guten Morgen,
mit dem Delta könnte sich aber der Konzern abheben u. dem Golf "mehr" Paroli bieten als wie mit dem Bravo. Die Chancen sind da, denn ich weiß, dass nicht jeder Italiener vom Fiat überzeugt ist. Eine Differenzierung zu gehobener Qualität u. Ausstattung könnte helfen, allerdings auch verbunden mit weniger Werkstattbesuchen. Meine Freunde in Italien vergleichen genau die ungeplanten Wekstattbesuche. Ich kann dies allerdings nicht beurteilen.
Vermutlich laufen Bravo u. Delta am gleichen Montageband u. damit resultieren gleiche Qualitätsergebnisse.
Bei uns gibt es den TÜV mit seinem QS Report, nicht immer positiv für die südlichen Produkte. Gibt es dies bei Euch auch u. wird dies beachtet?
ciao Siegi
Verkaufsnotizen der FIAT-Gruppe 2008 in Italien
Re: Verkaufsnotizen der FIAT-Gruppe 2008 in Italien
Ich habe jetzt keine genauen Zahlen bei der Hand, aber die Franzosen haben einen Anteil von über 50%, was die im eigenen Land hergestellten Autos anbelangt und Italien nur noch 32%. Deutschland hat 65%, das sagt doch viel aus, oder?
Thesis 3.0 V6 Emblema - Blu Lancia + Pelle Poltrona Frau Tabacco
Delta 1.4 Platino GPL - Rosso Boreale/Tetto nero lava + Pack Pelle Frau Beige
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Re: Verkaufsnotizen der FIAT-Gruppe 2008 in Italien
Ob es so was wie Qualitätskontrolle in Italien gibt, weiß ich nicht, aber ich glaube eher nicht. Ich denke jetzt mal an die dutzenden ungeplanten Werkstattbesuche mit meiner Musa in der ersten beiden Jahren aufgrund diverser Verarbeitungsproblemen oder Geräuschen. Ging zwar alles auf Garantie, aber die Zeit, die draufging und das Gefühl viel Geld für etwas nicht besonders wertiges ausgegeben zu haben, kommt hier unwillkürlich auf.
Auszug:
- rechte Beifahrer-Türverkleidung hat in der Mitte Luft und vibriert in Kurven oder bei schlechtem Untergrund. Die Verkleidung wurde zwar neu verschraubt, hat aber nichts gebracht. Problem bleibt. Ganz arg wird es, wenn man Schneeketten montiert.
- hintere linke Türe ging schwer. 3 Mal wurde interveniert. Zuerst nur geschmiert, war nicht dauerhaft, irgendwann hat man dann doch die Tür neu justiert.
- Plastikabdeckung vom Kofferraumschloss ging einfach so kaputt und musste getauscht werden.
- Außenspiegel bekamen bereits nach einem Jahr dunkler Ränder. Es wurden alle beide ausgetauscht, jetzt ist es aber wieder soweit, dass sie wieder von außen anfangen dunkel zu werden. Die Spiegel sind einfach ohne Schutz an der Seite. Nur jetzt darf ich sie sicher selbst bezahlen. Mir fällt dazu nur mangelnde Qualität ein.
- Sonnenrollos vorne und hinten vibrieren während der Fahrt, egal ob zu oder offen. Nervt im Sommer und im Winter.
- die zwar super verstellbaren Rücklehnen vibrieren permanent, falls niemand draufsitzt.
-irgendwo im Unterboden gibt es diese berühmtberüchtigte Schraube, die wohl wer vergessen hat zu montieren, weil gerade Mittagspause oder Rauchpause angesagt war. Ab und zu löst sich diese nach einem Bremsmanover und rollt dann nach vorne und hinten und gibt so einen blechernen Ton. Dann ist wieder eine zeitlang Ruhe.
- die erste Version hatte noch diese Hutablage, die gekoppelt wird an die Rücksitze. Man muss ganz schön tricksen und herumprobieren (Sitzlehnen leicht versetzt einrasten lassen) damit halbwegs Ruhe ist.
- in der Stadt hat man das Gefühl, dass das ganze Armaturenbrett nur aufgelegt ist und "hüpft".
