Kondolenz zum Erdbeben :S
Kondolenz zum Erdbeben :S
Salve Lancisti,
ich möchte an dieser Stelle ein Kondolenzbuch zu den schlimmen Ereignissen in Italien eröffnen.
In diesen schweren Stunden
besteht unser Trost oft nur darin,
liebevoll zu schweigen und
schweigend mitzuleiden.
Saluti Fiorello
ich möchte an dieser Stelle ein Kondolenzbuch zu den schlimmen Ereignissen in Italien eröffnen.
In diesen schweren Stunden
besteht unser Trost oft nur darin,
liebevoll zu schweigen und
schweigend mitzuleiden.
Saluti Fiorello
Saluti
Fiore
Lancista per sempre
Lebensstil
Agilität
Noblesse´
Charmant
Innovativ
Außergewöhnlich
Delta 1,3, Prisma 1,6iE, Thema 2.Serie 16V, Dedra 1,6 i.E, Dedra 2,0 i.E, Kappa 2,4 LX Berlina, Kappa Coupe 2,4 2.Serie, Thesis 3,0 V6 Emblema, Ypsilon 1,2 LS, Ypsilon 1,4 LX, Musa 1,4 Oro, Lybra 1,8 LX SW. l Kappa Coupe 2,0 20V T, Ypsilon Cosmopolitan, New Ypsilon 1,2 Oro, Delta 3 1,4 T-Jet Oro..........
meine anderen Italiener...Alfasud 1,3, Maserati Biturbo, Fiat 131 Mirafiori Sport Walter Röhrl Edition 2000TC, Alfa Sei 2,5 V6 1.Serie, Fiat Bravo
Fiore
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Re: Kondolenz zum Erdbeben :S
Ich denke wir sollten auch Spenden.
Wenn einer von Euch ein Kto. eröffnet, dann kommt da bestimmt im gesamten Forum was zusammen.
Haben wir einen Banker in unseren Reihen, der das organisieren könnte mit dem Konto und italienische Freunde die dann für die richtige Adresse des Betrages sorgen haben wir ja auch.
Ich würde mal mit € 50 anfangen.
Gruß Rainer
Wenn einer von Euch ein Kto. eröffnet, dann kommt da bestimmt im gesamten Forum was zusammen.
Haben wir einen Banker in unseren Reihen, der das organisieren könnte mit dem Konto und italienische Freunde die dann für die richtige Adresse des Betrages sorgen haben wir ja auch.
Ich würde mal mit € 50 anfangen.
Gruß Rainer
Viva Lancia
Rainer Thesis- u. Ypsilonfan
Rainer Thesis- u. Ypsilonfan
Re: Kondolenz zum Erdbeben :S
Ich schließe mich an.
Schrecklich, was da passiert ist.
Schrecklich, was da passiert ist.
LANCIA Musa Platino Plus 1.4 MPi 16V D.F.N.
LANCIA Phedra Platino 170 hp Comfortronic
FIAT Pro. KaWa Scudo L2 2.0 145hp AT8 S&S
NIKON Df Special-Edition Kit black
NIKON Df Special-Edition Kit chrome
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Re: Kondolenz zum Erdbeben :S
Mein Mitgefühl für die Betroffenen, und sehr großen Respekt und Anerkennung für die Helfer vor Ort!!
Sollte es eine Spendenaktion geben, wäre ich dabei. Besteht eine Möglichkeit über den ital. Teil des Forums?
Gruß
Ralph
Sollte es eine Spendenaktion geben, wäre ich dabei. Besteht eine Möglichkeit über den ital. Teil des Forums?
Gruß
Ralph
-
- Posts: 9055
- Joined: 07 Jan 2009, 20:28
Re: Kondolenz zum Erdbeben :S
Natürlich auch Mitgefühl meiner Seite, aber auch Wut, denn dieses Ausmaß hätte nicht sein müssen. Ich lebe in den Marken an der Grenze zu Umbrien und 1997 hatten wir zwei Beben innerhalb von 9 Stunden, die ähnlich stark waren wie in den Abruzzen und für weitere 9 Monate stand die Erde nicht still, mit Stößen von über 5 der Richterskala noch nach Monaten. Ich lebe hier 3 bis 5 Km Luftlinie von dem damaligen Epizentrum des Bebens der Marken/Umbrien entfert.
Bei uns hatten die Beben nicht die Wirkung wie in den Abruzzen, vor allem nicht an Toten, denn bei uns eigentlich nur zwei Hausbewohner durch ein einstürzendes Haus getötet wurden und das, weil sie leider ein schon von einem Beben 3 Wochen zuvor schwer beschädigtes Haus nicht verlassen wollten, obwohl es als "unbewohnbar" bezeichnet wurde. Ich weiß also genau, was den "Aquilani" in den nächsten 10 Jahren bevorstehen wird. Wahrscheinlich wird es bei denen noch erheblich länger dauern, denn der Zerstörungsgrad dort ist noch größer. Viele werden Jahre in Wohncontainern und auch Wohnwagen leben müssen, weitere Jahre in Provisorien, die aus Holz sein werden, das eine oder andere Dorf vielleicht für immer verschwinden.
Warum ich erst jetzt schreibe, hat bestimmte Gründe. Ich wusste nicht, wie ich auf den Spendenaufruf reagieren sollte. Denn ich habe eine Vorahnung, was mit den Spendengeldern dort passieren wird. In meiner Region läuft vieles sauberer, korrekter und geordneter ab (siehe die Größe der Schäden bei ähnlicher Bebenstärke) und dennoch ist das, was hier passiert ist, ein Skandal für sich. Es haben sich hier Leute unendlich daran bereichert. Die Gelder sind in dunkle Kanäle gelandet bzw. hier ließen sich viele selbst uralte Schäunen zu Häusern reparieren, während wirkliche Betroffene Jahre auf Hilfe warten mussten.
Aus der Erfahrung von früher hatte die Region nur noch 50% der Kosten garantiert, während der Betroffene die anderen 50% aufbringen sollte. Die Folge: Viele haben Ruinen gehabt, die vorher Ruinen waren, ließen sich mit den 50% der Umbaukosten die Häuser bis zu der Summe restaurieren und verkauften dann den Rohbau weiter. Ich weiß das, weil wir als Immobiliengesellschaft genau diese Häuser verkaufen sollten, schon hatte man aus 10.000 Euro 90.000 Euro und mehr gemacht.
Damit nicht genug. Es gibt auch ein weiteres Problem. Ein bestimmtes Dorf in den Marken (Umbrien?) war von einem früheren Beben schwer beschädigt, die Gebäude mit Staatsgelder angeblich restauriert und wurden erneut zerstört. Der Grund: Viele haben die gesamte Summe kassiert, aber nicht alles investiert, sondern eben halt erheblich gespart (Denkweise: Wird eh nicht passieren und wenn doch, wird der Staat eh wieder bezahlen)
Wie gesagt, das Beben in den Abruzzen sieht aus wie ein 7er und mehr, war aber "nur" ein mittelschweres Beben, wie es hier regelmäßig vorkommt. Wir haben solche Beben laufend, dafür keine Jahrtausendbeben, d.h. es gibt a) genügend Zeit, die Gebäude so zu sanieren, dass nicht viel passieren könnte und b) auch die technischen Möglichkeiten, Gebäuden auch für Beben jenseits der Stärke 6 zu konstruieren (unser Haus hat alle Beben ohne Probleme überstanden, wurde in den 80er Jahren nach den damals gültigen Richtlinien gebaut, ein Nachbarhaus, vorher gebaut, noch nicht nach den damals neusten Verordnungen hat doch einiges abbekommen, aber ist auch nicht in sich zusammengebrochen, weil nach alter antisimischer Regel gebaut war).
In den Abruzzen sind auch viele neue Gebäude eingestürzt, was den Verdacht aufkommen lässt, dass hier mit Absicht schlechte Materialien verbaut wurden. Meine Wut richtet sich dagegen, dass viele unschuldige Kinder mit dem Leben bezahlen mussten, für Fehler und Gier, die wir Erwachsene hatten.
