Caffee wie, wo, was !?

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
machtnix
Posts: 398
Joined: 17 Jan 2009, 18:31

Re: Caffee wie, wo, was !?

Unread post by machtnix »

> Hallo,
>
> so ganz verstehe ich deine Antwort nicht, was hat
> das mit der Bank oder " angela " zu tun 8-)

es werden doch alle notleidende beriebe mit einem "schirm" unterstützzt und geschützt!
Warum nicht auch DU ?
>
> Zum Typ von RTL, ich will ne Kaffeemaschine und
> nicht das " Schweinchen " B)

der Typ ist so schmierig, und was die anbieten , schwamm drüber
>
> Zur Maschine, sie hat 20bar Druck, denke mal das
> ist ein guter Wert, oder !?

denke ich auch.
>
> Zeitung lesen um ne Maschine gesponsort zu
> bekommen !? so nötig habe ich es auch nicht ;)
> bin halt nur nicht bereit eine vierstellige
> Eurosumme auszugeben, wenn ich auch für
> wesentlich weniger einen guten Caffe`genießen
> kann ;)

einem geschenkten barsch schaurt man nicht hinter die kiemen. wenn ich sowieso den stern oder spiegel oder was weis ich lese
und ne maschine dazu bekomme? why not ?

(nur auf den flirt mit der kleinen kioskbesitzerin jede woche - der fällt dann natürlich weg)

Machs gut und geniesse deinen espresso.
ciao
>
> Ciao Fiorello
in god we trust
User avatar
LCV
Posts: 6591
Joined: 21 Dec 2008, 19:15
Contact:

Re: Caffee wie, wo, was !?

Unread post by LCV »

Hallo mp und Caffè-Freunde,

Meinl Kaffee kannst Du aber nicht generell empfehlen. Den gibt es nur in Austria und teilweise in Bayern. Anfang der 70-er Jahre hatte mir eine Eisdiele am Tegernsee die spezielle Meinl-Mischung für Caffè espresso (dreierlei Bohnen) beschafft, weil der Caffè dort immer besser schmeckte als sonstwo. Ich habe das Glück, dass ich jetzt aus Österreich größere Mengen Meinl-Kaffee mitgebracht bekomme.

Kaffeemaschinen sind ein besonderes Thema. Ich habe einige Bekannte, die auch mit teuersten Saeco-Maschinen und anderen Fabrikaten im Gastronomiebereich fast nur unangenehme Erfahrungen machen. Einer sagte, am besten, man hat zwei, denn eine ist ständig in Reparatur oder man wartet auf den Kundendienstmann. Eigentlich sollte ja eine gute Espressomaschine den Dampf sehr schnell durch das Mahlgut jagen und nur die Aromastoffe mitnehmen. Beim Brühen werden natürlich auch Säuren und Röststoffe ausgelöst, die den Geschmack beeinträchtigen. Es ist nicht unbedingt eine Frage des Preises, ob eine Maschine sehr guten Espresso liefert, sondern des Verfahrens der Kaffeesorten und des Wassers. Vor vielen Jahren gab es mal bei einem bekannten Anbieter mit umfangreichen branchenfremden Angeboten eine Maschine, die wie eine Zentrifuge arbeitete. Auch wenn hier nur mit kochendem Wasser gearbeitet wurde, war das Ergebnis hervorragend und keine andere, noch so teure Maschine produzierte solchen schönen Schaum. Ich muss erwähnen, dass ich grundsätzlich weder Zucker noch Milch verwende. In Italien schaut man mich oft an, als wäre ich bekloppt, weil ich den Espresso pur trinke. Wenn ich aber sehe, dass einer eine Tasse Zucker mit ein paar Tropfen aromatisiertem Wasser trinkt, halte ich das für bekloppt! Tatsache ist, dass ich literweise Kaffee aller Arten vertrage, auch noch spätabends, und trotzdem gut schlafe. Aber ohne Zucker und Milch muss man noch höhere Ansprüche an das Aroma stellen. Für normalen Filterkaffee verwende ich Meinl-Kaffee. Die Caffè-Espresso-Mischung hole ich in einer kleinen Rösterei, die zu einer Cooperativa gehört, die Verträge mit Kleinbauern in Costa Rica, Guatemala, Kenya und Indien haben. Die zahlen über dem Weltmarktpreis und finanzieren damit Krankenhäuser, Schulen usw. und garantieren die Unabhängigkeit der Kleinbauern. Diese UND NUR DIESE ernten pflanzengerecht. Es gibt ja verschiedene Arten wie Coffea arabica oder Coffea robusta. Alle Kaffeesträucher haben gemeinsam, dass sie sämtliche Perioden gleichzeitig aufweisen, d. h. am Kaffeestrauch sind eben gleichzeitig Blüten, unreife und reife Kaffeekirschen zu finden. Außerdem braucht der Kaffeestrauch Schatten, weshalb die Bauern geeignete Bäume als Schattenspender in ihrer Plantage haben. Die Frauen gehen jeden Tag durch und pflücken nur die wirklich reifen Kirschen. Auch die Weiterbearbeitung (Trocknung usw.) wird nach alter Tradition mit viel Handarbeit bewältigt.
Im Gegensatz dazu versucht die Kaffeeindustrie mit Mammutplantagen und Maschinenbearbeitung die Riesenmengen zu produzieren, die solche Konzerne weltweit absetzen. Da sind die Sträucher in der prallen Sonne und die Erntemaschinen "pflücken" auch unreife Früchte. Das Ergebnis ist bei weitem schlechter als die Handauslese. Außerdem sind das reine Monokulturen, die den Boden auslaugen und anfällig für Schädlinge sind. Während die Kleinanlagen ein einigermaßen gutes biologisches Gleichgewicht aufweisen, müssen in den Riesenplantagen tonnenweise Dünger und Gift verstreut werden.