- jetzt im Winter hat man sowieso ein Konzert von allen Seiten
Sorry, aber muss das zwischendurch mal loswerden. Also Qualitätskontrolle scheint nicht besonders groß geschrieben zu sein. Man lässt das dann lieber die Werkstätten ausbaden, was in der Fabrik oder schon beim Entwurf nicht ordentlich überprüft wurde. Vielleicht wäre der richtige Ausdruck Bananen-Autos (reifen beim Kunden).
Also ich kann mir nie und nimmer vorstellen, dass die vorher wie deutsche Autohersteller Mikrofone im Auto platzieren und die Geräuschkulisse beobachten, dämmen usw.
Ich halte so Informationen, dass sie jetzt einen geräuschabsorbierenden Unterboden integriert haben mehr als Alibi/Marketing Aktion. Was bringt es mir wenn "nur" der Unterboden oder das Dach gut isoliert sind, wenn ich dann umso besser alle anderen Geräusche/Störquellen im Innenraum höre.
Leider trifft das Vorurteil, das es in Italien gibt, dass Autos aus dem Fiatkonzern zwar am Anfang nicht schlecht verarbeitet scheinen, dann aber schnell anfangen zu "klappern" in sehr vielen Fällen immer noch zu. Da lernen sie einfach nicht dazu, obwohl das gerade das Problem ist und da haben die deutschen Hersteller in der Regel die Nase vorne, denn so günstig sind die Fiats auch nicht und wenn man einen Lancia für mehr Geld kauft, dann hat man auch höhere Ansprüche.
Damit ich jetzt nicht nur Negatives geschrieben habe, ich finde das Design, die Zweifarbigkeit, die Leder/Stoff-Sitze nach wie vor sehr fein. Auch die Innenraumnutzung im Musa finde ich sehr gut, wenn da nicht diese nervige Geräuschkulisse wäre bzw. die Mängel in der Verarbeitung.
Warum bekommen sie es nicht auf die Reihe neben gutem Design und zuverlässigen Motoren auch die Verarbeitung auf ein gutes Niveau zu bringen?
Wie gut ein Auto bei Fiat verarbeitet ist, hat auch scheinbar viel damit zu tun, wo es vom Fließband läuft. Da gibt es ein großes Nord/Südgefälle. Böse Zungen behaupten ja, dass die besten Fiats aus Polen kommen und das sehe ich auch so.
Meiner Meinung nach hat die Fiat Spitze mit Marchionne das Problem schon längst erkannt, schafft es aber nicht, die gewünsche Qualitätssteigerung in die Fabrikhallen bzw. in die Köpfe der Monteure besonders in den südlichen Montagestätten zu bekommen.Die jammern immer nur darüber wie schlecht sie von oben behandelt werden und können keine Fehler bei sich selber finden.
Sorry für die Länge. Aber meiner Meinung nach muss einfach das Produkt von sich aus überzeugen, damit sich gewisse Vorurteile, Meinungen ändern können und dann werden sich auch wieder die Marktanteile italienischer Fabrikate ändern.
Auszug:
- rechte Beifahrer-Türverkleidung hat in der Mitte Luft und vibriert in Kurven oder bei schlechtem Untergrund. Die Verkleidung wurde zwar neu verschraubt, hat aber nichts gebracht. Problem bleibt. Ganz arg wird es, wenn man Schneeketten montiert.
- hintere linke Türe ging schwer. 3 Mal wurde interveniert. Zuerst nur geschmiert, war nicht dauerhaft, irgendwann hat man dann doch die Tür neu justiert.
- Plastikabdeckung vom Kofferraumschloss ging einfach so kaputt und musste getauscht werden.
- Außenspiegel bekamen bereits nach einem Jahr dunkler Ränder. Es wurden alle beide ausgetauscht, jetzt ist es aber wieder soweit, dass sie wieder von außen anfangen dunkel zu werden. Die Spiegel sind einfach ohne Schutz an der Seite. Nur jetzt darf ich sie sicher selbst bezahlen. Mir fällt dazu nur mangelnde Qualität ein.
- Sonnenrollos vorne und hinten vibrieren während der Fahrt, egal ob zu oder offen. Nervt im Sommer und im Winter.
