Marchionne labert...

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LCV
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Re: Marchionne labert... hier Rendezvous mit einem Mythos...

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Die Fehler wurden vor vielen Jahren gemacht. Fiat war in D
Importeur Nr. 1. In den 60-er bis hinein in die 70-er Jahre hatte
Fiat kein so übles Image. Fiat 128, 124, 125 waren auf Augenhöhe
mit Ford und Opel, was das Image angeht, in einigen Belangen
fortschrittlicher. VW noch nicht richtig im Aufschwung.

Natürlich kaufen fast in jedem Land mit nennenswerter
Automobilindustrie eine große Anzahl der Leute national. Das war
in Italien, England und Frankreich auch nicht anders. Aber zu der
Zeit stand Fiat im Ansehen eher über den Franzosen. Die Japaner
fingen erst an und machten auch ihre Fehler. Nur haben die sehr
schnell aus den Fehlern gelernt, sogar hiesige Kunden extra befragt.

Die waren nicht so arrogant wie mancher europäische Hersteller
und haben sich umgehend den Anforderungen des Marktes angepasst.
Günstige Preise, Vollausstattung, bessere Garantiebedingungen und
eine sehr gute Verarbeitung brachten die Japaner nach vorn. Was machten
Italien und Frankreich? Statt sich dem Konkurrenzkampf zu stellen,
versuchte man mit Importbeschränkungen den Absatz klein zu halten.
Protektionismus ist bislang immer daneben gegangen.

Auch die Luxussteuer über 2 Liter Hubraum sorgte langfristig gesehen
eher dafür, dass man in der gehobenen Klasse den Anschluss verpasste.
Als das Spiel zu Ende war, hatten ABM und andere ein volles Programm
anzubieten. Was hatte Fiat? Den glücklosen 130.

Dann bringt man den Gamma, aber mit nur 4 Zylindern. Immerhin als
2500 für den Export. Aber nicht verstanden, dass in der Klasse 6 Zylinder
zu jener Zeit Imagefrage waren.

Alfa war mit Giulia und Giulia Bertone auch recht angesehen. Sogar noch
die Alfetta, vor allem als GTV, wurde keineswegs als Schrott betrachtet.
Das miese Alfa-Image beruht vor allem auf der Alfasud-Misere. Konstruktiv
gut, aber wirklich schlimme Verarbeitung, süditalienische Produktion.

Lancia wurde bis zur Übernahme durch Fiat als legitime Alternative zu
Mercedes gesehen. Nicht die Autos, sondern das Management führten in
die Pleite.

Man hat den Anschluss verpasst, ist nicht auf den Markt eingegangen und
hat vor allem den Service total vernachlässigt.

Die Folge war, dass Fiat nur noch als Hersteller kleiner Billigkisten gesehen
wurde, Alfa "im Prospekt rostet" und Lancia langsam in Vergessenheit geriet,
nachdem man das "Zwischenhoch" mit Stratos, Integrale & Co. nicht zu nutzen
wusste.

Ich bin überzeugt, dass die Giulia ein gutes Auto ist. Trotzdem würde ich
mir keine kaufen, wenn ich noch im Geschäftsleben wäre. Als Alltagsauto
brauchte ich etwas, das nicht nur zuverlässig ist, sondern vor allem guten
Service und ein dichtes Händlernetz bietet. Jetzt bin ich darauf nicht mehr
angewiesen, aber für den Privatgebrauch sind Neuwagen für mich schon
wegen des Anschaffungspreises und des Wertverlusts indiskutabel. Da fahre
ich mit Youngtimern der oberen Mittelklasse sehr viel besser.
Lancia Club Vincenzo - Int. Lancia Flaminia Register - Int. Lancia Thema Register - Eurovan 1 IG - SAAB-Freunde Südbaden
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Delta LX
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Re: Marchionne labert... hier Rendezvous mit einem Mythos...