Ich prophezeihe, dass sich jetzt wieder hier alle aufregen, dann verschwindet das aus den Nachrichten und dann kommt in den nächsten 10 bis 16 Jahren in den Bereichen hier das nächste schwere Erdbeben und wir werden wieder solche oder ähnliche Bilder sehen. Und dann kommt ein Regierungschef, der um die Ökonomie zu stimmulieren, ein Gesetz verfassen wollte, womit die Leute ihre Häuser hätten höher bauen können, damit sie dann bei einem Beben noch leichter herunterkommen, weil die Statik natürlich nicht dafür ausgelegt waren. Heute wurde der Gesetzesentwurf zurückgenommen. Aber erst muss etwas passieren.
Ich weiß, das klingt sehr böse, aber es ist eine Wut in mir, weil das alles nicht sein müsste. Zu viele Opfer, zu viele Menschen, die leiden müssen, weil es viel zu viele skrupellose Menschen gibt, die sich eine goldene Nase verdienen wollen. Zu viele Opfer, die zwar direkt durch eine Katastrophe sterben, deren Ausmaß aber erheblich verringern ließe, würde man "NUR" geltende Gesetze anwenden, Spekulationen in einem Rechtstaat mit drakonischen Strafen begegnen und die dann natürlich auch umsetzen und nicht dann wegen Verjährung oder Mauschelei ins Nichts verschwinden lassen. Es gibt die technischen Möglichkeiten (IN ITALIEN), es gibt Baufirmen, die das technische Know How haben, es gibt Bauverordnungen, die diese Katastrophe in diesem Ausmaß hätten verhinden können. Das muss ich leider so offen sagen. Es war kein Jahrtausendbeben, keines, das einfach aus heiterem Himmel kam, weil seit Menschheit Gedenken dort nie ein Beben war, es war keine Stärke, die wirklich fast alles zerstört, was Menschen erbauen.
Antisimische Häuser fallen in der Regel nie in sich zusammen, da müssen schon extreme Beben kommen. Es kommen auch keine Erdstöße großen Ausmaßes in wenigen Minuten. Ein antisimisches Haus kann schwere Schäden bekommen, schwere Risse, unbewohnbar werden, aber man hat die Chance, lebend nach so einem Stoß herauszukommen.
Nun zum Spendenaufruf. Ich habe den italienischen Teil des Forums und auch andere mit Lancia (Delta)-Beteiligung im Auge. Es gibt natürlich sehr viele Threads bezüglich des Bebens, aber bisher gibt es nur Solidaritätsbekundungen. Es gibt in diesen Foren bisher noch keine Spendenaktion. Hätte ich davon gelesen, hätte ich es hier schon erwähnt. Aber vielleicht hat jemand anderes woanders etwas gelesen...
Saluto
Bernardo
Bei uns hatten die Beben nicht die Wirkung wie in den Abruzzen, vor allem nicht an Toten, denn bei uns eigentlich nur zwei Hausbewohner durch ein einstürzendes Haus getötet wurden und das, weil sie leider ein schon von einem Beben 3 Wochen zuvor schwer beschädigtes Haus nicht verlassen wollten, obwohl es als "unbewohnbar" bezeichnet wurde. Ich weiß also genau, was den "Aquilani" in den nächsten 10 Jahren bevorstehen wird. Wahrscheinlich wird es bei denen noch erheblich länger dauern, denn der Zerstörungsgrad dort ist noch größer. Viele werden Jahre in Wohncontainern und auch Wohnwagen leben müssen, weitere Jahre in Provisorien, die aus Holz sein werden, das eine oder andere Dorf vielleicht für immer verschwinden.
Warum ich erst jetzt schreibe, hat bestimmte Gründe. Ich wusste nicht, wie ich auf den Spendenaufruf reagieren sollte. Denn ich habe eine Vorahnung, was mit den Spendengeldern dort passieren wird. In meiner Region läuft vieles sauberer, korrekter und geordneter ab (siehe die Größe der Schäden bei ähnlicher Bebenstärke) und dennoch ist das, was hier passiert ist, ein Skandal für sich. Es haben sich hier Leute unendlich daran bereichert. Die Gelder sind in dunkle Kanäle gelandet bzw. hier ließen sich viele selbst uralte Schäunen zu Häusern reparieren, während wirkliche Betroffene Jahre auf Hilfe warten mussten.
Aus der Erfahrung von früher hatte die Region nur noch 50% der Kosten garantiert, während der Betroffene die anderen 50% aufbringen sollte. Die Folge: Viele haben Ruinen gehabt, die vorher Ruinen waren, ließen sich mit den 50% der Umbaukosten die Häuser bis zu der Summe restaurieren und verkauften dann den Rohbau weiter. Ich weiß das, weil wir als Immobiliengesellschaft genau diese Häuser verkaufen sollten, schon hatte man aus 10.000 Euro 90.000 Euro und mehr gemacht.
Damit nicht genug. Es gibt auch ein weiteres Problem. Ein bestimmtes Dorf in den Marken (Umbrien?) war von einem früheren Beben schwer beschädigt, die Gebäude mit Staatsgelder angeblich restauriert und wurden erneut zerstört. Der Grund: Viele haben die gesamte Summe kassiert, aber nicht alles investiert, sondern eben halt erheblich gespart (Denkweise: Wird eh nicht passieren und wenn doch, wird der Staat eh wieder bezahlen)
Wie gesagt, das Beben in den Abruzzen sieht aus wie ein 7er und mehr, war aber "nur" ein mittelschweres Beben, wie es hier regelmäßig vorkommt. Wir haben solche Beben laufend, dafür keine Jahrtausendbeben, d.h. es gibt a) genügend Zeit, die Gebäude so zu sanieren, dass nicht viel passieren könnte und b) auch die technischen Möglichkeiten, Gebäuden auch für Beben jenseits der Stärke 6 zu konstruieren (unser Haus hat alle Beben ohne Probleme überstanden, wurde in den 80er Jahren nach den damals gültigen Richtlinien gebaut, ein Nachbarhaus, vorher gebaut, noch nicht nach den damals neusten Verordnungen hat doch einiges abbekommen, aber ist auch nicht in sich zusammengebrochen, weil nach alter antisimischer Regel gebaut war).
In den Abruzzen sind auch viele neue Gebäude eingestürzt, was den Verdacht aufkommen lässt, dass hier mit Absicht schlechte Materialien verbaut wurden. Meine Wut richtet sich dagegen, dass viele unschuldige Kinder mit dem Leben bezahlen mussten, für Fehler und Gier, die wir Erwachsene hatten.
Ich prophezeihe, dass sich jetzt wieder hier alle aufregen, dann verschwindet das aus den Nachrichten und dann kommt in den nächsten 10 bis 16 Jahren in den Bereichen hier das nächste schwere Erdbeben und wir werden wieder solche oder ähnliche Bilder sehen. Und dann kommt ein Regierungschef, der um die Ökonomie zu stimmulieren, ein Gesetz verfassen wollte, womit die Leute ihre Häuser hätten höher bauen können, damit sie dann bei einem Beben noch leichter herunterkommen, weil die Statik natürlich nicht dafür ausgelegt waren. Heute wurde der Gesetzesentwurf zurückgenommen. Aber erst muss etwas passieren.
Ich weiß, das klingt sehr böse, aber es ist eine Wut in mir, weil das alles nicht sein müsste. Zu viele Opfer, zu viele Menschen, die leiden müssen, weil es viel zu viele skrupellose Menschen gibt, die sich eine goldene Nase verdienen wollen. Zu viele Opfer, die zwar direkt durch eine Katastrophe sterben, deren Ausmaß aber erheblich verringern ließe, würde man "NUR" geltende Gesetze anwenden, Spekulationen in einem Rechtstaat mit drakonischen Strafen begegnen und die dann natürlich auch umsetzen und nicht dann wegen Verjährung oder Mauschelei ins Nichts verschwinden lassen. Es gibt die technischen Möglichkeiten (IN ITALIEN), es gibt Baufirmen, die das technische Know How haben, es gibt Bauverordnungen, die diese Katastrophe in diesem Ausmaß hätten verhinden können. Das muss ich leider so offen sagen. Es war kein Jahrtausendbeben, keines, das einfach aus heiterem Himmel kam, weil seit Menschheit Gedenken dort nie ein Beben war, es war keine Stärke, die wirklich fast alles zerstört, was Menschen erbauen.
