Hallo Karl,
lass bitte die Allradversion(-en) beiseite. Meinst du wirklich, dass die jetzt den Verkauf nach oben verschieben werden? Ich garantiere dir, der Verkauf wird nicht wegen der Allradversionen höher, denn damit gehst du erneut in eine Preisregion, die für einen "Italiener" eine "Tabuzone" ist. Bestenfalls wird er einige Leute "begeistern", die eh mit dem Freemont geliebäugelt haben und vielleicht noch eine paar Leute zusätzlich, aber diese kannst du dann an einer Hand abzählen. Dazu fehlt dann die Allradversion mit dem 140er MultiJet, der Motor, der vor allem in Italien die meisten Anhänger findet.
Die Italiener - lassen wir Ferrari und Maserati beiseite, denn das sind Exoten mit eh geringen Stückzahlen - können Autos nur über den Preis an den Mann bringen und oberhalb der 20.000 Euro-Grenze wird die Luft sehr dünn, oberhalb 25.000 Euro (effektiv bezahlt, also nach Abzug der Rabatte) wird es verdammt schwierig und ab 30.000 Euro ist der Markt für einen Italiener nicht mehr vorhanden.
Daher wage ich die Prognose, dass die AWD-Versionen kaum eine nennenswerte Kaufentscheidung für den Freemont sein wird.
Ich habe ja nicht gesagt, dass der Freemont ein Flop ist, sicherlich der erfolgreichste "Ami-Italiener" im Programm, aber wenn man die Zahlen vom Croma und Alfa 159 heranzieht, die man als "Totalausfall" angesehen hat und die geplanten "30.000 Stück" (mein Gott, die Zahl habe ich doch nicht als Zielsetzung gehabt, sondern die in Turin), eine Zahl, die man wohl deutlicher verfehlen wird, kann man jetzt nicht von einem "Hit" sprechen.
Er verkauft sich "solide", vielleicht besser als ich erwartet habe, aber dennoch nicht besser als Croma oder 159er. Der Unterschied liegt darin, dass Croma und Alfa ein riesiges Verlustgeschäft waren, weil die Entwicklungskosten nicht reingeholt wurden und der Freemont praktisch zum "Nulltarif" zu haben war, wobei noch einmal die US-Version auf eine insgesamt ansehnliche Stückzahl bringt.
Was ich damit sagen will, das ist in etwa die Grenze, mit der FIAT planen muss und sollte, mehr gibt der europäische Markt für einen "Italiener" dieses Segments nicht her, es sei denn man bietet einen New Thema mit 2 Liter Hubraum für 15.000 Euro an, dann hast du zumindest in Italien den Markt, den man sich eigentlich wünscht

, denn Autos wie der Thema stoßen auf Gegenliebe, nur leider bei den Leuten, die sich so ein Auto nicht leisten können oder wenn vielleicht als "Jahreswagen" mit weiteren Abschlägen, eben nicht wegen der Steuer und Versicherung. Dazu gilt heute jeder, der ein Auto über 2 Liter-Hubraum fährt als "Steuersünder", ergo muss er beweisen, wie er sich so ein Auto leisten kann.
Noch einmal, der Freemont ist sicherlich kein Flop, aber so zu tun, als würde er nun alle "Rekorde" brechen, stimmt auch nicht. Die FIATs und Alfa im D-Segment kamen auf ähnliche Zahlen.