Für Fiat eine entscheidende Woche?
Für Fiat eine entscheidende Woche?
Für Fiat eine entscheidende Woche???
aktuelle Gespräche mit den Gewerkschaften über die Pläne, Jeep und Alfa Romeo Modelle an seinem Mirafiori-Werk in Turin zu bauen in einem Joint Venture mit Chrysler.
Der Plan ist von entscheidender Bedeutung für Mirafiori, aber die Gespräche zwischen Fiat und den Gewerkschaften sind ja zum Stillstand gekommen.....
Wer weiß mehr?
Gruß Helmut
aktuelle Gespräche mit den Gewerkschaften über die Pläne, Jeep und Alfa Romeo Modelle an seinem Mirafiori-Werk in Turin zu bauen in einem Joint Venture mit Chrysler.
Der Plan ist von entscheidender Bedeutung für Mirafiori, aber die Gespräche zwischen Fiat und den Gewerkschaften sind ja zum Stillstand gekommen.....
Wer weiß mehr?
Gruß Helmut
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- Posts: 9055
- Joined: 07 Jan 2009, 20:28
Re: Für Fiat eine entscheidende Woche?
Hallo Helmut,
ich habe noch einmal in der italienischen Wirtschaftstageszeitung geschaut. Es gibt zurzeit nichts Neues, oder zumindest wurde nichts veröffentlicht. Das Problem ist, dass in Italien Taktik und Strategie extrem wichtig sind und somit ein Ergebnis schwer vorhersehbar ist. Dazu kommt die "Komponente" Marchionne hinzu, einer, der so total "untypisch italienisch" redet und reagiert, der oft der Mann der "klaren Worte" ist und offen sagt, was er denkt und was er will. Das macht die Sache noch verworrener, weil der Ausgang so noch undurchsichtiger wird. Das klingt jetzt vielleicht paradox, aber ist es nicht, denn klare Worte in einem Spinnennetz der Taktik und Strategien können leicht sich verlieren.
Aber als Italiener lernt man schnell das zu "lesen", was zwischen den Zeilen steckt oder anders ausgedrückt, in Italien ist es sehr oft nicht wichtig, was gesagt wird, sondern wie und was nicht gesagt wurde. Manche "großen" Worte können völlig unbedeutend sein, kleine Akzente wiederum von riesiger Wichtigkeit.
Fakt ist, nach vielen Debatten und Androhungen scheint der Streit um Pomigliano längst Geschichte zu sein (was nicht bedeutet, dass Frieden in der Zukunft herrscht), ergo die Abmachungen und der Rechtsstand um die Fabrik in geklärt sind.
In Mirafiori geht es um vielmehr als nur um Mirafiori, sondern auch um die gesamte Arbeitswelt Italiens. Die Gewerkschaften befürchten, dass durch FIAT der nationale Mantelvertrag nicht nur unterwandert würde, sondern komplett aufgehoben, also eine Art Dominoeffekt passieren könnte. Also wehrt man sich mit Händen und Füßen dagegen. Auch herrscht von Gewerkschaftseiten ein absolutes Misstrauen gegenüber FIAT und das leider nicht so unbegründet, wenn man die Vergangenheit betrachtet, denn FIAT hat oft Abmachungen nicht eingehaltet oder ihre Verhandlungspartner über den Tisch gezogen und diese Abmachungen waren nicht selten nur ein Vorspiel, um die eigenen Ziele durchgesetzt zu bekommen.
FIAT hat ein unrühmliches Kapitel um Chivasso und Arese geschrieben und war selbst Teil einer italienischen Politik. Agnelli war lange Senator und auch Mitglied der DC, die Italien über 50 Jahre regierte.
