Das wars mit Lancia
Re: Das wars mit Lancia
Die Original-Texte sind öffentlich verfügbar, zumindest auf Englisch.
http://www.fiatspa.com/en-us/investor_r ... 12_Q3.aspx
Ist halt schon schwierig, wenn die Pressefritzen anfangen, zu dichten.
Streng betrachtet hat sich gar nicht so viel geändert, zu dem, was wir vor zwei Jahren gehört haben: Chrysler wird mit Lancia fusioniert.
Mit dem Unterschied, daß auf Grund der misslichen wirtschaftlichen Lage in Europe, und im Besonderen in Italien, man wohl weniger Geduld und weniger Werbebudget für Lancia übrig hat, als vielleicht vor zwei Jahren geplant.
Und daß ein Europa-Delta wohl über Klinge springen dürfte.
http://www.fiatspa.com/en-us/investor_r ... 12_Q3.aspx
Ist halt schon schwierig, wenn die Pressefritzen anfangen, zu dichten.
Streng betrachtet hat sich gar nicht so viel geändert, zu dem, was wir vor zwei Jahren gehört haben: Chrysler wird mit Lancia fusioniert.
Mit dem Unterschied, daß auf Grund der misslichen wirtschaftlichen Lage in Europe, und im Besonderen in Italien, man wohl weniger Geduld und weniger Werbebudget für Lancia übrig hat, als vielleicht vor zwei Jahren geplant.
Und daß ein Europa-Delta wohl über Klinge springen dürfte.
-
- Posts: 9055
- Joined: 07 Jan 2009, 20:28
Re: Das wars mit Lancia
Hallo Karl,
nun - sofern man nicht von Anfang an nicht andere Ziele verfolgt hat (man lag im Wort, Chrysler-Fahrzeuge außerhalb Nordamerikas zu verkaufen und ich kann mir nicht vorstellen, dass einer wie SM so naiv gewesen sein soll, nicht vorherzusehen, dass mit dem Budget, mit dem Image Italiens samt der Produkte, dem Händernetz über Nacht riesige Steigerungsraten zu erwarten gewesen wären) - hat sich sehr viel geändert.
Man braucht nur SMs Äußerungen der letzten Wochen und Monaten zu nehmen, seine "Wutrede" gegen Lancia vor einigen Monaten und auch die aktuellen Äußerungen zum Plan, um zu verstehen, dass man intern nicht wirklich mehr mit Lancia plant, denn - ich zitiere hier SM - Lancia nie mehr wie früher werden und es werden nur dann die umgelabelten Chrysler-Versionen kommen, wenn eindeutig der Gewinn gesichert ist.
Diese Betonung besagt, dass de facto wir unter den aktuellen Umständen keine weitere Chrysler-Fahrzeuge als Lancia erleben werden, denn Lancia ist unmissverständlich an Italien gebunden und traditionell verkaufen sich die Italiener nun einmal vor allem in Italien. Um auch im Ausland Fuß fassen zu wollen, muss man hohe Investitionen tätigen, mehr Geld für Werbung in die Hand nehmen, eventuell über Jahre bewusst auch rote Zahlen in Kauf nehmen.
Aber genau das wird nicht geschehen und ich garantiere, dass, egal, welches Modell aus den USA kommen wird, hier in Europa keine Gewinne erzielen wird, denn der italienische Markt ist im C-Premium und D-Premium viel zu klein, als dass man auch höhere Stückzahlen kommt, als nicht bereits heute mit dem Delta, denn noch einmal, der Delta 3 ist finanziell ein Flop, dennoch in Italien in seinem Segment "führend".
Also welches Modell könnte noch Gewinne erzielen? Es steht auch ganz klar nichts mehr von einem Voyager-Nachfolger für Europa im Plan. Damit haben die Pressefritzen nichts gedichtet, weil da nichts zu dichten gibt, eher noch versucht man noch im Kaffeesatz etwas Positives herauszulesen, denn die Wirklichkeit nach dem heutigen Stand der Dinge ist, dass bis 2015-16 keine neue Lancia-Modelle sehen werden, eventuell ein Restyling des New Ypsilons und das war es.
Aber ich lese dabei noch mehr heraus, vor allem wenn man diese mit der Politik der Vergangenheit koppelt, nämlich dass der New Thema frühzeitig vom Markt genommen wird, sang- und klanglos, der Delta ein Schicksal ereilt wie Lybra oder Thesis, also beinahe ohne Notiz.
Da diese negativen Schlagzeilen sicherlich nicht zu "Beruhigung" der Marke beitragen werden, Fahrzeuge wie der Musa schnell wegfallen, der Delta auch nicht mehr lange, wird sich für SM nicht mehr lohnen, für ein paar verkaufte NY Verluste außerhalb Italiens hinzunehmen.