- die zwar super verstellbaren Rücklehnen vibrieren permanent, falls niemand draufsitzt.
-irgendwo im Unterboden gibt es diese berühmtberüchtigte Schraube, die wohl wer vergessen hat zu montieren, weil gerade Mittagspause oder Rauchpause angesagt war. Ab und zu löst sich diese nach einem Bremsmanover und rollt dann nach vorne und hinten und gibt so einen blechernen Ton. Dann ist wieder eine zeitlang Ruhe.
- die erste Version hatte noch diese Hutablage, die gekoppelt wird an die Rücksitze. Man muss ganz schön tricksen und herumprobieren (Sitzlehnen leicht versetzt einrasten lassen) damit halbwegs Ruhe ist.
- in der Stadt hat man das Gefühl, dass das ganze Armaturenbrett nur aufgelegt ist und "hüpft".
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Sorry, aber muss das zwischendurch mal loswerden. Also Qualitätskontrolle scheint nicht besonders groß geschrieben zu sein. Man lässt das dann lieber die Werkstätten ausbaden, was in der Fabrik oder schon beim Entwurf nicht ordentlich überprüft wurde. Vielleicht wäre der richtige Ausdruck Bananen-Autos (reifen beim Kunden).
Also ich kann mir nie und nimmer vorstellen, dass die vorher wie deutsche Autohersteller Mikrofone im Auto platzieren und die Geräuschkulisse beobachten, dämmen usw.
Ich halte so Informationen, dass sie jetzt einen geräuschabsorbierenden Unterboden integriert haben mehr als Alibi/Marketing Aktion. Was bringt es mir wenn "nur" der Unterboden oder das Dach gut isoliert sind, wenn ich dann umso besser alle anderen Geräusche/Störquellen im Innenraum höre.
Leider trifft das Vorurteil, das es in Italien gibt, dass Autos aus dem Fiatkonzern zwar am Anfang nicht schlecht verarbeitet scheinen, dann aber schnell anfangen zu "klappern" in sehr vielen Fällen immer noch zu. Da lernen sie einfach nicht dazu, obwohl das gerade das Problem ist und da haben die deutschen Hersteller in der Regel die Nase vorne, denn so günstig sind die Fiats auch nicht und wenn man einen Lancia für mehr Geld kauft, dann hat man auch höhere Ansprüche.
Damit ich jetzt nicht nur Negatives geschrieben habe, ich finde das Design, die Zweifarbigkeit, die Leder/Stoff-Sitze nach wie vor sehr fein. Auch die Innenraumnutzung im Musa finde ich sehr gut, wenn da nicht diese nervige Geräuschkulisse wäre bzw. die Mängel in der Verarbeitung.
Warum bekommen sie es nicht auf die Reihe neben gutem Design und zuverlässigen Motoren auch die Verarbeitung auf ein gutes Niveau zu bringen?
Wie gut ein Auto bei Fiat verarbeitet ist, hat auch scheinbar viel damit zu tun, wo es vom Fließband läuft. Da gibt es ein großes Nord/Südgefälle. Böse Zungen behaupten ja, dass die besten Fiats aus Polen kommen und das sehe ich auch so.
Meiner Meinung nach hat die Fiat Spitze mit Marchionne das Problem schon längst erkannt, schafft es aber nicht, die gewünsche Qualitätssteigerung in die Fabrikhallen bzw. in die Köpfe der Monteure besonders in den südlichen Montagestätten zu bekommen.Die jammern immer nur darüber wie schlecht sie von oben behandelt werden und können keine Fehler bei sich selber finden.
Sorry für die Länge. Aber meiner Meinung nach muss einfach das Produkt von sich aus überzeugen, damit sich gewisse Vorurteile, Meinungen ändern können und dann werden sich auch wieder die Marktanteile italienischer Fabrikate ändern.
