Alfa Romeo 166 to be manufactured in the United States

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
SalvaGer
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Re: Alfa Romeo 166 to be manufactured in the United States

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Nun mit der Panda-Bodengruppe kehrt der Ypsilon dann ja zu seinen Wurzeln zurück.

Ihr habt mich da etwas falsch verstanden, es geht nicht um die Qualität einer eventuell angepassten und veränderten W210er Bodengruppe, sondern wie es sich in den Köpfen der Leute manifestiert, sollte dies so sein: Nämlich als "alt", egal wie gut das Endprodukt auch sei.

Das eine Bodengruppe, wenn sie jeweils verbessert wird, sehr lange und vielen Modellen eine technische Grundlage bieten kann, dass sieht man ja an der seeligen Tipo-Plattform, die ja quasi heute noch durch die Gegend fährt in Form des bald toten 147er. Die hat sich ja auch gewandelt von "windelweich" auf, sagen wir mal gutmütig, "zeitgemäß".
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lanciadelta64
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Re: Alfa Romeo 166 to be manufactured in the United States

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Ciao Markus,

ich habe dich richtig verstanden und teile natürlich deine Sorge, denn man hat das ja bei den GM-Motoren gesehen. Im Alfa haben die für viel Ärger gesorgt und auch bei den FIAT-Fans war man nicht sehr glücklich darüber, ausgerchnet bei FIAT (Stilo und Croma) oder Alfa (159, Brera, Spider) keine italienischen Benziner mehr.

Ich denke mir, dass sie einen Zwitter herstellen werden, also weder komplett neu, noch alt und es als "Neuentwicklung" verkaufen werden. Bis zum Erscheinen des großen Alfas wird noch einige Zeit vergehen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass der vor dem 159er Nachfolger herauskommen wird und dieser ist für 2011/12 geplant, also eh erst in zwei Jahren. Somit könnte ein 169er nicht vor 2012/13, was genug Zeit geben würde, auch bei der Bodengruppe, Entwicklungen voranzutreiben.

Und sollte man wirklich Lancia ausbauen wollen, dann würden die Entwicklungskosten natürlich weniger ins Gewicht fallen, weil man die Bodengruppe dann für viele Fahrzeuge der FIAT Gruppe verwenden könnte und dann auch in den verschiedensten Variationen, gekürzt, verlängert...

Was ich mir aber immer wieder frage, warum in den Alfa-Köpfen dieser "verdammte" Heckantrieb herumschwirrt, als würden die BMW-Fahrer in Italien alle nur mit Heckantrieb unterwegs sein. Beim 3er sind es mindestens 50%, die mit dem Allrad unterwegs sind und nur der 1er ist der einzige BMW, der ohne auskommt und selbst beim 5er siehst du vorwiegend die Allradvarianten.

Nicht dass am Ende die Alfisti ihren Heckantrieb haben, während die gesamte Konkurrenz in den meisten Klassen nur noch Allrad haben (oder verkauft werden)?

Tanti saluti

Bernardo
SalvaGer
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Re: Alfa Romeo 166 to be manufactured in the United States

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Das ist die ewige Diskussion, ob "schieben" oder "ziehen" besser ist.

Es ist wohl die Suche nach dem "echten" Alfa, der aber so auch keiner wird.
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lanciadelta64
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Re: Alfa Romeo 166 to be manufactured in the United States

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Ciao Markus,

es stellt sich eh die Frage, was ist ein "echter Alfa"? Viele haben hier in Italien ein verklärtes Bild und sehen den Niedergang Alfas mit der Übernahme durch FIAT, aber die Alfas waren schon vorher Schrott und ich meine Schrott. Die Alfas, die den Mythos Alfa enstehen ließen, liegen weit weit zurück und die Zeiten haben sich geändert. Diese Alfas, auf den der Mythos aufbaut, waren Autos für eine bestimmte Bevölkerungsschicht und für "Otto Normalverbraucher" unerreichbar, vielleicht mit dem 8C zu vergleichen. Als Alfa in die Breite ging, war es vorbei. Dann kamen solche Autos wie der Alfasud oder Alfetta (oder die 90er Reihe usw usw usw)

Was am neuen Golf GTI ist wie beim alten? Ach ja, das Name... Der Neue ist mit Sicherheit das eindeutig bessere Auto und dennoch hat der neue GTI mit dem alten nichts gemeinsam und das lässt sich über fast alle Hersteller sagen.
Es geht mir auch nicht darum, ob ziehen oder schieben besser ist, sondern darum, dass ein paar Alfisti etwas hinterherlaufen, was am Ende eh von kaum jemanden verlangt wird.

