Marchionne 6 Mio. Autos absetzen will, muss er sicherlich -trotz des heutigen grossen Marktanteils in Italien- nicht in erster Linie auf das soziale Altersheim Europa setzen, sondern endlich in Asien richtig Fuss fassen, dazu nützt ihm Suzuki sicherlich mehr, als die 130500 Alfas im Jahre 2011. Die Welt hat sich eben verändert.

Gruss
René
mp
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Re: Flavia, kein Italianità mehr

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@bernardo....bei SM ist alles möglich, der verkauft auch Seelen wenns sein muss. Allerdings eines kann man sagen,
Fiat hat es in 26 Jahren nicht geschaftt beide Marken Alfa + Lancia nach vorne zu bringen. Hauptgrund, es ist einer zuviel im Stall. Entweder kreuzen oder einer muss weg.
Ich könnte mir aber auch gut vorstellen das die Kooperatin Alfa/Mazda noch mehr ausgebaut wird. Dann hätten sie endlich den seit gefühlten 20 Jahren angekündigten. Alfa / SUV.
http://www.alfa-romeo-portal.de/arcommu ... a-suv-jpg/
lanciadelta64
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Re: Flavia, kein Italianità mehr

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Micha,

natürlich ist bei SM "alles" möglich, aber es wäre ein Bumerang und hätte weitreichende Folgen, die weit über den Automobilsektor hinausgeht. SM aber kann Piech nicht sonderlich leiden, ergo wird er ihm keine Geschenke machen. Sicherlich ist für in die Frage Alfa bei FIAT oder nicht, keine Frage von "Emotionen", sondern es geht hier um Bilanzen und Strategie und dass er etwas davon versteht, hat er schon öfters bewiesen. Er ist vielleicht bis heute schuldig geblieben, auch nachhaltig Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, nicht aber, dass er in Verhandlungssachen sich über den Tisch ziehen lässt. Sicherlich würde er Alfa verkaufen, wenn er damit VW schwächen könnte und nicht auch noch stärken. Am Ende gäbe es wohl kein FIAT mehr, dann ja, nur was soll das Ganze dann noch? Nur "Agnelli-Spielwiese"? Ich habe nicht gesagt, SM will Alfa nicht verkaufen, weil er so an der Marke hängt, sondern weil es von der Kalkulation her extrem gefährlich wäre. Es geht hier nicht nur um PKWs, sondern um weit mehr. Ich kann nicht sagen, wie es langfristig sein wird, ich glaube, das weiß keiner, aber kurzfristig und - ich wage mich auch einmal aus dem Fenster - mittelfristig sehe ich wenig Spielraum für den Verkauf von Alfa. SM ist auch Stratege und er weiß genau, dass VW mit aller Macht in Italien eindringen möchte, ohne aber dafür die "Zeche" zahlen zu wollen.

VW mit italienischer FIAT-Fabrik wäre genötigt, unpopuläre Entscheidungen zu treffen, was sicherlich der Marke hier schaden könnte, während man umgekehrt sich einer Fabrik und somit einiger Probleme entledigen könnte.

VW in Form von Piech wiederum ist auch kein "Dummkopf" und lässt sich sicherlich nicht aufs Glatteis führen, denn sonst frage ich dich, wieso hat man denn nicht die "Kröte" geschluckt, gleich eine Fabrik zu übernehmen, die man ja dann hätte auch schließen können, oder? ;)

Sicherlich würden auch die aktuellen Investitionen dem widersprechen, auch die Kooperation mit Mazda, die Marchionne auch nutzen möchte, um italienische Fabriken auszulasten (eine Delegation von Mazda war vor ein paar Tagen in Pomigliano).

Klar, sollte FIAT komplett in Schieflage geraten, Alfa trotz der geplanten Investitionen nicht sich berappen können, dürfte auch Alfa zur Disposition stehen, aber dann dürfte noch viel mehr auf der Verkaufsliste als Alfa stehen...
mp
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Re: Flavia, kein Italianità mehr

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wird wirklich spannend wie das Match weitergeht. Tatsache ist das Europas Autobau in ein paar Jahren bald nur mehr in "deutscher Hand" sein wird.. Vielleicht schafft es jemand zwischen ABM und VAG einen Keil zu treiben, sonst fürchte ich bald eine Einheitspreispolitik welche der Kunde schlucken muss.
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