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Re: Verkaufsnotizen der FIAT-Gruppe 2008 in Italien
Der Delta kann niemals mit dem Golf konkurrieren, nicht von den Verkaufszahlen. Das ist eher etwas für den Bravo. Man darf nicht vergessen, man hat vom Delta eigentlich weltweit Verkaufszahlen geplant, die der Golf allein in Italien fast allein erzielt. Der Delta ist in einem anderen Segment. Er wird denn auch eher mit dem BMW 1er oder 3er, dem Audi A3 verglichen, die in den Stückzahlen bisher hinter dem Delta geblieben sind. Der Einzige, der sich wirklich vor dem Delta gesetzt hat, ist der Audi A4, wobei gerade der Audi ein "Leasing-Fahrzeug" ist, das besonders oft von Firmen geleast wird, ähnlich wie der FIAT Croma, der auch sehr selten an Privatleuten verkauft wird.
Der Golf hat hier auch einen Status als "Sportwagen" für Jugendliche. Auch wenn, der Delta erstaunlicherweise auch viele Jugendliche in Italien anspricht, aber als "Halbstarkenauto" ist der Golf erste Wahl, vielleicht mit dem Mini und dem Smart zusammen, auch die A-Klasse von Mercedes passt dazu.
Der Delta ist im Dezember in den Verkaufszahlen stark eingebrochen. Woran das gelegen hat? Es kommen eine Reihe von Gründen in Frage: Zum einen ist der gesamte Markt in Italien zusammengebrochen und besonders die FIAT-Gruppe, was aber wahrscheinlich auch darin bergründet ist, dass viele Hersteller (speziell VW mit dem Golf5) noch einmal zum Mittel der Tageszulassungen gegriffen haben, um die eigenen Lagerhallen zu leeren. Diese Politik hat FIAT vor Jahren mit dem Punto III gemacht und auch Ford greift seit Jahren sehr stark zu dieser Politik (ähnlich wie FIAT in Deutschland in der Vergangenheit- ich sage "Vergangenheit", weil ich es von früher weiß). Dazu kommen die "verlängerten" Weihnachtsferien bei FIAT und wahrscheinlich auch spielte eine Rolle, dass manche ihr Auto lieber 2009 anmelden wollten als 2008.
Dann ist der Delta auch ein Fahrzeug, das von der Art und Weise her, gerade unter dieser Krise leidet, denn es werden zurzeit in erster Linie kleinere Fahrzeuge und möglichst mit Gasanalage gesucht. Nicht umsonst hat FIAT vor kurzem angekündigt, Panda, GP und Bravo mit Erdgasanalgen anzubieten. VW hat seinerseits angekündigt, Landi-Anlagen zu akzeptieren, was für die Garantiefälle sehr wichtig ist, denn bisher hat VW verweigert, für ein Fahrzeug die Garantie zu leisten, wenn sie eine Gasanlage eingebaut hatten. Dazu galt bisher das Prinzip, dass Direkteinspritzer nicht mit Gasanalgen kompatibel seien.
Auch bei FIAT ist die Erdgasanalge von Landi, der in Italien absoluter Marktführer für Gasanlagen ist.
Wie nun der Verkauf des Deltas in diesem Monat sein wird, weiß ich nicht, ich kann nur das wiedergeben, was ein Händler in einem Forum gesagt hat und was mein Bekannter mir vorgestern mitgeteilt hatte, wobei letzteres konnte ich selbst sehen. Der Delta verkauft sich widererwarten bei diesen beiden Händlern gut. Bei meinem Bekannten werden mehr Deltas als Bravos umgesetzt, allerdings hinkt hier der Vergleich, weil er Generalvertreter für Lancia in der Provinz ist, während für FIAT es einen weiteren A-Händler in der Provinz gibt.
Wie gesagt, das ist jetzt bestimmt nicht aussagekräftig für ganz Italien, aber zumindest bei uns verkauft sich der Delta nicht so schlecht, allerdings darf man natürlich keine Verkaufszahlen wie beim Bravo oder beim Golf einkalkulieren. Das war vorher schon klar. Denn ein Lancia wird sich nicht in großen Mengen verkaufen. Würde auf den deutschen Autos ein Lancia-Schild stehen, bin ich mir sicher, würden sich die Verkaufszahlen auch kaum nach oben bewegen, denn der Autokauf ist in erster Linie eine Imagefrage. Lexus verkauft in Europa nicht annähernd so viele,wie die Konkurrenz aus Deutschland und das Design kann nicht allein Grund sein. Die Franzosen bekommen außerhalb der romanischen Sprachen vor allem in den oberen Segmenten keine gute Verkaufszahlen hin und mit Sicherheit sind nicht all deren Produkte so schlecht, aber es fehlt das Image.