Wenn das soweiter geht, werden zumindest in Italien ind 5 bis 10 Jahren kaum noch BMWs mit Heckantrieb verkauft werden, zumindest nicht im Limo-Bereich. Warum dann hat Audi soviel Erfolg? Weil die Heckantrieb haben?

Ich denke mir, dass da bei einigen etwas sich in den Köpfen festgesetzt hat, was aber im Endeffekt nicht entscheidend sein wird, was floppt oder nicht.

Einen "echten" Alfa bauen, ist heute so nicht mehr möglich, denn dann würden die Alfas in einer Preisregion angesiedelt werden, in denen die Luft wieder echt dünn werden würde. Die Zeiten sind vorbei, denn im Endeffekt haben viele Autos mehr gemeinsam als den meisten Kunden bewusst ist.

Da fahren Audis mit Marelli-Technik herum, Italiener mit Bosch und die Liste ließe sich unendlich fortsetzen...
SalvaGer
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Re: Alfa Romeo 166 to be manufactured in the United States

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Das ist es was ich meine. Die Allrad-Manie hat ja Audi aus der Not geboren, da man dort ja durch VW im Prinzip auf Frontantrieb festgelegt ist und dies durch eine breite "Quattroisierung" wettgemacht werden soll, denn ab einer gewissen Leistungsklasse ist ein Frontantrieb nicht der Weisheit letzter Schluss und ein Heckantrieb dem Kunden genehmer.

Dabei braucht nicht wirklich jeder Allrad und es hat auch nicht immer Vorteile. Zumal der aktuelle Quattro-Antrieb kaum mehr was mit dem früheren Quattro-Antrieb zu tun hat und eigentlich simpler ist.

Aber das schweift nun zu sehr ab.

Klar wird es keinen echten Alfa mehr geben, in dem Sinne gibt es keine "echten" Fahrzeuge mehr, egal von welchem Hersteller.

Ich kann dir nur mein Empfinden mitteilen. Wenn der deutsche Kunde einen Alfa kauft, will er das "cuore sportivo". DAS ist das, was Alfa eigentlich noch überleben lässt - zumindest hierzulande. Deshalb ist es unmöglich einen Alfa mit einem Holden-Motor zu verkaufen, was dabei herauskommt, sieht man ja. Ich finde es nur gerecht, das solche Fahrzeuge sich nicht gut verkaufen, wenn sie nämlich ohne dieses "cuore" geplant und gerfertigt wurden. Ein schicke Hülle ist nicht alles. Ich sehe hier immer noch mehr 156er als 159er, obwohl die ersten 156er auch schon langsam in die Jahre kommen.

Wenn ich zeitgenössische Berichte lese, dann liest speziell zum Arese-V6 Sätze und Worte wie "der formidable Alfa-Motor", "der Ton erzeugt Gänsehaut" und ja "wohl einer der besten V-6-Motoren". Aus deutscher Presse wohlgemerkt. Und was bitteschön hat man daraus gemacht? Man hat seinen guten Ruf ohne Not verspielt.

Das Alfa die rostenenden Suds (& Co.) und den grottigen Arna wenn auch in FIATs Fängen überlebt hat ist schon ein kleines Wunder und man hatte ja ein Comeback Mitte / Ende der 90er Jahre, aber irgendwie bringen es manche immer hin, auch die besten Grundlagen zu versaubeuteln.
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lanciadelta64
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Re: Alfa Romeo 166 to be manufactured in the United States

