Lancia-Zukunft in Italien

lanciadelta64
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Re: Lancia-Zukunft in Italien

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Nun soll ja eine Art „FIAT Viaggio“ aus der Türkei kommen, also hätte man dann einen „europäischen“ Dart, der ja im Prinzip auf den Dart aufbaut (und in meinen Augen deutlich ansehnlicher aussieht).
Die Frage aber wird auch hier sein, ob der Sedan überhaupt nach Westeuropa kommt und ob nach Italien, denn seitdem man sich einige Male die Finger verbrannt hat, wagt man sich nicht mehr, einen Sedan im C-Segment anzubieten. Anders sieht es für die Hatchback-Variante und vor allem aber für das Kombi, zumal der Living sich zum „Totalflop“ avanciert hat und, anders als der „normale“ 500L, eigentlich keine große Rolle spielt.
web.uno
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Re: Lancia-Zukunft in Italien

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scheinbar wird der aber erst "neu" entwickelt - also dauerts noch -> deswegen mein spruch dass es einfach zu lange dauert. da hätte man zwischenzeitlich auch den DART umlabeln können - front und heck halt mehr wie beim VIAGGIO.
MfG,
martin
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lanciadelta64
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Re: Lancia-Zukunft in Italien

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Scheinbar hat man den Dart nicht von Anfang an auf "Europatauglichkeit" entwickelt und somit würde auch dessen Einführung hier locker 12 Monate dauern, kaum weniger als die Entwicklung eines Fahrzeugs auf der Basis eines anderen (den Delta haben die in 15 Monate entwickelt gehabt, weil auf den Bravo basierend).

Die Sache ist halt die, dass FIAT extrem abhängig vom Heimatmarkt war und ist. FIAT ist außerhalb Italiens eh Synonym für "Schrott ab Werk", ergo das "Letzte". Wahrscheinlich hat selbst Dacia noch mehr Apeal. Man hat es in Jahrzehnten versäumt, das Image klar zu verbessern, Geld darin zu investieren und nun lebt man in einen Teufelskreis.

Außerhalb Italiens kommt kaum ein FIAT allein auf ausreichende Stückzahlen, egal woher der kommt und in Italien wäre der Dart - da wage ich mich aus dem Fenster - ein Totalausfall geworden. Solche Autos will hier keiner, schon gar nicht von FIAT. Das einzige Modell, was in meinen Augen wenigstens ansatzweise "erfolgsverprechend" gewesen wäre, ist der FIAT Optima. Scheinbar werden ja Optima und Viaggio Pate für einen "New Bravo" stehen, speziell wenn dieser eh auf der CUSW-Plattform entstehen sollte. Dann dürften wir - um es einmal vereinfacht zu sagen - eine verbesserte "Viaggio/Optima"-Variante bekommen.

SM war der Meinung, dass es "unsinnig" gewesen sei, in einem Markt, der sich im Sinkflug befand - und heute eher "stabilisiert" auf niedrigem Niveau - überhaupt neue Fahrzeuge auf den Markt zu bringen.

Ein Teil der "Verzögerungen", die wir heute erleben, basiert auf diese Strategie und somit war ja auch für einen "Dart" oder was auch immer "kein" Platz.
evo16v
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Re: Lancia-Zukunft in Italien

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web.uno schrieb:
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> scheinbar wird der aber erst "neu" entwickelt -
> also dauerts noch -> deswegen mein spruch dass es
> einfach zu lange dauert. da hätte man
> zwischenzeitlich auch den DART umlabeln können -
> front und heck halt mehr wie beim VIAGGIO.


Abgesehen von Portugal und Griechenland (und die spielen von den Stückzahlen absolut keine Rolle) ist Sufenheck in der unteren Mittelklasse als nicht Premium so gut wie unverkäuflich, was sollte also so ein Auto wie der Dart in Europa. Selbst im Premium-Segment geth in dieser Klasse hier nicht wirklich viel, A-Klasse- und A3-Stufenheck sind US-Fahrzeuge, hier völlig bedeutungslos, Focus-, Astra und sonstige Stufenheck, will kein Mensch hier, in der Klasse ist Hatch und Kombi gefragt. Nur mit dem Kombi mußt Du dann hier in Europa auf Stückzahlen kommen, denn in USA und China will wiederum kein Mensch einen Kombi, das ist da Dilemma.
mefisto2011
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Re: Lancia-Zukunft in Italien

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lanciadelta64 schrieb:
-------------------------------------------------------
> >
> Außerhalb Italiens kommt kaum ein FIAT allein auf
> ausreichende Stückzahlen, egal woher der kommt
> und in Italien wäre der Dart - da wage ich mich
> aus dem Fenster - ein Totalausfall geworden.
> .