Antisimische Häuser fallen in der Regel nie in sich zusammen, da müssen schon extreme Beben kommen. Es kommen auch keine Erdstöße großen Ausmaßes in wenigen Minuten. Ein antisimisches Haus kann schwere Schäden bekommen, schwere Risse, unbewohnbar werden, aber man hat die Chance, lebend nach so einem Stoß herauszukommen.
Nun zum Spendenaufruf. Ich habe den italienischen Teil des Forums und auch andere mit Lancia (Delta)-Beteiligung im Auge. Es gibt natürlich sehr viele Threads bezüglich des Bebens, aber bisher gibt es nur Solidaritätsbekundungen. Es gibt in diesen Foren bisher noch keine Spendenaktion. Hätte ich davon gelesen, hätte ich es hier schon erwähnt. Aber vielleicht hat jemand anderes woanders etwas gelesen...
Saluto
Bernardo
Re: Kondolenz zum Erdbeben :S
Ciao Bernardo,
ich weiss genau was du meinst und Aussagen willst, aber e Italia, so lief es doch schon immer und daran wird sich auch nichts ändern, wie denn auch wenn selbst das Staatsoberhaupt von grundauf korrupt ist :S
Man kann Erdbeben nicht nur aufgrund ihrer Stärke nach dem Richterskalenwert vergleichen, bedenke bitte auch das dass Beben wesentlich näher zur Erdoberfläche als andere von der Stärke her vergleichbare, das ist genauso wie bei einem Autounfall je nach dem wie man das Hindernis trifft fällt der Schaden bei gleicher Geschwindigkeit immer wieder unterschiedlich aus!!
Ein Kindergarten hat es ja unbeschadet überstanden, da er nach neueren Bauvorschriften erbaut wurde, genutzt hat das niemanden da es ja Nachts passierte, aber es hätte am Tage schlimmeres verhindert, man sieht also durchaus auch Ansätze, vielleicht auch in diesem Fall bedingt durch San Giuliano di Puglia.
Wie auch immer ich befürchte das sich auch weiterhin nicht sooo viel ändern wird, soll man denn jetzt alle Altstädte und Kulturstätten abreisen, das würde den Charme und die Seele Italiens beschneiden ::o , hinterher sagen sowieso wieder alle man hätte und könnte und wenn und aber....
Das mit der Spendenaktion sehe ich ähnlich wie du, ich bin ab dem 25.06 eh in den Abruzzen, da schaue ich mal vor Ort wo und wie ich evtl. finanziell helfen kann.
Was mich persönlich sehr ärgerte ja sogar entsetzte war die Art und Weise wie Berlusconi vor die Kameras trat und was er so von sich gab, immer mit dem leichten Smileface, völlig unangemessen, genauso wie seine Bemerkungen über die Zeltlager und das man das ganze als " Campingurlaub " sehen solle, er ist kein Entertainer mehr, sondern ein Regierungsoberhaupt, che Strunzo lui e un pazzo :X>:D<
Saluti Fio
ich weiss genau was du meinst und Aussagen willst, aber e Italia, so lief es doch schon immer und daran wird sich auch nichts ändern, wie denn auch wenn selbst das Staatsoberhaupt von grundauf korrupt ist :S
Man kann Erdbeben nicht nur aufgrund ihrer Stärke nach dem Richterskalenwert vergleichen, bedenke bitte auch das dass Beben wesentlich näher zur Erdoberfläche als andere von der Stärke her vergleichbare, das ist genauso wie bei einem Autounfall je nach dem wie man das Hindernis trifft fällt der Schaden bei gleicher Geschwindigkeit immer wieder unterschiedlich aus!!
Ein Kindergarten hat es ja unbeschadet überstanden, da er nach neueren Bauvorschriften erbaut wurde, genutzt hat das niemanden da es ja Nachts passierte, aber es hätte am Tage schlimmeres verhindert, man sieht also durchaus auch Ansätze, vielleicht auch in diesem Fall bedingt durch San Giuliano di Puglia.
Wie auch immer ich befürchte das sich auch weiterhin nicht sooo viel ändern wird, soll man denn jetzt alle Altstädte und Kulturstätten abreisen, das würde den Charme und die Seele Italiens beschneiden ::o , hinterher sagen sowieso wieder alle man hätte und könnte und wenn und aber....
Das mit der Spendenaktion sehe ich ähnlich wie du, ich bin ab dem 25.06 eh in den Abruzzen, da schaue ich mal vor Ort wo und wie ich evtl. finanziell helfen kann.
Was mich persönlich sehr ärgerte ja sogar entsetzte war die Art und Weise wie Berlusconi vor die Kameras trat und was er so von sich gab, immer mit dem leichten Smileface, völlig unangemessen, genauso wie seine Bemerkungen über die Zeltlager und das man das ganze als " Campingurlaub " sehen solle, er ist kein Entertainer mehr, sondern ein Regierungsoberhaupt, che Strunzo lui e un pazzo :X>:D<
Saluti Fio
Saluti
Fiore
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- Joined: 07 Jan 2009, 20:28
Re: Kondolenz zum Erdbeben :S
Das Schlimme an Berlusca ist, dass man ihm glaubt. Er hat vor einigen Jahren, als ein paar Flüchtlinge durch Schüsse unserer Schutzpolizei mit ihrem Boot untergegangen waren und starben, geweint. Du liest richtig "GEWEINT", aber es ist der gleiche Mensch, der de facto den Auftrag dazu gegeben hatte, nicht dieses Boot, aber eine Art "Generalauftrag". Es ist die Person, die am Zivilschutz gerade eben gespart hat, der Gelder beim geologischen Landesamt für Beben und Vulkane so stark eingespart hat, dass nicht nur viele entlassen werden, sondern die sich genötigt sahen, das auf ihrer Homepage öffentlich zu bennen.
Es ist der gleiche Mann, der vorhatte, den Menschen selbst in Erdbebengebieten zu erlauben, ihre Häuser höher zu bauen, deren Statik dann natürlich beeinträchtigt worden wäre, wie es hier in meiner Region bei einigen illegal erhöhten Gebäuden der Fall war.
Das mit der Tiefe weiß auch ich. Glaube mir, ich bin mit der Zeit der Beben fast ein halber "Bebenforscher" geworden, bei dem der PC auch nachts lief und somit ich immer wusste, wie stark die Beben waren. Ich habe die weltweiten Infos in mich hineingezogen, dass ich ein halber Experte wurde und daher weiß ich genau, was in Abruzzen passiert ist und vor allem wie das zustande kam.
Es gibt in meiner Region seit dem Beben eine gesonderte Verordnung, die beispielsweise die Bodenbeschaffenheit berücksichtigt. Es gibt keine einheitliche Verordnung mehr, weil man aus den Erfahrungen gelernt hat, dass die Bodenbeschaffenheit extrem wichtig ist.
Wir sehen in erster Linie die Bilder von "Aquila" und die gestriegen Bilder zeigen, dass auch viele Teile der Stadt unversehrt geblieben sind und eigentlich nur die Altstadt (so wie es auch in Umbrien und Marken der Fall war) davon schwer betroffen waren. Wir hatten das Glück, dass seit den 80er Jahren, nach dem Beben von Ancona grundsätzlich alle neuen Gebäude antisismisch gebaut wurden, allerdings die Mehrzahl der Altbauten eben nicht. Die Korruption war hier geringer, die Mentalität noch etwas "nördlicher" und vor allem im Gegensatz zu L´Aquila keine große Stadt davon betroffen. Im Epizentrum damals lagen nur kleine Orte und die größeren Städte, die wiederum erheblich kleiner als L´Aquila waren, waren schon etwas außerhalb. Die größte Stadt der Umgebung war Perugia und die Stadt lag schon ca. 70 bis 80 Km davon entfernt.