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Markus, höre mir bloß mit dem Arese-6V auf, denn dann könnte ich vor Wut zerplatzen. Das ist eine Geschichte, die nicht einmal mir verständlich ist und ich lebe hier. Dank Albert habe ich eine Menge an Infos über Chivasso und Co, aber auch vor allem über Arese, über die Motoren und was dort passiert ist und es ist in meinen Augen ein Politikum, das man hier nicht ausdiskutieren kann. Aber wenn das stimmt, was aus dem Rechtstreit der Familie Agnelli vs. Agnelli herauszukommen scheint, werden viele Dinge verständlicher. Fakt ist, dass in der Zeit von Romiti und Co. die Investitionen im Automobilsektor in Richtung 0 bewegt wurden. Es war lohnenswerter für die Agnellis, mit dem Staat Geschäfte zu machen und wenn ich bedenke, wie viele Mrd. Gelder sie erhalten haben, um am Ende trotzdem Fabriken zu schließen, dann kann ich mir schon vorstellen, was in deren Köpfen herumgeschwirrt ist.

Was mir nun neu war, aber genauso nicht wirklich überraschend ist, dass Giovanni Agnelli viele Gelder aus FIAT herausgezogen und sie durch undurchsichte Transkationen irgendwo über Scheinfirmen ins Ausland transferiert hat. Darum geht es nun im Rechtstreit, dass genau diese Gelder eben nicht ins Erbe eingeflossen sind und einige der Agnellis sich einfach angeeignet haben. Ob allerdigs die Klägerin damit glücklicher werden wir, wage ich zu bezweifeln an, denn mit Sicherheit wird der italienische Fiskus nun mitmischen.

Das mit den Arese-Motoren ist ein Trauerspiel und der offizielle Grund dürfte nur ein Vorwand gewesen sein, um Alfa ganz nach Pomigliano zu bringen, nachdem man ja schon Lancia seiner Produktionsstätte und somit seiner Seele entledigt hatte.

Wenn ich mich richtig erinnere -man möge mich korrigieren- gab es vom V6 bereits die Euro4-Ausbaustufe und somit können niemals reine ökonomische Gründe eine Rolle gespielt haben, dass man lieber einen GM-Motor eingebaut hatte-

Auch der Spruch "der V6-Alfa verbrauche zu viel" und man brauche einen Direkteinspritzer, spottet den Hohn, wenn man hört, dass der Holden sehr trinkfest sein soll, was nicht allein mit dem hohen Gewicht zusammenhängen kann.

Wie du richtig geschrieben hast, was ist ein Alfa ohne Motor? Wenn man einem Alfa die Seele entzieht, nützt das schönste Blechkleid nichts. Die Alfa 75er empfand ich als "Hässlichkeit" und dennoch waren sie geliebt, denn der Motor war es, der den Unterschied für die Alfisti ausmachte.

Aber nun ist der V6 weg, der, wie du richtig bemerkt hast, zu den besten 6-Zylindern weltweit galt, auf einer Stufe mit denen von BMW, die noch immer einen Ruf genießen und mit denen BMW in Verbindung gesetzt wird.

Ich sehe kaum eine Möglichkeit, zurückzukehren. Es sind zwei 6-Zylinder mit 3,0 Liter-Hubraum in der Entwicklung gewesen (Benziner und Diesel), aber wie weit man fortgeschritten ist und ob man die Projekte angesichts der Krise weiterverfolgt, ist mir nicht bekannt.

Ohne Leichtbauweise wird Alfa sehr schwer haben, denn wenn man schon bei den Motoren wenig Spielraum haben wird, so muss man das wenigstens über die Fahrleistungen schaffen und das geht nur über Gewichteinsparung und nicht um 5 Kg hier, 3 Kg dort, denn mag sein, dass nun der 159er gewichtsmäßig konkurrenzfähig ist, aber man muss besser sein, also entweder sehr leistungsstarke Motoren (was nur bedingt möglich sein wird- man munkelt von 260-270 PS für den 1,8er Turbojet in der größten Ausbaustufe) oder aber durch enorme Gewichteinsparung, was dann wenigstens das Leistungsgewicht senkt, wie es Audi vorgemacht hat, die in erster Linie dank geringeres Gewichts gegenüber BMW und Mercedes glänzen konnten (siehe A8 gegenüber 7er oder S-Klasse).

Schönen Tag dir

Bernardo
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