Sollte sich also nicht wie durch Wunderhand die Situation ändern, sehe ich in absehbarer Zeit Lancia nur noch mit einem Modell und sehr wahrscheinlich nur noch auf bestimmte Märkte, also nicht mehr überall.
Das ist die Richtung, die SM eingeschlagen hat und da muss man nicht der Presse einmal Schuld wegen "Fehlinterpretationen" geben, denn SM war bei seiner Wortwahl sehr sehr eindeutig, nämlich dass man mit Lancia nicht wirklich mehr plane.
Mehr noch, wenn man bedenkt, was SM über den Punto-Nachfolger gesagt hat, dass sich das B-Segment nicht mehr lohne, muss man kein Prophet sein, um mit dem Auslaufen des NY das endgültige Ende Lancias auch als Brand vorherzusehen.
stizieren.
nun - sofern man nicht von Anfang an nicht andere Ziele verfolgt hat (man lag im Wort, Chrysler-Fahrzeuge außerhalb Nordamerikas zu verkaufen und ich kann mir nicht vorstellen, dass einer wie SM so naiv gewesen sein soll, nicht vorherzusehen, dass mit dem Budget, mit dem Image Italiens samt der Produkte, dem Händernetz über Nacht riesige Steigerungsraten zu erwarten gewesen wären) - hat sich sehr viel geändert.
Man braucht nur SMs Äußerungen der letzten Wochen und Monaten zu nehmen, seine "Wutrede" gegen Lancia vor einigen Monaten und auch die aktuellen Äußerungen zum Plan, um zu verstehen, dass man intern nicht wirklich mehr mit Lancia plant, denn - ich zitiere hier SM - Lancia nie mehr wie früher werden und es werden nur dann die umgelabelten Chrysler-Versionen kommen, wenn eindeutig der Gewinn gesichert ist.
Diese Betonung besagt, dass de facto wir unter den aktuellen Umständen keine weitere Chrysler-Fahrzeuge als Lancia erleben werden, denn Lancia ist unmissverständlich an Italien gebunden und traditionell verkaufen sich die Italiener nun einmal vor allem in Italien. Um auch im Ausland Fuß fassen zu wollen, muss man hohe Investitionen tätigen, mehr Geld für Werbung in die Hand nehmen, eventuell über Jahre bewusst auch rote Zahlen in Kauf nehmen.
Aber genau das wird nicht geschehen und ich garantiere, dass, egal, welches Modell aus den USA kommen wird, hier in Europa keine Gewinne erzielen wird, denn der italienische Markt ist im C-Premium und D-Premium viel zu klein, als dass man auch höhere Stückzahlen kommt, als nicht bereits heute mit dem Delta, denn noch einmal, der Delta 3 ist finanziell ein Flop, dennoch in Italien in seinem Segment "führend".
Also welches Modell könnte noch Gewinne erzielen? Es steht auch ganz klar nichts mehr von einem Voyager-Nachfolger für Europa im Plan. Damit haben die Pressefritzen nichts gedichtet, weil da nichts zu dichten gibt, eher noch versucht man noch im Kaffeesatz etwas Positives herauszulesen, denn die Wirklichkeit nach dem heutigen Stand der Dinge ist, dass bis 2015-16 keine neue Lancia-Modelle sehen werden, eventuell ein Restyling des New Ypsilons und das war es.
Aber ich lese dabei noch mehr heraus, vor allem wenn man diese mit der Politik der Vergangenheit koppelt, nämlich dass der New Thema frühzeitig vom Markt genommen wird, sang- und klanglos, der Delta ein Schicksal ereilt wie Lybra oder Thesis, also beinahe ohne Notiz.
Da diese negativen Schlagzeilen sicherlich nicht zu "Beruhigung" der Marke beitragen werden, Fahrzeuge wie der Musa schnell wegfallen, der Delta auch nicht mehr lange, wird sich für SM nicht mehr lohnen, für ein paar verkaufte NY Verluste außerhalb Italiens hinzunehmen.
Sollte sich also nicht wie durch Wunderhand die Situation ändern, sehe ich in absehbarer Zeit Lancia nur noch mit einem Modell und sehr wahrscheinlich nur noch auf bestimmte Märkte, also nicht mehr überall.
Das ist die Richtung, die SM eingeschlagen hat und da muss man nicht der Presse einmal Schuld wegen "Fehlinterpretationen" geben, denn SM war bei seiner Wortwahl sehr sehr eindeutig, nämlich dass man mit Lancia nicht wirklich mehr plane.
Mehr noch, wenn man bedenkt, was SM über den Punto-Nachfolger gesagt hat, dass sich das B-Segment nicht mehr lohne, muss man kein Prophet sein, um mit dem Auslaufen des NY das endgültige Ende Lancias auch als Brand vorherzusehen.
stizieren.