Was ich aber sagen wollte, wir sehen die Bilder von der Hauptstadt der Region. Die wahre Katstrophe aber fand nicht dort statt, sondern in den vielen Dörfern der Umgebung. Ich bin sicher, L´Aquila wird sich schnell erholen, sie werden schnelle Hilfe haben und die Mehrzahl der Gelder gehen dorthin, aber die Umgebung ist erheblich schlimmer betroffen und die Hilfe wird dort noch schwieriger hinkommen. Es gibt einen Ort dort, wo von 390 Einwohner 40 gestorben sind. In der Peripherie, das zeigte auch das Beben hier, sind viele Orte eben uralt mit Häusern die niemals etwas von "antisimisch" gehört haben, wenn wir einmal davon absehen, dass man Eisenverstrebungen an der Hauswand angebracht hat.
Diese Orte sind teilweise schwer zugänglich, sodass schnelle Hilfe einfach nicht möglich ist. Das ist keine Frage von Geld, keine der Organisation, sondern einfach durch die Standorte dieser Orte bedingt. Oft sind es nur einige Häuser an Steilhängen gebaut, mitten im Gebirge und es sind sehr viele Orte, die so sind. Die dürften teilweise komplett dem Erdboden gleich gemacht worden sein.
Fio, ich habe nichts gegen gli abruzzesi, denn die Probleme, die dort sind, gelten für überall. Sie haben sich dort vielleicht verstärkt bemerkbar gemacht, weil man, wenn ich mich nicht irre, dort 50 Jahre Ruhe hatte, bei uns aber waren schwere Beben häufiger, wenn auch oft schwächer, aber viele Gebäude sind halt schon vorher oft beschädigt gewesen und somit war natürlich die Notwendigkeit gegeben, dass man eben halt besser restaurierte. Dazu war der Schock des Bebens von Ancona noch in den Knochen vieler, weswegen man auch mehr aufpasste, dass alles genau eingehalten wurde.
Also sei mir nicht böse, dass ich wütend bin. Ich bin nicht wütend über die Opfer, sondern darüber, dass diese Menschen leiden müssen, weil "wir" Geldgier vor allem anderen setzen. Meine Wut richtet sich dagegen, weil dieses Ausmaß zu vermeiden gewesen wäre. Glaube mir, ich verzichte dankend auf Erdstöße und absolut sicher kannst du nie sein (beim zweiten Beben bei uns wäre ich beinahe gegen einen Felsen mitten auf der Straße gefahren, der 2/3 der Straße blockierte und das für mich im Gefälle. Ich habe getobt, weil ich nicht wusste, dass gerade das zweite Beben war (im Auto habe ich es nicht gemerkt). Du kannst also niemals alles zu 100% ausschließen. Dazu sind viele Opfer an Herzinfarkt gestorben und nicht als Opfer einstürzender Häuser (bei uns sind damals auch die Opfer unter in Panik herausspringenden Menschen und Personen mit Herzinfarkt zu finden). Das alles kannst du niemals zu 100% in den Griff bekommen, genauso nicht, wie herabstürzende Dachziegel usw usw usw. Genauso kannst du auch keine Garantie geben, dass nicht vielleicht das eine oder andere Haus nicht richtig gebaut wurde, vielleicht auf falschem Grund liegt, oder in der Struktur unsichtbare Vorschäden hatte. Genauso wenig kannst du jemals dafür sorgen, dass das eine oder andere Gebäude trotzdem unbewohnbar wird, aber das Ausmaß, das kann man verringern. Schon 1997 wurde vieles vermieden, weil man besser baute, aber bei weitem nicht genug. Wir hatten das Glück, dass de facto eigentlich keine direkten Toten zu beklagen waren, aber die Konsequenzen danach mussten sehr viele erleiden. Viele meiner Schüler lebten über Jahre in unmöglichen Behausungen und wohlgemerkt, mit Eltern, oft Großeltern und Geschwistern und dann in einem ´Container und im Gebirge wird es hier sehr kalt, minus 15 Grad ist keine Seltenheit, nicht eine Woche, nicht einen Monat oder ein Jahr, sondern viele Jahre!!!
Du kannst mir glauben, dass der Schock bei mir tief sitzt, nicht weil ich Angst vor den Beben an sich habe, sondern weil es für mich eine Art Déjà-vu ist. Ich habe noch die Bilder des Zivilschutzes, der seinen Hauptsitz in meinem Ort hatte, vor Augen. Ich erinnere mich noch an die Zelte, zwei große standen vor meiner Haustüre. Ich erinnere mich an Polizei und Militär, die hier fuhren, um vor Diebe und Verbrecher zu schützen, die die Situation hätten ausnutzen können, die vielen Hubschrauber, die tagtäglich über unsere Köpfe flogen. Ich erinnere mich beim Durchfahren der Orte hier die vielen Wohnwagen, die Wohncontainer. Alles das kommt natürlich wieder hoch. Ich weiß schon jetzt, was den Abruzzesi erwartet. Die Erde wird dort für 6 bis 9 Monate nicht still stehen. Das ist ein komisches Gefühl, man läuft immer irgendwie auf "Eiern". Es werden einige tausend Erdstöße sein, von denen sie sehr viele spüren werden, auch weil die Sensibilität zunehmen wird und man Erschütterungen, die man vorher vielleicht einem LKW, einer laufenden Person im Haus oder was auch immer zugeordnet hat nun man eindeutig einem Beben zuordnen kann.
Allein am ersten Tag sind es über 200 Erdstöße und selbst nach einigen Monaten können Beben der Stärke 5 noch vorkommen.
Ich bin kein Mensch, der leicht in Panik gerät, der JEDE Nacht in der Zeit der Beben zuhause schlief, der nicht panikartig bei jedem Erdstoß das Weite suchte oder in Panik nur im Zelt übernachten wollte, aber ich kann sagen, dass es wirklich angenehmere Dinge gibt, denn die Erde ist NIE wirklich still. Es sind Vibrationen, die durch den Körper gehen, Tag für Tag, Nacht für Nacht. Die Phasen werden sein, dass man zuerst bei jedem Erdstoß ein komisches Gefühl in der Magengegend hat, keine Panik, keine wirklich Angst, in etwa wie wenn man mit einem Schiff über eine Welle fährt. Dann beginnt man sehr schnell mit der Phase, dass man die Stärke der Beben einschätzt und man wird verblüfft sein, wie genau man das nur vom Gefühl her einschätzen kann. Am Ende wird einem fast schon etwas fehlen, wenn die Erde nicht bebt, weil man sich daran gewöhnt hat und man lernt, damit einzuschlafen.
Daher ist natürlich IMMER mein Mitgefühl mit den Menschen dort in den Abruzzen, meine Solidarität sowieso und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass es bei ihnen noch besser funktioniert als bei uns und dass nun endlich das Beben zum Anlass genommen wird- nicht in ganz Italien, das ist mir klar- wenigstens vor Ort so zu bauen, dass so etwas nie mehr passieren wird. Bei uns hat man vieles gelernt, viele Dinge wurden für die Bebenforschung neu entdeckt (Resonanzen) und es wurde viel wert auf antisismische Bauweisen vor allem bei Altgebäuden gelegt, denn gerade sie sind teilweise Kulturgut von teilweise ungeheurem geschichtlichen wie kulturellen Wert und keiner möchte in einer wichtigen Kirche sein, wenn diese einstürzen sollte.
Ich denke mir, dass man auch in L´Aquila das verstanden hat (zu spät für die vielen Opfer, aber vielleicht nicht zu spät, um in naher Zukunft dort so etwas zu vermeiden), aber der Rest Italiens wird wie immer den Schlaf der "Gerechten" schlafen und dann stehen wir wieder vor so einer Katastrophe. Ich möchte hier daran erinnern, dass 60% aller Italiener!!!! an Orten leben, die extrem gefährdet sind, nicht allein wegen Beben, sondern Vulkanausbrüche, Erdrutsche und Überschwemmungen. Italien ist ein Land mit großen Naturproblemen.
Ich möchte aber auch hier bei aller Kritik an vielen Dingen sagen, dass der Zivilschutz wie auch in meiner Gegend sehr gut funktioniert hat. Die Leute des Zivilschutzes sind teilweise über die eigenen Kräfte hinausgegangen. Ein Feuerwehrmann erlitt einen Herzinfarkt während der Arbeiten. Ich habe schon bei unseren Beben bewundert, wie schnell und mit welchem Einsatz alles koordiniert wurde und wie effizient gearbeitet wurde. Mehr ging wirklich nicht.
