ja für die Italiener (Rest Fra,Bel.) Rest soll ja Amerikanisch werden.
Ganz unten rechts :
Chrysler/Lancia: Typically the Chrysler version will be N.America, while the Lancia version will be Europe. (tu)
Phedra ab 2012 heisst wieder einmal ein Loch von 2 Jahren
Stimmt, Schade. (td)
Ende Production fur Phedra und Ulysse : (ende ?) 2010.
Neue Phedra : 2012.
Die Peugeot / Citroen wird in 2011 noch immer produciert
Der Grund, warum Lancia/FIAT den Van nicht über 2011 hinaus verkaufen, liegt in der Gesetzgebung. Ab dem Datum müssen ALLE NEUFAHRZEUGE die Euro 5-Norm erfüllen und da man aus Kostengründen das nicht mehr tun will, wird es wohl eine Lücke geben. Die Problematik liegt darin, dass scheinbar der neue Lancia-Van (übrigens wird er der Einzige dieser Größe, der Ulysse dürfte kleiner sein, also nicht baugleich wie der Phedra sein) auf den Nachfolger des aktuellen Chrysler-Vans basiert, denn sonst hätte man ihn sofort herausgebracht (ab 1.1.2011). Aber warten wir einmal ob, ob es wirklich tatsächlich diese Lücke gibt oder ob es eine Frage eher von Monaten ist, bis auch der neue Phedra vom Band rollen wird....
... eine Lücke geben, ist doch egal. Wird schon irgendwie weiter gehen.
Und es wird trotzdem wieder Weihnachten. Stimmt schon, Bernardo.
So denken die wohl in Turin, schon seit Jahren. DAS ist das Grundproblem,
deine dauernden Erklärungen und Begründungen in Ehren, aber das alles
hilft nicht aus der Misere. TATEN SIND GEFRAGT, nicht dolce far niente.
Und viele Leute sind es halt leid, immer nur zu WARTEN und zu WARTEN,
komischerweise zaubern andere Hersteller trotz Krise (z.B. Opel) eine Neu-
heit nach der andern aus dem Hut.... bei Fiat nimmt man locker in Kauf, dass
über Jahre die Anschlussmodelle fehlen. Ist ja nicht neu, du kennst das Problem
mindestens so gut wie ich. Es ist zum Auswachsen: Die wahren Probleme sind
wohl bekannt, aber da tut sich gar nichts.
Z.B. den Ypsilon mit einem 120 / 150 PS Motor auszurüsten wäre schon 1-2
Jahren angezeigt gewesen, die Motoren wären ja vorhanden gewesen, aber nein,
Stillstand über Jahre. Es ist zum heulen!
ich habe versucht, immer und immer wieder auf ein Basis-Problem hinzuweisen, nämlich dass man sich Mitte 2004 auf ein sinkendes Schiff mit tausenden von Löchern befand, oder anders ausgedrückt, die FIAT-Gruppe hatte aufgehört zu existieren. GM besaß 20% Anteile am FIAT-Konzern (also so viel wie FIAT an Chrysler) und die Übernahme war eigentlich eine beschlossene Sache. Man hatte keine Entwicklung mehr, kein Geld, einen riesigen Schuldenberg vor sich, ich weiß nicht, wie viele Quartale nur rote Zahlen, außer der MultiJet-Technik keine Motorenentwicklung betrieben, nur GM-Motoren und das Glück, auf die Genialität der Ende der 80er Jahre zugreifen zu können und wenigsten die FIRE-Motoren zu haben.
Mit dem Geld, dass man von GM bekam und dem Verkauf von Tafelsilber konnte man wenigstens das entwickeln, was wir heute sehen. Warum hat man sich Chrysler aufgehalsen? Das kommt doch nicht von ungefähr. Der Grund liegt im fehlenden Know-How in den oberen Segmenten. Man hat nichts mehr, gar nichts mehr. Man hat versucht, den Weg wie die PSA-Gruppe zu gehen, nämlich sich mit lauter Kooperationen die Eigenständigkeit zu bewahren, aber das reichte nicht aus, um schnell Fahrzeuge herstellen zu können. Nun kam die Krise auch noch dazu und sie hat FIAT kräftig getroffen, auch wenn es bestritten wird.