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«… und hat vor allem den Service total vernachlässigt. …» - Das betrifft die Situation in DE, wie schon einmal zusammen erörtert. Und auch wenn DE ein wichtiger Absatzmarkt für Fiat Auto / FGA / FCA war und ist, entscheidend ist er für die Unternehmensentwicklung nicht. Respektive eben schon, weil man in Turin schon früh erkannt hat, dass man auf diesem wohl schwierigsten Markt für Importeure überhaupt keinen Topf mehr gewinnen kann. Und, dass man besser auf jene Märkte fokussiert, wo die eigene Marke nicht nur ein besseres Standing aufweist und damit Potenzial birgt, sondern auch noch Wachstum möglich ist.

«… Dann bringt man den Gamma, aber mit nur 4 Zylindern. Immerhin als 2500 für den Export. Aber nicht verstanden, dass in der Klasse 6 Zylinder zu jener Zeit Imagefrage waren. …» - Gewiss hat man das in Turin (d.h. damals noch im Grattacielo Lancia an der Via Vincenzo Lancia 27) verstanden, nur steckte halt noch die Erfahrung der Ölkrise von 1973 in den Knochen. Und im Vergleich zu Alfa Romeo, wo man für den neuen Sei eigens als Ablösung für den Reihen-Sechszylinder einen V6 konstruierte (den legendären «Busso»), gab Lancia dem 4C-Boxer den Vorzug, weil man den Gamma a priori für den Heimatmarkt entwickelt hat, während die Areser mit ihrem Sei in erster Linie auf den Export zielten.

«… und Lancia langsam in Vergessenheit geriet, nachdem man das "Zwischenhoch" mit Stratos, Integrale & Co. nicht zu nutzen wusste. …» - Etwas zu stark vereinfacht dargestellt. Auch wenn der Strato's HF für Lancias Image in den 70er sehr wichtig war, hinsichtlich der eigentlichen Produktionsmodelle legte aber erst der 831er Delta von 1979 die Grundlage für die Renaissance der Marke in den 80ern, auch und gerade, nachdem dieses Modell zum «Auto des Jahres 1980» gekürt wurde. Darauf resultierte eine bemerkenswerte Absatzsteigerung, nicht nur im Inland, sondern auch im Export. Tatsächlich erinnere ich mich, wie der Delta ab 1980/81 hier in meiner Region recht häufig im Strassenbild beobachtet werden konnte. Und wie in Italien löste 1984 der Prisma auch hier den Delta sofort als meist gekauftes Modell ab. Der Rest ist bekannt: Lancierung des Thema 834 (Y9) 1984 und des Y10 1985, jährlich wachsende Absatzzahlen - aufgrund eines in sich stimmigen Marketingkonzepts, das erst wegen der Absatzkrise von Fiat Auto Anfang der 90er mit Ablösung durch eine integrierte Gesamtkonzeption für alle Marken von Fiat Auto (Fiat-Innocenti, Lancia-Autobianchi, Alfa Romeo) ein Ende fand.
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LCV
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Re: Marchionne labert... hier Rendezvous mit einem Mythos...

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> Respektive eben schon, weil man in Turin schon früh erkannt hat, dass man auf diesem wohl schwierigsten Markt für Importeure überhaupt keinen Topf mehr gewinnen kann.<

Das ist eine merkwürdige Logik. Wenn ich einen Markt, ein Geschäftsfeld oder was auch immer als uninteressant erachte, dann ziehe ich daraus die Konsequenzen und
verlasse dieses. Aber weiter zu machen und den Service zu vernachlässigen, ist schon grenzwertig.

Abgesehen davon war der Markt ja auch für italienische Firmen intakt. Nach einer Krise haben alle zu kämpfen. Aber man hat die Entwicklung verschlafen oder war so arrogant,
die Japaner nicht ernst zu nehmen. Liegt das Kind erst einmal im Brunnen, dann wird es natürlich schwer bis unmöglich, die Geschichte umzudrehen.

Es ist doch immer wieder dasselbe: Fiat bzw. jetzt FCA hat nur mäßigen Erfolg. Kritisiert man das, so wird das gleich entschuldigt, weil der Markt schwierig sei,
weil es eine Krise gab (nur für Fiat???), weil die böse Presse schlecht berichtet, weil die möglichen Kunden sich von Vorurteilen leiten lassen.
Dass man aber bei aller Liebe zu italienischen Autos nicht tolerieren möchte, als Kunde schlecht behandelt zu werden, man versucht, ein etwas älteres Auto
über Verweigerung oder Mondpreise der Ersatzteile aus dem Verkehr zu ziehen, bei jeder Gelegenheit das schließlich selbst mal produzierte Auto als alte Schüssel
bezeichnet und dem Kunden zu verstehen gibt, er sei ja bekloppt, nicht sofort ein neues zu bestellen, das haben die nicht kapiert.

