Thesis aus China?

mefisto

Thesis aus China?

Unread post by mefisto »

hab ich das richtig gelesen bei italiaspeed??? die wollen den thesis jetzt auch für die chinesen bauen? da bin ich aber gespannt ...

mefisto
Jaka

Re: Thesis aus China?

Unread post by Jaka »

Interesant, habe ich alles gelesen. Das wäre eine gute Möglichkeit, dass auch Thesis etwas Geld bringt... und dann kann man an Facelift und neuen Motoren denken.
Waldi

Re: Thesis aus China?

Unread post by Waldi »

Was ich nicht verstehe: Warum in China bauen?? Warum nicht exportieren... Es ist ja nicht so, dass der Thesis in Europa restlos ausverkauft wäre...
Jaka

Re: Thesis aus China?

Unread post by Jaka »

Hier ist nur das Geld in Frage. In China bekomen Arbeiter so ungefähr 3 mal weniger Geld als in Italien.
So wird Thesis in China viel biliger.
Dieses Prinzip haben auch BMW, Mercedes und Audi.
Georg

Re: Thesis aus China?

Unread post by Georg »

michmädchenrechnung!
wiel den chinesischen arbeitern ja nicht so nahe treten, aber die produktivität ist vielleicht auch nur 1/3 der in italien!
scheint aber "trendig" zu sein in asien zu produzieren. die lohnksoten eines automobils betragen etwa 20% der gesamtherstellungskosten.
KlausIgel

Re: Thesis aus China?

Unread post by KlausIgel »

Woher hast Du denn die Info, dass die Produktivitaet in China nur 1/3 der italienischen betraegt? Sieht mir eher nach einem sehr oberflaechlichen Statement aus ...
Alfried

Re: Thesis aus China?

Unread post by Alfried »

Der Export von Autos nach China ist sehr schwierig und teuer! Daher werden die meisten Fahrzeuge in einem Joint-Venture mit einem chin. Hersteller direkt in China hergestellt
Chinese

Re: Thesis aus China?

Unread post by Chinese »

Damit verhält`s sich dann ähnlich wie mit Deinen Aktivitäten hier im Forum.
Deren Ausbringungsmenge tendiert nämlich gegen Null.
Wechsel`den Internet-Anbieter, damit wenigstens Dein input ein wenig sinkt....oder geh`nach China...
Frank Giese

Re: Thesis aus China?

Unread post by Frank Giese »

Georg schrieb:
>

> wiel den chinesischen arbeitern ja nicht so nahe treten, aber
> die produktivität ist vielleicht auch nur 1/3 der in italien!


Hallo Georg,

das stimmt leider überhaupt nicht. Die Lohnkosten sind dramatisch niedriger, nicht nur ein Drittel. Was aber nicht daran liegt, dass chinesische Arbeiter unterbezahlt wären, sondern vor allem an der Unterbewertung der chinesischen Währung, dem Renmimbi. Der ist zu einem festen Kurs an den Dollar gekoppelt und liegt ca. bei einem Viertel seines tatsächlichen Wertes. Dazu kommt noch das relativ geringe Lohnniveau in China und wir liegen bei Produktionskosten von einem Zehntel.
Dazu sind chinesische Arbeiter hoch qualifiziert und äußerst flexibel. Manche Fabriken in China gehören zu den modernsten weltweit.
Die Produktivität kann sehr hoch sein, wenn die Firma und vor allem das Produkt gut gemanaged ist.
Das heißt, dass in China kein Qualitätsbewußtsein existiert. Wenn man aber hingeht und alle Details penibelst abklärt, dann kann man sich auch darauf verlassen, dass das Produkt genau so hergestellt wird. Wenn man die Produktion an der langen Leine läßt, kommt allerdings nur sehr zweifelhafte Qualität heraus.