Ob die Politik, die Modelle aufzuschieben (wie Giulietta oder New Ypsilon), nun richtig war oder falsch, wird die Zukunft zeigen, aber Fakt ist auch, man hat in der Zeit der Krise die neuen Modelle nicht verheizt. Der MiTo hat die Lücke geschlossen, die der altersschwache 147er hinterlassen hat, und der Ypsilon bekam noch einmal einen neuen Frühling und selbst der alte FIAT Panda scheint ein Evergreen zu sein, denn von Jahr zu Jahr steigert er die Verkaufszahlen.
Das heißt, so falsch hat man hier nicht gelegen.
Das Thema der "Modellenvielfalt" ist einer der vielen Probleme, das bei FIAT vorherrschte und immer noch vorhanden ist, aber auch hier musst du dir die finanzielle Situation anschauen, die es nicht ermöglicht, einfach nur neue Modelle zu produzieren. Lassen wir einmal den Lancia Thesis beiseite, aber wenn die Zahlen von Marchionne stimmen und das, was ich gelesen habe, dann hat der Lybra sich zwar schlechter als ein Dedra verkauft, aber auch wieder nicht so schlecht, um von einem verkaufstechnischen Flop zu sprechen. Das bedeutet aber, dass er in der Produktion zu teuer war. Wenn das wahr ist, dass Alfa in den letzten 10-15 Jahren im Schnitt pro Jahr 300-400 Mio. Verluste eingefahren hat und das auch noch, als man einen 147er gerade am Markt hatte und der von vielen ja als "Erfolgsmodell" bezeichneten 156er Alfa, dann zeigt das, dass diese Fahrzeuge von der Produktion her viel zu teuer waren. Ähnlich dürfte es für den FIAT Stilo gegolten haben, denn er wurde kaum geringer verkauft als ein FIAT Bravo, aber der Stilo war ein "Flop", mit riesigen Verlusten für FIAT, der Bravo aber trotz ähnlicher Stückzahlen ist zumindest kein finanzieller Ruin.
Das bedeutet aber, dass man frühzeitig Modelle in Rente schicken musste (Thesis, Stilo und vor allem Lybra), weil sie Verluste einfuhren, während man aber kein Geld für Entwicklungen hatte.
Und da stehen wir nun. Mit der Beteiligung bei Chrysler hat man zwar nun Zugriff auf mögliches Know-How und die Chance, kostengünstig Entwicklungen zu betreiben, aber das bedeutet auch eine Umstrukturierung und auch Zeit. Eine komplette Neukonstruktion braucht mindestens 36 Monate, das Aufbauen eines Modells auf ein anderes ca. 16-20 Monate und das sind die Zeitabläufe, in denen nun die Produkte entstehen können. Schneller geht nichts.
Was mir Sorgen bereitet ist nicht, eine eventuelle Lücke von 6 Monaten (man wird sehen, ob es wirklich dann so sein wird), sondern ob am Ende diese Pläne nicht in den Zeitvorgaben umgesetzt werden.
Zum Thema Ypsilon mit 120 oder 150 PS. Das ist wieder eine Frage, was der Markt will oder nicht. Meinst du, dass Lancia nun wirklich mehr Ypsilon mit 120 oder 150 PS verkauft hätte? Vielleicht das eine oder andere Fahrzeug schon, aber sonst? Sportliche Italiener haben in Italien fast immer geflopt, weil sie nicht den nationalen Gepflogenheiten entsprechen und jenseits der Alpen wurden ein paar Fahrzeuge verkauft, aber ob das nun gewinnbringend war, kann ich nicht beurteilen.
Schau, ich fahre einen New Delta mit 200 PS, aber wie viele meinst du, werden davon in Italien verkauft worden sein? Ich will nicht sagen, dass ich der Einzige bin, aber mit Sicherheit kannst du die an zwei Händen abzählen.
Ich habe bisher in ganz Italien zwei Punto Abarths gesehen und 3 oder 4 500 Abarth, die Uno Turbos waren früher etwas häufiger, aber das waren andere Zeiten. Bisher habe ich noch nur einen GTI VI als Testfahrzeug gehabt, gesehen aber noch nie, den 5er als GTI habe ich exakt 3x gesehen und von den sportlichen Modellen anderer Konkurrenten rede ich erst gar nicht.
Ich habe bisher insgesamt 3!!! Punto HGTs gesehen, wovon nur meiner ein Benziner war. Die Liste könnte ich so weiter fortsetzen. Aber das zeigt auch, wie wenig wirkliches Interesse auf dem wichtigsten Markt der FIAT-Gruppe herrscht und jenseits der Alpen dürfte es auch nicht anders gewesen sein, oder warum wohl hat FIAT den Punto II Restyling HGT nicht mehr nach Deutschland exportiert?