Lancia hat eigentlich auch früher in Europa nicht so viel verkauft. (sprich Deutschland, Frankreich oder England), wie auch FIAT an sich nicht so übermäßig außerhalb Italiens mit "übermäßigen" Verkaufszahlen glänzen konnten und das selbst in der Blütezeit, als die FIAT-Gruppe europaweit die Nummer 1 war und Lancia von Rallye-Sieg zu Rallye-Sieg wanderte.
Man hat es versäumt- besonders im Fall Lancia- diese Siege so auszunutzen, dass am Ende die Marke bekannt geblieben wäre. Heute ist es sehr schwer, verlorenen Boden zurückzugewinnen. Der Thesis war zu teuer (für FIAT), um mit so geringen Stückzahlen bestehen zu können. Der Thesis wurde wie der Lybra seinem Schicksal überlassen, weil man weder an das Produkt glaubte, noch an die Marke. Heute hat FIAT den Ruf, Kleinautos zu bauen. Alles, was größer als ein Panda oder FIAT 500 ist, verkauft sich nicht wirklich. Der Grande Punto kann da noch halbwegs mithalten und der Bravo erreicht gerade seine nicht sehr hoch gesteckten Ziele und beim Croma ist es dann total vorbei und das war. Franzosen und Italiener sind in der aktuellen Situation kaum in der Lage, stückzahlenmäßig in der Kategorie oberhalb des C-Segments mit der deutschen Konkurrenz mitzuhalten.
Die Franzosen haben zum Glück ihren "Nationalstolz", der ihnen ermöglicht, wenigstens im Inland von ihren größeren Fahrzeugen abzusetzen, aber der Zug ist in Italien bereits abgefahren und Nationalbewusstsein, wie es die Franzosen oder die Deutschen haben, ist uns Italienern fremd. Wir sind provinziell, denken in regionalen, teilweise lokalen Bahnen.
Der Golf hat hier auch einen Status als "Sportwagen" für Jugendliche. Auch wenn, der Delta erstaunlicherweise auch viele Jugendliche in Italien anspricht, aber als "Halbstarkenauto" ist der Golf erste Wahl, vielleicht mit dem Mini und dem Smart zusammen, auch die A-Klasse von Mercedes passt dazu.
Der Delta ist im Dezember in den Verkaufszahlen stark eingebrochen. Woran das gelegen hat? Es kommen eine Reihe von Gründen in Frage: Zum einen ist der gesamte Markt in Italien zusammengebrochen und besonders die FIAT-Gruppe, was aber wahrscheinlich auch darin bergründet ist, dass viele Hersteller (speziell VW mit dem Golf5) noch einmal zum Mittel der Tageszulassungen gegriffen haben, um die eigenen Lagerhallen zu leeren. Diese Politik hat FIAT vor Jahren mit dem Punto III gemacht und auch Ford greift seit Jahren sehr stark zu dieser Politik (ähnlich wie FIAT in Deutschland in der Vergangenheit- ich sage "Vergangenheit", weil ich es von früher weiß). Dazu kommen die "verlängerten" Weihnachtsferien bei FIAT und wahrscheinlich auch spielte eine Rolle, dass manche ihr Auto lieber 2009 anmelden wollten als 2008.
Dann ist der Delta auch ein Fahrzeug, das von der Art und Weise her, gerade unter dieser Krise leidet, denn es werden zurzeit in erster Linie kleinere Fahrzeuge und möglichst mit Gasanalage gesucht. Nicht umsonst hat FIAT vor kurzem angekündigt, Panda, GP und Bravo mit Erdgasanalgen anzubieten. VW hat seinerseits angekündigt, Landi-Anlagen zu akzeptieren, was für die Garantiefälle sehr wichtig ist, denn bisher hat VW verweigert, für ein Fahrzeug die Garantie zu leisten, wenn sie eine Gasanlage eingebaut hatten. Dazu galt bisher das Prinzip, dass Direkteinspritzer nicht mit Gasanalgen kompatibel seien.