Fakt ist auch, dass Marchionne jemand ist, der kompromisslos ist und in letzter Zeit sehr dünnhäutig geworden ist. Er ist irritiert, denn während er in den USA bei Chrysler als "Messias" gefeiert wird, hagelt es in Italien nicht nur Kritik, sondern blanker Hass entgegen. Er versteht nicht, dass hier aus poltischem Gezänk, aus Revangismus und in seinen Augen unsinniges Misstrauen (er hat die "entscheidenen" Jahre Italiens nicht miterlebt und fühlt sich nicht für die Vergangenheit verantwortlich bzw. ist sie ihm nicht wirklich bewusst).
Fakt ist aber auch, FIAT kann sich einen Rückzug aus Italien nicht erlauben. Zu viele Dinge hängen hier dran. Davon abgesehen, dass die Gewerkschaften auch noch in Cassino und Melfi zur Sabotage aufrufen könnten und zum "totalen Krieg", würde die öffentliche Meinung, die eh "Anti-FIAT" eingestellt ist (FIAT ist das mit großem Abstand meistgehasste Unternehmen Italiens), noch negativer werden.
Italien -trotz der Liebe für ausländische Fahrzeuge- ist in der mit Abstand wichtigste Markt Europas. Viele Unternehmen leasen FIATs. Die Post ist komplett mit FIAT Panda ausgerüstet, Enel fährt FIAT (Stromerzeuger) und viele Baufirmen (bei mir wird gerade eine Schnellstraße verlängert und da kann man das sehr gut beobachten) fahren beinahe ausschließlich FIATs (meistens Grande Punto). Auch die Krankenhäuser fahren meistens FIAT.
Wenn das wegfiele, würde FIAT in Italien vollkommen am Ende sein, d.h. aber auch, dass auch FIAT an einen Kompromiss interessiert sein muss, egal wie sehr sich Marchionne das auch anders wünscht.
Fakt ist auch, dass die Gewerkschaften - mit Ausnahme der FIOM, sozusagen die IGM Italiens - sprachen denn bei der Unterbrechung der Verhandlungen sehr salomonisch von "das ist nicht das Ende der Verhandlungen, sondern ist während solcher Verhandlungen völlig normal. Man muss auch die Arbeiterschaft sondieren"...etc. etc. etc.
FIAT dagegen fährt zumindest offiziell die harte Linie.
Da es ja auch sehr viel geht, auch um das Gesicht nicht zu verlieren, was für FIAT und auch für die Gewerkschaften gilt, würde es mich nicht wundern, dass man vielleicht einen Kompromiss während der Weihnachtszeit findet.
Als vor vielen Jahren die "scala mobile" (die Lohnsteigerung war an die Inflation gekoppelt) abgeschafft wurde, stimmten selbst die damals radikalste italienische Gewerkschaft zu, allerdrings setzte man die Verhandlungen und Entscheidungen just in die Sommerferien, also in der Zeit, in der fast ganz Italien im Urlaub am Meer ist.
Wie gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass Marchionne sein Programm 1:1 umsetzen kann und auch nicht sein " friss oder stirb". Es wäre ein Bumerang. Die Gewerkschaften ihrerseits versuchen zu vermeiden, eine Lawine ins Rollen zu bringen und vielleicht findet man angesichts der "gemeinsamen" Interessen eine Linie, in denen es keine Sieger oder Besiegten gibt.
Eins ist aber auch sicher, Marchionnes Zeitplan hat nichts mit "Drohung" zu tun, sondern ist allein in der Planungssicherheit begründet. Du kannst ein paar Wochen etwas aufschieben, aber man kann auch nicht bis zum Nimmerleinstag diskutieren, denn FIAT hat ein vergleichbares altes Modell-Portfolio und braucht dringend eine "Frischzellenkur". Jede Verzögerung bedeutet auch, dass die Auffrischung später kommt und das weiß Marchionne, der unbedingt drängt, dass der Zeitplan eingehalten wird.
Allein was ich von der technischen Seite aus den USA höre, lässt darauf schließen, dass Marchionne enormen Druck ausübt, dass alles möglichst schnell vorangeht, auch wenn es für uns das scheinbar immer noch zu langsam ist.