Re: Das wars mit Lancia
Und wenn sich B-, C-, und D-Segment nicht mehr lohnen, was stellt die Fiat-Gruppe dann in Zukunft her? Ein A---?
Die Probleme sind doch hausgemacht. Fiat schafft es seit Jahren nicht die richtigen Autos für den Markt zu konzipieren.
Das hat mit der jeweiligen Marke nichts zu tun, sondern mit mangelndem Bewußtsein für die Kundenbedürfnisse,
fehlenden Innovationen und unfertig wirkenden Konzepten. Seit den 80ern hechelt Fiat den großen Vorbildern hinterher.
Die einzige Ausnahme sind die Klein- und Kleinstwagen.
Ich kann mich erinnern, dass Marchionne zu Beginn seiner Tätigkeit bei Fiat verlauten ließ, er wolle Fiat zu dem machen
was Apple in der IT darstellt. Da muss ich feststellen, dass er gar nichts begriffen hat. Sonst hätte in den Jahren in denen
er Fiat führt erheblich mehr Entwicklung passieren müssen, statt dessen hört und sieht man außer leerer Worte und einer
maßlosen Selbstüberschätzung von Fiat so gut wie nichts.
Er mag von Finanzen Ahnung haben, aber so langsam sollte die Fiat-Gruppe wieder anfangen Produkte zu konzipieren,
sonst geht sie komplett vor die Hunde. Es gibt übrigens keinen besseren Zeitraum als jetzt. Denn gerade jetzt sind neue
Konzepte gefragt, die eine Antwort auf die veränderten Rahmenbedingungen geben.
Ein Konzern wie Fiat, von dem ohnehin nichts erwartet wird, kann einen Paradigmenwechsel wesentlich leichter umsetzen
als andere Hersteller, wie beispielsweise BMW, die sich von ihren heiligen Kühen wie dem Reihensechszylinder
verabschieden müssen.
Krisenzeiten sind Zeiten für die Innovativen und Beweglichen. Leider verbringt Marchionne wohl lieber seine Zeit damit
auf Gott und die Welt zu schimpfen anstatt endlich seine Arbeit zu tun.
Gruß
Frankg
Die Probleme sind doch hausgemacht. Fiat schafft es seit Jahren nicht die richtigen Autos für den Markt zu konzipieren.
Das hat mit der jeweiligen Marke nichts zu tun, sondern mit mangelndem Bewußtsein für die Kundenbedürfnisse,
fehlenden Innovationen und unfertig wirkenden Konzepten. Seit den 80ern hechelt Fiat den großen Vorbildern hinterher.
Die einzige Ausnahme sind die Klein- und Kleinstwagen.
Ich kann mich erinnern, dass Marchionne zu Beginn seiner Tätigkeit bei Fiat verlauten ließ, er wolle Fiat zu dem machen
was Apple in der IT darstellt. Da muss ich feststellen, dass er gar nichts begriffen hat. Sonst hätte in den Jahren in denen
er Fiat führt erheblich mehr Entwicklung passieren müssen, statt dessen hört und sieht man außer leerer Worte und einer
maßlosen Selbstüberschätzung von Fiat so gut wie nichts.
Er mag von Finanzen Ahnung haben, aber so langsam sollte die Fiat-Gruppe wieder anfangen Produkte zu konzipieren,
sonst geht sie komplett vor die Hunde. Es gibt übrigens keinen besseren Zeitraum als jetzt. Denn gerade jetzt sind neue
Konzepte gefragt, die eine Antwort auf die veränderten Rahmenbedingungen geben.
Ein Konzern wie Fiat, von dem ohnehin nichts erwartet wird, kann einen Paradigmenwechsel wesentlich leichter umsetzen
als andere Hersteller, wie beispielsweise BMW, die sich von ihren heiligen Kühen wie dem Reihensechszylinder
verabschieden müssen.
Krisenzeiten sind Zeiten für die Innovativen und Beweglichen. Leider verbringt Marchionne wohl lieber seine Zeit damit
auf Gott und die Welt zu schimpfen anstatt endlich seine Arbeit zu tun.
Gruß
Frankg
Re: Das wars mit Lancia
Übrigens, in keinem anderssprachigen Forum von Viva Lancia wird diese Sache erwähnt, geschweige denn so hitzig diskutiert. Woran liegt das? Interessiert es keinen oder sind die nur desinformiert?