Es ist ein schwacher Trost, dass in einigen Regionen noch ein paar Händler versuchen, ihren Kunden guten Service zu bieten. Insgesamt gesehen ist es ein
Wunder, wenn überhaupt noch jemand etwas von Firmen mit einer solchen Einstellung kauft.

Von 1990 bis etwa 2000 haben wir uns im Club sehr bemüht, Lancia zu unterstützen. Es führt jetzt zu weit, die einzelnen Maßnahmen aufzuzählen.
Dann hat man den Clubs die weitere Zusammenarbeit gekündigt. Klar, man hatte ja die Absicht, den ganzen Laden zu verhökern. Da war wohl in Turin
kaum noch jemand interessiert, irgendetwas zu bewegen. Weg mit allem an GM und fertig. So wie es aussieht, steht man jetzt wieder vor einer solchen
Situation. Falls man jemanden findet, der das alles kauft. Eventuell kauft ja jemand FCA. der etwas daraus machen will und kann. Dann können wir die
Situation neu bewerten.
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lanciadelta64
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Re: Marchionne labert... hier Rendezvous mit einem Mythos...

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Viele Lancisti und Alfisti haben ein verklärtes Geschichtsbild, ihrer eigenen Geschichte. Manchmal hat man das Gefühl, FIAT habe beide Unternehmen in voller Blüte übernommen und nur wegen FIAT seien diese beiden Unternehmen an die Wand gefahren, aber die Realität ist - leider - eine komplett andere.

Fangen wir bei Lancia an: Nach dem Tod Vincenzos hat Lancia wenige - ökonomisch gesehen - "glückliche" Jahre gehabt. Warum wurde Lancia an Pesenti verkauft? Richtig, man hatte Schulden gegenüber Pesenti und der ließ sich dies mit "Lancia" dann gelten und warum hat noch einmal Pesenti Lancia verkauft? Richtig, weil Lancia eigentlich immer nur tiefrote Zahlen schrieb und da Lancia aus dem Gesamtunternehmen Pesentis ausgegliedert war, ihm nicht mehr möglich war, aus eigener Tasche die Entwicklungen voranzutreiben bzw. die Kosten zu übernehmen, wurde Lancia praktisch "verschenkt" (FIAT übernahm dafür die Schulden).

Das ist also die Realität, ein marodes Unternehmen, das ohne dem Gründervater eigentlich seine Seele verloren hat, dessen Nachfolger nie in der Lage waren, Lancia auch ökonomisch auf sichere Beine zu stellen, von FIAT übernommen wurde und NICHT dass man durch FIAT an die Wand gefahren wurde, dann man war schon längst an die Wand gefahren. Es ist Tatsache, dass die größten Stückzahlen von Modellen während der FIAT-Ära entstanden sind und selbst Fahrzeuge wie der Delta 844 (Delta 3) oder Lybra wären für frühere Verhältnisse "erfolgreiche" Lancias gewesen.

Alfa Romeo wäre eigentlich ein Unternehmen gewesen, das unter der finanziellen Last zusammengebrochen wäre. Es ist nicht bekannt, ob dieses Staatsunternehmen irgendwann in seiner Geschichte auch finanziell gut dagestanden hat. Seit 1933 ist man Staatsunternehmen gewesen und das, weil man viele Jahre zuvor schon finanziell bankrott war. Was dann Alfa in den Jahrzehnten dem italienischen Steuerzahler gekostet hat, bleibt ein Geheimnis.

Damit nicht genug, Alfa bestach durch verfehlte Modellpolitik, gerade in der Ölkrise, sodass man fertige Produkte nicht herausbrachte, die dann verspätet auf den Markt kamen, als diese dann schon veraltet waren etc. Das ist das wahre Gesicht Alfas und nicht das, was viele gerne sehen wollen.