Aber Neukonstruktionen brauchen rund 36 Monate (mindestens), Restyling rund 14-18 Monate, ähnlich bei Erscheinungen von Derivaten. Dazu ist es ja auch nicht so einfach, zwei Autohersteller so verschmelzen lassen und dann ist ja auch die Abwicklung des "Bankrotts" etwas, was Zeit kostet. Die neuen Restyling-Modelle von Chrysler haben gerade einmal 12 Monate in Anspruch genommen und wenn man Anfang 2010 mit der Entwicklung von Neukonstruktionen begonnen hat, deren Entwicklung beinahe parallel laufen müsste, dann sieht man schon daran, dass selbst unter optimalsten Bedingungen nicht vor 2013-14 damit zu rechnen ist und genau das ist so ja auch im "5-Jahresplan" aufgelistet worden.
Liebe Grüße
Bernardo
ich habe noch einmal in der italienischen Wirtschaftstageszeitung geschaut. Es gibt zurzeit nichts Neues, oder zumindest wurde nichts veröffentlicht. Das Problem ist, dass in Italien Taktik und Strategie extrem wichtig sind und somit ein Ergebnis schwer vorhersehbar ist. Dazu kommt die "Komponente" Marchionne hinzu, einer, der so total "untypisch italienisch" redet und reagiert, der oft der Mann der "klaren Worte" ist und offen sagt, was er denkt und was er will. Das macht die Sache noch verworrener, weil der Ausgang so noch undurchsichtiger wird. Das klingt jetzt vielleicht paradox, aber ist es nicht, denn klare Worte in einem Spinnennetz der Taktik und Strategien können leicht sich verlieren.
Aber als Italiener lernt man schnell das zu "lesen", was zwischen den Zeilen steckt oder anders ausgedrückt, in Italien ist es sehr oft nicht wichtig, was gesagt wird, sondern wie und was nicht gesagt wurde. Manche "großen" Worte können völlig unbedeutend sein, kleine Akzente wiederum von riesiger Wichtigkeit.
Fakt ist, nach vielen Debatten und Androhungen scheint der Streit um Pomigliano längst Geschichte zu sein (was nicht bedeutet, dass Frieden in der Zukunft herrscht), ergo die Abmachungen und der Rechtsstand um die Fabrik in geklärt sind.
In Mirafiori geht es um vielmehr als nur um Mirafiori, sondern auch um die gesamte Arbeitswelt Italiens. Die Gewerkschaften befürchten, dass durch FIAT der nationale Mantelvertrag nicht nur unterwandert würde, sondern komplett aufgehoben, also eine Art Dominoeffekt passieren könnte. Also wehrt man sich mit Händen und Füßen dagegen. Auch herrscht von Gewerkschaftseiten ein absolutes Misstrauen gegenüber FIAT und das leider nicht so unbegründet, wenn man die Vergangenheit betrachtet, denn FIAT hat oft Abmachungen nicht eingehaltet oder ihre Verhandlungspartner über den Tisch gezogen und diese Abmachungen waren nicht selten nur ein Vorspiel, um die eigenen Ziele durchgesetzt zu bekommen.
FIAT hat ein unrühmliches Kapitel um Chivasso und Arese geschrieben und war selbst Teil einer italienischen Politik. Agnelli war lange Senator und auch Mitglied der DC, die Italien über 50 Jahre regierte.
Fakt ist auch, dass Marchionne jemand ist, der kompromisslos ist und in letzter Zeit sehr dünnhäutig geworden ist. Er ist irritiert, denn während er in den USA bei Chrysler als "Messias" gefeiert wird, hagelt es in Italien nicht nur Kritik, sondern blanker Hass entgegen. Er versteht nicht, dass hier aus poltischem Gezänk, aus Revangismus und in seinen Augen unsinniges Misstrauen (er hat die "entscheidenen" Jahre Italiens nicht miterlebt und fühlt sich nicht für die Vergangenheit verantwortlich bzw. ist sie ihm nicht wirklich bewusst).
