Kundenbetreuung, auch nach Jahren

rainer
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Re: Kundenbetreuung, auch nach Jahren

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Die 2x E-Klasse waren in der Tat Kombis, Hund wurde gefahren, hatte keinen Führerschein. Diese Fahrzeuge waren gebraucht von Mercedes NL erstanden, aber der gleiche Sercie.
Viva Lancia
Rainer Thesis- u. Ypsilonfan
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LCV
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Re: Kundenbetreuung, auch nach Jahren

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Stichwort Toyota

Diese Rückrufaktionen zeigen mehrere Dinge auf:

- Es wird von vielen Herstellern immer öfter rückgerufen, weil man einen strengeren Maßstab anlegt. In früheren Jahren mussten Presse und Behörden die Hersteller zwingen. Heute gibt es Aktionen, die zum Teil auch übertrieben sind.

- Es zeigt, dass offenbar in bestimmten Bereichen an der Materialqualität gespart wird (Kostendruck) oder nicht sorgfältig entwickelt und geprüft wird (Zeitdruck).

- Gerade in den USA gibt es übertriebene Produkthaftungsgesetze, die für jeden Hersteller ein extremes Risiko darstellen. Man sollte es sich zweimal überlegen, ob man diesem Markt nicht besser fernbleibt.

- In den USA gibt es offenbar besonders viele Autofahrer, die zu dämlich sind, ein Fahrzeug zu lenken. Was tue ich, wenn mir eine Fußmatte auf mein Gaspedal rutscht? Ich greife mit einer Hand hinunter und ziehe sie zurück. Dann überlege ich, wie ich sie sicher befestigen kann. Es ist egal, ob das serienmäßige Fußmatten oder welche aus dem Supermarkt sind. In den USA gab es deshalb (angeblich) über 30 Tote. In Europa nicht einen einzigen Unfall! Was tun diese Amis? Schlagen die vor Schreck die Hände vor das Gesicht und knallen gegen einen Baum? Offenbar ist man dort derart passiv, dass jede kleine Störung der Technik fassungslos und tatenlos hingenommen wird und es zur Katastrophe kommt.

- Gerechterweise muss man fragen, wieso der Fiat-Konzern nicht alle Thesis zurückruft, wenn hier schon mehrfach von brechenden Fahrwerksfedern berichtet wurde, die sogar den Reifen aufschlitzten. Wenn das bei hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn auftritt, was dann? Ist das nicht sehr viel schlimmer als eine rutschende Fußmatte? Bisher hatte ich gegen ganz neue Autos Vorbehalte wegen der ausufernden Elektronik, die mich zum Teil als Fahrer entmündigt. Viel bedenklicher ist aber, dass man einen Teil der Kosten für diese Spielereien durch minderwertiges Material zu kompensieren sucht. Ein Auto, das mich wegen einer streikenden Handbremse ärgert, käme bei mir sofort weg. Aber das sind nur Ärgernisse. Brechende Federn wären aber ein Grund, mit dem Wagen keinen Meter mehr zu fahren. Vor allem interessiert mich, was denn in einem solchen Fall geschieht. Ersetzt Lancia die Federn durch "gleichwertigen Schrott"? Wer zahlt den Reifen und mögliche Folgeschäden? Wenn solche Schäden bei vergleichsweise niedrigen km-Leistungen schon auftreten, welches Risiko birgt dann ein gebrauchter Thesis mit 200 tkm? Ich verstehe so etwas nicht, denn ich kenne genügend Fahrzeuge, die viele hundertausend km mit den ersten Federn absolvieren und nur die Stoßdämpfer getauscht werden müssen.

Ich will hier nicht auf den Thesis einschlagen, sondern frage, wieso es hier keinen Rückruf gibt, wenn offensichtlich ein sehr gefährlicher Mangel vorliegt und wieso Autohersteller im Sicherheitsbereich am Material sparen. Es scheint, als ob die technischen Spielereien höher bewertet werden als elementare Dinge. Am Beispiel Toyota kann man aber sehen, wie selbst kleinere Mängel zu einer Riesensache hochstilisiert werden. Mich würde nicht wundern, wenn hinter diversen YouTube-Filmchen sogar die Konkurrenz steckt.

Gruß Frank
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mikele
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Re: Kundenbetreuung, auch nach Jahren

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lieber frank

bitte frag doch mal bmw 3 er fahrer. die kennen das auswendig.
bei spätestens 80ts km sind die hinteren federn fällig.

ich habe von keiner rückrufaktion gehört.
ach ja , bei diesem defekt gabs auch keine reaktion von vw.

ein spannungsversorgungs relais ging serienweise kaputt.
folge---- motor aus -----mit allen folgen. ich musste es paar mal erleben.

das kba tanzt nach der pfeife von den konzernen.

so schauts aus in deutschland!

just
mikele
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LCV
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Re: Kundenbetreuung, auch nach Jahren

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Hallo Mikele,

das bestätigt doch nur meine Einschätzung. Natürlich ist nicht allein Fiat der Übeltäter, der am Material spart. Es ist - leider - eine allgemeine Entwicklung in der Autoindustrie.

Ich habe jedenfalls mit Autos der 60-er, 70-er und 80-er Jahre NIE mit derartigen Defekten zu tun gehabt. Man kann nur daraus schließen, dass der Hersteller dort spart, wo der Kunde es nicht sieht. Es ist aber nicht hinnehmbar, dass in sicherheitsrelevanten Bereichen minderwertiges Material eingebaut wird. Federbruch nach 80 tkm ist ja wohl ein Witz! Und es wird nicht weniger bedenklich, wenn das inzwischen auch bei anderen Herstellern auftritt.