Auch bei FIAT ist die Erdgasanalge von Landi, der in Italien absoluter Marktführer für Gasanlagen ist.
Wie nun der Verkauf des Deltas in diesem Monat sein wird, weiß ich nicht, ich kann nur das wiedergeben, was ein Händler in einem Forum gesagt hat und was mein Bekannter mir vorgestern mitgeteilt hatte, wobei letzteres konnte ich selbst sehen. Der Delta verkauft sich widererwarten bei diesen beiden Händlern gut. Bei meinem Bekannten werden mehr Deltas als Bravos umgesetzt, allerdings hinkt hier der Vergleich, weil er Generalvertreter für Lancia in der Provinz ist, während für FIAT es einen weiteren A-Händler in der Provinz gibt.
Wie gesagt, das ist jetzt bestimmt nicht aussagekräftig für ganz Italien, aber zumindest bei uns verkauft sich der Delta nicht so schlecht, allerdings darf man natürlich keine Verkaufszahlen wie beim Bravo oder beim Golf einkalkulieren. Das war vorher schon klar. Denn ein Lancia wird sich nicht in großen Mengen verkaufen. Würde auf den deutschen Autos ein Lancia-Schild stehen, bin ich mir sicher, würden sich die Verkaufszahlen auch kaum nach oben bewegen, denn der Autokauf ist in erster Linie eine Imagefrage. Lexus verkauft in Europa nicht annähernd so viele,wie die Konkurrenz aus Deutschland und das Design kann nicht allein Grund sein. Die Franzosen bekommen außerhalb der romanischen Sprachen vor allem in den oberen Segmenten keine gute Verkaufszahlen hin und mit Sicherheit sind nicht all deren Produkte so schlecht, aber es fehlt das Image.
Lancia hat eigentlich auch früher in Europa nicht so viel verkauft. (sprich Deutschland, Frankreich oder England), wie auch FIAT an sich nicht so übermäßig außerhalb Italiens mit "übermäßigen" Verkaufszahlen glänzen konnten und das selbst in der Blütezeit, als die FIAT-Gruppe europaweit die Nummer 1 war und Lancia von Rallye-Sieg zu Rallye-Sieg wanderte.
Man hat es versäumt- besonders im Fall Lancia- diese Siege so auszunutzen, dass am Ende die Marke bekannt geblieben wäre. Heute ist es sehr schwer, verlorenen Boden zurückzugewinnen. Der Thesis war zu teuer (für FIAT), um mit so geringen Stückzahlen bestehen zu können. Der Thesis wurde wie der Lybra seinem Schicksal überlassen, weil man weder an das Produkt glaubte, noch an die Marke. Heute hat FIAT den Ruf, Kleinautos zu bauen. Alles, was größer als ein Panda oder FIAT 500 ist, verkauft sich nicht wirklich. Der Grande Punto kann da noch halbwegs mithalten und der Bravo erreicht gerade seine nicht sehr hoch gesteckten Ziele und beim Croma ist es dann total vorbei und das war. Franzosen und Italiener sind in der aktuellen Situation kaum in der Lage, stückzahlenmäßig in der Kategorie oberhalb des C-Segments mit der deutschen Konkurrenz mitzuhalten.
Die Franzosen haben zum Glück ihren "Nationalstolz", der ihnen ermöglicht, wenigstens im Inland von ihren größeren Fahrzeugen abzusetzen, aber der Zug ist in Italien bereits abgefahren und Nationalbewusstsein, wie es die Franzosen oder die Deutschen haben, ist uns Italienern fremd. Wir sind provinziell, denken in regionalen, teilweise lokalen Bahnen.