Was die Kritik an SM angeht, vertrete ich schon seit mehr als einem Jahr die Ansicht, dass alles ein abgekartetes Spiel ist. Schließlich ist SM nicht "der König des Fiat-Konzerns", sondern es stehen Leute mit Macht hinter ihm. Ich habe immer vermutet, dass die bisherigen Aktionen Alibiveranstaltungen sind, um früher oder später aus Europa zu verschwinden. Der Niedergang des Fiat-Imperiums hat zwar auch etwas mit der Ignoranz der Manager zu tun, denen offenbar sch...egal ist, was der Kunde wünscht, mit merkwürdiger Modellpolitik, geradezu kundenvertreibendem Ersatzteilservice und fehlendem bzw. ungeschicktem Marketing, aber auch mit den "italienischen Verhältnissen" in den Fabriken. Allein die Gewerkschaftsmachenschaften würden jeden Unternehmer früher oder später in den Ruin treiben. Die Leute im Verborgenen werden wohl nicht gern alles verlieren. Also verlagert man peu à peu den ganzen Laden ins Ausland. Jetzt springt Lancia über die Klinge. Die sehr großspurigen Pläne für Alfa sind wohl kaum umzusetzen. Also geht es wohl Alfa als nächstem an den Kragen. Bei Maserati und Ferrari ist die Situation etwas anders. Nur wenn man Maserati jetzt breiter aufstellen möchte und von großen Stückzahlen träumt, geht das auch in die Hose. Ich kaufe doch einen Maserati, weil er sehr exclusiv ist. Dafür nehme ich ja auch diverse Nachteile in Kauf, z.B. ein sehr mageres Händlernetz. Größere Stückzahlen werden aber Stammkunden eher vertreiben.
Ich halte es durchaus für möglich, dass bis auf Exoten wie Pagani in Italien demnächst garkeine Autos mehr gebaut werden. Lamborghini spielt kaum eine Rolle und Ferrari könnte überleben, da Maranello auch eine Art Kultstätte ist. Allerdings ist der Umgang italienischer Firmen mit der eigenen Geschichte etwas merkwürdig, s. Lancia. Und Multimillionäre und Großaktionäre lassen alles über die Klinge springen, wenn es sich lohnt.
Was die Kritik an SM angeht, vertrete ich schon seit mehr als einem Jahr die Ansicht, dass alles ein abgekartetes Spiel ist. Schließlich ist SM nicht "der König des Fiat-Konzerns", sondern es stehen Leute mit Macht hinter ihm. Ich habe immer vermutet, dass die bisherigen Aktionen Alibiveranstaltungen sind, um früher oder später aus Europa zu verschwinden. Der Niedergang des Fiat-Imperiums hat zwar auch etwas mit der Ignoranz der Manager zu tun, denen offenbar sch...egal ist, was der Kunde wünscht, mit merkwürdiger Modellpolitik, geradezu kundenvertreibendem Ersatzteilservice und fehlendem bzw. ungeschicktem Marketing, aber auch mit den "italienischen Verhältnissen" in den Fabriken. Allein die Gewerkschaftsmachenschaften würden jeden Unternehmer früher oder später in den Ruin treiben. Die Leute im Verborgenen werden wohl nicht gern alles verlieren. Also verlagert man peu à peu den ganzen Laden ins Ausland. Jetzt springt Lancia über die Klinge. Die sehr großspurigen Pläne für Alfa sind wohl kaum umzusetzen. Also geht es wohl Alfa als nächstem an den Kragen. Bei Maserati und Ferrari ist die Situation etwas anders. Nur wenn man Maserati jetzt breiter aufstellen möchte und von großen Stückzahlen träumt, geht das auch in die Hose. Ich kaufe doch einen Maserati, weil er sehr exclusiv ist. Dafür nehme ich ja auch diverse Nachteile in Kauf, z.B. ein sehr mageres Händlernetz. Größere Stückzahlen werden aber Stammkunden eher vertreiben.
Ich halte es durchaus für möglich, dass bis auf Exoten wie Pagani in Italien demnächst garkeine Autos mehr gebaut werden. Lamborghini spielt kaum eine Rolle und Ferrari könnte überleben, da Maranello auch eine Art Kultstätte ist. Allerdings ist der Umgang italienischer Firmen mit der eigenen Geschichte etwas merkwürdig, s. Lancia. Und Multimillionäre und Großaktionäre lassen alles über die Klinge springen, wenn es sich lohnt.
Lancia Club Vincenzo - Int. Lancia Flaminia Register - Int. Lancia Thema Register - Eurovan 1 IG - SAAB-Freunde Südbaden
www.lancia-club-vincenzo.com
www.lancia-club-vincenzo.com
Re: Das wars mit Lancia
Ist morgen Donnerstag nicht der 1. November, Allerheiligen ??
Da passt doch die längst erwartete Meldung prima ,oder?
Heini
Da passt doch die längst erwartete Meldung prima ,oder?