Dass nicht alles gleichzeitig "perfekt" läuft und laufen wird, ist keine Frage von Geld, keine Frage des Einsatzes und keine Frage der Mittel und der Einsatzkräfte, sondern begründet sich in der Schwierigkeit, viele Orte zu erreichen. Ich kenne das von hier. Oft hast du einzelne Häusergruppen verstreut, über Kilometer mitten im Gebirge. Mit großen Fahrzeugen kommst du nicht hin und mit kleineren Fahrzeugen sind die Wege oft sehr beschwerlich und Hilfe auch nicht so leicht schnell zu geben. Dazu denke ich mir, wird auch wie bei uns die Mentalität mancher Personen die Situation verschlimmern, weil sie sich weigern werden, ihre Orte zu verlassen und alles nur vor Ort haben wollen, am besten das Zelt vor der Türe des kaputtenen Hauses.
Bei uns war damals ein heftiger Streit entbrannt, weil der Zivilschutz Zeltdörfer errichten wollte, damit man das alles besser organisieren konnte. Dazu boten viele Hoteliers an, viele Menschen kostenlos aufzunehmen, doch die wenigsten nahmen solche Angebote an und am Ende musste der Zivilschutz den Wünschen der Menschen nachgeben.
Wie gesagt, der Zivilschutz dürfte- soweit ich das von hier beurteilen kann- genauso hervorragend funktioniert haben wie hier und dafür gilt diesen vielen Helfern mehr als nur der Dank. Sie verkörpern das andere Italien, das auch mein Land ist.
Fio, solltest du in den Abruzzen sein, bestell denen "schöne Grüße" aus den Marken. Ich weiß, was sie empfinden, weil ich das alles hinter mir habe
Un saluto a te und gute Genesungswünsche an dir (tutto a posto? Come stai?)
Bernardo
Es ist der gleiche Mann, der vorhatte, den Menschen selbst in Erdbebengebieten zu erlauben, ihre Häuser höher zu bauen, deren Statik dann natürlich beeinträchtigt worden wäre, wie es hier in meiner Region bei einigen illegal erhöhten Gebäuden der Fall war.
Das mit der Tiefe weiß auch ich. Glaube mir, ich bin mit der Zeit der Beben fast ein halber "Bebenforscher" geworden, bei dem der PC auch nachts lief und somit ich immer wusste, wie stark die Beben waren. Ich habe die weltweiten Infos in mich hineingezogen, dass ich ein halber Experte wurde und daher weiß ich genau, was in Abruzzen passiert ist und vor allem wie das zustande kam.
Es gibt in meiner Region seit dem Beben eine gesonderte Verordnung, die beispielsweise die Bodenbeschaffenheit berücksichtigt. Es gibt keine einheitliche Verordnung mehr, weil man aus den Erfahrungen gelernt hat, dass die Bodenbeschaffenheit extrem wichtig ist.
Wir sehen in erster Linie die Bilder von "Aquila" und die gestriegen Bilder zeigen, dass auch viele Teile der Stadt unversehrt geblieben sind und eigentlich nur die Altstadt (so wie es auch in Umbrien und Marken der Fall war) davon schwer betroffen waren. Wir hatten das Glück, dass seit den 80er Jahren, nach dem Beben von Ancona grundsätzlich alle neuen Gebäude antisismisch gebaut wurden, allerdings die Mehrzahl der Altbauten eben nicht. Die Korruption war hier geringer, die Mentalität noch etwas "nördlicher" und vor allem im Gegensatz zu L´Aquila keine große Stadt davon betroffen. Im Epizentrum damals lagen nur kleine Orte und die größeren Städte, die wiederum erheblich kleiner als L´Aquila waren, waren schon etwas außerhalb. Die größte Stadt der Umgebung war Perugia und die Stadt lag schon ca. 70 bis 80 Km davon entfernt.
Was ich aber sagen wollte, wir sehen die Bilder von der Hauptstadt der Region. Die wahre Katstrophe aber fand nicht dort statt, sondern in den vielen Dörfern der Umgebung. Ich bin sicher, L´Aquila wird sich schnell erholen, sie werden schnelle Hilfe haben und die Mehrzahl der Gelder gehen dorthin, aber die Umgebung ist erheblich schlimmer betroffen und die Hilfe wird dort noch schwieriger hinkommen. Es gibt einen Ort dort, wo von 390 Einwohner 40 gestorben sind. In der Peripherie, das zeigte auch das Beben hier, sind viele Orte eben uralt mit Häusern die niemals etwas von "antisimisch" gehört haben, wenn wir einmal davon absehen, dass man Eisenverstrebungen an der Hauswand angebracht hat.
Diese Orte sind teilweise schwer zugänglich, sodass schnelle Hilfe einfach nicht möglich ist. Das ist keine Frage von Geld, keine der Organisation, sondern einfach durch die Standorte dieser Orte bedingt. Oft sind es nur einige Häuser an Steilhängen gebaut, mitten im Gebirge und es sind sehr viele Orte, die so sind. Die dürften teilweise komplett dem Erdboden gleich gemacht worden sein.
Fio, ich habe nichts gegen gli abruzzesi, denn die Probleme, die dort sind, gelten für überall. Sie haben sich dort vielleicht verstärkt bemerkbar gemacht, weil man, wenn ich mich nicht irre, dort 50 Jahre Ruhe hatte, bei uns aber waren schwere Beben häufiger, wenn auch oft schwächer, aber viele Gebäude sind halt schon vorher oft beschädigt gewesen und somit war natürlich die Notwendigkeit gegeben, dass man eben halt besser restaurierte. Dazu war der Schock des Bebens von Ancona noch in den Knochen vieler, weswegen man auch mehr aufpasste, dass alles genau eingehalten wurde.
Also sei mir nicht böse, dass ich wütend bin. Ich bin nicht wütend über die Opfer, sondern darüber, dass diese Menschen leiden müssen, weil "wir" Geldgier vor allem anderen setzen. Meine Wut richtet sich dagegen, weil dieses Ausmaß zu vermeiden gewesen wäre. Glaube mir, ich verzichte dankend auf Erdstöße und absolut sicher kannst du nie sein (beim zweiten Beben bei uns wäre ich beinahe gegen einen Felsen mitten auf der Straße gefahren, der 2/3 der Straße blockierte und das für mich im Gefälle. Ich habe getobt, weil ich nicht wusste, dass gerade das zweite Beben war (im Auto habe ich es nicht gemerkt). Du kannst also niemals alles zu 100% ausschließen. Dazu sind viele Opfer an Herzinfarkt gestorben und nicht als Opfer einstürzender Häuser (bei uns sind damals auch die Opfer unter in Panik herausspringenden Menschen und Personen mit Herzinfarkt zu finden). Das alles kannst du niemals zu 100% in den Griff bekommen, genauso nicht, wie herabstürzende Dachziegel usw usw usw. Genauso kannst du auch keine Garantie geben, dass nicht vielleicht das eine oder andere Haus nicht richtig gebaut wurde, vielleicht auf falschem Grund liegt, oder in der Struktur unsichtbare Vorschäden hatte. Genauso wenig kannst du jemals dafür sorgen, dass das eine oder andere Gebäude trotzdem unbewohnbar wird, aber das Ausmaß, das kann man verringern. Schon 1997 wurde vieles vermieden, weil man besser baute, aber bei weitem nicht genug. Wir hatten das Glück, dass de facto eigentlich keine direkten Toten zu beklagen waren, aber die Konsequenzen danach mussten sehr viele erleiden. Viele meiner Schüler lebten über Jahre in unmöglichen Behausungen und wohlgemerkt, mit Eltern, oft Großeltern und Geschwistern und dann in einem ´Container und im Gebirge wird es hier sehr kalt, minus 15 Grad ist keine Seltenheit, nicht eine Woche, nicht einen Monat oder ein Jahr, sondern viele Jahre!!!