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- Joined: 07 Jan 2009, 20:28
Re: Verkaufsnotizen der FIAT-Gruppe 2008 in Italien
Wir haben bei uns 2 deutsche "Qualitätsprodukte", ein VW Golf 5, 4Matic mit 2,0 TDI, dazu einen Touareg TDI, der wirklich die "Krönung" ist. Der Golf wurde mit defektem Fahrerairbag und ABS-Anlage ausgeliefert. Folge: Nach 2 Tagen stand der Wagen schon in der Werkstatt. Beide Steuerteile mussten komplett ausgetauscht werden. Der 2,0 TDI, Ein "Fortschritt durch Technik" macht mehr Probleme als es einem lieb sein kann. Im Gegensatz zum 1,9 von VW, der wirklich als unverwüstliches Muli gilt, ist der 2,0 bekannterweise ein anfälliges Auto. Weitere Mängel: Beide vorderen Fensterheber ausgetauscht, hinten links das Radlager defekt und last but not least Probleme mit dem Getriebe, was man in der Werkstatt bis heute nicht in den Griff bekommen hat. Aber im Vergleich zum Touareg ist der Golf schon fast wieder toll, denn bei dem wurde wirklich alles ausgetauscht, was an Elektronik austauschbar ist. Differenzial, Lenkung dazu, Probleme mit der Spur. Dafür haben die Fensterheber hier gehalten und im Gegensatz zum Golf ist er absolut knisterfrei. Fazit: Wenn ein Normalsterblicher diese Sachen nicht über Garantie repariert bekommen hätte, hätte man sich locker ein weiteres neues Auto dafür kaufen können.
Längst ist bei den Deutschen nicht mehr alles gold was glänzt und den Spruch "Bring mich Wekrstatt" für BMWs ist auch nicht von mir und wenn ich mir ansehe, was bei Mercedes los ist. Ich habe noch die Äußerungen vom Mercedes-Vorstand auf der Aktionärsversammlung in den Ohren, als man sich für die "bekannten Qualitätsprobleme" bei Mercedes entschuldigte. Mir ist auch noch kein Brief in folgender Form bekannt: Sehr geehrter Herr so und so, sie fahren ein Auto nur der Mittelklasse und können nicht erwarten, dass ihr Auto wie ein Oberklassenfahrzeug läuft. Der Herr hatte aber solche Probleme, die man eigentlich in einem FIAT Panda erwarten könnte und nicht in einer C-Klasse von Mercedes.
Ich habe seit 5 Jahren einen Punto HGT mit 5 Jahre Garantie. In der Garantie wurde mir der Schalter für den abschließbaren Beifahrerairbag ausgetauscht, ein Radlager wurde mir vor kurzem gewechselt (110.000Km) und die elektronische Lenkung wurde mir ganz am Anfang ausgetauscht (vorsichtshabler), weil es eine Rückrufaktion gab.
Ach ja, beinahe hätte ich es noch vergessen, die hintere Sitzbank wurde festgemacht, weil der Sattler, bei dem ich die Rückbank von hinten auskleiden ließ (ist unschönes Blech und für 50 Euro habe ich das dann machen lassen), hatte die Rückbank nicht richtig festgeschraubt, weswegen sie Klappergeräusche machte.
Ob Motor, elektrische Fensterheber, Klimaanlage oder was auch immer, bei meinem HGT hat alles bisher funktioniert und ich bin Vielfahrer. 126.000Km in 5 Jahren und der Wagen steht fast immer draußen, egal ob bei 10 Grad unter Null, mit 50 cm Neuschnee auf dem Dach oder 50 Grad in der Sonne im Sommer.
Längst ist bei den Deutschen nicht mehr alles gold was glänzt und den Spruch "Bring mich Wekrstatt" für BMWs ist auch nicht von mir und wenn ich mir ansehe, was bei Mercedes los ist. Ich habe noch die Äußerungen vom Mercedes-Vorstand auf der Aktionärsversammlung in den Ohren, als man sich für die "bekannten Qualitätsprobleme" bei Mercedes entschuldigte. Mir ist auch noch kein Brief in folgender Form bekannt: Sehr geehrter Herr so und so, sie fahren ein Auto nur der Mittelklasse und können nicht erwarten, dass ihr Auto wie ein Oberklassenfahrzeug läuft. Der Herr hatte aber solche Probleme, die man eigentlich in einem FIAT Panda erwarten könnte und nicht in einer C-Klasse von Mercedes.
