Ketzerische Frage: Jetzt noch Delta kaufen?

[Diddi Kirsche]

Jetzt muß ich Dich aber schon mal fragen wie bei Dir die unsterbliche Liebe aussieht.
Ich hoffe Deine Frau mußte nicht diese Prüfungen überstehen:S

Als ich meinen blauen Multiair kaufte fand ich, daß er klasse aussieht und ich hatte schon immer
ein Faible für die Eleganz der Lancias.
"Unsterblich verliebt" und stolz bin ich seit ich ihn besitze und kenne. Da ich viel Zeit im Auto
verbringen muß , hebt dieses Gefühl meine Lebensqualität und deshalb sind mir Ersatzteile
völlig egal. Wenn ich welche brauche werde ich sie mir besorgen.

[tobbie]

Hallo Diddi,

ohne Frage! Ich bin auch zur Not bereit, mehr für Ersatzteile auszugeben, wenn diese knapper werden. Aber irgendwann ist dann auch für mich die Grenze erreicht, wenn 1. Ersatzteile RICHTIG überteuert oder 2. gar nicht mehr verfügbar sind. Da haben wir zwei dann vielleicht verschiedene Definitionen von "unsterblich verliebt"?

[fiorello]

Hallo Tobbie,

nun möchte ich mal was dazu sagen, es ist ja nicht so das Ersatzteile bei Opel als Sonderangebote gehandelt werden, ebenso wenig sind diese bei Lancia überteuert im Vergleich zur Konkurrenz

Jeder Hersteller legt hier seine Preise nach eigener Definition fest, schon eigenartig wo doch oftmals dieselben Hersteller hinter Ersatzteilen stecken, bei dem einen sind elektronische Bauteile aus bestimmten Gruppen dann teurer als bei der Konkurrenz, bei anderen dann auf einmal eher mechanische Teile oder spezifisch Fahrwerksteile usw. was ich damit sagen möchte und dabei spreche ich aus eigener langjähriger Erfahrung die Ersatzteile bei Lancia sind nicht auffällig teurer als bei ABM oder Opel, Ford etc.

Deshalb ist es auch keine große Herausforderung einen Lancia zu fahren, man muss es nur wollen

Die Ersatzteilverfügbarkeit sollte noch eine ganze Zeit gegeben sein, denn der Delta befindet sich ja noch im Neuwagensegment bei den Händlern. Auch gibt es eine nicht geringe Anzahl an Delta in Italien was bedeutet das hier der Aftermarkt funktionieren sollte, ich denke die Ersatzteilversorgung sollte vorerst kein negatives Kriterium sein.

Schwierig wird es aufrgrund des doch bescheidenen Angebot an Delta auf dem Gebrauchtwagenmarkt genaue Spezifikationen wie Farbe oder Wunschausstattung zu finden, hier sollte man auch Alternative Farben zulassen, ich denke bei Blau sehe ich durchaus in Schwarz eine Alternative oder Grigio

Eines bekommst du mit dem Delta aber sicher, ein individuelles außergewöhnliches Auto und das ist im heutigen Einheitsbreimarkt doch was ganz tolles (tu)

Mein Tipp, hau den Opel weg

[bejo]

Hi Tobbie,

mir ging es wie Dir, als ich vor 4 1/2 Jahren meinen damals gut einjährigen Delta kaufte. Er war (und ist) was Besonderes, stand und steht nicht an jeder Ecke, sieht einfach betörend schön aus. ich kann gut mitvollziehen, wies es ist, wenn das Geld aber nicht so locker sitzt. Da gilt es zu überlegen, was in Sachen Folgekosten "droht".
Ich kann glücklicherweise nur Gutes berichten. Die Inspektionen alle 35.000 KM (ich habe den 1.6 M-Jet), in diesem Jahr neue Sommer- und Winterreifen (bei etwa 120.000 KM), insgesamt 3 Glühlampen (Fahrlicht), mehr gibt es nicht zu vermelden. Als immer wichtiger (und beruhigender) ist für mich meine Werkstatt geworden, bei der ich mich nicht nur fachlich gut aufgehoben fühle, sondern auch fair behandelt. Und wie hat mein Werkstattmeister gesagt: "Beim Delta haben sie sich noch mal richtig angestrengt!"

Deshalb werde ich ihn weiterfahren und mich auf jedem Parkplatz darüber freuen, dass mein kleiner Sohn ihn zwischen all den anderen Autos zielsicher herausfindet als Papas "Lantscha", der (fast) einmalig ist.

[tobbie]

Leider stehen in meinem Umkreis viele 120/150 PS-Motorisierungen bei den berühmten Kiesplatzhändlern. Denen brauche ich gar nicht mit Getriebeölwechsel zu kommen
Da einer meiner früheren Opel bereits "Opfer" eines schlechten Getriebes geworden ist, das Opel auch nicht mehr auf Kulanz o.ä. tauschen wollte, bin ich natürlich vorsichtig, wenn ihr mir dankbarerweise sagt, dass die 120/150 PS-Motorisierungen dort eine prinzipielle Schwachstelle haben. Insofern konzentriere ich mich vllt. eher auf die Suche nach einem schönen 140 PS-Motor.