Du kannst mir glauben, dass der Schock bei mir tief sitzt, nicht weil ich Angst vor den Beben an sich habe, sondern weil es für mich eine Art Déjà-vu ist. Ich habe noch die Bilder des Zivilschutzes, der seinen Hauptsitz in meinem Ort hatte, vor Augen. Ich erinnere mich noch an die Zelte, zwei große standen vor meiner Haustüre. Ich erinnere mich an Polizei und Militär, die hier fuhren, um vor Diebe und Verbrecher zu schützen, die die Situation hätten ausnutzen können, die vielen Hubschrauber, die tagtäglich über unsere Köpfe flogen. Ich erinnere mich beim Durchfahren der Orte hier die vielen Wohnwagen, die Wohncontainer. Alles das kommt natürlich wieder hoch. Ich weiß schon jetzt, was den Abruzzesi erwartet. Die Erde wird dort für 6 bis 9 Monate nicht still stehen. Das ist ein komisches Gefühl, man läuft immer irgendwie auf "Eiern". Es werden einige tausend Erdstöße sein, von denen sie sehr viele spüren werden, auch weil die Sensibilität zunehmen wird und man Erschütterungen, die man vorher vielleicht einem LKW, einer laufenden Person im Haus oder was auch immer zugeordnet hat nun man eindeutig einem Beben zuordnen kann.
Allein am ersten Tag sind es über 200 Erdstöße und selbst nach einigen Monaten können Beben der Stärke 5 noch vorkommen.
Ich bin kein Mensch, der leicht in Panik gerät, der JEDE Nacht in der Zeit der Beben zuhause schlief, der nicht panikartig bei jedem Erdstoß das Weite suchte oder in Panik nur im Zelt übernachten wollte, aber ich kann sagen, dass es wirklich angenehmere Dinge gibt, denn die Erde ist NIE wirklich still. Es sind Vibrationen, die durch den Körper gehen, Tag für Tag, Nacht für Nacht. Die Phasen werden sein, dass man zuerst bei jedem Erdstoß ein komisches Gefühl in der Magengegend hat, keine Panik, keine wirklich Angst, in etwa wie wenn man mit einem Schiff über eine Welle fährt. Dann beginnt man sehr schnell mit der Phase, dass man die Stärke der Beben einschätzt und man wird verblüfft sein, wie genau man das nur vom Gefühl her einschätzen kann. Am Ende wird einem fast schon etwas fehlen, wenn die Erde nicht bebt, weil man sich daran gewöhnt hat und man lernt, damit einzuschlafen.
Daher ist natürlich IMMER mein Mitgefühl mit den Menschen dort in den Abruzzen, meine Solidarität sowieso und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass es bei ihnen noch besser funktioniert als bei uns und dass nun endlich das Beben zum Anlass genommen wird- nicht in ganz Italien, das ist mir klar- wenigstens vor Ort so zu bauen, dass so etwas nie mehr passieren wird. Bei uns hat man vieles gelernt, viele Dinge wurden für die Bebenforschung neu entdeckt (Resonanzen) und es wurde viel wert auf antisismische Bauweisen vor allem bei Altgebäuden gelegt, denn gerade sie sind teilweise Kulturgut von teilweise ungeheurem geschichtlichen wie kulturellen Wert und keiner möchte in einer wichtigen Kirche sein, wenn diese einstürzen sollte.
Ich denke mir, dass man auch in L´Aquila das verstanden hat (zu spät für die vielen Opfer, aber vielleicht nicht zu spät, um in naher Zukunft dort so etwas zu vermeiden), aber der Rest Italiens wird wie immer den Schlaf der "Gerechten" schlafen und dann stehen wir wieder vor so einer Katastrophe. Ich möchte hier daran erinnern, dass 60% aller Italiener!!!! an Orten leben, die extrem gefährdet sind, nicht allein wegen Beben, sondern Vulkanausbrüche, Erdrutsche und Überschwemmungen. Italien ist ein Land mit großen Naturproblemen.
Ich möchte aber auch hier bei aller Kritik an vielen Dingen sagen, dass der Zivilschutz wie auch in meiner Gegend sehr gut funktioniert hat. Die Leute des Zivilschutzes sind teilweise über die eigenen Kräfte hinausgegangen. Ein Feuerwehrmann erlitt einen Herzinfarkt während der Arbeiten. Ich habe schon bei unseren Beben bewundert, wie schnell und mit welchem Einsatz alles koordiniert wurde und wie effizient gearbeitet wurde. Mehr ging wirklich nicht.
Dass nicht alles gleichzeitig "perfekt" läuft und laufen wird, ist keine Frage von Geld, keine Frage des Einsatzes und keine Frage der Mittel und der Einsatzkräfte, sondern begründet sich in der Schwierigkeit, viele Orte zu erreichen. Ich kenne das von hier. Oft hast du einzelne Häusergruppen verstreut, über Kilometer mitten im Gebirge. Mit großen Fahrzeugen kommst du nicht hin und mit kleineren Fahrzeugen sind die Wege oft sehr beschwerlich und Hilfe auch nicht so leicht schnell zu geben. Dazu denke ich mir, wird auch wie bei uns die Mentalität mancher Personen die Situation verschlimmern, weil sie sich weigern werden, ihre Orte zu verlassen und alles nur vor Ort haben wollen, am besten das Zelt vor der Türe des kaputtenen Hauses.
Bei uns war damals ein heftiger Streit entbrannt, weil der Zivilschutz Zeltdörfer errichten wollte, damit man das alles besser organisieren konnte. Dazu boten viele Hoteliers an, viele Menschen kostenlos aufzunehmen, doch die wenigsten nahmen solche Angebote an und am Ende musste der Zivilschutz den Wünschen der Menschen nachgeben.
Wie gesagt, der Zivilschutz dürfte- soweit ich das von hier beurteilen kann- genauso hervorragend funktioniert haben wie hier und dafür gilt diesen vielen Helfern mehr als nur der Dank. Sie verkörpern das andere Italien, das auch mein Land ist.
Fio, solltest du in den Abruzzen sein, bestell denen "schöne Grüße" aus den Marken. Ich weiß, was sie empfinden, weil ich das alles hinter mir habe

Un saluto a te und gute Genesungswünsche an dir (tutto a posto? Come stai?)
Bernardo
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Re: Kondolenz zum Erdbeben :S
Ciao Rainer,
in einem Forum des Lancia Deltas habe ich etwas gefunden. Allerdings ist mir in einem Fall nicht sehr wohl, weil der Vorsitzende des Vereins niemand geringeres als der Sohn von Silvio Berlusconi ist und was ich über ihn denke, dürfte hier wohl allen klar sein.
Der Link dazu ist hier http://www.mediafriends.it/progetto/progetto_64.shtml Wer Italienisch versteht, kann sich selbst von dieser Organisation ein Bild machen. Da ich nicht voreingenommen sein will, veröffentliche ich diesen Link.
Es gibt demnach zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist durch eine Direktspende unter den angegeben Bankkoordinaten. Die andere Möglichkeit ist in meinen Augen außerhalb Italiens leider nicht praktikabel, obwohl ich diese Form bevorzugt hätte, weil sie sich an den Zivilschutz richtet und angesichts der enormen guten Arbeit denke ich mir, dass auf jeden Fall bei denen die Gelder gut investiert sind.
Die zweite Möglichkeit funktioniert nur über die Mobilfunkbetreiber Italiens oder der italienischen Telecom, wobei man entweder eine SMS (Mobilnetz) an den Zivilschutz schickt (Nummer auf der Website) oder unter dieser Nummer vom Festnetz aus anruft.
Es gibt noch diese Möglichkeit hier über die "Legambiente", http://www.legambiente.eu/documenti/200 ... bruzzo.php (nur Italienisch, aber die Bankdaten sind zu verstehen), die zum Dachverband http://www.arciserviziocivile.it/english/home.htm gehören.
Eine weitere Möglichkeit: Associazione Nazionale Pubbliche Assistenze (ANPAS): http://www.anpas.org/SitoA/sitoA/notizi ... otizia=122 mit Bankdaten (Homepage: http://www.anpas.org/SitoA/sitoA/ )
Oder:
Confederazione Nazionale delle Misericordie: http://www.misericordie.org/L10.cfm?Id=3389 (Homepage http://www.misericordie.org/
Croce Rossa Italiana http://www.cri.it/code_new/index.php?pa ... mo&lang=IT
Leider sind diese Websites alle nur in Italienisch.
Das sind alles offizielle Stellen, also keine dunkle Kanäle, undruchsichtige Organisationen, die nicht nur jetzt für diesen Fall helfen.