Daher kann ich verstehen, dass man nicht mehr einen leistungsstarken Ypsilon herausgebracht hatte, eben weil man davon ausging (ich denke zu Recht, aber vielleicht habe ich ja unrecht), dass man kaum ein Fahrzeug verkauft hätte, das den Aufwand gelohnt hätte.
Du hast Recht, meine dauernden Erklärungen helfen nicht, aber auch das Gejammere vieler nicht. Man kann schreien, protestieren, was auch immer, am Ende muss man sich mit der Realität abfinden. Aber wenn ich immer jedem Gejammere hinterherliefe, würde ich heute weder einen Punto noch einen Delta haben, denn beide irgendwo in der Krise beider Hersteller gekauft. Ich jedenfalls reagiere nicht hysterisch, werde nicht meine Autos nur deswegen verkaufen, weil man das Hosensausen bekommt. Wenn ich mich um den Wiederverkaufswert eines Autos Sorgen machen würde, würde ich mir niemals einen Benziner kaufen, dann schon gar nicht mit so viel PS und wenn ich mir um meine "Geldanlage" sorgen würde, dann wäre ein normales Automobil niemals eine Wahl, denn Autos zählen zu den größten Geldvernichtungsmaschinen.
Du hast selbst erlebt, wie schnelllebig das Automobilgeschäft ist und auch undurchsichtig und mit welchen Bandagen gekämpft wird und oft sind die Infos nur Desinformationen. Man braucht nur die Story um Opel-Magna anzuschauen, dann auch das mit Saab, Käufer ja, nein, doch nicht, zugemacht, dann nein, wird doch verkauft. Oder wir nehmen die Geschichte mit Toyota, bis vor einem Jahr noch das Vorzeigeunternehmen, heute ein Schatten seiner selbst, wobei die USA genüsslich nun das auszunutzen versuchen, um ihre eigene Industrie zu schützen. Daher bleibt uns eh keine andere Wahl als abzuwarten.
Ich versuche nicht immer alles zu veröffentlichen, was ich vorfinde, aber oft ergibt sich hier das als Selbstläufer. So wird man sehen, wann welches Modell aufgelegt wird. Für mich war nur die Info interessant, die innerhalb von Cassino zu kommen scheint, weil da beschrieben wird, dass man ein "neues Lancia-Modell" testet. Das passt zu der Info, dass nun scheinbar Lancia das Europageschäft übernehmen wird, Chrysler den Rest, aber auch das ist alles wie immer mit Vorsicht zu genießen. Seien wir ehrlich, keiner von uns weiß, was in den nächsten Wochen und Monaten passieren wird. Wenn ich hier jede Infos, die irgendwo in einer italienischen Zeitung und/oder online zu lesen gibt, hier wiedergeben würde, wäre ich nur noch damit beschäftigt. Aber solange mir keiner den Wahrheitsgehalt bestätigen kann und alles rein spekulativ bleibt, lasse ich es. Vorhin stand im Autoblog, dass vielleicht auch der Dodge Caliber unter FIAT verkauft werden könnte, dann nicht mehr mit einem VW-Motor, sondern von FPT und darin stand dann, dass Dodge und Chrysler vom europäischen Markt verschwänden.
Solche Infos laufen hier täglich und immer wieder etwas Neues und davon dann das Gegenteil usw. usw. usw., also nicht der Veröffentlichung wert, sofern man die Quelle nicht überprüfen kann.
Und da du von Taten sprachst, ich habe mir einen neuen Lancia gekauft, also ich rede nicht nur, sondern ich handle.
P.S. Hab mir soeben die diversen Kommentare auf der Homepage vom Corriere della Sera zu dieser ital. Kömmödie M & M gegen Schurkenregierung Berlusconi & Co angetan und da bleibt einem einfach nur die Spucke weg.
- zumindest in Sachen Lancia hat in den letzten 20 Jahren NIE eine Ankündigung gestimmt. Jedes Mal hat man erklärt, am Soundsovielten kommt dieses oder jenes neue Modell. Entweder es kam überhaupt nicht oder mit erheblicher Verspätung. Das kann man nicht mit Krisen, Geldmangel oder fast Pleite sein erklären. Die sollen doch einfach den Mund halten und derartige Ankündigungen erst dann machen, wenn die Autos schon versandbereit sind. Es verunsichert den Kunden und vermittelt einen Eindruck von Unzuverlässigkeit. Wenn das ein paarmal passiert, glaubt doch niemand mehr irgendeine Aussage.