Heini
-
- Posts: 9055
- Joined: 07 Jan 2009, 20:28
Re: Das wars mit Lancia
Nun in Europa – sofern nicht zu BMW, Mercedes oder der VW-Gruppe gehörend – lohnt es sich nicht mehr, überhaupt Autos zu entwickeln, denn es mag ja sein, dass SM nichts versteht, aber er ist weder Manager bei GM, noch bei Ford, noch bei Renault, noch bei der PSA-Gruppe, dazu fehlt FIAT im wichtigsten Markt eine „positive“ Einstellung zur Marke.
Noch einmal, FIAT ist das mit Abstand meistgehasste Unternehmen Italiens und außerhalb Italien wird die FIAT-Gruppe nicht ernst genommen. Dazu kommt, dass die deutsche und französische Presse, anders als die italienisch, ihre Marken in jeder Hinsicht „verteidigen“, sie auch gezielt erwähnen und somit schon so zur „Werbung“ kommt.
Ich predige das seit Jahren, für FIAT und Co ist kein Platz in Europa, denn das Image ist, wie es ist und die finanzielle Möglichkeiten hat FIAT nicht, über Jahre massiv Werbung zu machen und eine verlustträchtige Marke durchzufüttern.
Hinter der deutschen Autoindustrie steckt für den Export auch eine ganze Nation, hinter FIAT auch, allerdings im negativen Sinne.
Schau dir doch am besten die PSA-Gruppe an, die viel investiert hat, jede Menge Kooperationen und sie stehen vor der Pleite, wäre da nicht der französische Staat.
Die Problematik mit der Entwicklung ist eine andere. Vielen ist nicht wirklich bewusst, an welchem Punkt FIAT 2004 stand, denn nicht nur, dass man rund 10 Jahre zuvor beinahe jede Form der Entwicklung eingestellt hat, die Common Rail-Technik an Bosch verkauft und sonst sich aus dem GM-Regal bedient. Als die Ära Montezemolo/Marchionne startete, hatte man ein technisches Defizit von beinahe 10 Jahren und kein Geld für Entwicklung. In der Zeit hat SM die Entwicklungen vorangetrieben, um jeden Preis den T-Jet entwickelt, den Bravo um 12 Monate vorverlegt, weitere Motoren kamen hinzu, aber im Dialekt sagt man bei uns „senza lilleri non si lalleri“, also ohne Geld kannst du keine großen Schritte machen.
Die Schwierigkeit FIAT ist die Abhängigkeit eines wichtigen Marktes, nämlich dem italienischen und ausgerechnet eines Marktes, auf dem man der Marke der blanke Hass entgegenspringt. Man hat es sicherlich in der „besten“ Zeit versäumt, das Auslandsgeschäft zu verstärken, hier aufs Image zu achten, zu verbessern und hier zu investieren. Das hat man nicht getan und heuer ist es zu spät, weil kein Geld für solche Aktionen vorhanden sind. Aber da kehren wir wieder zu einem Punkt zurück, der eng mit der Geschichte meines Landes verbunden ist.
Der Hass gegenüber FIAT kommt nicht von ungefähr, mit dem Unterschied, dass wir Italiener relativ wenig auf unser Land geben und oft der Feind meines Feindes mein Freund ist. Das hat historische Gründe und somit würden hier viele glatt jubeln, wenn VW die FIAT-Gruppe übernehmen würde. Somit ist man heuer ein Gefangener, weil im Inland verhasst, dazu die enorme Krise, im Ausland als „Schrott ab Werk“ belächelt, was dazu auch noch gerne durch die Presse gefördert wird. Aus dieser Gefangenschaft versucht FIAT sich zu lösen, Europa mehr und mehr den Rücken zu kehren. Ich bin auch überzeugt, dass wir uns in den nächsten Jahren noch wundern werden, was so alles in Europa passieren wird. Wir werden über einige Jahre – vielleicht sogar noch länger – über insgesamt schrumpfende Märkte berichten. Europa wird mehr und mehr zum „Nebengeschäft“ und wer in Europa fokussiert ist, wird, muss dafür sorgen, sich von Europa abnabeln zu können. FIAT hat begonnen, die PSA-Gruppe ist weiter hinten.
Für mich steht eins fest, ohne ökonomische Unterstützung der französischen Autoindustrie würde in Europa am Ende nur noch die deutsche in Form von BMW, Mercedes und VW-Gruppe überleben. Sie werden den Markt beherrschen, denn die Leute wollen „Premium“, egal ob echt oder pseudo, lieber gebrauchter Schrott, aber mit Name, als neu und ohne Name.