Fakt ist aber auch, FIAT kann sich einen Rückzug aus Italien nicht erlauben. Zu viele Dinge hängen hier dran. Davon abgesehen, dass die Gewerkschaften auch noch in Cassino und Melfi zur Sabotage aufrufen könnten und zum "totalen Krieg", würde die öffentliche Meinung, die eh "Anti-FIAT" eingestellt ist (FIAT ist das mit großem Abstand meistgehasste Unternehmen Italiens), noch negativer werden.
Italien -trotz der Liebe für ausländische Fahrzeuge- ist in der mit Abstand wichtigste Markt Europas. Viele Unternehmen leasen FIATs. Die Post ist komplett mit FIAT Panda ausgerüstet, Enel fährt FIAT (Stromerzeuger) und viele Baufirmen (bei mir wird gerade eine Schnellstraße verlängert und da kann man das sehr gut beobachten) fahren beinahe ausschließlich FIATs (meistens Grande Punto). Auch die Krankenhäuser fahren meistens FIAT.
Wenn das wegfiele, würde FIAT in Italien vollkommen am Ende sein, d.h. aber auch, dass auch FIAT an einen Kompromiss interessiert sein muss, egal wie sehr sich Marchionne das auch anders wünscht.
Fakt ist auch, dass die Gewerkschaften - mit Ausnahme der FIOM, sozusagen die IGM Italiens - sprachen denn bei der Unterbrechung der Verhandlungen sehr salomonisch von "das ist nicht das Ende der Verhandlungen, sondern ist während solcher Verhandlungen völlig normal. Man muss auch die Arbeiterschaft sondieren"...etc. etc. etc.
FIAT dagegen fährt zumindest offiziell die harte Linie.
Da es ja auch sehr viel geht, auch um das Gesicht nicht zu verlieren, was für FIAT und auch für die Gewerkschaften gilt, würde es mich nicht wundern, dass man vielleicht einen Kompromiss während der Weihnachtszeit findet.
Als vor vielen Jahren die "scala mobile" (die Lohnsteigerung war an die Inflation gekoppelt) abgeschafft wurde, stimmten selbst die damals radikalste italienische Gewerkschaft zu, allerdrings setzte man die Verhandlungen und Entscheidungen just in die Sommerferien, also in der Zeit, in der fast ganz Italien im Urlaub am Meer ist.
Wie gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass Marchionne sein Programm 1:1 umsetzen kann und auch nicht sein " friss oder stirb". Es wäre ein Bumerang. Die Gewerkschaften ihrerseits versuchen zu vermeiden, eine Lawine ins Rollen zu bringen und vielleicht findet man angesichts der "gemeinsamen" Interessen eine Linie, in denen es keine Sieger oder Besiegten gibt.
Eins ist aber auch sicher, Marchionnes Zeitplan hat nichts mit "Drohung" zu tun, sondern ist allein in der Planungssicherheit begründet. Du kannst ein paar Wochen etwas aufschieben, aber man kann auch nicht bis zum Nimmerleinstag diskutieren, denn FIAT hat ein vergleichbares altes Modell-Portfolio und braucht dringend eine "Frischzellenkur". Jede Verzögerung bedeutet auch, dass die Auffrischung später kommt und das weiß Marchionne, der unbedingt drängt, dass der Zeitplan eingehalten wird.
Allein was ich von der technischen Seite aus den USA höre, lässt darauf schließen, dass Marchionne enormen Druck ausübt, dass alles möglichst schnell vorangeht, auch wenn es für uns das scheinbar immer noch zu langsam ist.
