Flaminia Gelenkwelle auswuchten ?
Re: Flaminia Gelenkwelle auswuchten ?
Hallo Gregor,
so ganz kann ich die Sache immer noch nicht verstehen. Entweder Du hattest extremes Pech oder die Fehler waren so aussergewöhnlich. Normalerweise läuft die Überholung einer Kardanwelle doch nach Schema-F ab. Es wird zuerst geprüft ob es Verschleissspiel in den Kreuzgelenken und im Schiebestück gibt. In der Regel haben die Kreuzgelenke nach spätestens 50.000 km immer etwas Spiel und werden durch Neuteile ersetzt. Beim Schiebestück kommt Spiel weniger häufiger vor und nur bei extremem Verschleiss wird ein neues Schiebestück eingesschweisst. Anssonsten wird die Verzahnung naachgeaarbeitet bis sie spielfrei ist. Dann wird die Welle komplett gewuchtet um alle alten und neuen Unwuchtmomente zu beseitigen. Und erst dann läuft eine Welle spielfrei und auch rund. Was den neuen Lack und den ISO-Aufkleber (hatte noch nie einen dran) betrifft, gebe ich Dir Recht, darauf kann man verzichten. Was waren den nun die Fehler, die bei Dir aufgetreten sind. Würde mich rein aus Neugier interessieren, da ich mich mit der Flaminia nicht so gut auskenne?
Gruss
Christian
Re: Flaminia Gelenkwelle auswuchten ?
Hi Christian!
Der größte Fehler war, dass ich nicht mit dem eigentlichen Wuchtmeister sprechen konnte, das hätte eine Menge Ärger gespart. Der nächste Fehler war, dass die Welle beim Ausbau nicht anständig gekennzeichnet war. Puzzle mit -zig Möglichkeiten! Daraus resultierte zuerst ein Rundlaufproblem an allen 4 Zentriersternen für die Goetze-Hardyscheiben (Guibogelenke nicht Kreuzgelenke). An den Zentriersternen waren die Zentrierlagerlager verschlissen. Ein Schiebestück braucht Du bloss bei Starrachse durch den Federweg: Flaminia hat de Dion Achse. Die Motorbewegung wird durch die Hardyscheiben ausgeglichen. Die ganzen anderen Feinheiten kann ich Dir nicht in 3 Sätzen erklären. Schöne Weihnachten, Gregor.
Der größte Fehler war, dass ich nicht mit dem eigentlichen Wuchtmeister sprechen konnte, das hätte eine Menge Ärger gespart. Der nächste Fehler war, dass die Welle beim Ausbau nicht anständig gekennzeichnet war. Puzzle mit -zig Möglichkeiten! Daraus resultierte zuerst ein Rundlaufproblem an allen 4 Zentriersternen für die Goetze-Hardyscheiben (Guibogelenke nicht Kreuzgelenke). An den Zentriersternen waren die Zentrierlagerlager verschlissen. Ein Schiebestück braucht Du bloss bei Starrachse durch den Federweg: Flaminia hat de Dion Achse. Die Motorbewegung wird durch die Hardyscheiben ausgeglichen. Die ganzen anderen Feinheiten kann ich Dir nicht in 3 Sätzen erklären. Schöne Weihnachten, Gregor.
Re: Flaminia Gelenkwelle auswuchten ?
Hallo Gregor,
nach Deinen Ausführungen relativiert sich die Schuld der Gelenkwellendienste aber erheblich. Das die Welle beim Ausbau nicht richtig gekennzeichnet wurde kann man den beiden Firmen ja wohl nicht anlasten, wenn ihnen die Welle zugeschickt wurde. Und die Zentrierlager der Zentriersterne sind ja wohl lanciaspezifische Teile, die ein Gelenkwellendienst nicht auf Lager zu haben braucht, da sie ja nicht unmittelbarer Bestandteil der Kardanwelle sind. Dass die Flaminia Giubi-Kupplungen (nicht Guibo) statt Kreuzgelenken und Schiebestück hat wusste ich nicht, ändert aber grundsätzlich nichts. Bei Verschleiss müssen auch sie getauscht werden, um einen optimalen Rundlauf zu bekommen. Giubo-Kupplungen sind bitte nicht mit Hardyscheiben zu verwechseln bzw. zu vergleichen. Eine Hardyscheibe ist eine Gewebescheibe, die materialtechnisch und konstruktiv viel einfacher aufgebaut ist und deshalb auch nicht die Eigenschaften einer Giubo-Kupplung hat. Giubo-Kupplungen sind radial elastisch sowie längs- und winkelbeweglich und nur deshalb können sie Kreuzgelenke und Schiebestück ersetzen. Die De Dion-Achse ist übrigens auch eine Starrachse. Der Unterschied ist nur, dass der Achsantrieb von der Achse selbst getrennt und fest mit dem Fahrzeugaufbau verbunden ist, um die ungefederten Massen zu verringern. Deshalb hat die Flaminia konsequenterweise auch innenliegende Bremsscheiben.
Gruss
Christian