Könnt ihr mir vllt. sagen, wie die Verbräuche der Benziner so sind? Spritmonitor liefert höchst unterschiedliche Werte (ca. 6,75 l/100km (140 PS), ca. 8,5 l/100 km (120 PS), ca. 10 l/100 km (150 PS)).
Danke euch nochmals!

[lanciadelta64]

Nun prinzipiell ist das M32-Getriebe, das bei den T-Jets zum Einsatz kommt, eher "bescheiden" und ich glaube, dass viele Probleme daher rühren, weil es ein sehr "träges" und "knochiges" Getriebe ist, das sehr stark die "Schaltebenen" braucht und sich gegen schnelles Schalten eher wehrt und es nicht sonderlich mag.

Bei FIAT kam das Getriebe beim leistungsstarken Abarth Punto, der immerhin auf 270 Nm kam (180PS). In Italien habe ich bisher nichts darüber gehört oder gelesen, dass es besonders anfällig sei und bisher scheint es jedenfalls nicht diese Erfahrungen zu geben, wie sie bei Opel mit diesem Getriebe zu geben scheinen.

Es hat hier im Forum einen oder zwei Fällen gegeben, bei denen dieses M32 Probleme bereitete, aber ich hüte mich von einem "typischen" Defekt beim FIAT-Konzern zu reden, eben weil es - bisher - Einzelfälle sind und ich kenne sehr gute Beispiele, bei denen dieses Getriebe auch im Delta problemlos lief/läuft.

Daher würde ich es nicht von vorneherein ablehnen, allerdings - das sollte man so oder so tun - vielleicht gesondert das Getriebe beachten, eben weil man ja nicht weiß, wie der Vorbesitzer damit umgegangen ist.

Das mit dem Getriebeöl kannst du aber dann auch selbst machen. Ich würde es dir empfehlen, einfach vorsichtshalber, nicht weil man es müsste.
Für den Multiair (140 PS) spricht sicherlich die "modernere" Technik, ist meines Wissens nach Euro5, während der 150er T-Jet Euro 4 ist, ist aber aufwändiger.

Es ist immer sehr schwer, Verbrauchswerte anzugeben, weil meine Erfahrung mir besagt, dass die Unterschiede zwischen zwei Fahrern des gleichen Fahrzeugs teilweise größer ist, als der gleiche Fahrer mit verschiedenen Fahrzeugen.

Da sind Unterschiede von bis zu 50-80% nicht einmal so unüblich.
Prinzipiell kann man sagen, dass die T-Jets im Schnitt (dabei ist es egal, ob 120er oder 150er) so zwischen 6/7 und 10 Liter liegen. Das Problem ist, dass moderne Turbos in den unteren Bereichen sehr wenig verbrauchen, aber bei höheren Drehzahlen dann umso mehr zulegen. Wobei sie gar nicht einmal hohe Drehzahlen brauchen. Man muss sich halt daran gewöhnen, schon zu schalten, während man bei früheren Autos eher noch höher gedreht hätte.

Der MultiAir (140er) dürfte im Schnitt ca. 0,5 Liter weniger verbrauchen, scheint mir auch wegen der längeren Übersetzung vor allem bei höheren Geschwindigkeiten "sparsamer" zu sein, also vielleicht 9 statt 10.

Aber wenn du ein "durchschnittlicher" Fahrer bist, der "gemischt" fährt (Autobahn, Stadt, Landstraße), kannst du mit Werten zwischen 7 und 8 Litern rechnen, entsprechend mit mehr Stadt einen höheren Durchschnitt, mehr Landstraße und Autobahn ohne Rasen, einen niedrigeren.

Hier einmal so eine Auflistung der verschiedenen Motoren und die Spannbreite der Durchschnittswerte (darunter sind schon eher Ausnahmen, genauso wie darüber). Die Angaben in Liter/100 Km

120er/150er T-Jet (120/150PS) = 6/7 bis 10
140er MultiAir (140PS) = 6-8/9
1,8er Turbojet (200 PS)= 6/7-12/13
1,6er MultiJet (Diesel/120 PS) = 5/5,5-7/8
2,0 Multijet (Diesel/165PS) = 5,5-8/8,5
1,9 Twinturbo (Diesel/190PS) = 5,5- 8/9,5

[Norbert]

Hallo tobbie,

mein 150 PS-Benziner liegt im Jahresdurchschnitt bei 6,8 L/100Km.

Auf Langstrecken wie z.B. vom Ruhrgebiet nach Montreux oder ins Rhonetal
reicht der Tankinhalt bei vernünftiger Fahrweise für mehr als 850 Km.

Der Verbrauch an Motoroel ist ubrigens kaum messbar.

Viva Lancia

Norbert

[Delta1980]

Ich habe einen Delta mit 120PS. Und ja, das Getriebe ist etwas (vielleicht neben der Armlehne) was mich wirklich stört.