Ford wird in diesem Jahr über eine Mrd. Euro Verlust einfahren, der Mondeo wurde schon verschoben, Opels Zukunft hängt immer noch am seidenen Faden und sowohl die PSA-Gruppe als auch Renault dürften mehr als eine Mrd. Euro verlieren und somit auch das Wasser bis zum Hals stehen. Alles nur SM schuld? Ich denke mir, wir verkennen hier dann die Sache.
SM hat sicherlich Fehler gemacht, in meinen Augen hätte er schneller die Koffer packen müssen, schneller das Auslandsgeschäft ins Auge fassen und Europa sich selbst zu überlassen, denn hier kann man keine Gewinne erzielen, sofern man nicht mit Stückzahlen wie VW und Co arbeiten kann.
Sicherlich hat FIAT viele Fehler begangen, viele dubiose Entscheidungen, die in Richtung „mutwilliger Bankrott“ gehen. Man hat sich nicht bemüht, frühzeitig den chinesischen Markt zu entdecken. VW ist dort seit Mitte der 70er Jahre tätig und kann heute die Früchte dort ernten.
Also tun wir nicht so, als sei SM der „uomo nero“, denn ohne ihn wäre FIAT schon 2004-05 tot, denn alle in Italien hofften und spekulierten, dass FIAT verkauft werde, an einem ausländischen Investor.
Noch einmal, FIAT ist das mit Abstand meistgehasste Unternehmen Italiens und außerhalb Italien wird die FIAT-Gruppe nicht ernst genommen. Dazu kommt, dass die deutsche und französische Presse, anders als die italienisch, ihre Marken in jeder Hinsicht „verteidigen“, sie auch gezielt erwähnen und somit schon so zur „Werbung“ kommt.
Ich predige das seit Jahren, für FIAT und Co ist kein Platz in Europa, denn das Image ist, wie es ist und die finanzielle Möglichkeiten hat FIAT nicht, über Jahre massiv Werbung zu machen und eine verlustträchtige Marke durchzufüttern.
Hinter der deutschen Autoindustrie steckt für den Export auch eine ganze Nation, hinter FIAT auch, allerdings im negativen Sinne.
Schau dir doch am besten die PSA-Gruppe an, die viel investiert hat, jede Menge Kooperationen und sie stehen vor der Pleite, wäre da nicht der französische Staat.
Die Problematik mit der Entwicklung ist eine andere. Vielen ist nicht wirklich bewusst, an welchem Punkt FIAT 2004 stand, denn nicht nur, dass man rund 10 Jahre zuvor beinahe jede Form der Entwicklung eingestellt hat, die Common Rail-Technik an Bosch verkauft und sonst sich aus dem GM-Regal bedient. Als die Ära Montezemolo/Marchionne startete, hatte man ein technisches Defizit von beinahe 10 Jahren und kein Geld für Entwicklung. In der Zeit hat SM die Entwicklungen vorangetrieben, um jeden Preis den T-Jet entwickelt, den Bravo um 12 Monate vorverlegt, weitere Motoren kamen hinzu, aber im Dialekt sagt man bei uns „senza lilleri non si lalleri“, also ohne Geld kannst du keine großen Schritte machen.
Die Schwierigkeit FIAT ist die Abhängigkeit eines wichtigen Marktes, nämlich dem italienischen und ausgerechnet eines Marktes, auf dem man der Marke der blanke Hass entgegenspringt. Man hat es sicherlich in der „besten“ Zeit versäumt, das Auslandsgeschäft zu verstärken, hier aufs Image zu achten, zu verbessern und hier zu investieren. Das hat man nicht getan und heuer ist es zu spät, weil kein Geld für solche Aktionen vorhanden sind. Aber da kehren wir wieder zu einem Punkt zurück, der eng mit der Geschichte meines Landes verbunden ist.
Der Hass gegenüber FIAT kommt nicht von ungefähr, mit dem Unterschied, dass wir Italiener relativ wenig auf unser Land geben und oft der Feind meines Feindes mein Freund ist. Das hat historische Gründe und somit würden hier viele glatt jubeln, wenn VW die FIAT-Gruppe übernehmen würde. Somit ist man heuer ein Gefangener, weil im Inland verhasst, dazu die enorme Krise, im Ausland als „Schrott ab Werk“ belächelt, was dazu auch noch gerne durch die Presse gefördert wird. Aus dieser Gefangenschaft versucht FIAT sich zu lösen, Europa mehr und mehr den Rücken zu kehren. Ich bin auch überzeugt, dass wir uns in den nächsten Jahren noch wundern werden, was so alles in Europa passieren wird. Wir werden über einige Jahre – vielleicht sogar noch länger – über insgesamt schrumpfende Märkte berichten. Europa wird mehr und mehr zum „Nebengeschäft“ und wer in Europa fokussiert ist, wird, muss dafür sorgen, sich von Europa abnabeln zu können. FIAT hat begonnen, die PSA-Gruppe ist weiter hinten.