- wenn Du sagst, dass sich der Lybra relativ gut verkaufte, also so gesehen kein Flop war, sondern das Problem bei den Entwicklungskosten lag, ist es doch unlogisch, ihn vorzeitig vom Markt zu nehmen. Entwickelt ist entwickelt und je mehr man verkauft, umso besser. Wie das in Italia war, keine Ahnung. In D hat er vor der Einstellung mächtig gefloppt. Da gab es Monate mit gerade 3 Autos für ganz D.
ich brauche doch nicht noch einmal erklären, was bis zum Tod Agnellis wirklich gelaufen ist und was von den Äußerungen zu halten war, oder? Über die Glaubwürdigkeit brauche ich auch nicht zu debattieren.So bin ich bis heute überzeugt, dass der Thesis nur deswegen entstanden ist, um ein bestimmtes Klientel bei Laune zu halten, vielleicht sogar als Gegenleistung für Gelder, die in den Kassen der Agnellis gelandet sind, denn bis heute kann ich nicht nachvollziehen, wie man mit solchen Zahlen operieren konnte, mit denen man operiert hat. Also Lügen als Basis der Politik, um ein Unternehmen in die Pleite zu drücken, wobei man selbst den maximalen Profit daraus zu ziehen versucht. Das ist eine Politik, die locker 15 Jahre anhielt, wahrscheinlich schon Mitte der 80er Jahre mit der Übernahme Alfas entstand, denn bis heute hält sich hartnäckig das Gerücht, dass FIAT nie die vereinbarte Summe an den Staat gezahlt hat, der ja Eigentümer von Alfa war.
Was danach gekommen ist, ist ein anderes Thema und hier mag auch die italienische Mentalität einfließen, die solche Ankündigungen nicht bindend sehen, sondern nur eine Möglichkeit. Man hat auch gesagt, wie beim Lancia Fulvia, der 500er könne nicht gebaut werden und am Ende hatten wir ihn. Vielleicht wäre Schweigen besser, das ist auch meine Meinung, aber wenn ich mir allein in den letzten Wochen und Monaten diese Informationswut anschaue, frage ich mich, wem Marchionne denn alles Interviews gegeben haben will und wenn ja, wie er dann noch andere Arbeiten tun könnte. Sehr viel wird hereininterpretiert und wenn man ehrlich ist, gibt es bisher nichts Konkretes zu hören, eben weil vieles in Arbeit ist. Aus einigen Sätzen, die er vielleicht hier oder da dann gesagt haben wird, wurden Storys nach alter "Bildzeitung-Tradition" gesponnen.
Schau dir doch einmal an, was man so alles gehört hat "Lancia wird nur noch in Italien und in einigen EU-Ländern verkauft", dann hört man "Lancia übernimmt das Europa-Geschäft Chrysler und Chrysler verschwindet vom Markt". Wie willst du daraus etwas wirklich erkennen? Erinnerst du dich an die Geschichte mit Magna-Opel, dann mit Saab und man muss sich wirklich fragen, was davon kam wirklich aus Detroit und was wurde einfach durch die Presse geschürt, die vielleicht aus dem Kaffeesatz gelesen haben.
Ich habe beispielsweise auch eine Info, dass Martin Winterkorn behauptet habe (Quattroruote, also nicht irgendeine Zeitschrift), man würde mit Alfa rund 7-8 Mio. Autos mehr verkaufen. Hat er das wirklich gesagt? Wenn ja, in welchem Zusammenhang?
Zurück zum Thema, ich bin nicht glücklich mit diesen Ankündigungen, aber oft werden ein "loses Geplaudere", ein paar Fetzen irgendwo aufgenommen, zu großen Überschriften missbraucht. Beispielsweise dieser "2-Jahresplan" war NICHT für die Öffentlichkeit gedacht, sondern galt als "Papier" für den Dialog zwischen den Gewerkschaften, dem italienischen Staat und FIAT. Daran kannst du aber erkennen, wie heute auch Infos zustande kommen und wenn dann intern die eine oder andere Gruppe wie halt auch in der Politik ihre eigene Politik betreibt, gezielt bestimmte Infos in die Welt setzt, um etwas zu erreichen, haben wir den Chaos.