Das M32 mag es gar offensichtlich gar nicht, wenn man schnell schaltet.

Allerdings sehe ich es doch etwas locker. Man neigt eben die angeblich negativen Sachen mehr subjektiv wahrzunehmen als positive Erlebnisse.

Das ganze ist meistens doch persönliches Pech. Auch wenn man ein tolles Getriebe hat, hat man dann doch eventuell einen Motorschaden.

Wenn ich z. B. bei Google: "vw golf dsg" eingebe schlägt Google als 4. Wort "probleme", "getriebe" und "rückrufaktion" vor. Bei "audi dsg" will google die Suchanfrage mit "getriebe probleme" vervollständigen.

Ich will damit sagen, dass Risiko für einen Getriebeschaden hat man mit jedem Hersteller und mit jedem Wagen. Die beste Möglichkeit ist gute Pflege oder/und eine gute Gebrauchtwagengarantie oder Reparaturversicherung.

[lanciadelta64]

Na ja, wenn das M32 wie "D as S chrott - G etriebe" (DSG) wäre, dann wäre es wirklich ein schlimmes Getriebe, denn dass das DSG in Wirklichkeit ein "Müllhaufen" ist, pfeifen die Spatzen von den Dächern. Was nun VW nach Jahren "überrascht" erkannt hat, wusste man in Italien schon seit Jahren, nämlich dass es weder "Hitze", noch Temperaturschwankungen noch Stadtverkehr mag.
Egal, ob die "S-Tronic" (Schrott-Tronic) oder Das Schrott-Getriebe, die sind hier in Italien der maßen störanfällig, dass ich mich frage, wie die es trotzdem schaffen, kein Imageproblem zu haben. Wir haben in der Agentur einen Golf, bei dem schon zwei Mal das DSG getauscht wurde, beim Sohn meines Cousins, der noch mit seinem ersten Golf GTD fröhnte, wie "toll" der Wagen, wie "toll" der Automat sei und dass so etwas FIAT ja nie auf die Beine brächte, backt heuer kleine Brötchen, denn bei seinem neuen GTD musste bereits auch der Automat getauscht werden.

In der Theorie müsste das M32 sogar "besser" sein als das FIAT-Getriebe, das im 1,6er MultiJet Delta verbaut wird, weil sogar besser gelagert und auch ein höheres Drehmoment erlaubt ist und wie schon gesagt, in Italien war es bisher bei keinem Fahrzeug der FIAT-Gruppe (es kommt bei einigen Fahrzeugen zum Einsatz, wie auch im MiTo oder halt Abarth) besonders "auffällig", aber es bei Opel - es wurde ja von GM entwickelt - doch für einigen Wirbel gesorgt hat, vor allem bei den OPC-Modellen.

Ein Bekannter meinte, es könne auch damit zusammenhängen, dass es halt keine "brutale" Fahrweise mit sehr hohen Geschwindigkeiten mag. Da mag vielleicht etwas dran sein, wenn man weiß, wie sich das Getriebe schalten lässt, also wenn mit der Schaltbahn und mit einer "kleinen" Verzögerung in der "Mittestellung" und nicht die Gänge reinreißt, was das M32 eh nur widerwillig mit sich machen lässt, dürfte es keine Probleme bereiten.

Ich jedenfalls hatte in Erwägung gezogen, einen 1,4er-TJET als "Dienstfahrzeug" zu nehmen (habe dann eine andere Lösung vorgezogen) und ich würde ihn auch mit dieser Motorisierung nehmen, wenn neu, eh sowieso und gebraucht muss man ja sowieso grundsätzlich "alles" kontrollieren.

Was nützt dir, wenn dir einer schreibt, das Getriebe sei "unverwüstlich" und du stößt genau auf das Exemplar, das einen Defekt hat. Da man selten weiß, wie der Vorbesitzer mit einem Auto umgegangen ist, Turbos ja auch noch thermisch höher belastet ist (dafür ist das M32 für 320 Nm ausgelegt, der T-Jet schafft offiziell 206 Nm, im Abarth EsseEsse gar 270, also eigentlich mit genügend "Reserven"), muss man sich besonders Bremsen, Krümmer, Dichtungen etc. anschauen, genauso die Achsen etc.

Wie gesagt, es war bisher bei FIAT (Lancia etc.) nicht besonders auffällig, aber wegen der Herkunft des Getriebes würde ich mir diesen Bereich halt etwas besonders anschauen, genauso wie die Lenkbox nebst Dichtungen etc.

[Dean]

Hallo zusammen

Ich habe von meinem Freundlichen erfahren, dass man bei den Neuwagen die Intervalle wieder massiv nach unten korrigiert hat, bin mir nicht mehr sicher ob 20'000 oder 25'000km.
Der Renegade hat z.B. diesen Serviceinterval auch auf den italienischen Motoren.

Und so ganz nebenbei, alle Hersteller krebsen wieder zurück mit den Intervallen, sei es bedingt dadurch dass es mehrere Probleme gab, sei es dass man wieder mehr verdienen will am Kunden.

So zur Info!

LG Dean