Für mich steht eins fest, ohne ökonomische Unterstützung der französischen Autoindustrie würde in Europa am Ende nur noch die deutsche in Form von BMW, Mercedes und VW-Gruppe überleben. Sie werden den Markt beherrschen, denn die Leute wollen „Premium“, egal ob echt oder pseudo, lieber gebrauchter Schrott, aber mit Name, als neu und ohne Name.
Ford wird in diesem Jahr über eine Mrd. Euro Verlust einfahren, der Mondeo wurde schon verschoben, Opels Zukunft hängt immer noch am seidenen Faden und sowohl die PSA-Gruppe als auch Renault dürften mehr als eine Mrd. Euro verlieren und somit auch das Wasser bis zum Hals stehen. Alles nur SM schuld? Ich denke mir, wir verkennen hier dann die Sache.
SM hat sicherlich Fehler gemacht, in meinen Augen hätte er schneller die Koffer packen müssen, schneller das Auslandsgeschäft ins Auge fassen und Europa sich selbst zu überlassen, denn hier kann man keine Gewinne erzielen, sofern man nicht mit Stückzahlen wie VW und Co arbeiten kann.
Sicherlich hat FIAT viele Fehler begangen, viele dubiose Entscheidungen, die in Richtung „mutwilliger Bankrott“ gehen. Man hat sich nicht bemüht, frühzeitig den chinesischen Markt zu entdecken. VW ist dort seit Mitte der 70er Jahre tätig und kann heute die Früchte dort ernten.
Also tun wir nicht so, als sei SM der „uomo nero“, denn ohne ihn wäre FIAT schon 2004-05 tot, denn alle in Italien hofften und spekulierten, dass FIAT verkauft werde, an einem ausländischen Investor.
-
- Posts: 9055
- Joined: 07 Jan 2009, 20:28
Re: Das wars mit Lancia
Nun für mich ist es nicht verwunderlich, dass woanders nicht so diskutiert wird, weil es wenige wirkliche "Lancisti" noch gibt. Die überwiegende Mehrzahl der Lancia-Kunden der letzten Jahre ist "weiblich", ergo interessiert es sie relativ wenig, was da SM gesagt hat oder nicht, ob da nun ein New Flavia kommt oder nicht und auch viele Delta-Kunden sind keine "eingefleischten" Lancisti mit Familiengeschichte.
In Italien ist da schon wesentlich interessanter, was mit den Fabriken passiert, weniger welche Marken nun da überleben oder nicht, denn für 2 von 3 Italienern sind italienische Autos ein "No Go" und nicht wenige kamen ins Schwärmen, als die Gerüchteküche eine Übernahme von Alfa durch VW verkündete. Der Wunsch nach vor allem deutschen Premiummarken, wobei VW hier "bezahlbare" Premiummarke ist, ist ungebrochen. Selbst Fahrzeuge, die in Deutschland keine Chance hatten, zum Flop wurden, genießen hier nicht selten eine große Popularität. Die A-Klasse war hier eine Erfolgsstory, der Smart (als zu Mercedes gehörend angesehen) sowieso, selbst der A2 sieht man häufig hier und ein BMW X6 triffst du wesentlich häufiger hier in Italien als in Deutschland an.
Wie schon öfters gesagt, FIAT kann in meinen Augen auf rund ein Drittel aller Kaufinteressenten zugreifen, mehr ist selbst unter optimalsten Dingen nicht drin. Wenn also Autos gekauft werden, dann kann es vorkommen, dass sich die Leute innerhalb der Gruppe bedienen, also dann vielleicht einen MiTo anstatt eines Puntos, eine Giulietta anstatt eines Bravos, einen Delta anstatt eines Alfas 159er usw. usw. usw., aber wirkliche Neukunden bleiben eher die Ausnahme.
In Italien ist da schon wesentlich interessanter, was mit den Fabriken passiert, weniger welche Marken nun da überleben oder nicht, denn für 2 von 3 Italienern sind italienische Autos ein "No Go" und nicht wenige kamen ins Schwärmen, als die Gerüchteküche eine Übernahme von Alfa durch VW verkündete. Der Wunsch nach vor allem deutschen Premiummarken, wobei VW hier "bezahlbare" Premiummarke ist, ist ungebrochen. Selbst Fahrzeuge, die in Deutschland keine Chance hatten, zum Flop wurden, genießen hier nicht selten eine große Popularität. Die A-Klasse war hier eine Erfolgsstory, der Smart (als zu Mercedes gehörend angesehen) sowieso, selbst der A2 sieht man häufig hier und ein BMW X6 triffst du wesentlich häufiger hier in Italien als in Deutschland an.
