Letzte Chance für Lancia
Re: Letzte Chance für Lancia
als PT Cruiser ersatz...
Re: Letzte Chance für Lancia
VW hat vor 30 Jahren geschafft mittels Audi aus dem "Käfer-Image" herauszukommen.
Bei FIAT hat man mit Lancia das gleiche versucht und ist gescheitert. Das hat weniger mit der deutschen Presse zu tun die in den letzten Jahren ja ums Überleben kämpft weil zu wenig Anzeigen und zu wenig Absatz vorhanden ist. Auch das D-Nationalgefühl sehe ich eher skeptisch. FIAT hatte in D vor 40 Jahren gar keinen schlechten Ruf, produzierte sogar einige Fahrzeuge in Baden-Würtemberg.
Das Übel fängt damit an das keine klare und kontinuierliche Produkt-Strategie bei FIAT, OPEL, FORD, Citroen, etc. lange Jahre vorgelegen hat. Man hat nur Geld aus dem Unternehmen herausgezogen und permanent die Manager ausgetauscht.
SM steht doch vor einem Dilemma. Müßte Alfa veräußern um Cash zu bekommen, sieht auf der anderen Seite aber das eigentlich AR von der Produktpalette und Ausrichtung am besten der 3 FIAT Marken dasteht weil gerade in den letzten JAhren sehr viel Geld in AR geflossen ist.
Die italienischen Standorte nach und nach zu schließen macht Sinn. Für Lancia kann eigentlich nichts besseres passieren als gemeinsame Fahrzeuge im mittleren und oberen Preissegment mit Chrysler zu entwickeln. Es wird sicher eine Dekade brauchen bis LAncia/Chrysler den Anschluss an den europäischen Fahrzeugen findet.
Bei FIAT hat man mit Lancia das gleiche versucht und ist gescheitert. Das hat weniger mit der deutschen Presse zu tun die in den letzten Jahren ja ums Überleben kämpft weil zu wenig Anzeigen und zu wenig Absatz vorhanden ist. Auch das D-Nationalgefühl sehe ich eher skeptisch. FIAT hatte in D vor 40 Jahren gar keinen schlechten Ruf, produzierte sogar einige Fahrzeuge in Baden-Würtemberg.
Das Übel fängt damit an das keine klare und kontinuierliche Produkt-Strategie bei FIAT, OPEL, FORD, Citroen, etc. lange Jahre vorgelegen hat. Man hat nur Geld aus dem Unternehmen herausgezogen und permanent die Manager ausgetauscht.
SM steht doch vor einem Dilemma. Müßte Alfa veräußern um Cash zu bekommen, sieht auf der anderen Seite aber das eigentlich AR von der Produktpalette und Ausrichtung am besten der 3 FIAT Marken dasteht weil gerade in den letzten JAhren sehr viel Geld in AR geflossen ist.
Die italienischen Standorte nach und nach zu schließen macht Sinn. Für Lancia kann eigentlich nichts besseres passieren als gemeinsame Fahrzeuge im mittleren und oberen Preissegment mit Chrysler zu entwickeln. Es wird sicher eine Dekade brauchen bis LAncia/Chrysler den Anschluss an den europäischen Fahrzeugen findet.
Lancia Delta II 1,6 i.e.
Fiat Bravo GT 1,9 jtd
Lancia Lybra SW 1,9 jtd
Lancia Lybra SW 2,4 jtd
Lancia Thesis 2,4 jtd
Lancia Thesis 2,4 Mjet
Alfa Romeo 159 2,4 Mjet
Alfa Romeo 159 SW 2,4 Mjet
Lancia Delta Oro 1,8 Di T-Jet
Lancia Delta Platinum 1,8 Di T-Jet
Peugeot 508 SW GT
Peugeot 308 SW GT HDI
BMW X1 25d
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Re: Letzte Chance für Lancia
... Und es geht nicht mehr lange bis sich AR ganz ins Nirvana hineinwirtschaftet.
Bei uns in der Schweiz lässt sich die Giulietta so gut wie nicht verkaufen, weshalb wohl? Liegt's doch, wie ich vermute, am langweiligen Design?
Das Auto schaut nach 6 monate aus, als wäre es vor Jahren raus gekommen!!!