Doch, der Fiat 500!
mefisto

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web.uno
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Re: Lancia-Zukunft in Italien

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für den übergang - besser als nichts.
ok, mit seiner form wäre es ein interessantes fahrzeug wenn die heckscheibe mit aufschwingen würde.
ansonsten mal n wenig beim AUDI-marketing abschaun: das ist kein stufenheck sondern ein 4-türiges coupe 8-)
MfG,
martin
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lanciadelta64
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Re: Lancia-Zukunft in Italien

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Wenn man die USA hinzurechnet, sonst würde sich selbst der 500er in Europa ohne die italienischen Zahlen schwerer tun. Marchionne hatte erst "grünes" Licht für die Produktion gegeben, als man Ford mit ins Boot holen konnte, die 50% der Entwicklungskosten übernommen hatten.

Ob ein 500er ohne die italienischen Verkaufszahlen (ohne die USA) außerhalb Italiens in Europa genügend verkauft bekommt, um die Entwicklung eines Modells zu rechtfertigen, ist wohl eine sehr schwere Frage. Es gibt noch ein paar andere Fahrzeuge, teilweise eher bei den leichten Nutzfahrzeugen, die dank einer Koproduktion auch ohne Italien auskämen, eben weil dank Joint-Venture, aber 500er allein?

Der neue 500er, der wohl nicht mehr solange auf sich warten lassen dürfte, wird ja dann auch in einer einzigen Version entstehen (im Sinne von, nicht mehr für die USA gesondert), somit ein "World Car" werden. Dann dürfte man schon auf eine genügende Stückzahl kommen, die so eine Produktion gewinnbringend rechtfertigt.
mefisto2011
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Re: Lancia-Zukunft in Italien

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Na ja, die italienischen raus rechnen ist ja auch nicht fair. Aber in Italien werden doch gar nicht soooo viele verkauft. In GB ist der in den Top Ten, in Belgien im letzten Monat Nummer 4 glaube ich, in Deutschland läuft er gut, in Frankreich usw. Wie viele sind das im Jahr? Knapp 200.000 (MIT oder OHNE USA???, wobei, die 30.000 in USA rechnen sich wahrscheinlich überhaupt nicht)? Und in Italien? 50.000?
mefisto

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Re: Lancia-Zukunft in Italien

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Ich wollte doch nur sagen, dass allein von den Zahlen außerhalb Italiens kein Modell nur annähernd überlebensfähig gewesen wäre und ist und da nur die Kleinwagensektoren erfolgversprechend sind, tut sich FCA extrem schwer, selbst wenn ihre Modelle der oberen Segmente in Italien "erfolgreich" sind, gewinnbringend zu produzieren.

Ob Alfa 159er oder Delta, sie waren in Italien - speziell der Delta - lange "Marktführer" im Premium-Segment, also vor der deutschen Konkurrenz, aber der italienische Markt allein ist in diesen Segmenten einfahr zu klein.

Sicherlich ist der 500er der außerhalb Italiens "erfolgreichte" FIAT der letzten Jahre, keine Frage. In der besten Zeit kam der 500er auf 190.000 Fahrzeuge, der Schnitt liegt bei rund 150.000. Außerhalb Italiens sind es dann rund 100.000 Fahrzeuge und eigentlich eine Zahl, wofür sich ein deutscher Hersteller nicht einmal die Hände "schmutzig" machen würde. Die rechnen mit ganz anderen Zahlen. Ich erinnere mich noch gut an die "Anlaufprobleme" des A1, obwohl der innerhalb von einigen Monaten auf 50.000 kam.

Seat bekam von VW öfters "blaue" Briefe, dabei haben die über 300.000 Fahrzeuge verkauf bekommen. Alfa und Lancia wären glücklich gewesen, zusammen auf solche Zahlen zu kommen, dann hätte man schon Hurra gerufen.

Wie gesagt, der 500er ist das erfolgreichste Modell und vielleicht "internationalste" aller, denn ich erinnere mich nicht daran, dass einmal ein Fahrzeug der Gruppe mehr außerhalb Italiens verkauft hätte als in Italien. Selbst die "Rekordautos" wie Uno oder Punto verkauften sich "extrem" häufig in Italien und der Panda ist auch eigentlich einer, der ein "Heimspiel" liebt, weniger "Auswärtsspiele" ;-)

Aber man sollte nicht vergessen, der wäre beinahe nicht gebaut worden und Marchionne hatte das Projekt Trepiuno eingestellt gehabt und erst als man Ford gewinnen konnte, die 50% der Entwicklungskosten getragen haben, konnte man das Auto produzieren.

Anders ausgedrückt, ein neuer Kleinwagen, selbst wenn wie der 500er, ist nicht so einfach finanziell für FIAT zu stemmen. Sollte man aber in Zukunft ausschließlich in Thychy (oder wo auch immer) den 500er produzieren, dazu nur eine einzige "Variante" für ALLE Märkte, kommt nan auf eine doch stattliche Gesamtzahl, ohne dafür deutlich höhere Entwicklungskosten zu haben.

Mehr noch, Marchionne "klammert" sich heute an den 500er, nachdem er ihn anfänglich nicht einmal bauen wollte...
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