Wie schon öfters gesagt, FIAT kann in meinen Augen auf rund ein Drittel aller Kaufinteressenten zugreifen, mehr ist selbst unter optimalsten Dingen nicht drin. Wenn also Autos gekauft werden, dann kann es vorkommen, dass sich die Leute innerhalb der Gruppe bedienen, also dann vielleicht einen MiTo anstatt eines Puntos, eine Giulietta anstatt eines Bravos, einen Delta anstatt eines Alfas 159er usw. usw. usw., aber wirkliche Neukunden bleiben eher die Ausnahme.
Re: Das wars mit Lancia
Deine Meinung teile ich aus mehreren Gründen nicht.
Dass Fiat ein Imageproblem hat ist allgemein bekannt, ändert aber nichts daran, dass sich der 500er gut bis sehr gut verkauft.
Das lässt den Schluss zu, dass man das richtige Produkt braucht. In dem Fall eines das mit Emotionen aufgeladen ist.
Dann klappt es sogar mit dem ach so übermächtigen Nachbarn.
Also lässt sich das Image auch verbessern und zwar in dem man daran arbeitet.
Auch der deutsche Erfolg ist nicht so gänzendend wie es aussehen mag oder warum meinst Du investieren gerade BMW und Audi
massiv in ihren Gebrauchtwagenvertrieb? Weil ihnen die Leasingrückläufer langsam die Luft abschnüren.
So wie diese beiden Firmen ihre Autos in den Markt drücken erwächst ihnen langsam ein ernstes Problem, denn nach dem Leasing ist vor dem
Gebrauchtwagenverkauf und der läuft momentan mehr als schleppend.
Fiat hätte eine Chance - aber sie nutzen sie nicht.
Gruß
Frankg
Dass Fiat ein Imageproblem hat ist allgemein bekannt, ändert aber nichts daran, dass sich der 500er gut bis sehr gut verkauft.
Das lässt den Schluss zu, dass man das richtige Produkt braucht. In dem Fall eines das mit Emotionen aufgeladen ist.
Dann klappt es sogar mit dem ach so übermächtigen Nachbarn.
Also lässt sich das Image auch verbessern und zwar in dem man daran arbeitet.
Auch der deutsche Erfolg ist nicht so gänzendend wie es aussehen mag oder warum meinst Du investieren gerade BMW und Audi
massiv in ihren Gebrauchtwagenvertrieb? Weil ihnen die Leasingrückläufer langsam die Luft abschnüren.
So wie diese beiden Firmen ihre Autos in den Markt drücken erwächst ihnen langsam ein ernstes Problem, denn nach dem Leasing ist vor dem
Gebrauchtwagenverkauf und der läuft momentan mehr als schleppend.
Fiat hätte eine Chance - aber sie nutzen sie nicht.
Gruß
Frankg
Re: Das wars mit Lancia
hallo
dieses leasing problem hat schon einige firmen vom markt verschwinden lassen
in münchen. ausserdem vergrault sich bmw gerade massiv seine kundschaft.
daher sei beruhigt, den deutschen managern sind ihre kunden auch egal.
shareholder value zählt und sonst nichts.
just
mikele
dieses leasing problem hat schon einige firmen vom markt verschwinden lassen
in münchen. ausserdem vergrault sich bmw gerade massiv seine kundschaft.
daher sei beruhigt, den deutschen managern sind ihre kunden auch egal.
shareholder value zählt und sonst nichts.
just
mikele
Re: Das wars mit Lancia
so wie es in der AUTOBILD geschrieben wird hört sich das für mich plausibler an. LANCIA als marke bleibt bestehen, aber die fahrzeuge kommen von CHRYSLER (so wie bei VAUXHALL und OPEL). das war ja sowieso schon vorherzusehen.
die andere möglichkeit wäre diese fahrzeuge in europa gar nicht mehr anzubieten (was blödsinn wäre da gewisse fahrzeugsegmente einfach nicht zu den images von FIAT und ALFA passen oder die optische anpassung auch teuer wäre [300C mit ALFA-front???]) oder wieder auf den namen CHRYSLER zurückzugehen (da würden sich aber die händler verarscht vorkommen).
die andere möglichkeit wäre diese fahrzeuge in europa gar nicht mehr anzubieten (was blödsinn wäre da gewisse fahrzeugsegmente einfach nicht zu den images von FIAT und ALFA passen oder die optische anpassung auch teuer wäre [300C mit ALFA-front???]) oder wieder auf den namen CHRYSLER zurückzugehen (da würden sich aber die händler verarscht vorkommen).
MfG,
martin
___________________________
LANCIA - eleganza in movimento
-- www.facebook.com/driveFCA --
___________________________
martin
___________________________
LANCIA - eleganza in movimento
-- www.facebook.com/driveFCA --
___________________________