Zwar werden fast alle Hightech-produkte, wie Computer und sonstige Elektronik inzwischen dort gefertigt, mir ist aber bisher nicht bekannt, dass dort Autos mit dem Zweck nach Europa oder USA exportiert zu werden dort hergestellt werden.
Für einige Produkte werden erhebliche Schutzzölle verlangt, damit ist der Kostenvorteil in der Produktion gleich wieder dahin.
Bisher war es jedenfalls immer so, dass Autos in China für den chinesischen Markt gefertigt wurden. In den großen Städten sind Privatautos in gewissem Maß auch erlaubt. Da es kaum chinesische Autos gibt, bzw, diese tatsächlich relativ einfach und primitiv gebaut sind, werden vor allem europäische Fahrzeuge gekauft. Die USA sind für die Chinesen immer noch eine Art Klassenfeind, auch wenn sie viele Geschäfte mit den USA machen.
Nachdem Chinesen in der Regel europäische Traditionsfirmen unglaublich attraktiv finden, könnte es schon sein, dass der Thesis sich in China gut verkaufen könnte.
Für die chinesische Massenmotorisierung ist das Auto freilich nichts, aber wenn man bedenkt, dass Porsche dieses Jahr mehr Cayennes in China verkauft hat als in Deutschland, könnte da schon ein attraktiver Standort für Asien entstehen.
Die bei uns weniger attraktiven europäischen Marken sind oft in Asien, vor allem Südasien äußerst erfolgreich.
Zum Beispiel verkauft die deutsche Kamerafirma Rollei mehrheitlich ihre Produkte nach Südasien. Man sieht dort auch überall Werbung und hier ist die Firma inzwischen nahezu unbekannt.

Es heißt ja nicht automatisch, dass wenn eine Firma ein Werk in China aufbaut, hier die Produktion eingestellt wird. Aber nachdem Fiat außer in Europa nahezu nirgends aktiv ist, wäre eine Markterweiterung in andere attraktive Standorte sicher dringend notwendig. Und wie schon erwähnt, so falsch ist der Thesis in China nicht positioniert.


Gruß

Frankg
Georg

Re: Thesis aus China?

Unread post by Georg »

ist ja alles richtig! mein einwand ging mehr dahin, dass vom thesis meiner ansicht nicht so viele einheiten in china verkauft werden (reine annahme). die marke lancia ist einfach zu unbekannt. wie schwer tut sich fiat mit seinen marken schon in den USA! es sollten eher produkte in china produziert werden die einen gewissen absatz erwarten lassen. wozu mehrere thesis produktionen aufbauen für einen doch geringen absatz. ich denke der thesis wird anders als der "passat" sicher nicht 20 jahre die gleiche form behalten. das kann man mit autos a la polo/lupo oder fiat palio machen aber nicht im high end bereich. ich sehe schon dass das design des thesis in china ankommen kann und dort mehr einheiten als in europa zu erzielen sind. aber sie werden kaum die mengen eines punto ausbringen. selbstverständlich muß fiat werke in china aufbauen, keine frage.
meiner kenntnis nach ist der aufbau eines werkes in china und erreichung einer produktivität die europäischen standards entspricht enorm schwer. bei produkten mit geringer fertigungstiefe mag das alles einfacher sein. chinesen sind sehr freundliche und zuvorkommend, aber man vergisst immer, dass die selbständigkeit und die verantwortung der europäischen werktätigen noch in vielen ländern so nicht vorliegt. diese produktionskultur der europäer ist in den jahrzehnten gewachsen. selbst in nordamerika ist dies nicht so ausgeprägt.
mein angegebenes produktivitätsverhältnis von 1/3 sind daten einer chinesischen produktion eines unternehmens die bremssysteme herstellt (also geringe fertigungstiefe!). dies ist sicher nicht repräsentativ und kann lediglich eine tendenz erahnen lassen.

weil ich oben so heftig angegangen worden bin: ich habe überhaupt nichts dagegen dass in china produziert wird. china ist sicher boom town für die nächsten dekaden. chinesen sind auch sicher fleißig und strebsam. ich sehe nur nicht dass die verlagerung der produktion nach china das "allheilmittel" vieler europäischen unternehmen ist, die sich fette gewinne in china erhoffen. "china" ist in erster linie die erschließung eines neuen absatzmarktes. dass dort produktionen aufgebaut werden müssen wie einst ford oder GM in deutschland ist doch klar.

wieso versucht man gerade damit an die schwierigsten produkte in einem land zu fertigen, für die diese art der produktion eher neuartig ist?
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