Man muss nur mal ein sog. Markenprodukt mit einer namenlosen Spezialmischung aus einer kleinen Rösterei vergleichen. Natürlich kommt noch die "Kunst" des Rösters hinzu. Kein Kaffee wäre trinkbar, wenn man einfach nur eine Sorte röstet. Es werden immer bestimmte Mischungen zusammengestellt, die oft das Betriebsgeheimnis des Rösters sind. In letzter Zeit haben sich wieder mehr kleine Röstereien etabliert. Es gibt eben wieder mehr Bewusstsein für gute Qualität, weg von Massenware.

Ich habe übrigens gehört, dass bekannte italienische Marken in Wirklichkeit nicht mehr existieren. Deutsche Firmen haben die Markennamen gekauft, aber diese Firmen gehören wiederum zu amerikanischen Großkonzernen. Die arbeiten immer noch nach der Methode der früheren United Fruit Company, die in den Entwicklungsländern Raubbau betrieben. Heutzutage kaufen die z.B. fast eine gesamte Jahresernte des größten Anbaulandes Brasilien auf und versuchen durch künstliche Verknappung die Weltmarktpreise zu manipulieren.

Marken wie der o.e. Anbieter aller möglicher Artikel benutzen den Kaffee ohnehin nur noch als Basis für ein Komplettsortiment, wo man durch sehr große Einkaufsmengen die Preise der etablierten Spezialisten unterschießt. Das ist wie bei Tankstellen, die auch am Benzin nichts verdienen, sondern an Bier, Süßigkeiten, Zeitschriften usw.
Wer seinen Kaffee (und Tee) bei solchen kleinen Anbietern kauft, zahlt nur unwesentlich mehr, sichert aber den Kleinbauern in diesen Anbauländern die Existenz, verbessert die Lage im dortigen Bildungs- und Gesundheitswesen und bekommt sogar eine viel bessere Qualität. Auch kann man so einer kompletten Monopolisierung entgegen wirken.
Lancia Club Vincenzo - Int. Lancia Flaminia Register - Int. Lancia Thema Register - Eurovan 1 IG - SAAB-Freunde Südbaden
www.lancia-club-vincenzo.com
Post Reply

Return to “D02 Lancia Café”