Wie gesagt, ich bin kein Fan dieser "Redseligkeiten" und einer der Gründe, weswegen mit ein Francois aufgestoßen ist, ist genau diese Art der Öffentlichkeitsarbeit. Er hat groß einen "Deltina" angekündigt und wenn einer sich so aus dem Fenster lehnt, muss er ihn auch durchsetzen, wenn nicht, müsste er in meinen Augen zurücktreten, zumindest hätte ich es getan, oder aber ich hätte erst gar nicht mich soweit aus dem Fenster gelehnt.
Zum Lybra. Schau Frank, man muss erst einmal definieren, was ein "Flop" ist. Ist ein Golf V ein Flop, weil er hinter den geplanten Verkaufszahlen geblieben ist, oder weil er zu wenig Gewinne einbrachte, weswegen man vorzeitig einen Golf VI auflegte, oder ist er ein Erfolg, weil zu den erfolgreichsten Autos Europas zählte und in seinem Segment sowieso.
Der Stilo wurde auf "frühzeitig" in Pension geschickt, eben weil zu teuer. Ich sprach denn von den "Verkaufszahlen" an sich, zählte der Lybra beinahe zu den erfolgreicheren Lancias überhaupt (über 200.000 Stück, wenn ich mich nicht irre), also im Verhältnis zu den allgemeinen Lancia-Zahlen (lassen wir Ypsilon beseite) kein Flop an sich, aber scheinbar ließen sich diese Zahlen nur damit erreichen, dass man den Wagen unter Preis an den Mann bringen musste, also auf jedem verkauften Lybra draufzahlen musste. Dabei geht es hier nicht allein um die Entwicklungskosten, sondern um die laufende Kosten. Der Lybra wurde hier in Italien sehr gerne als "Aziendale" verkauft (geleast), scheinbar aber von FIAT/Lancia subventioniert. Wahrscheinlich hätte man ca. 50.000 Stück pro Jahr verkaufen müssen und das zu einem Preis, den man am Markt nicht hätte durchdrücken können. Daher ist der Lybra "finanziell" ein totaler Flop geworden, von den Stückzahlen innerhalb Lancias aber nicht unbedingt (man hätte entweder billiger produzieren müssen oder mehr davon verkaufen).
Damit musste man den Lybra einstellen, wenn man nicht weiterhin Verluste damit einfahren wollte und für ein neues Modell war kein Geld da bzw. sah man keine Möglichkeit, ein Auto auf den Markt zu bringen, dass kostendeckend hätte existieren können. Daher ist das, was ich geschrieben habe, kein Widerspruch. Für einen Lancia stimmten halbwegs die Stückzahlen, nicht aber die daraus erzielten Einnahmen.
Was die voreiligen Äußerungen angeht, rede ich nicht von Gerüchten, Zeitungsberichten oder ähnlichem. Ich habe mich ausschließlich auf öffentliche Statements der deutschen Lancia Presseabteilung bezogen, teilweise auch Marketing. Man muss ja wohl annehmen dürfen, dass Turin den Importeuren nur Infos zukommen lässt, die zu diesem Zeitpunkt als "Wahrheit" betrachtet werden. Aber man ist da offenbar immer etwas vorschnell. Beim Thesis z.B. war das etwa 1 Jahr Verzögerung gegenüber dem uns offiziell mitgeteilten Zeitplan. Wenn man Probleme mit dem Fahrwerk hatte, hätte man eben warten müssen, bis die gelöst sind. Aber nicht nach dem Motto handeln, irgendwie werden wir das schon hinbekommen.
ich sagte doch, was so auch an offiziellen Infos kommt, schmeckt mir sehr oft nicht. Die Informationspolitik auch gegenüber Händlern lässt zu wünschen übrig und nicht nur in Deutschland. Am Ende ist es auch uninteressant, ob der Fehler direkt aus Turin kam oder vom Importeur, denn die Hauptverantwortung liegt in Turin und somit trägt man so oder so immer die Schuld. Nun sagte ich ja, es liegt sehr vieles im Argen und ich frage mich echt manchmal, wie die das alles in den Griff bekommen wollen. Lassen wir den deutschen Markt beiseite, denn hier kann man vielleicht das eine oder andere noch erklären (auch wenn ich meine, dass da nicht viel zu erklären gibt), aber selbst hier in Italien laufen Dinge ab, wo ich mich an den Kopf fasse. Ich habe das ja mit dem Delta erlebt gehabt. Der Turbo Jet sollte im Februar 2009 vorgestellt werden, dann März, dann nach Genf, am Ende war es der 9./10.Mai, wobei die Händler nicht einmal informiert waren, sondern nur der HF-Club und das Fahrzeug kam beim Händler am 8. an, wobei mein Freundlicher schon Witze gerissen hatte und meinte, "pass auf, der kommt am Sonntagabend an", wenn der letzte Gast schon gegangen ist. Dieser Sarkasmus stellt aber die Situation dar, wie sie sich den Händlern offenbart.
