Ciao Dean,
umgekehrt hast du natürlich auch vollkommen Recht. Wo soll das hinführen? Meine Liebe macht auch aus dem Stilo ein Auto mit "vier" Gängen ::o, aber das ist ein anderes Thema.
Ich zähle zu den Leuten, die sich weniger durch "Gerede" beeindrucken lassen, als vielmehr durch Fakten und so gesehen überzeugt mich der NY wirklich. FIAT hat 5 Gänge verbaut, da wusste man jenseits der Alpen (von mir aus gesehen) beinahe nicht, dass es so etwas gibt

.
Ich habe das "kritisch" gemeint, weil sonst in der FIAT-Gruppe überall ein 6-Gang-Schaltgetriebe zum Einsatz kommt und im NY bzw. 500er ein Problem der Plattform ist, denn sonst wären wohl auch die Abarth-Versionen des 500er mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe unterwegs.
Im Endeffekt kann manchmal "weniger" mehr sein und nicht immer ist ein weiterer Gang "Heilsbringer". Mein 45er Uno hatte diesen komisch langen 5. Schongang, den du in der Praxis nicht benutzen konntest bzw. am Ende mehr verbrauchtest, als wenn du gleich im 4. geblieben wärst. Hier wäre vielleicht ein sauber angepasstes 4.Gang-Getriebe besser gewesen oder gleich die Übersetzung aus dem Uno Turbo
Noch einmal, es ist kein Manko an sich gesehen, sondern ich sehe es als "Kritikpunkt" (mein Gott, man muss ja auch mal etwas finden

), dass die Plattform hier immer noch die gleiche Einschränkung des Panda 2 aus dem Jahre 2003-04 hat, also immerhin 8 Jahre.
Mir gefiel die Abstufung in den oberen Gängen des 500er TwinAirs nicht sonderlich, zumindest nicht bei meinem Testfahrzeug, auch weil ich einfach sportliche 5-Gang-Getriebe gewöhnt bin und ich es so vermisst habe und da man ja heute alles eben wegen der "Verbrauchswerte" und der "Schadstoffemissionen" reduziert sehen möchte, arbeitet man mit "zu langen" Übersetzungen.
Daher meine Anmerkung, "hier wäre ein 6er Gang dann vielleicht besser gewesen", weil ich mich nicht getraut habe, zu schreiben "baut ein knackiges Sportgetriebe ein"

, denn der 500er (ich bin den NY "nur" mit dem MTJ2 gefahren) mit dem TwinAir ist schon ein "Spaßmobil". Mag sein, dass er vom Verbrauch her nicht die "Neuerfindung des Rads" ist (ich aber kann nicht meckern, denn Werte knapp über 6 Litern ohne auf den Sprit zu achten, sind in meinen Augen mehr als gut und der lässt sich auch mit 5 Litern fahren, nur leider wer fährt den so?), aber was für eine Gaudi und das ist denn auch der "Schwachpunkt", denn der macht derart viel Spaß, dass du lieber auf die steigende Tachonadel denn aufs Gaspedal achtest. Es gehört schon eine gewaltige Portion Selbstbeherrschung, den "sanft" zu fahren.
Der MTJ2 im NY hat mich sehr überrascht, denn als "Diesel-Feind" und einer, der mit Dieselmotoren eher "Ferrari-Verbrauchswerte" erzielt, war ich extrem überrascht, denn ich blieb unter die 5-Liter-Marke, ein Novum, ein Diesel und ich.
Nun "kritisieren" wir die "Anzahl" der Gänge auch oft deswegen, weil die Konkurrenz "mehr" hat und damit Werbung macht und die Leute dann eher den Konkurrenten mit "10" Gängen nimmt (auch wenn dann vielleicht 5 davon überflüssig sind), als dann den "Italiener" mit 5, der aber dafür mindestens genauso gut läuft.
Ich denke mir auch, dass der Thema Diesel locker mit den 5 Gängen auskommen dürfte, aber da die Konkurrenz mit 8 kommt, heißt es automatisch "die sind ja noch in der Steinzeit".
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass immer mehr Gänge der Weißheit letzter Schluss ist. Ich habe den Delta mit nem 6-Gang-Automaten und der "rasiert" den 159er TBi mit einer Handschaltung in jeder Lebenslage ab, obwohl beide ähnlich schwer sind und an einen Motor, der beim Delta vielleicht "besser im Futter hängt", kann es nicht liegen, denn auch die Alfas kommen im Schnitt mit 15-20 Mehr-PS heraus.
Bei meinem Benziner reichen die 6-Gänge mehr als aus, zumal der Automat eigentlich immer dafür sorgt, dass du immer im optimalen Bereich fährst. Da brauchst du beim Schaltgetriebe schon wesentlich mehr Aufmerksamkeit.
Zurück zum NY: Nun er ist nicht gerade ein "Sparangebot" und wenn du ihn so nimmst, wie er mir gefällt, bist du schnell bei der 20.000 Euro-Marke angelangt und da kommt man dann schon ins Grübeln (da ist es dann nicht mehr weit zu einem Delta und ein guter Bravo geht da schon lange aus).
Die Tücke liegt im Detail, aber das ist kein typisches NY-Problem. Auch in Italien ist der NY in etwa auf dem gleichen preislichen Level wie sein Vorgängermodell. Der Unterschied liegt im Skonto, denn beim alten hast du schon einmal einige Prozente mehr bekommen und immer wieder neue Aktionen, während du wohl beim neuen nur schwer außer ein paar Fußmatten und schöner Worte erwarten kannst, aber das ist bei einer Neuerscheinung immer so und war auch beim Delta so.
Und wenn man sich einmal die Preisliste eines Puntos (oder Polos) anschaust und dann ihn dir komplett ausstatten willst, bist du auch bei denen sehr schnell in der Preisregion von 20.000 Euro.
Wie gesagt, über das Design kann man diskutieren und der Preis mag für einigen zu hoch sein, weil er sich sagt, dann nehme ich lieber einen Panda, aber über die "inneren" Qualitäten des NY kann man in meinen Augen nicht streiten.
Mit dem schweren MTJ auf der Vorderachse gefiel mir die Lenkung sehr und wer sagt, sie sei nicht präzise, hat ein Gefühl wie ein "Panzer", denn sie ist sehr genau, das Fahrzeug erstaunlich stabil und das trotz des guten Komforts. Damit habe ich nicht gerechnet gehabt, dass die Abstimmung so gelungen war. Der fährt sich echt wie ein "kleiner Delta" und wir beide können ja vom Langstreckenkomfort des Deltas "Geschichten" schreiben.
Tanti saluti
Bernardo