Ich stehe immer noch dazu, Alfa hat's noch mehr verbockt als Lancia, somit wird diese Marke auch nicht gebraucht. Wie x andere Marken übrigens auch nicht!
Dean
Bei uns in der Schweiz lässt sich die Giulietta so gut wie nicht verkaufen, weshalb wohl? Liegt's doch, wie ich vermute, am langweiligen Design?
Das Auto schaut nach 6 monate aus, als wäre es vor Jahren raus gekommen!!!
Ich stehe immer noch dazu, Alfa hat's noch mehr verbockt als Lancia, somit wird diese Marke auch nicht gebraucht. Wie x andere Marken übrigens auch nicht!
Dean
Re: Letzte Chance für Lancia
Ich fand und finde den 147 als wenig gelungen. Aber der war vom Absatz her recht erfolgreich
Wie gesagt, von Außen finde ich die Julchen auch nicht wirklich ansprechend. Keine Ahnung welche Käuferschicht mit dem Fahrzeug angesprochen werden soll. Den MiTo finde ich dagegen genial.
Du meinst man solle AR bestbietend an VW verscherbeln? Was bleibt dann für FIAT? Alle Werke schließen und Billigautos in Timbukto bauen? Ohne eine Premium-Brand geht FIAT komplett unter
Wie gesagt, von Außen finde ich die Julchen auch nicht wirklich ansprechend. Keine Ahnung welche Käuferschicht mit dem Fahrzeug angesprochen werden soll. Den MiTo finde ich dagegen genial.
Du meinst man solle AR bestbietend an VW verscherbeln? Was bleibt dann für FIAT? Alle Werke schließen und Billigautos in Timbukto bauen? Ohne eine Premium-Brand geht FIAT komplett unter
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Re: Letzte Chance für Lancia
Hi Georg
Genau so empfinde ich das alles, Alfa weg und mehr in Lancia investieren.
Alfa wurde die letzten Jahre gut bestückt mit Fahrzeugen, aber was hat man daraus gemacht? 159-er ist wunderschön, qualitativ steht dieses Auto jedoch beschissener da, als manch anderes Auto.
Nicht das in Fan bin von der ganzen Lancia/Chrysler-sache, nur glaube ich, dass die Chancen besser sein werden als sich Alfa erhofft.
Meiner Meinung nach, hat Alfa nur Design produziert (bis 159), technisch waren sie aber noch Lichtjahre von der Konkurrenz entfernt. Jetzt wo die Technik einigermassen stimmt, happert's mit dem Design.
Kurz und bündig, Alfa war in der Vergangenheit ziemlich arrogant mit der Klientel, etwas was Lancia nicht konnte, weil sie schlicht und einfach gar nichts hatten.
Und ich bin überzeugt, und zwar zu 100%, Lancia hat mehr potenzial als Alfa.
Lancia kommt die Fusion zu Gute, Alfisti würden noch jammern wenn sie zu Ferrari gehören würden.
Der Alfista ist der Fahrer, der immer noch dem GTV6 nachweint, und glaubt mit 'nem MiTo dorthin zu kommen. Und da man sich nicht so schnell für nen 3-er Coupe entscheiden kann, benimmt man sich im MiTo oder in der Giulietta wie der Rennpapst höchstpersönlich.
Auch Lancisti's trauern dem Inte nach, aber man hat sich damit abgefunden, dass der Zug weg ist. Basta und Schluss!
Traurig..., aber leider Realität!
Dean
Genau so empfinde ich das alles, Alfa weg und mehr in Lancia investieren.
Alfa wurde die letzten Jahre gut bestückt mit Fahrzeugen, aber was hat man daraus gemacht? 159-er ist wunderschön, qualitativ steht dieses Auto jedoch beschissener da, als manch anderes Auto.
Nicht das in Fan bin von der ganzen Lancia/Chrysler-sache, nur glaube ich, dass die Chancen besser sein werden als sich Alfa erhofft.
Meiner Meinung nach, hat Alfa nur Design produziert (bis 159), technisch waren sie aber noch Lichtjahre von der Konkurrenz entfernt. Jetzt wo die Technik einigermassen stimmt, happert's mit dem Design.
