Die FIAT-Gruppe hat GM sowohl im Monat April als auch in den ersten vier Monaten hinter sich lassen können. Auch als einzele Marke liegt man vor Opel/Vauxhall. Schöne Grüße an Franz und Co. >:D< Hoffentlich können die halbwegs so gut lesen wie Sprüche klopfen
Was kann man noch daraus lesen? Mamma mia, Alfa schafft es trotz massivster Werbung, Hätschelung von FIAT samt breiter Modellpalette nicht Lancia zu überflügeln, nicht im April und nicht in den ersten 4 Monaten.
Und dann VW...das ist unglaublich. Im April war fast jeder vierte Neuwagen ein Fahrzeug der VW-Group. Audi hat längst Mercedes und BMW hinter sich gelassen, auch wenn Audi scheinbar seinen Gipfel erreicht hat und die Steigerungsraten der vergangenen Monate vorbei sind. Aber dennoch ist das ein beachtliches Ergebnis, auch dank einer breiten Modellpalette (schöne Grüße an Marchionne und Lancia).
Was ich einfach nicht verstehen kann/will, ist, dass Lancia und Alfa zusammen nicht annähernd soviele Autos verkaufen wie Seat. Seat hat keine Geschichte, kein Image und eine genauso rudimentäre Modellpalette wie die beiden Fiat-Mauerblümchen.
Skoda ist eine Erfolgsgeschichte, Seat weniger und ist das ungeliebte Kind der VW-Gruppe. Skoda hat eben den osteuropäischen Markt, ist in der Slowakei und in Tschechien besonders stark und auch in Österreich ist Skoda beliebt. In Italien ist es mit Skoda dagegen nicht soweit her, sofern nicht osteuropäische Gastarbeiter die hier kaufen. Dafür ist dann Seat in Italien beliebt, auch weil das Design von Seat eher dem italienischen Geschmack entspricht als Skoda.
Skoda baut halt gefällige, unauffällig aber attraktiv gezeichnete, vom Ruf her solide Autos mit vernünftiger Ausstattung zu akzeptablen Preisen und sind damit eigentlich der "bessere Volkswagen".
Ein Skoda Superb würde mir auch gefallen, wenn er nicht aus dem Volkswagen-Konzern käme. Mit V6-Motor und gehobener Ausstattung dürfte das keine schlechte Wahl sein, auch wenn ich bezüglich des Interieurs etwas skeptisch bin, und der Direkteinspritzer nicht auf Flüssiggas umrüstbar ist.
Außerordentlich gut gefällt mir der Schirm in der Tür.
Ach was, ich behalte den Thesis noch mindestens 10 Jahre, vorausgesetzt, es passiert nicht etwas Schlimmes.
Wenn du die Preise von Skoda in Italien einmal ausstattungsbereinigt anschaust, wirst du feststellen, dass du bei ähnlicher Motorisierung für einen Octavia Kombi dir gleich einen FIAT Croma kaufen kannst und wenn du noch Verhandlungsgeschick mitbringst, kannst du noch Geld sparen.
Über das Aussehen will ich mich nicht äußern, nur soviel: Die Italiener, die eigentlich jeden Mist aus Deutschland kaufen, egal ob gut oder nicht, können sich von der Optik her nicht mit einem Skoda anfreunden, mit einem Seat schon. ich kenne hier keinen einzigen Italiener, der einen Octavia eigen nennen, lediglich ein paar Fabias sieht man hier, im Gegensatz zum Ibiza und auch Leon, die du hier sehr häufig antriffst. Die Octavias, die ich hier gesehen habe, gehören wie die Dacias hier osteuropäischen Gastarbeitern (Octavia Polen, Dacia den Rumänen).
Die Geschichte von SEAT ist relativ kurz, gegr. um 1950 mit zunächst kleiner Fiat-Beteiligung. Man baute Lizenzmodelle von Fiat, 1400, 1500, 600, 850 und diesen merkwürdigen Zwitter 133, aber auch (in Pamplona) den Lancia Beta. Auf unseren Touren durch die ländlichen Gebiete im Hinterland sehen wir noch sehr oft alte SEAT-Modelle, auch diesen kleinen Sportwagen (1430?), der fast immer schwarz ist. In den 60-er Jahren waren Städte wie Barcelona und Madrid knallgelb. Alles Taxis der Serien 1400 und 1500 und damals so billig, dass viele Einheimische ihren eigenen Autos das Verkehrsgewühl ersparten. Später trug der Panda-Ableger Marbella nicht gerade zum guten Ruf bei. Hat er nicht sogar mal die "silberne Zitrone" gewonnen? Was nun dazu führte, dass Fiat aus- und VW einstieg, weiß ich nicht. Tatsache ist aber, dass es unter VW besser lief, auch wenn SEAT aktuell am stärksten unter der Krise leidet, da der spanische Markt um ca. 50% eingebrochen ist.
Skoda ist ein traditionsreicher Hersteller und hatte vor der Zeit des Kommunismus einen sehr guten Ruf. Inzwischen produziert man dort wieder auf einem hohen Niveau. Es gab in deutschen (!!!) Automagazinen schon Tests, die ein Skoda gegen den vergleichbaren Audi gewann, noch bevor der Preis ins Spiel kam. Das ist eine Marke, die man nicht unterschätzen darf und die sich in kurzer Zeit auch in Deutschland gut etabliert hat. Man darf dabei nicht vergessen, dass vor dem VW-Einstieg ein Skoda eine typische Ostblockkiste war und hier kaum verkauft werden konnte. Das ist ein Beispiel für gutes Marketing und der Beweis, dass man auch ein zerstörtes Image (und im Falle Lancia den gegen Null gehenden Bekanntheitsgrad) mit etwas Geschick wieder auf Vordermann bringen kann.
Beide, SEAT und Skoda, haben den Vorteil, eine sehr große Zielgruppe ansprechen zu können und auf Großserientechnik made by Volkswagen zum günstigeren Preis hinweisen zu können. SEAT kann zudem die nationalen Käufer des spanischen Marktes bedienen und Skoda ist im gesamten Ostblock nicht schlecht angesehen, da man im Vergleich zu anderen Kisten doch etwas besser war. Fiat ist selbst auch im Ostblock tätig, mit Togliattigrad, Lada und Polski-Fiat zumindest besser im Markt als Lancia.
Unter diesen Gesichtspunkten wundert mich nicht, dass sogar SEAT mehr Autos verkauft als Lancia und Alfa. Man hat einfach zu viele Märkte vernachlässigt oder ganz aufgegeben. Auch die, wo man in der Vor-Fiat-Zeit zumindest einen guten Namen hatte (Lancia): USA, Großbritannien, Skandinavien.
Der Superb hat so einen komischen Buckel zwischen B und C Säule. Scheint wg. der Kopffreiheit zu sein. Die Innenausstattung ist etwas grob, Leder nicht so wie im Thesis.
Die Motoren von VAG sind m.E. rauhe Gesellen, nicht erste Sahne.
Naja jedem nach seinem Gusto! Ich behalte meinen Thesis wahrscheinlich auch noch eine Zeitlang.
Am Mittwoch nächster Woche habe ich mal einen C6 für 2 Tage zur Probe. Bin gespannt. Werde berichten.