Aber Neukonstruktionen brauchen rund 36 Monate (mindestens), Restyling rund 14-18 Monate, ähnlich bei Erscheinungen von Derivaten. Dazu ist es ja auch nicht so einfach, zwei Autohersteller so verschmelzen lassen und dann ist ja auch die Abwicklung des "Bankrotts" etwas, was Zeit kostet. Die neuen Restyling-Modelle von Chrysler haben gerade einmal 12 Monate in Anspruch genommen und wenn man Anfang 2010 mit der Entwicklung von Neukonstruktionen begonnen hat, deren Entwicklung beinahe parallel laufen müsste, dann sieht man schon daran, dass selbst unter optimalsten Bedingungen nicht vor 2013-14 damit zu rechnen ist und genau das ist so ja auch im "5-Jahresplan" aufgelistet worden.
Liebe Grüße
Bernardo
Re: Für Fiat eine entscheidende Woche?
Hallo Bernardo,
danke für die Infos.
Ich habe den Artikel aus www.auto-news.com
Da stand, dass diese Woche entscheidende Gespräche stattfinden.
Viele Grüße
Helmut
danke für die Infos.
Ich habe den Artikel aus www.auto-news.com
Da stand, dass diese Woche entscheidende Gespräche stattfinden.
Viele Grüße
Helmut
-
- Posts: 9055
- Joined: 07 Jan 2009, 20:28
Re: Für Fiat eine entscheidende Woche?
Ciao Helmut,
es gibt Neuigkeiten. Man will eine Einigung noch vor Weihnachten erzielen (für Mirafiori, denn es gibt auch noch eine andere Verhandlung, in der es um einen nationalen Mantelvertrag für den Automobilsektor geht - also auch Zulieferer etc., die aufs Neue Jahr verschoben wurden). Die Gewerkschaften - mit Ausnahme der "italienischen IGM" (Fiom-CIGL) - sehen es optimistisch, eine Einigung zu finden. Die Fiom ihrerseits ist nicht abgeneigt, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, will aber auf keinen Fall die Vereinbarung von "Pomigliano" auch auf Mirafiori ausgeweitet sehen.
Marchionne seinerseits zeigt sich - im Gegensatz zu Pomigliano - etwas vorsichtiger und ist mit einer 51%igen Mehrheit der Arbeiterschaft zufrieden, was im Kern bedeutet, im Notfall wird man auch ohne die Zustimmung der Fiom die Investitionen in Mirafiori tätigen. Das klang in Pomigliano anders, denn dort wollte Marchionne eine deutliche Mehrheit haben, aber Norditalien ist auch die Hochburg der linken Gewerkschafsverbände, also muss er sich hier mit dünneren Mehrheiten begnügen.
Marchionne jedenfalls drängt auf eine Abmachung, weil die Zeit sonst davonläuft und man den Start bestimmter Projekte nicht verschieben kann und will.
Das ist im Kern das, was heute durch die italienischen Medien geistert.
Tanti saluti
Bernardo
PS: Der italienische Aktienmarkt hat mit einem beinahe 4%-igen Zuwachs der FIAT-Aktie reagiert, die seit dem Beschluss, FIAT Industrial von FIAT Auto zu trennen, um beinahe 45% zugelegt hat
es gibt Neuigkeiten. Man will eine Einigung noch vor Weihnachten erzielen (für Mirafiori, denn es gibt auch noch eine andere Verhandlung, in der es um einen nationalen Mantelvertrag für den Automobilsektor geht - also auch Zulieferer etc., die aufs Neue Jahr verschoben wurden). Die Gewerkschaften - mit Ausnahme der "italienischen IGM" (Fiom-CIGL) - sehen es optimistisch, eine Einigung zu finden. Die Fiom ihrerseits ist nicht abgeneigt, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, will aber auf keinen Fall die Vereinbarung von "Pomigliano" auch auf Mirafiori ausgeweitet sehen.