Kurz und bündig, Alfa war in der Vergangenheit ziemlich arrogant mit der Klientel, etwas was Lancia nicht konnte, weil sie schlicht und einfach gar nichts hatten.
Und ich bin überzeugt, und zwar zu 100%, Lancia hat mehr potenzial als Alfa.
Lancia kommt die Fusion zu Gute, Alfisti würden noch jammern wenn sie zu Ferrari gehören würden.
Der Alfista ist der Fahrer, der immer noch dem GTV6 nachweint, und glaubt mit 'nem MiTo dorthin zu kommen. Und da man sich nicht so schnell für nen 3-er Coupe entscheiden kann, benimmt man sich im MiTo oder in der Giulietta wie der Rennpapst höchstpersönlich.
Auch Lancisti's trauern dem Inte nach, aber man hat sich damit abgefunden, dass der Zug weg ist. Basta und Schluss!
Traurig..., aber leider Realität!
Dean
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- Joined: 07 Jan 2009, 20:28
Re: Letzte Chance für Lancia
Vieles kann ich unterschreiben, aber ich habe in D. lange genug gelebt und sehe ja auch genügend deutsches TV, um den Unterschied zwischen der italienischen und deutschen Presse wahrzunehmen. Fakt ist, dass in Deutschland vorwiegend deutsche Autos, in Frankreich vorwiegend französische Autos, Rumänen hier bei mir vor allem mit Dacia und Prag voller Skodas ist, dagegen liegt der italienische Markt in ausländischer Hand. Aber du kannst in 9 von 10 Fällen ausgehen, dass immer ein deutscher Hersteller irgendeinen Test gegen einen Italiener gewinnt. Da wird ein Ford Ka gegen einen FIAT 500 gestellt, wer gewinnt? Klar, dumme Frage.
Das meine ich nicht böse, nicht polemisch, denn es ist ein Bewusstsein, das es so nicht in Italien gibt. Italien hat vom Nationalbewusstsein eher mit Ex-Jugoslawien zu tun denn mit den großen Nationalstaaten wie Frankreich oder Deutschland. Das spiegelt sich in vielen Dingen nieder. Dass im Endeffekt FIAT sich viele Dinge selbst eingebrockt hat, steht außer Frage.
Das meine ich nicht böse, nicht polemisch, denn es ist ein Bewusstsein, das es so nicht in Italien gibt. Italien hat vom Nationalbewusstsein eher mit Ex-Jugoslawien zu tun denn mit den großen Nationalstaaten wie Frankreich oder Deutschland. Das spiegelt sich in vielen Dingen nieder. Dass im Endeffekt FIAT sich viele Dinge selbst eingebrockt hat, steht außer Frage.
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- Joined: 07 Jan 2009, 20:28
Re: Letzte Chance für Lancia
Ciao Dean,
Montezemolo meinte denn auch, der größte Fehler FIATs war es, Alfa zu übernehmen, aber man wollte Ford vom italienischen Markt fernhalten und die damalige Regierung (übrigens Silvio-Freund, Gönner und Förderer) zog es aus innenpolitischen Gründen vor, Alfa an FIAT zu verkaufen. FIAT bekam dann als "Dankeschön" Pomigliano. Und hier fängt der "Untergang" Lancias an. Lancia stand einerseits für qualitativ hochwertigere Autos als es FIAT war, andererseits aber hatte man teilweise die leistungsstärksten Motoren im Konzern. Allrad, Kompressormotoren (lassen wir den Spider einmal beseite) und selbst der 1,6er wurde mit Turbo angeboten, dazu die Erfolge im Rallyesport, die es ja auch vor der Integrale-Zeit gab.