Einen Gruß an allen und natürlich vielen Dank für die Solidarität
Bernardo
in einem Forum des Lancia Deltas habe ich etwas gefunden. Allerdings ist mir in einem Fall nicht sehr wohl, weil der Vorsitzende des Vereins niemand geringeres als der Sohn von Silvio Berlusconi ist und was ich über ihn denke, dürfte hier wohl allen klar sein.
Der Link dazu ist hier http://www.mediafriends.it/progetto/progetto_64.shtml Wer Italienisch versteht, kann sich selbst von dieser Organisation ein Bild machen. Da ich nicht voreingenommen sein will, veröffentliche ich diesen Link.
Es gibt demnach zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist durch eine Direktspende unter den angegeben Bankkoordinaten. Die andere Möglichkeit ist in meinen Augen außerhalb Italiens leider nicht praktikabel, obwohl ich diese Form bevorzugt hätte, weil sie sich an den Zivilschutz richtet und angesichts der enormen guten Arbeit denke ich mir, dass auf jeden Fall bei denen die Gelder gut investiert sind.
Die zweite Möglichkeit funktioniert nur über die Mobilfunkbetreiber Italiens oder der italienischen Telecom, wobei man entweder eine SMS (Mobilnetz) an den Zivilschutz schickt (Nummer auf der Website) oder unter dieser Nummer vom Festnetz aus anruft.
Es gibt noch diese Möglichkeit hier über die "Legambiente", http://www.legambiente.eu/documenti/200 ... bruzzo.php (nur Italienisch, aber die Bankdaten sind zu verstehen), die zum Dachverband http://www.arciserviziocivile.it/english/home.htm gehören.
Eine weitere Möglichkeit: Associazione Nazionale Pubbliche Assistenze (ANPAS): http://www.anpas.org/SitoA/sitoA/notizi ... otizia=122 mit Bankdaten (Homepage: http://www.anpas.org/SitoA/sitoA/ )
Oder:
Confederazione Nazionale delle Misericordie: http://www.misericordie.org/L10.cfm?Id=3389 (Homepage http://www.misericordie.org/
Croce Rossa Italiana http://www.cri.it/code_new/index.php?pa ... mo&lang=IT
Leider sind diese Websites alle nur in Italienisch.
Das sind alles offizielle Stellen, also keine dunkle Kanäle, undruchsichtige Organisationen, die nicht nur jetzt für diesen Fall helfen.
Einen Gruß an allen und natürlich vielen Dank für die Solidarität
Bernardo
Re: Kondolenz zum Erdbeben :S
Hallo Fiorello & Bernardo,
vielen Dank für Euren Aufruf & die für Nicht-Italiener (aber Italo-Freaks) so interessanten Hintergrund-Informationen.
Auch ich bin gerne mit einer Spende dabei - vom Gefühl her weiß ich daß (in Österreich zumindest) die Gelder beim Roten Kreuz gut aufgehoben sind.
Wichtig ist - wie Bernardo sagt - daß das Geld auch dort ankommt, wo es hinsoll.....
LG
Walter07
P.S.: Und wir wollten heuer auch fast in die Abruzzen fahren und haben schon die Reiseführer gewälzt. Wobei erst vor kurzem - noch vor dem Beben - für heuer Elba & Südtoskana "gewonnen" haben.
1997 waren wir 2 Wochen vor dem Beben in Umbrien, ursprünglich geplant wären wir sogar genau zu diesem Zeitpunkt dort gewesen....
vielen Dank für Euren Aufruf & die für Nicht-Italiener (aber Italo-Freaks) so interessanten Hintergrund-Informationen.
Auch ich bin gerne mit einer Spende dabei - vom Gefühl her weiß ich daß (in Österreich zumindest) die Gelder beim Roten Kreuz gut aufgehoben sind.
Wichtig ist - wie Bernardo sagt - daß das Geld auch dort ankommt, wo es hinsoll.....
LG
Walter07
P.S.: Und wir wollten heuer auch fast in die Abruzzen fahren und haben schon die Reiseführer gewälzt. Wobei erst vor kurzem - noch vor dem Beben - für heuer Elba & Südtoskana "gewonnen" haben.
1997 waren wir 2 Wochen vor dem Beben in Umbrien, ursprünglich geplant wären wir sogar genau zu diesem Zeitpunkt dort gewesen....
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- Joined: 07 Jan 2009, 20:28
Re: Kondolenz zum Erdbeben :S
Ciao Walter,
es ist schön, wenn man Anteilnahme auch von Menschen aus anderen Ländern erfährt, weil es zeigt, dass im Endeffekt bei all den Unterschieden, die es zwischen Völkern nun einmal gibt, viele Menschen genau wissen, worauf es ankommt.
Ich kann zum Roten Kreuz hier in Italien nicht viel sagen. Ich habe deswegen eine Reihe von offiziellen Stellen angegeben, die zumindest von der Struktur her normalerweise sauber und korrekt arbeiten (Einzelfälle von Unregelmäßigkeiten wird man nirgendwo nie ganz ausschließen können, aber das Rote Kreuz und auch der Zivilschutz haben auch damals hier vor Ort viel getan und allein das rechtfertigt schon fast allein eine Spende). Natürlich wäre es immer besser direkt zu helfen, also Ansprechpartner zu haben, wo man zu 100% sicher sein kann, dass es die wirklich Notleidenden bekommen, aber das ist i.d.R. kaum realisierbar.
Da scheinst du ja wirklich einen Schutzengel bzw. 7. Sinn zu haben (tu), zu wissen, wann du wo am besten nicht sein solltest
So paradox es jetzt klingen mag, aber nach weiteren 6 bis 9 Monaten kann man sich wieder in dem Bereich des aktuellen Bebens aufhalten, denn dass danach ein weiteres Beben in den nächsten 10 bis 20 Jahren mit ähnlicher Intensität auftritt, ist unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist dann ein Beben an einer anderen Stelle, wenn auch immer im ähnlichen Kontext. Dazu dürfte wohl in absehbarer Zukunft auch dort endlich so gebaut werden, wie es vor dem Beben hätte sein müssen. Wahrscheinlich werden manche Dörfer nie mehr aufgebaut und der Ort hier bei mir in der Nähe, eine Universitätstadt, zeigt, dass danach eine Stadt weiter in die Außenbezirke wächst und die Altstadt eher als "Altstadt" genutzt. Camerino ist ähnlich hoch L´Aquila, ähnlich auf einen Hügel gebaut und hat sich seitlich entwickelt, natürlich mit neuen Gebäuden und die Altstadt wurde saniert.
Somit dürfte dann hoffentlich in dieser Gegend kein Beben mehr solche Schäden anrichten wie bei diesem Mal. Übrigens sind Umbrien und Marken in dem Gebiet des letzten starken Beben von 97 sehr gut geschützt. Vieles wurde restauriert und man hat besonders acht gegeben, was nach solchen Ereignissen auch nachvollziehbar ist.
Dennoch gibt es viele andere Teile Italiens, die in dem Zustand (oder schlimmer) von Aquila vor dem Beben sind. Vor allem die vielen Dörfer, die dazu im Ernstfall kaum schnelle Hilfe erwarten können. Diese sind so weit verstreut, dass man Tage braucht, bis man im Notfall dahinkommt.
Meine Sorge betrifft vor allem Neapel, denn dort leben 500.000 in der gefährlichsten Zone und der Vesuvausbruch ist längst überfällig. Anders als der Ätna ist der Vesuv eine wahre Bedrohung. Es gibt zwar Sicheitspläne, aber ich habe mit Geologen, Geometern und Architekten von hier gesprochen (einer hat dort für die Gemeinde gearbeitet) und was die mir erzählt haben, lässt Böses erahnen. Es ist absolut unmöglich, schnellstmöglich 500.000 Menschen zu evakuieren.