FIAT übernahm also ein Unternehmen, das nur existierte, weil es ein Staatskonzern war, also eigentlich längst bankrott (dass der Staat Alfa verkaufte, hatte ja wohl seine Gründe).
Was wurde dann in den Jahren nicht alles geschrieben, FIAT sei der "Totengräber" Alfas und die mit ihrem Vorderradantrieb.

Nun hat Alfa Heckantrieb, eigentlich neue Motoren, die "Alfa-würdig" sind und wo bleiben diese Alfisti, die bis gestern meinten, sie wollen nur keinen Alfa haben, weil Vorderradantrieb (klar, weil Audi natürlich durch Heckantrieb besticht ;-) ).

FIAT hat Fehler gemacht, keine Frage und noch schlimmer, man hat es nie geschafft, Lancia und Alfa richtig zu positionieren, auch vielleicht, weil ursprünglich Lancia im Konzern die Rolle Alfas mit abdeckte, aber auch weil die Agnellis leichter Geld mit einer Krise verdienen konnte als mit dem Bau von Autos.

Noch eine Anmerkung zu Lancia: Ghidella, der vielleicht letzte "große" FIAT-Manager, der NICHT aus der Finanzwelt kam, also das Gegenstück zu Romiti, von dem er dann auch weg gemobbt wurde, meinte noch in den 1980er Jahren voller Unsicherheit, man wisse nicht, wie man Lancia positionieren soll. Lancia sei die "italienischste" Marke im Hause, also weit weniger im Ausland bekannt.

Am Ende fand man eine Positionierung auch dank seiner Strategie, aber schon damals hatte man in Turin auch unter den vielleicht besten Managern Italiens Schwierigkeiten, Lancia richtig zu positionieren.
evo16v
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Re: Marchionne labert... hier Rendezvous mit einem Mythos...

Unread post by evo16v »

(tu)(tu)
Ich glaube allerdings, daß man den Absturz von Fiat als Marke verhindern hätte können und aus zumindest einer der Marken Alfa und Lancia mit einem visionären Techniker als Chef und einer langfristig orientierten Modellstrategie, die man auch durchhält und nicht ständig über den Haufen wirft, sowie einer radikalen Kundenorientierung, etwas hätte entwickeln können. Mit Erbsenzählern, sorry Controllern als Chefs wird das natürlich nichts, denn was nicht sofort im übrnächsten Quartal Rendite bringt ist nur eine Belastung und wird gestrichen. Und mit diesem ewigen streichen von ganzen Modellen, Modellvarianten und sogar Motor-/Getriebevarianten mit kleinerem Verkaufanteil hat man alles so ausgedünnt daß man für viele Kunden unattraktiv wurde, das Gegensteuern über billig billig hat das das Image komplett zerstört und man ist da angekommen, wo man heute ist. Nur noch alte unattraktive Modelle, ein Markenimage schlechter als Dacia - ein Scherbenhaufen ohne Zukunft...aber gerade schuldenfrei..ganz super, in Zeiten der fast Nullzinsen ein ganz enormes Asset.
Delta LX
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Re: Marchionne labert... hier Rendezvous mit einem Mythos...

Unread post by Delta LX »

«… Wenn ich einen Markt, ein Geschäftsfeld oder was auch immer als uninteressant erachte, dann ziehe ich daraus die Konsequenzen und verlasse dieses. Aber weiter zu machen und den Service zu vernachlässigen, ist schon grenzwertig.…» - Da sprichst du mir aus der Seele. FCA sollte m.E. den Markt DE verlassen, aber anscheinend erachtet das Unternehmen die Absatzvolumina dennoch als signifikant, so dass man ausharrt (und sich weiter der im Allgemeinen äussert polemischen, weil chauvinistisch getriebenen Beurteilung - insbesondere in Bezug auf das Produkt - durch die dt. Fachjournaille aussetzt).