Aber mit Alfa im Boot hatte man nun ein Problem, nämlich wie positioniere ich Alfa und wie Lancia. Dies aber hat nie wirklich hingehauen. Der Delta eilte von Sieg zu Sieg und Alfas dümpelte vor sich hin, also kam man auf die "tolle" Idee, das Geld in die deutsche Tourenwagenmeisterschaft zu investieren und Alfa das Budget zur Verfügung zu stellen. Der Delta 2 war längst zuvor als Rallye-Fahrzeug geplant, ein 5-Zylinder-Turbo sollte zum Einsatz kommen und da der 155er QV die gleiche Plattform wie der Delta 2 hatte, wäre es wohl auch unproblematisch gewesen, den Delta 2 mit Allrad herauszubringen, aber hier wurde dann auf Kosten Lancias entschieden, Lancia aus dem Rallye-Sport zu nehmen, angeblich, weil man "zu erfolgreich" war, ein Witz, denn dann müssten Citroen und Loeb längst sich verabschiedet haben, also ein vorgeschobener Grund, vor allem traf sie Fahrer wie Biasion während einer Rallye, plötzlich wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
Und von dieser Entscheidung hat sich Lancia nicht mehr erholt, denn danach wurde nur noch Stückwerk gemacht, der Lybra zu spät heraus, kein Restyling, weil der eigene Glaube an das Produkt fehlte, dem Kappa auch kein vernünftiges Restyling unterzogen und dann viel Geld in den Thesis gesteckt, das man besser in andere Produkte hätte stecken sollen, aber hier dürfte wohl das eigentliche Ziel "Staatskarosse" gewesen sein.
Ich glaube nicht einmal, dass bei Alfa das "Qualitätsproblem" eine so große Rolle gespielt hat, denn auch der 156er oder der 147er, beide aus Pomigliano dürften kaum besser gewesen sein als der 159er und optisch kann keiner behaupten, der 159er sei hässlich. Aber hier hat man drei entscheidene Fehler gemacht, nämlich auf GM-Teile zu bauen und dann den Arese-V6 einzustellen und vor allem auf Heckantrieb zu verzichten, denn wenn du dir einmal die italienischen Foren und die Leute hier reden hörst, wollen ALLE nur Heckantrieb, Heckantrieb über alles, auch wenn man am Ende hier gleich bei Mercedes und BMW den Allrad mitbestellt, weil man gehört hat, dass die mit Heckantrieb eher neben der Straße denn auf ihr ist
Dennoch, Alfa hat eine Lobby, ist beinahe 20 Jahre nach Lancia zu FIAT gestoßen und somit gibt es hier noch mehr "Widerstand" als es bei Lancia der Fall ist. Auch ist die Verbindung zwischen Lancia und FIAT traditionell, Vincenzo war FIAT-Werksfahrer und man munkelt, dass er mithilfe Agnellis sich den Traum seiner eigenen Schmiede erfüllen konnte, zumindest aber blieb man immer freundschaftlich verbunden.
Alfa war seit den 30er Jahren ein Staatskonzern und mit FIAT oft im Krieg. Der Alfasud hätte nie gebaut werden dürfen, weil es eine Abmachung zwischen FIAT und Alfa gab, die Alfa verbot, Autos wie den Alfasud zu bauen.
Daher findest du auch mehr Beziehungen zwischen FIATARI und Lancisti als zwischen Alfisti und dem Rest.
Alfa hat werksintern eine Lobby, Lancia nicht, allerdings kann das zum Bumerang für Alfa werden, denn so paradox es klingen mag, Lancia kann nun auch Fahrzeuge im Programm haben, die per se für den europäischen Markt verlustreich wären (wenn nur für Lancia hergestellt), aber im weltweiten Gefüge mit Chrysler möglich sind. Alfa dagegen hat für sich gesehen keinen Partner. Man wird natürlich die Teile von den anderen bekommen, aber wenn es Alfa nicht schafft, für sich in die Gewinnzone zu gelangen, wird es schwierig, denn Alfa muss allein auf den Weltmärkten agieren.
Tanti saluti
Bernardo
PS: Die Giulietta verkauft sich hier in Italien ganz ordentlich, allerdings wird man sehen, wie 2011 wird. Dazu schöpft die Giulietta wohl das verlorene Terrain des 159ers ab, der nahezu unverkäuflich geworden ist (wie der Croma)
Montezemolo meinte denn auch, der größte Fehler FIATs war es, Alfa zu übernehmen, aber man wollte Ford vom italienischen Markt fernhalten und die damalige Regierung (übrigens Silvio-Freund, Gönner und Förderer) zog es aus innenpolitischen Gründen vor, Alfa an FIAT zu verkaufen. FIAT bekam dann als "Dankeschön" Pomigliano. Und hier fängt der "Untergang" Lancias an. Lancia stand einerseits für qualitativ hochwertigere Autos als es FIAT war, andererseits aber hatte man teilweise die leistungsstärksten Motoren im Konzern. Allrad, Kompressormotoren (lassen wir den Spider einmal beseite) und selbst der 1,6er wurde mit Turbo angeboten, dazu die Erfolge im Rallyesport, die es ja auch vor der Integrale-Zeit gab.