Es kann sein, die bekommen die Fahrzeuge unangekündigt wesentlich früher an und die wissen nicht, was die damit anfangen sollen, weil keine Infos vorhanden sind, oder aber man macht einen Tag der offenen Türe und das passende Fahrzeug fehlt, wie beim Delta LPG passiert ist, sodass man eine Woche später einen weiteren Tag der offenen Türe einrichten mussten.
Marchionne und Co haben noch viel zu tun und ich kann auch verstehen, wieso der Imerese schließen will und am liebsten gleich Pomigliano, wenn er denn könnte. Aber Veränderungen brauchen Zeit und das geht nicht von heute auf morgen. Vieles hat sich getan, auch wenn wir angesichts der noch vorhandenen gewaltigen Probleme das vielleicht oft nicht mitbekommen. Ich sehe allein den Unterschied in Melfi, wie die Fahrzeuge noch vor wenigen Jahre waren, die von dort kamen und wie sie heute sind.
Ob Marchionne mit seinem Team und dem Agnelli-Clan, der im Hintergrund immer noch die Fäden zieht, alles richtig gemacht haben, will ich nicht beurteilen, aber zumindest muss man eingestehen, dass man FIAT in ruhigerem Gewässer bekommen hat. Die Gesamtverschuldung wurde wieder kräftig gedrückt und FIAT schafft es heute mit geringeren Stückzahlen profitabel zu sein.
Fahrzeuge wie Delta, Bravo oder Grande Punto sind heute eher profitabel, die Vorgänger wie Stilo, Lybra oder Punto rissen große Löcher in den Kassen. Ich war auch der Meinung, dass ein Ypsilon früher hätte kommen müssen und die Giulietta auch, aber man muss auch sagen, der alte Ypsilon hat Geld reingefahren, der MiTo konnte ungehindert auch Geld bringen, weil seine Entwicklungskosten eh gering waren und somit ist man mit alter Modellreihe profitabel gewesen und kann nun mit neueren Fahrzeugen aufwarten. Ob sich das auszahlen wird, weiß ich nicht. Das wird die Zukunft zeigen, aber ich bin auch der Meinung, dass wir vielleicht alle zu viel verlangen, mehr als angesichts der Situation 2004 möglich gewesen wäre. Mag sein, dass man das eine oder andere hätte anders machen können, dass das eine oder andere falsch angepackt wurde, aber angesichts der Menge an Problemen bleiben solche Fehler auch nicht aus. Wir alle sehen den Autobereich, aber FIAT ein großes Unternehmen und wie die hohen Wellen hier in Italien gerade um Imerese zeigen, auch nicht gerade einfach zu führen, und die, die FIAT führen, sehen das Gesamtunternehmen vor Augen.
Der Patient FIAT ist lange noch nicht gesund, aber wenigstens zuerst einmal hat man die Intensivstation verlassen. Ob die Ideen von Marchionne mit Chrysler aufgehen werden, weiß ich nicht. Ich bleibe skeptisch, bis ich vom Gegenteil überzeugt werde, aber diesmal wenigstens riskieren auch die Agnellis eigenes Geld und vielleicht ist das zum ersten Mal so etwas wie eine Garantie, dass M&M den Karren an die Wand fahren werden.
Wie gesagt, mir gefällt die Öffentlichkeitsarbeit der FIAT-Gruppe nicht, das Marketing auch nicht, aber alles auf einmal radikal ändern, geht auch nicht. Ich sehe, wie man neuerdings mit Kunden umgeht, dass man sich bemüht (früher undenkbar). Die Qualität insgesamt hat sich verbessert und schau die das mit dem G8-Treffen an. Man hat Lancia dafür auch hier belächelt, jetzt macht es VW mit Seat FIAT/Lancia nach und beim nächsten G8-Treffen ist Seat offizieller Fahrzeuglieferant, was auch zeigt, dass man nicht immer nur alles falsch macht