Magna soll keine Aufträge mehr von Chrysler bekommen
Fiat- und Chrysler-Chef Sergio Marchionne will keine Fertigungsaufträge mehr an Magna vergeben. Stattdessen sollen künftig Chrysler-Modelle, die zuvor von Magna gefertigt wurden, in einer neu erworbenen Fabrik in Italien gebaut werden, sagte Marchionne in einem Interview. Das wäre ein weiterer Schlag für Magna, das mit russischen Partnern Opel übernehmen will. Auch VW überlegt Aufträge von Magna abzuziehen.
Und BMW überlegt auch schon, ob die noch neue Verträge mit Magna machen...
Da wird der alte Strosack - äh Stronach ins Schwitzen kommen - denn langsam fangen sogar seine
direkten Untergebenen an ihm zum Zweifeln an. So ist das, wenn man in seiner Alterssenilität noch seinen
Kindheitstraum (=Autos bauen) erfüllen will.
So wie das klingt, meint es Marchionne ernst...
Bin schon gespannt, was mit den Getrieben von Opel und den Motoren (jtd) für Opel kommen wird...
Immerhin bedeutet das für den Standort Magna in Steyr einen deutlichen Einbruch...
Chrysler Voyager und Sebring dürften dort gebaut werden. Ebenso wurde der BMW Z3 und nun der Z4 dort gebaut - sowie
die Saab Cabrions. Da ächzt schon das Gebälk...
Wenn alle Drohungen wahr werden, die so dem Magna Konzern gemacht wurden, dann dürften wohl 50% der Magna Werke
langsam zusperren dürfen in Österreich. Und bei Opel wird er sich dank seiner Ankündigungen ( mittlerweile 12.000 Personen Stellenabbau, Zusperren einiger Werke) auch nicht beliebt machen.
Und mit GM als Partner - der sich sämtliche Hintertürchen offen lassen will - um im Falle von guten Gewinnen wieder kräftigst
absahnen will - würde ich mich an seiner Stelle nicht einlassen. Was die Rechtsabteilungen und die Vertragsformulierungen von GM betrifft, da kanns später ganz böse Überraschungen geben.
Denke da wirds in den nächsten Jahren noch einige Schlagzeilen geben...
Grüße
Mogli
Marchionne macht ernst....
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- Joined: 07 Jan 2009, 20:28
Re: Marchionne macht ernst....
Ciao Günter,
bei Magna werden der Jeep Grand Cherokee und Chrysler 300C gebaut. Dass FIAT die Zusammenarbeit aufkündigen würde, war klar und wäre, so meine Hypothese, auch ohne Opel-Magna-Allianz passiert, denn warum sollte FIAT bei der Entwicklung der Nachfolger auf Magna zurückgreifen? Es war länger klar, dass FIAT nach anderen Produktionsstätten gesucht hatte und spätestens mit dem Kauf der Bertone-Fabrik hieß es überall, man wolle dort die neuen Modelle von Chrysler und Co bauen, was auch Sinn gibt, wenn man in Zukunft bei der FIAT-Gruppe auf gemeinsame Komponenten zurückgreifen will.
Dass die Übernahme von Opel durch Magna auch eine gewisse Rolle spielt, ist auch klar, denn nun ist Magna ja Gegner und die eigene Entwicklungen hätten dann nicht nur Magna das Wissen, sondern somit auch Opel bzw. die Russen, die auch Gegner von FIAT in Russland sind.
Aber ich glaube weder, dass Marchionne das aus Rache tut, noch dass Stronach das nicht eingeplant hätte. Ich hätte jedenfalls an seiner Stelle damit gerechnet. Wenn er damit nicht gerechnet haben sollte, wäre er extrem dumm und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand so etwas nicht auch einkalkulieren würde.
Ich denke mir, dass er seine "Schäfchen" so oder so im Trockenen hat. Das heißt aber nicht, dass es für Opel und deren Mitarbeiter nicht ein heißer Tanz wird, denn so einfach werden auch Spanien, Belgien und vor allem GB (die haben im nächsten Jahr Unterhauswahlen) nicht alles gefallen lassen. Das wird in D noch richtig böses Blut geben.