Aber mit Alfa im Boot hatte man nun ein Problem, nämlich wie positioniere ich Alfa und wie Lancia. Dies aber hat nie wirklich hingehauen. Der Delta eilte von Sieg zu Sieg und Alfas dümpelte vor sich hin, also kam man auf die "tolle" Idee, das Geld in die deutsche Tourenwagenmeisterschaft zu investieren und Alfa das Budget zur Verfügung zu stellen. Der Delta 2 war längst zuvor als Rallye-Fahrzeug geplant, ein 5-Zylinder-Turbo sollte zum Einsatz kommen und da der 155er QV die gleiche Plattform wie der Delta 2 hatte, wäre es wohl auch unproblematisch gewesen, den Delta 2 mit Allrad herauszubringen, aber hier wurde dann auf Kosten Lancias entschieden, Lancia aus dem Rallye-Sport zu nehmen, angeblich, weil man "zu erfolgreich" war, ein Witz, denn dann müssten Citroen und Loeb längst sich verabschiedet haben, also ein vorgeschobener Grund, vor allem traf sie Fahrer wie Biasion während einer Rallye, plötzlich wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
Und von dieser Entscheidung hat sich Lancia nicht mehr erholt, denn danach wurde nur noch Stückwerk gemacht, der Lybra zu spät heraus, kein Restyling, weil der eigene Glaube an das Produkt fehlte, dem Kappa auch kein vernünftiges Restyling unterzogen und dann viel Geld in den Thesis gesteckt, das man besser in andere Produkte hätte stecken sollen, aber hier dürfte wohl das eigentliche Ziel "Staatskarosse" gewesen sein.
Ich glaube nicht einmal, dass bei Alfa das "Qualitätsproblem" eine so große Rolle gespielt hat, denn auch der 156er oder der 147er, beide aus Pomigliano dürften kaum besser gewesen sein als der 159er und optisch kann keiner behaupten, der 159er sei hässlich. Aber hier hat man drei entscheidene Fehler gemacht, nämlich auf GM-Teile zu bauen und dann den Arese-V6 einzustellen und vor allem auf Heckantrieb zu verzichten, denn wenn du dir einmal die italienischen Foren und die Leute hier reden hörst, wollen ALLE nur Heckantrieb, Heckantrieb über alles, auch wenn man am Ende hier gleich bei Mercedes und BMW den Allrad mitbestellt, weil man gehört hat, dass die mit Heckantrieb eher neben der Straße denn auf ihr ist

Dennoch, Alfa hat eine Lobby, ist beinahe 20 Jahre nach Lancia zu FIAT gestoßen und somit gibt es hier noch mehr "Widerstand" als es bei Lancia der Fall ist. Auch ist die Verbindung zwischen Lancia und FIAT traditionell, Vincenzo war FIAT-Werksfahrer und man munkelt, dass er mithilfe Agnellis sich den Traum seiner eigenen Schmiede erfüllen konnte, zumindest aber blieb man immer freundschaftlich verbunden.
Alfa war seit den 30er Jahren ein Staatskonzern und mit FIAT oft im Krieg. Der Alfasud hätte nie gebaut werden dürfen, weil es eine Abmachung zwischen FIAT und Alfa gab, die Alfa verbot, Autos wie den Alfasud zu bauen.
Daher findest du auch mehr Beziehungen zwischen FIATARI und Lancisti als zwischen Alfisti und dem Rest.
Alfa hat werksintern eine Lobby, Lancia nicht, allerdings kann das zum Bumerang für Alfa werden, denn so paradox es klingen mag, Lancia kann nun auch Fahrzeuge im Programm haben, die per se für den europäischen Markt verlustreich wären (wenn nur für Lancia hergestellt), aber im weltweiten Gefüge mit Chrysler möglich sind. Alfa dagegen hat für sich gesehen keinen Partner. Man wird natürlich die Teile von den anderen bekommen, aber wenn es Alfa nicht schafft, für sich in die Gewinnzone zu gelangen, wird es schwierig, denn Alfa muss allein auf den Weltmärkten agieren.