Vor längerer Zeit schrieb hier mal ein "elektronikhöriger" Zeitgenosse, er möchte mir niemals auf der Landstraße begegnen, da ich grundsätzlich Autos ohne ESP fahre (nach über 2 Mio. km unfallfrei!). Da könnte ich auch sagen, hoffentlich begegnet mir keines der hochgelobten modernen Autos, wenn gerade die Feder den Reifen aufschlitzt.

Ich verstehe durchaus, dass man "sein" Auto und damit seine Fahrzeugwahl verteidigt. Ich bin ja auch ein Anhänger der Marke Lancia und Kritik dient immer dazu, die richtigen Leute wach zu rütteln. Wenn ein Fehler festgestellt wird, muss er beseitigt werden. Macht man dies gut und auf Kulanz, kann man die ursprünglich negative Schlagzeile in positive Werbung umwandeln.

Ich kann nicht beurteilen, wie das bei heutigen BMW ist. Aber bei meinen diversen großen BMW vom 1973-er 2500 A bis zum 633 CSI sowie den 3er E21 (316 und 323i) gab es das nicht. Auch nach 250.000 km war noch alles bestens. Offenbar sind die Berechnungen falsch, denn heutige Kleinwagen wiegen ja schon fast so viel wie damals ein Oberklasse-BMW. Bei solchen Schwergewichten muss eben auch das Fahrwerk viel stärker ausgelegt werden.

Gruß Frank
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lanciadelta64
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Re: Kundenbetreuung, auch nach Jahren

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Hallo Frank,

ich habe letztens im deutschen Fernsehen einen Gebrauchtwagencheck gesehen und der Tester hat bei Mercedes speziell die Federn überprüft. Sein "Originalton": Bei Mercedes ist das ein Schwachpunkt. Die Federn brechen gerne. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass Mercedes eine Rückrufaktion gestartet hat ;) Mir ist auch kein Fall bekannt, dass einer mit einem Mercedes oder einem Thesis mit gebrochener Feder in den Tod gerast ist.

Das Problem bei Toyota dürfte wohl schwerwiegender sein, eben weil so viele Fahrzeuge davon betroffen sein sollen. Dazu sorgt das besonders bei Toyota für Aufruhr (es ist ja nicht so, dass die anderen Hersteller selbst BMW oder Mercedes, FIAT oder VW, Renault oder PSA keine haben), weil man mit Sicherheit nicht mit originellen Fahrzeugen gepunktet hat, sondern eben nur über die "sprichwörtliche" Zuverlässigkeit und hier hat das Image einen Kratzer bekommen. Das wird richtig teuer werden. Wahrscheinlich waren die Toyotas nie so perfekt, wie viele glaubten und sind heute nicht so eine Katastrophe, wie viele denken, aber das Image ist dahin, wobei ich glaube, dass nicht einmal diese Massenrückrufaktion den Ruf ruiniert hat, sondern wie man damit umgegangen wird.

Rückrufaktionen haben alle und oft wird es so interpretiert, dass der Hersteller sehr gewissenhaft ist und genau darauf achtet, damit keine Gefahr entsteht, aber Toyota hat scheinbar bewusst die Sache vertuscht und muss nun mit den Folgen leben.

Ich glaube auch nicht, dass heute die Autos diesbezüglich schlechter sind als früher, nur wurde früher weniger zurückgerufen oder anders ausgedrückt, wurden Rückrufaktionen intern geregelt, nicht selten während der Inspektionen für den Kunden nicht einmal wahrnehmbar.

Also ich wollte mit Sicherheit Toyota nichts Böses und ich würde weder wegen der Rückrufaktion mit einem Toyota nervös werden noch mir deswegen keinen kaufen, denn wenn ich solche Maßstäbe ansetzen würde, müsste ich zu Fuß gehen.


Liebe Grüße

Bernardo
elefantino
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Re: Kundenbetreuung, auch nach Jahren

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Ich denke das Problem liegt am berechnetem Verschleiß- oder nennen wir es Sollbruchstelle.
Die Hersteller wollen heute nicht mehr, daß ein Auto zu lange lebt.
Dank Computer, können sie bei jedem Teil den Zeitpunkt des Ablebens berechnen.
Natürlich unter normalen Bedingungen.
Härtere Bedingungen und es macht eher knacks......
Neue Autos sollte man nicht mehr kaufen um sie zu behalten.
Nach 3-5 Jahren sollten sie meiner Meinung nach weg!

Grüße
mp
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Re: Kundenbetreuung, auch nach Jahren

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versteh jetzt den Zusammenhang nicht -- was hat Werbung und Kundenbetreuung mit Werksfehlern (machen sie ja nicht absichtlich) zu tun.
Was ist die Alternative --- keine Kundenbetreuung, keine Werbung, Lancia nicht erwähnen????...traurig es passiert ja.
lanciadelta64
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Re: Kundenbetreuung, auch nach Jahren

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Michael,

du sprachst doch von Negativwerbung sei "besser" als gar keine und meine Antwort darauf war, ob Toyota angesichts dieser Negativverbung so sehr freut, weiß ich nicht.
ItalienRheinNeckar
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Re: Kundenbetreuung, auch nach Jahren

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... bei BMW 3ern gab es auch früher etwas anderes bei der Hinterachse ...
ItalienRheinNeckar
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Re: Kundenbetreuung, auch nach Jahren

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... in Bezug auf Aufhängung ...
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