Im Übrigen werden bestehende Verträge erfüllt werden und somit wird auch Styr Zeit haben, sich darauf einzustellen.
Tanti saluti
Bernardo
bei Magna werden der Jeep Grand Cherokee und Chrysler 300C gebaut. Dass FIAT die Zusammenarbeit aufkündigen würde, war klar und wäre, so meine Hypothese, auch ohne Opel-Magna-Allianz passiert, denn warum sollte FIAT bei der Entwicklung der Nachfolger auf Magna zurückgreifen? Es war länger klar, dass FIAT nach anderen Produktionsstätten gesucht hatte und spätestens mit dem Kauf der Bertone-Fabrik hieß es überall, man wolle dort die neuen Modelle von Chrysler und Co bauen, was auch Sinn gibt, wenn man in Zukunft bei der FIAT-Gruppe auf gemeinsame Komponenten zurückgreifen will.
Dass die Übernahme von Opel durch Magna auch eine gewisse Rolle spielt, ist auch klar, denn nun ist Magna ja Gegner und die eigene Entwicklungen hätten dann nicht nur Magna das Wissen, sondern somit auch Opel bzw. die Russen, die auch Gegner von FIAT in Russland sind.
Aber ich glaube weder, dass Marchionne das aus Rache tut, noch dass Stronach das nicht eingeplant hätte. Ich hätte jedenfalls an seiner Stelle damit gerechnet. Wenn er damit nicht gerechnet haben sollte, wäre er extrem dumm und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand so etwas nicht auch einkalkulieren würde.
Ich denke mir, dass er seine "Schäfchen" so oder so im Trockenen hat. Das heißt aber nicht, dass es für Opel und deren Mitarbeiter nicht ein heißer Tanz wird, denn so einfach werden auch Spanien, Belgien und vor allem GB (die haben im nächsten Jahr Unterhauswahlen) nicht alles gefallen lassen. Das wird in D noch richtig böses Blut geben.
Im Übrigen werden bestehende Verträge erfüllt werden und somit wird auch Styr Zeit haben, sich darauf einzustellen.
Tanti saluti
Bernardo
Re: Marchionne macht ernst....
Tja, so ist das, wenn sich einer überschätzt und auch noch Politiker ins Handwerk pfuschen. Ich bin nach wie vor der Meinung, wenn ein Hersteller jahrelang Mist gebaut hat, darf er nicht mit Steuergeldern gerettet werden. Dann ist eben aus! Es ist auch nicht richtig gegenüber anderen Herstellern, die besser dastehen. Letzten Endes nimmt so eine subventionierte Pleitefirma denen ungerechtfertigt Umsätze weg. Ich hoffe, die EU-Kommission unterbindet diesen ganzen Schwachsinn doch noch.
Und Magna? Ich habe gleich gesagt, dass ein Zulieferer und reiner Auftragsfertiger nicht direkt in die Automobilproduktion einsteigen darf, ohne seine Stammkunden zu vergraulen. Wie naiv muss man sein zu glauben, dass man nur sagen müsste, das sind zwei völlig getrennte Geschäftszweige und alles wird gut? Es ist doch ganz klar, dass VW, BMW und Fiat/Chrysler nicht mit einer Firma kooperieren, die quasi Konkurrenz ist. Zumal der Technologietransfer in Richtung Russland bei wenigen gut ankommt. Mercedes hat bisher gesagt, es bliebe alles beim alten, aber was sind morgen die Sprüche von heute wert?
Es könnte sein, dass Magna sich mit Opel total übernommen hat und am Ende alle Beteiligten Pleite machen. Die Umsätze im "anderen" Magna-Geschäft brechen ja auch drastisch ein.
Und Magna? Ich habe gleich gesagt, dass ein Zulieferer und reiner Auftragsfertiger nicht direkt in die Automobilproduktion einsteigen darf, ohne seine Stammkunden zu vergraulen. Wie naiv muss man sein zu glauben, dass man nur sagen müsste, das sind zwei völlig getrennte Geschäftszweige und alles wird gut? Es ist doch ganz klar, dass VW, BMW und Fiat/Chrysler nicht mit einer Firma kooperieren, die quasi Konkurrenz ist. Zumal der Technologietransfer in Richtung Russland bei wenigen gut ankommt. Mercedes hat bisher gesagt, es bliebe alles beim alten, aber was sind morgen die Sprüche von heute wert?
