Ciao caro Fiore,
du hast mich falsch verstanden. Ich habe NICHT gemeint, dass Lancia den Ruf von FIAT ruiniert hat, aber FIAT auch nicht von Alfa, wie manche Alfisti realitätsfremd behaupten

(das mit Alfa am Rande, weil ich das auf der Zunge habe).
Ich werde niemals böse über meine "alten" Italiener herziehen, denn sonst hätte ich sie nicht solange gehabt und ich bin mit ALLEN (mit einer Ausnahme, die du ja kennst -FIAT 127er) teilweise sehr zufrieden gewesen. Sie haben ihren Zweck erfüllt und insgesamt sehr zuverlässig. Aber meine beiden "neueren" Italiener haben sich als noch weniger empfindlich herausgestellt und ich glaube, dass hier man sicherlich einen Schritt nach vorne gemacht hat.
Nicht umsonst habe ich ja auch beim Delta um jeden Preis die Garantieverlängerung verlangt, weil ich angesichts der Menge an Technik - teilweise komplette Neuentwicklung wie der Motor - und Elektronik schon mit dem Schlimmsten gerechnet hatte, aber zu meinem Erstaunen erwies sich der Delta bisher bei mir als "robuster" als sein Vorgänger.
Was ich nur sagen wollte, wir müssen aufpassen, so zu tun, als seien nun die "neuen" Italiener eine "Katastrophe", während ihre Vorgänger alles nur so Zuverlässigkeit und Robustheit strozten.
Das Problem ist ein anderes: Früher hattest du weniger elektronische Bauteile. Eine "elektronische" Lenkung konnte nicht kaputt gehen, weil man keine elektronische hatte und bei den Autos der 80er und Anfang 90er Jahren gab es nicht einmal Airbags und von den ganzen elektronischen Helfern will ich erst gar nicht reden. Auch waren die Motoren "einfacher" gestrickt, waren nicht "lernfähig", aber dafür leichter für einen Mechaniker zu reparieren. Früher hatte ich auf langen Reisen eine "halbe Werkstatt" mit, heuer nichts mehr, denn wo soll ich da noch anfangen? Nicht einmal eine Birne kannst du unterwegs so einfach wechseln, also kommst du mit dem Werkzeug nicht sehr weit.
Dazu kommt ein unfähiges Händlernetz, aber auch das ist nicht neu (leider), allerdings (leider) scheinbar immer noch so schlimm. Auch die moderne Technik hat im Endeffekt nicht mehr geholfen, weil viele junge Mechaniker sehr wahrscheinlich wie ein "Weltmeister" mit einem Motortester umgehen können, aber sobald der Fehlerspeicher nichts hergibt, vor einem Motor wie der Hase vor der Schlange stehen.
Weiterhin lässt die Verarbeitungsqualität insgesamt zu wünschen übrig, denn wir haben das Jahr 2012 und immer noch wird mit unterschiedlicher Verarbeitungsqualität gearbeitet. Das ist nervig, auch wenn sicherlich hier Verbesserungen geschehen sind, aber immer noch zu langsam.
Ich erinnere mich noch, als der Punto II Restyling aus Melfi kommend bei meinem Freundlichen stand. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus, was alles vermurkst wurde. Mittlerweile haben die neuen Puntos einen Level erreicht, den man als gut bezeichnen kann, aber mein Gott, 15-20 Jahre, um das zu erreichen, was eigentlich Standard sein sollte.
Noch immer ist mir in Erinnerung, als ich den "alten" Ypsilon neben dem New Ypsilon begutachten konnte. Nicht, dass der alte jetzt schlecht verarbeitet gewesen wäre, aber das konnte man ja auch erwarten, war es eine der letzten Serien, aber die erste Serie des New Ypsilons war schon besser.
Nun wird Mirafiori modernisiert, praktisch "neu", Pomigliano wurde mit viel Geld "restauriert" und das Ex-Bertone-Werk hat eh eine moderne Lackierstraße und soll auch auf den neusten Stand gebracht werden. Damit gibt es dann keine Entschuldigung mehr für die Leute, die die Schuld für die "schlechte" Verarbeitung dem Zustand der Fabriken zuschrieben und nicht der "Unwilligkeit" und der "Sabotage" eigener Leute.
Noch einmal, ich werde einen Teufel tun, die alten "Italiener" schlecht zu schreiben, denn sonst würde ich mir selbst ins Bein schießen. Schließlich wurden mein Uno Turbo 19 und mein Dedra 17 Jahre alt und hätte ich nicht ein Problem gehabt, die Autos unterzustellen, hätte ich beide immer noch und ich könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich erneut mir beide zulegen.
Tanti saluti
Bernardo