Tanti saluti
Bernardo
PS: Die Giulietta verkauft sich hier in Italien ganz ordentlich, allerdings wird man sehen, wie 2011 wird. Dazu schöpft die Giulietta wohl das verlorene Terrain des 159ers ab, der nahezu unverkäuflich geworden ist (wie der Croma)
Re: Letzte Chance für Lancia
Alfa dagegen hat für sich gesehen keinen Partner. Man wird natürlich die Teile von den anderen bekommen, aber wenn es Alfa nicht schafft, für sich in die Gewinnzone zu gelangen, wird es schwierig, denn Alfa muss allein auf den Weltmärkten agieren.
Aber Alfa wurde doch (wieder einmal?) mit Maserati verbunden. Kann mir jemand den Sinn dieser Verbindung erklären. Hat Alfa durch den eventuellen Zugriff auf hochwertigere Maserati-/Ferrari-Komponenten nicht einen Vorteil gegenüber Lancia?
Aber Alfa wurde doch (wieder einmal?) mit Maserati verbunden. Kann mir jemand den Sinn dieser Verbindung erklären. Hat Alfa durch den eventuellen Zugriff auf hochwertigere Maserati-/Ferrari-Komponenten nicht einen Vorteil gegenüber Lancia?
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- Joined: 07 Jan 2009, 20:28
Re: Letzte Chance für Lancia
Ob diese Verbindung nun wirklich etwas zu bedeuten hat? Oder ist es eher für die "Marketing-Abteilung" von Bedeutung? Was will Alfa von Maserati bekommen? V8-Motoren? Die neue Bodengruppe für die Oberklasse? Eher nicht. Alfa und Lancia waren auch einst verbunden, aber mit Ausnahme des Arese V6 kamen die Motoren von FIAT. Giulietta, Delta, Bravo und Croma werden in der gleichen Fabrik gebaut, nicht in Modena. Also glaube ich erst einmal, dass es nicht viel zu bedeuten hat (übrigens auch Abarth gehört zu Maserati und Alfa, ob wir demnächst einen Punto Evo Abarth mit einem V8 sehen werden?
)
Nein, im Ernst, es mag vielleicht fürs Marketing von Bedeutung sein, vielleicht auch von der Verwaltung her von Bedeutung, auch weil ein bestimmter Manager mit von der Partie ist, aber in der Praxis, sofern nicht "Super-Alfas" geplant sein werden, sehe ich da wenig technische Verbindungen, denn Alfa wird im B-Segment auch weiterhin mit einer Punto-Bodengruppe leben müssen, die Motoren sind alle von FPT und nahezu identisch auch in anderen FIAT-Modellen eingesetzt, die "Mittelklasse-Alfas" werden wie alle anderen Fahrzeuge der Gruppe, also auch FIAT, Lancia/Chrysler mit der C-Evo oder Evo-Long-Plattform bestückt sein und sollte es tatsächlich zu einem E-Segment-Alfa kommen, dann wird er auf der Bodengruppe von Chrysler gebaut, die auch für Lancia/Chrysler benutzt werden soll, eventuell auch in einem "Baby-Maserati", vielleicht die einzige wirkliche Verbindung zwischen Maserati und Alfa. Vielleicht kommt man sich auch bei den zukünftigen größeren SUVs zusammen, aber im Gro sehe ich kaum wirklichen technischen Vorteil.
Es wäre vielleicht anders, wenn man Maseratis und Alfas in einer einzigen Fabrik hergestellt würden, aber davon ist zumindest bis zum heutigen Tage nichts zu sehen. Es wird also zwischen Alfa und Maserati nicht das passieren, was zwischen Chrysler und Lancia passiert. Es war einmal die Rede, dass man Dodge und Alfa hätte zusammenlegen wollen, aber hier hatte zumindest Marchionne von Anfang an den Riegel vorgeschoben.