Und nein, der (europäische Binnen-)Markt war eben faktisch nicht für alle gleichermassen «intakt», weil die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen unterschiedlich lange Spiesse schuf, so dass jene, welche heute den Markt dominieren, von Anfang an in besserer Position dastanden. Bei allen Segnungen, die der Binnenmarkt für den Konsumenten brachte und bringt, begünstigte und begünstigt er in Tat und Wahrheit Unternehmen aus der grössten Volkswirtschaft überproportional. An dieser systemischen Schieflage krankt der Binnenmarkt nach wie vor. Weshalb es meiner festen Überzeugung nach billig wirkt, hier aus der Position des Stärkeren den Schwächeren für diesen Systemfehler noch verbal bestrafen zu wollen.
evo16v
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Re: Marchionne labert... hier Rendezvous mit einem Mythos...

Unread post by evo16v »

immer noch besser ein nur teilweise intakter Binnenmarkt mit realer Wirtschaft als das Geschäftsmodell eines kompletten Aussenseiterstaates, das ausschließlich auf Geldwäsche und Schwarzgeldhandel beruht, soll es ja auch hie und da geben...
Delta LX
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Re: Marchionne labert... hier Rendezvous mit einem Mythos...

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«… Nur noch alte unattraktive Modelle, ein Markenimage schlechter als Dacia …» - Verzeih mir herzhaften Lacber ob dieser Polemik, aber wenn ich mir die vielen, vielen 500er im Strassenbild besehe, habe ich nicht den Eindruck, als ob deren Käufer absichtlich dieses «alte, unattraktive Modell» auswählten. Andererseits dürfte den Fahrern der recht häufigen Dacias «Markenimage» so ziemlich das Letzte sein, was bei ihrer Kaufentscheidung eine Rolle spielte. Es läuft eben weiss Gott nicht alles übers «Image» (als vordergründiges Motiv; Dacia kokettiert in ihrer Marketingkommunikation geschickt damit), und der 500er belegt ein- und nachdrücklich, dass FIAT als Marke nicht nur wieder wahrgenommen, sondern auch in gewisser Weise geschätzt wird, wenn sie das richtige Produkt bringt. Und zum Billigsegment kann man dieses Modell mit Bestimmtheit nicht zählen.
Delta LX
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Re: Marchionne labert... hier Rendezvous mit einem Mythos...

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Tja, wer da zum «kompletten Aussenseiterstaat» wird, ist wohl eher der, der sich über andere erhebt und glaubt, diese nach Belieben zum eigenen Vorteil dominieren zu können. Über die entsprechenden Ressentiments gegen diesen einen Staat in den übrigen Teilnehmer-Staaten dieses Binnenmarktes braucht man sich wirklich nicht mehr zu wundern.
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LCV
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Re: Marchionne labert... hier Rendezvous mit einem Mythos...

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@ Bernardo: Was Du schreibst, ist alles richtig. Aber es betrifft die spätere Epoche.
Ich habe von der Zeit geschrieben, als Fiat Nr. 1 der Importeure in Deutschland war,
als es im Raum Heilbronn Fabriken gab, die Lizenzmodelle von Fiat bauten. Dort war
die "Fiat- Welt" noch in Ordnung und dann wurden die Fehler begangen, die den
Niedergang der Marke einläuteten.

@ Delta LX: Mit zweierlei Maß messen ist Deine "Fiat-Verteidigungsstrategie" - oder?
Der böse deutsche Markt ist natürlich schuld. Wieso war denn alles noch in Ordnung,
als Fiat noch die Nr. 1 der Importeure war? Haben vielleicht die deutsche Regierung und
die deutschen Hersteller samt der Presse Fiat den Krieg erklärt? Da könnten sich eher
die Japaner über die Politik der Italiener (und Franzosen) beschweren!
Fiat hat sich ganz allein aus dem Markt katapultiert. Man hat nicht angemessen auf die
Japaner reagiert. Statt mit Abschottung des italienischen Marktes hätte man die
Herausforderung annehmen müssen und die Produkte, den Service usw. verbessern
sollen. Wenn man überlegt, was für ein Riesenkonzern das mal war, der ja nicht nur
Autos und Nutzfahrzeuge baute, u.a. auch Düsenjäger und vieles mehr, dann sollte man
lieber mal untersuchen, was da in der obersten Etage in Turin falsch lief.
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