Marchionne seinerseits zeigt sich - im Gegensatz zu Pomigliano - etwas vorsichtiger und ist mit einer 51%igen Mehrheit der Arbeiterschaft zufrieden, was im Kern bedeutet, im Notfall wird man auch ohne die Zustimmung der Fiom die Investitionen in Mirafiori tätigen. Das klang in Pomigliano anders, denn dort wollte Marchionne eine deutliche Mehrheit haben, aber Norditalien ist auch die Hochburg der linken Gewerkschafsverbände, also muss er sich hier mit dünneren Mehrheiten begnügen.
Marchionne jedenfalls drängt auf eine Abmachung, weil die Zeit sonst davonläuft und man den Start bestimmter Projekte nicht verschieben kann und will.
Das ist im Kern das, was heute durch die italienischen Medien geistert.
Tanti saluti
Bernardo
PS: Der italienische Aktienmarkt hat mit einem beinahe 4%-igen Zuwachs der FIAT-Aktie reagiert, die seit dem Beschluss, FIAT Industrial von FIAT Auto zu trennen, um beinahe 45% zugelegt hat
Re: Für Fiat eine entscheidende Woche?
Danke für die Infos, war doch was dran an der Meldung
Das freut die Spekulanten...
Da machen sie sich den Sack vor den Feiertagen noch mal so richtig voll
Viele Grüße
Helmut
Das freut die Spekulanten...
Da machen sie sich den Sack vor den Feiertagen noch mal so richtig voll
Viele Grüße
Helmut
Sorry, passiert, wenn man (Mann) drei Sachen gleichzeitig..
war doch was dran an der Meldung
Das freut die Spekulanten...
Da machen sie sich den Sack vor den Feiertagen noch mal so richtig voll
Viele Grüße
Helmut
Das freut die Spekulanten...
Da machen sie sich den Sack vor den Feiertagen noch mal so richtig voll
Viele Grüße
Helmut
Re: Für Fiat eine entscheidende Woche?
sorry passiert, wenn man (Mann) drei Sachen gleizeitig macht....

Re: Für Fiat eine entscheidende Woche?
hast mitspekuliert ????
Re: Für Fiat eine entscheidende Woche?
habs leider zu spät bemerkt 
aber im Ernst: Ich hab mich auch bei Porsche nicht anstecken lassen und... im nachhinein, es war richtig
Gruß Helmut

aber im Ernst: Ich hab mich auch bei Porsche nicht anstecken lassen und... im nachhinein, es war richtig
Gruß Helmut
-
- Posts: 9055
- Joined: 07 Jan 2009, 20:28
Einigung für Mirafiori erzielt
Es wurde zwischen den Gewerkschaften und FIAT gestern eine Einigung erzielt, allerdings ohne die Mitwirkung des größten Gewerkschaftverbandes, der FIOM-CIGL (in etwa mit der IGM zu vergleichen):
Nach einem Monat der Verhandlungen ist eine Vereinbarung zustande gekommen: heute Abend in Turin, wurde unterzeichnet, wie bereits in Pomigliano kam es für Mirafiori zu einer neuen separaten Vereinbarung zwischen Fiat und den Gewerkschaften Fim, UILM, Fismic und UGL, aber ohne der Fiom (vergleichbar mit der IGM). Der nächste Schritt wird ein Referendum unter den Arbeitern sein, die die Vereinbarung bewerten und darüber entscheiden sollen.
Neues Leben in Mirafiori. Unmissverständlich die Stellungnahme der Fiom: Giorgio Airaudo nannte die Vereinbarung eine „Abmachung der Schande. " Ganz anders sieht natürlich der Kommentar von Sergio Marchionne aus: "Es ist ein großartiger Moment für alle die, die unter großer Anstrengung eine Einigung erzielen konnten, aber auch besonders für die Arbeitnehmer und für die Zukunft der Anlage. Für Mirafiori beginnt heute ein neuer Lebensabschnitt. Dieser Standort ist ein Symbol für Fiat, ist, es ist die Geschichte und der Stolz der italienischen Automobilproduktion. Dank der Vereinbarung kann heute Mirafiori einen Qualitätssprung machen, international geschätzt und ein einzigartiges Beispiel in Italien für das gemeinsames Engagement mit einem ausländischen Automobilhersteller wie Chrysler werden", sagte der Italokanadier in einer am Abend veröffentlichen Mitteilung.