Ich habe seit 5 Jahren einen Punto HGT mit 5 Jahre Garantie. In der Garantie wurde mir der Schalter für den abschließbaren Beifahrerairbag ausgetauscht, ein Radlager wurde mir vor kurzem gewechselt (110.000Km) und die elektronische Lenkung wurde mir ganz am Anfang ausgetauscht (vorsichtshabler), weil es eine Rückrufaktion gab.
Ach ja, beinahe hätte ich es noch vergessen, die hintere Sitzbank wurde festgemacht, weil der Sattler, bei dem ich die Rückbank von hinten auskleiden ließ (ist unschönes Blech und für 50 Euro habe ich das dann machen lassen), hatte die Rückbank nicht richtig festgeschraubt, weswegen sie Klappergeräusche machte.
Ob Motor, elektrische Fensterheber, Klimaanlage oder was auch immer, bei meinem HGT hat alles bisher funktioniert und ich bin Vielfahrer. 126.000Km in 5 Jahren und der Wagen steht fast immer draußen, egal ob bei 10 Grad unter Null, mit 50 cm Neuschnee auf dem Dach oder 50 Grad in der Sonne im Sommer.
Re: Verkaufsnotizen der FIAT-Gruppe 2008 in Italien
Mir ist aufgefallen, dass von den 3 Modellen Bravo, Delta und 147 vor allem letztere im Dezember in hohen Stückzahlen zugelassen wurden. Ich denke, dass es den Händlern darum ging die bis dahin schlechte Alfa-Jahresstatistik aufzubessern. Der Bravo hatte sich ja bis in die 3. Jahreshälfte gut verkauft und der Delta nach dem Verkaufsstart im Juni auch nicht so schlecht.
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Re: Verkaufsnotizen der FIAT-Gruppe 2008 in Italien
Du wirst lachen, der Alfa 147 verkauft sich Monat für Monat gut und bis vor einem Jahr lag er oft in den Top 3 bzw. Top 5 seiner Kategorie und wenn man ihn als "Premium" ansieht, sogar auf Platz 1. Mittlerweile gibt es in Italien nur noch den 5-Türer und da ja auch der Neue für dieses Jahr geplant war, war ein Abschwung unumgänglich. Tageszulassungen vom 147er gibt es schon seit Jahren und ich habe jetzt keine besondere Aktion diesbezüglich gesehen. Aber mit Sicherheit bekommt und bekam man sehr günstige Konditionen. Der Alfa ist in Bezug auf Preis-/Leistungsverhältnis wahrscheinlich neben dem Ford Focus das am günstigste Auto auf dem Markt seiner Klasse. Wenn man bedenkt, was schon so ein G. Punto oder ein Peugot 207 bzw. ein Clio mit halbwegs vernünftiger Ausstattung kostet, kann sich das sehr leicht vorstellen, dass so ein Alfa noch immer gute Verkaufszahlen hat. Dazu bekommt man auch sehr günstig einen 150PS-MultiJet (bzw. auch den mit 170 PS exklusiv für den 147er), was den Alfa sehr interessant für Jugendliche gemacht hat, denen ein Golf, ein 1er BMW oder ein Audi A3 bei ähnlicher Leistung einfach zu teuer war.
Von den Materialen und vom Innenraum zählt der Alfa immer noch zu den besten seiner Klasse und dank des Q2-Systems gilt er auch als das Auto mit der besten Straßenlage, was erst recht seinen Reiz ausgemacht hat.
Wie gesagt, ich kann nicht bestätigen, dass hier besondere Aktionen bezüglich des 147er gestartet wurden, also nicht jetzt extra für das Ende des Jahres, denn man bekam schon vorher sehr günstig diese 147er und mit Sicherheit auch dank der Krise lassen sich sehr schnell Skonti von 10% herausschlagen.
Von den Materialen und vom Innenraum zählt der Alfa immer noch zu den besten seiner Klasse und dank des Q2-Systems gilt er auch als das Auto mit der besten Straßenlage, was erst recht seinen Reiz ausgemacht hat.
Wie gesagt, ich kann nicht bestätigen, dass hier besondere Aktionen bezüglich des 147er gestartet wurden, also nicht jetzt extra für das Ende des Jahres, denn man bekam schon vorher sehr günstig diese 147er und mit Sicherheit auch dank der Krise lassen sich sehr schnell Skonti von 10% herausschlagen.