Es könnte sein, dass Magna sich mit Opel total übernommen hat und am Ende alle Beteiligten Pleite machen. Die Umsätze im "anderen" Magna-Geschäft brechen ja auch drastisch ein.
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Re: Marchionne macht ernst....
Ciao Bernardo,
Nun, für Dumm halte ich Strohnach auch nicht - sicherlich wird er einige Risiken zuvor kalkuliert haben -
was er aber nicht einkalkulieren kann - den Lawineneffekt.
Sprich: machen ein oder zwei Autohersteller Ernst - und machen keine weiteren Verträge mit ihm, dann
könnten noch weitere Autohersteller hinzukommen. Und dann ist er mal kräftigst damit beschäftigt seine
Magna Werke wieder zu optimieren - ansonsten wachsen die Grundkosten und die Gewinne schwinden.
Wenn Chrysler und VW ernst machen , dann gehe ich auch die Wette ein, daß BMW sich einbremst.
Und es ist fraglich, ob er es dann schafft, diese Verluste durch den neuen Internen Kunden OPEL
auszugleichen. Marchionne ist sicher nicht erstlinig rachsüchtig - aber sicher auch nicht erfreut, daß
er von Strohnach einige Male ausgespielt wurde. Schließlich hätte er Opel ganz gut brauchen können, um
seine 5 Mio Fahrzeuge/Jahr zu produzieren - obwohl ich sage, daß man auch mit weit weniger Stückzahlen
gute Gewinne einfahren kann. Aber Marchionne will den Fiat Konzern und Chrysler als Massenproduzent sehen.
Und danach werden sich auch seine Produktstrategien ausrichten.
Nun, für Dumm halte ich Strohnach auch nicht - sicherlich wird er einige Risiken zuvor kalkuliert haben -
was er aber nicht einkalkulieren kann - den Lawineneffekt.
Sprich: machen ein oder zwei Autohersteller Ernst - und machen keine weiteren Verträge mit ihm, dann
könnten noch weitere Autohersteller hinzukommen. Und dann ist er mal kräftigst damit beschäftigt seine
Magna Werke wieder zu optimieren - ansonsten wachsen die Grundkosten und die Gewinne schwinden.
Wenn Chrysler und VW ernst machen , dann gehe ich auch die Wette ein, daß BMW sich einbremst.
Und es ist fraglich, ob er es dann schafft, diese Verluste durch den neuen Internen Kunden OPEL
auszugleichen. Marchionne ist sicher nicht erstlinig rachsüchtig - aber sicher auch nicht erfreut, daß
er von Strohnach einige Male ausgespielt wurde. Schließlich hätte er Opel ganz gut brauchen können, um
seine 5 Mio Fahrzeuge/Jahr zu produzieren - obwohl ich sage, daß man auch mit weit weniger Stückzahlen
gute Gewinne einfahren kann. Aber Marchionne will den Fiat Konzern und Chrysler als Massenproduzent sehen.
Und danach werden sich auch seine Produktstrategien ausrichten.
Re: Marchionne macht ernst....
mogli, wie will Herr M. den etwas positionieren, was ihm gar nicht gehört? Cadillac ist immer noch GM.
Fasten your seatbelts. It's going to be a bumpy night.
Re: Marchionne macht ernst....
Wieso Cadillac??? Habe ich was verpasst? Cadillac gehört doch zu GM.
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Re: Marchionne macht ernst....
sorry - war ein Irrtum - stand aber irgendwo in den automobilen Nachrichten ---
Für mich war Cadillac bis dato auch immer ein GM Ableiter- aber in der momentanen
Lage würde mich überhaupt nix mehr wundern, wenn einzelne Marken von GM den Eigentümer
wechseln würden...schon ausgebessert...!
Grüße
Günter
Für mich war Cadillac bis dato auch immer ein GM Ableiter- aber in der momentanen
Lage würde mich überhaupt nix mehr wundern, wenn einzelne Marken von GM den Eigentümer
wechseln würden...schon ausgebessert...!
Grüße
Günter