Eine Milliarde Euro.
Marchionne fügte ferner hinzu, dass er dafür sorgen werde, dass „die geplanten Investitionen in der am kürzesten möglichen Zeit starten. ", wobei er sich auf die 1Mrd. € für das Joint-Venture mit Chrysler bezog, die in Mirafiori eine Produktion von Jeep-Fahrzeugen mit den Marken Alfa Romeo ermöglichen solle: man spricht von 280.000 Fahrzeuge pro Jahr, vor allem SUVs. Nun werden die wichtigsten Punkte der Abmachung zwecks einer Abstimmung den Arbeitnehmern vorgelegt werden: Volle Auslastungen der Maschinen an 6 Tagen, Schichtarbeit, Frage der Fehlzeiten, Überstunden, Pausen und die Mensa am Schichtende. Die Abstimmung wird Mitte Januar abgehalten werden und nach Aussagen von Marchionne werden die Investitionen auch nur 51% Zustimmung gestartet.
Nach einem Monat der Verhandlungen ist eine Vereinbarung zustande gekommen: heute Abend in Turin, wurde unterzeichnet, wie bereits in Pomigliano kam es für Mirafiori zu einer neuen separaten Vereinbarung zwischen Fiat und den Gewerkschaften Fim, UILM, Fismic und UGL, aber ohne der Fiom (vergleichbar mit der IGM). Der nächste Schritt wird ein Referendum unter den Arbeitern sein, die die Vereinbarung bewerten und darüber entscheiden sollen.
Neues Leben in Mirafiori. Unmissverständlich die Stellungnahme der Fiom: Giorgio Airaudo nannte die Vereinbarung eine „Abmachung der Schande. " Ganz anders sieht natürlich der Kommentar von Sergio Marchionne aus: "Es ist ein großartiger Moment für alle die, die unter großer Anstrengung eine Einigung erzielen konnten, aber auch besonders für die Arbeitnehmer und für die Zukunft der Anlage. Für Mirafiori beginnt heute ein neuer Lebensabschnitt. Dieser Standort ist ein Symbol für Fiat, ist, es ist die Geschichte und der Stolz der italienischen Automobilproduktion. Dank der Vereinbarung kann heute Mirafiori einen Qualitätssprung machen, international geschätzt und ein einzigartiges Beispiel in Italien für das gemeinsames Engagement mit einem ausländischen Automobilhersteller wie Chrysler werden", sagte der Italokanadier in einer am Abend veröffentlichen Mitteilung.
Eine Milliarde Euro.
Marchionne fügte ferner hinzu, dass er dafür sorgen werde, dass „die geplanten Investitionen in der am kürzesten möglichen Zeit starten. ", wobei er sich auf die 1Mrd. € für das Joint-Venture mit Chrysler bezog, die in Mirafiori eine Produktion von Jeep-Fahrzeugen mit den Marken Alfa Romeo ermöglichen solle: man spricht von 280.000 Fahrzeuge pro Jahr, vor allem SUVs. Nun werden die wichtigsten Punkte der Abmachung zwecks einer Abstimmung den Arbeitnehmern vorgelegt werden: Volle Auslastungen der Maschinen an 6 Tagen, Schichtarbeit, Frage der Fehlzeiten, Überstunden, Pausen und die Mensa am Schichtende. Die Abstimmung wird Mitte Januar abgehalten werden und nach Aussagen von Marchionne werden die Investitionen auch nur 51% Zustimmung gestartet.