Ich hoffe auch, dass Berlusca sein Unsinnprojekt mit der Brücke zwischen Festland und Sizilien auf Eis legt, ähnlich wie mit der Bauverordnung, die es erlauben sollte, Häuser einfach höher zu bauen. Denn a) werden dort auf jeden Fall die Gelder in dunkle Kanäle wandern. Das ist absolut sicher b) ist schon der Plan an sich eine Gefahr, denn er baut auf einen viel zu geringem Wert auf, dass bei einem Jahrtausendbeben, wie er dort vorkommen kann, keine Sicherheit bieten dürfte (wohl gemerkt, wenn PERFEKT gebaut würde) c) sind diese Gelder an anderen Stellen weit nötiger. Italien ist eine einzige Gefahrenzone ohne dass man wirklich sich dem bewusst gestellt hat. Anstatt Gelder am Zivilschutz und an Erdbeben- und Vulkanforschung radikal zu sparen, anstatt das Höherbauen ohne Berücksichtung von Beben zu erlauben, wäre es besser genau in den Schutz, in die Forschung und bei der Föderung sicherer Häuser zu investieren.
Wie gesagt, ich glaube, dass wir wenigstens hier bei uns und dann auch in der Provinz Aquila für ein späteres Beben ähnlicher Intensität gewappnet sein werden, aber weite Teile des Landes sind es nicht. Es gibt noch viele Schulen, Krankenhäuser und andere öffentliche Einrichtungen, die gefährdet sind. Das ist überall eine tickende Zeitbombe. Die Hilfe der Menschen hier ist groß. Italiener sind diesbezüglich immer sehr mitfühlend und auf einmal gibt es kein Nord-Süd, keine "polentoni oder terroni", sondern nur Menschen.
In solchen Situationen zeigen wir Italiener die besten Seiten unserer Mentalität und es ist vielleicht das, was viele andere an uns Italienern lieben. Der Zivilschutz funktioniert seit einigen Jahren wirklich hervorragend. Was diese Menschen da leisten, ist wirklich unbeschreiblich und auch das muss man nennen, bei aller Kritik, die sonst von mir über bestimmte Vorkommnisse hier kommen. Es ist das Menschliche, was in solchen Situationen beeindruckt. Ich bewundere auch immer, mit welcher Gelassenheit, mit welchem "Spirito", die Menschen solche Ereignisse ertragen.
Keiner wird sich einer Illusion hergeben. Alle wissen, wie lange das dauern wird, bis man ein richtiges Dach über den Kopf hat. Was mich auch berührt hat, ist die Art, wie man mit den Kindern umgeht, denn sie sind die wahren Opfer dieser Katastrophe. Ich habe Bilder gesehen, wie Leute des Zivilschutzes, der Einsatzkräfte mit den Kindern spielen. Es gibt eine Reihe von Psychologen für Kinder vor Ort und es für sie sehr wichtig, dass sie eine "gewisse Normalität" erleben. Auch das ist Italien, nicht nur Mafia, nicht nur Korruption, nicht nur Geldgier, nicht nur Berlusconi und Co.
In dem Sinne noch einmal mille grazi
Bernardo
es ist schön, wenn man Anteilnahme auch von Menschen aus anderen Ländern erfährt, weil es zeigt, dass im Endeffekt bei all den Unterschieden, die es zwischen Völkern nun einmal gibt, viele Menschen genau wissen, worauf es ankommt.
Ich kann zum Roten Kreuz hier in Italien nicht viel sagen. Ich habe deswegen eine Reihe von offiziellen Stellen angegeben, die zumindest von der Struktur her normalerweise sauber und korrekt arbeiten (Einzelfälle von Unregelmäßigkeiten wird man nirgendwo nie ganz ausschließen können, aber das Rote Kreuz und auch der Zivilschutz haben auch damals hier vor Ort viel getan und allein das rechtfertigt schon fast allein eine Spende). Natürlich wäre es immer besser direkt zu helfen, also Ansprechpartner zu haben, wo man zu 100% sicher sein kann, dass es die wirklich Notleidenden bekommen, aber das ist i.d.R. kaum realisierbar.
Da scheinst du ja wirklich einen Schutzengel bzw. 7. Sinn zu haben (tu), zu wissen, wann du wo am besten nicht sein solltest

Somit dürfte dann hoffentlich in dieser Gegend kein Beben mehr solche Schäden anrichten wie bei diesem Mal. Übrigens sind Umbrien und Marken in dem Gebiet des letzten starken Beben von 97 sehr gut geschützt. Vieles wurde restauriert und man hat besonders acht gegeben, was nach solchen Ereignissen auch nachvollziehbar ist.
Dennoch gibt es viele andere Teile Italiens, die in dem Zustand (oder schlimmer) von Aquila vor dem Beben sind. Vor allem die vielen Dörfer, die dazu im Ernstfall kaum schnelle Hilfe erwarten können. Diese sind so weit verstreut, dass man Tage braucht, bis man im Notfall dahinkommt.
Meine Sorge betrifft vor allem Neapel, denn dort leben 500.000 in der gefährlichsten Zone und der Vesuvausbruch ist längst überfällig. Anders als der Ätna ist der Vesuv eine wahre Bedrohung. Es gibt zwar Sicheitspläne, aber ich habe mit Geologen, Geometern und Architekten von hier gesprochen (einer hat dort für die Gemeinde gearbeitet) und was die mir erzählt haben, lässt Böses erahnen. Es ist absolut unmöglich, schnellstmöglich 500.000 Menschen zu evakuieren.
Ich hoffe auch, dass Berlusca sein Unsinnprojekt mit der Brücke zwischen Festland und Sizilien auf Eis legt, ähnlich wie mit der Bauverordnung, die es erlauben sollte, Häuser einfach höher zu bauen. Denn a) werden dort auf jeden Fall die Gelder in dunkle Kanäle wandern. Das ist absolut sicher b) ist schon der Plan an sich eine Gefahr, denn er baut auf einen viel zu geringem Wert auf, dass bei einem Jahrtausendbeben, wie er dort vorkommen kann, keine Sicherheit bieten dürfte (wohl gemerkt, wenn PERFEKT gebaut würde) c) sind diese Gelder an anderen Stellen weit nötiger. Italien ist eine einzige Gefahrenzone ohne dass man wirklich sich dem bewusst gestellt hat. Anstatt Gelder am Zivilschutz und an Erdbeben- und Vulkanforschung radikal zu sparen, anstatt das Höherbauen ohne Berücksichtung von Beben zu erlauben, wäre es besser genau in den Schutz, in die Forschung und bei der Föderung sicherer Häuser zu investieren.
Wie gesagt, ich glaube, dass wir wenigstens hier bei uns und dann auch in der Provinz Aquila für ein späteres Beben ähnlicher Intensität gewappnet sein werden, aber weite Teile des Landes sind es nicht. Es gibt noch viele Schulen, Krankenhäuser und andere öffentliche Einrichtungen, die gefährdet sind. Das ist überall eine tickende Zeitbombe. Die Hilfe der Menschen hier ist groß. Italiener sind diesbezüglich immer sehr mitfühlend und auf einmal gibt es kein Nord-Süd, keine "polentoni oder terroni", sondern nur Menschen.
In solchen Situationen zeigen wir Italiener die besten Seiten unserer Mentalität und es ist vielleicht das, was viele andere an uns Italienern lieben. Der Zivilschutz funktioniert seit einigen Jahren wirklich hervorragend. Was diese Menschen da leisten, ist wirklich unbeschreiblich und auch das muss man nennen, bei aller Kritik, die sonst von mir über bestimmte Vorkommnisse hier kommen. Es ist das Menschliche, was in solchen Situationen beeindruckt. Ich bewundere auch immer, mit welcher Gelassenheit, mit welchem "Spirito", die Menschen solche Ereignisse ertragen.
Keiner wird sich einer Illusion hergeben. Alle wissen, wie lange das dauern wird, bis man ein richtiges Dach über den Kopf hat. Was mich auch berührt hat, ist die Art, wie man mit den Kindern umgeht, denn sie sind die wahren Opfer dieser Katastrophe. Ich habe Bilder gesehen, wie Leute des Zivilschutzes, der Einsatzkräfte mit den Kindern spielen. Es gibt eine Reihe von Psychologen für Kinder vor Ort und es für sie sehr wichtig, dass sie eine "gewisse Normalität" erleben. Auch das ist Italien, nicht nur Mafia, nicht nur Korruption, nicht nur Geldgier, nicht nur Berlusconi und Co.
In dem Sinne noch einmal mille grazi
Bernardo