Nein, im Ernst, es mag vielleicht fürs Marketing von Bedeutung sein, vielleicht auch von der Verwaltung her von Bedeutung, auch weil ein bestimmter Manager mit von der Partie ist, aber in der Praxis, sofern nicht "Super-Alfas" geplant sein werden, sehe ich da wenig technische Verbindungen, denn Alfa wird im B-Segment auch weiterhin mit einer Punto-Bodengruppe leben müssen, die Motoren sind alle von FPT und nahezu identisch auch in anderen FIAT-Modellen eingesetzt, die "Mittelklasse-Alfas" werden wie alle anderen Fahrzeuge der Gruppe, also auch FIAT, Lancia/Chrysler mit der C-Evo oder Evo-Long-Plattform bestückt sein und sollte es tatsächlich zu einem E-Segment-Alfa kommen, dann wird er auf der Bodengruppe von Chrysler gebaut, die auch für Lancia/Chrysler benutzt werden soll, eventuell auch in einem "Baby-Maserati", vielleicht die einzige wirkliche Verbindung zwischen Maserati und Alfa. Vielleicht kommt man sich auch bei den zukünftigen größeren SUVs zusammen, aber im Gro sehe ich kaum wirklichen technischen Vorteil.
Es wäre vielleicht anders, wenn man Maseratis und Alfas in einer einzigen Fabrik hergestellt würden, aber davon ist zumindest bis zum heutigen Tage nichts zu sehen. Es wird also zwischen Alfa und Maserati nicht das passieren, was zwischen Chrysler und Lancia passiert. Es war einmal die Rede, dass man Dodge und Alfa hätte zusammenlegen wollen, aber hier hatte zumindest Marchionne von Anfang an den Riegel vorgeschoben.
Re: Letzte Chance für Lancia
Ich sehe das auch wie Bernardo. Von einer Liaison mit Maserati hat Alfa nicht viel, vor allem keine Kosteneinsparungen aufgrund von höheren Stückzahlen. Maserati-Komponenten in Alfas würden deren Preis noch zusätzlich erhöhen. Den 159 kriegst du hier in der Schweiz mit massiven Vergünstigungen als Jahreswagen nachgeworfen. Kaum jemand kauft sich den noch neu und trotzdem sind die Zulassungen im Keller. Wie willst du also seinen Nachfolger unter die Leute bringen, der mit Maserati-Teilen wahrscheinlich noch teurer wäre.
Ob jetzt Lancia aufgrund von Chrysler wirklich das bessere Los hat, da bin ich mir nicht sicher. Klar, das Lancia-Logo wird wahrscheinlich noch länger auf irgendwelchen Karosserien prangen. Aber echte Lancias werden diese Dinger wohl kaum mehr sein, wobei ich bei der Definition eines "echten" Lancias bereit bin meine Ansprüche tief abzusenken, wenn ich sogar Delta III und Musa noch als "echte" Lancias bezeichne. Somit wird wahrscheinlich maximal der neue Ypsilon ein Lancia sein mittelfristig, wenn Delta und Musa auslaufen.
Egal, bitte peitscht mich nicht aus, aber ich bin gespannt auf den Thema/300C. Ganz besonders bin ich gespannt darauf, wie sie es schaffen wollen unter minimalem Einsatz von finanziellen Resourcen eine maximale Italianità in dieses (immer noch) eher grob geschnittene amerikanische Ungetüm reinzupflanzen.
Ob jetzt Lancia aufgrund von Chrysler wirklich das bessere Los hat, da bin ich mir nicht sicher. Klar, das Lancia-Logo wird wahrscheinlich noch länger auf irgendwelchen Karosserien prangen. Aber echte Lancias werden diese Dinger wohl kaum mehr sein, wobei ich bei der Definition eines "echten" Lancias bereit bin meine Ansprüche tief abzusenken, wenn ich sogar Delta III und Musa noch als "echte" Lancias bezeichne. Somit wird wahrscheinlich maximal der neue Ypsilon ein Lancia sein mittelfristig, wenn Delta und Musa auslaufen.
Egal, bitte peitscht mich nicht aus, aber ich bin gespannt auf den Thema/300C. Ganz besonders bin ich gespannt darauf, wie sie es schaffen wollen unter minimalem Einsatz von finanziellen Resourcen eine maximale Italianità in dieses (immer noch) eher grob geschnittene amerikanische Ungetüm reinzupflanzen.